-
UBS: Too Big To Save?
Nachdem die US-Finanzministerin Janet Yellen die grossen US-Banken vor dem Wochenende angewiesen hat, die First Republic Bank zu retten (für weitere Informationen siehe The Hill), war das neue Bail-out Verfahren für die Finanzkrise 2023 geboren: Banken retten Banken. Auf Geheiss und mit gütiger Mithilfe des Staates. Was in den USA funktioniert, passt auch für die Schweiz, haben sich Bundesrat, SNB und FINMA gedacht. Statt entsprechend den hiesigen Gesetzen und Too Big To Fail Richtlinien das Schweizer Geschäft der CS vom Konzern zu trennen, beugt man sich dem Druck des Auslands und erschafft einen neuen Giganten. Maurizio Degiacomi, Projektleiter Forum Geldpolitik, stellt besorgt fest: «Ob die Schweiz in der Lage wäre,…
-
Riskantes Banking statt Service Public und Sicherheit
Das Forum Geldpolitik lehnt die vom Bundesrat im Rahmen der Teilrevision des Postorganisationsgesetzes (POG) vorgeschlagene Ausweitung der Geschäftstätigkeit der Postfinance auf das Kreditgeschäft ab. Bei genauerer Betrachtung entpuppt sich die gesamte Vorlage als eine Scheinlösung für ein strukturelles Problem, verursacht durch eine reformbedürftige monetäre Grundordnung. Anstatt in einen Hochrisiko-Markt einzutreten, um im aktuellen Zinsumfeld Geld zu verdienen, könnte sich die Postfinance als digitaler Pionier hervor tun, ihren Kunden einen indirekten Zugang zu den SNB-Reserven (CBDC) geben und zum Wegbereiter für das Zahlungssystem des 21. Jahrhunderts werden. Digitalisierung als Chance Die Digitalisierung im Zahlungsverkehr wäre eine Chance für die Postfinance. Anstatt ohne erkennbare Strategie das Geschäftsmodell der anderen Finanzinstitute zu übernehmen,…
-
SNB Ausschüttungsreserven für die Schweizer Wirtschaft
Das Forum Geldpolitik empfiehlt zur Stützung der Wirtschaft in der Corona-Krise die Ausschüttungsreserven der SNB zu verwenden. Der Vorschlag ist pragmatisch und einfach zu realisieren: Die Gewinnausschüttung der SNB an Bund und Kantone soll zur Finanzierung der Corona-Krise von 4 auf 10 bis 12 Milliarden pro Jahr erhöht werden. Wer trägt die Kosten der Corona-Krise in der Schweiz? Noch stehen wir in der ersten Phase der wirtschaftlichen Krisenbewältigung. Der Bundesrat hat zu Recht entschieden, die inzwischen auf 40 Milliarden erhöhten Hilfsmittel an Unternehmungen als rückzahlbare Kredite auszuzahlen. Es ist aber offensichtlich, dass es für viele Kleinunternehmer unmöglich sein wird, diese Kredite zurück zu zahlen. Auch die übrigen Kosten der Krisenbewältigung…
-
Zur Gewinnverteilung der SNB
Die Nationalbank wird im laufenden Jahr die Ausschüttung an Bund und Kantone zusätzlich um 2 Milliarden erhöhen. Dieser Betrag entspricht etwa 250 Franken pro Kopf der schweizerischen Bevölkerung. Mit diesem Vorprellen wird offensichtlich versucht, anderen Begehren wie etwa der Unterstützung der AHV oder dem Ausrichten einer Bürgerdividende den Wind aus den Segeln zu nehmen. Auszahlung direkt an die Bevölkerung Angesichts der aktuellen weltwirtschaftlichen Risiken und der guten Finanzlage der öffentlichen Hand wäre das Auszahlen dieser 2 Milliarden direkt an die Bevölkerung der wesentlich bessere Weg: 1. Das Auszahlen einer Bürgerdividende gäbe der Nationalbank ein neues geldpolitisches Instrument in die Hand. Es ist offensichtlich, dass die Zinssteuerung unwirksam geworden ist und…