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Gewaltschutz in Krisenzeiten ist Gemeinschaftssache!
Die Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind wichtig. Dennoch führen ständige Nähe in der Wohnung, Homeoffice, Kinderbetreuung zu Hause und Existenzängste zu hohen Belastungen in Familien. Fehlende soziale Kontrolle und der Mangel an Möglichkeiten, sich Gewaltsituationen zu entziehen, verschärfen die Situation für viele gewaltbetroffene Frauen und Kinder. Kinder, die zuhause physische, psychische oder sexualisierte Gewalt erleben, sind ihren Täter*innen weitgehend ausgeliefert. Gewaltbetroffene Frauen und Kinder müssen gerade jetzt zuverlässig Schutz und Hilfe erhalten! Beratungsstellen und Frauenhäuser haben ihre Arbeitsweise der neuen Situation angepasst und sichern weiterhin Beratung und Schutzunterkünfte für gewaltbetroffene Frauen und Kinder. Sie sind auch weiterhin telefonisch und online erreichbar und bieten Unterstützung. Wir möchten gewaltbetroffene Frauen, Mädchen…
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Frauenschutz ist mehr als Frauenhäuser bauen!
14.200 Frauenhausplätze fehlen in Deutschland – und das, obwohl das Bundeskriminalamt 2018 insgesamt 114.393 weibliche Opfer von Häuslicher Gewalt erfasst hat. Noch immer ist das Hilfesystem ungenügend ausgebaut und chronisch unterfinanziert. Es ist außerdem so hürdenreich, dass Frauen die wenigen freien Plätze oft gar nicht in Anspruch nehmen können. Ein Hilfenetz mit vielen Lücken Anne ist Rollstuhlfahrerin. Mehrfach hat sie versucht, dem Psychoterror ihres Partners zu entkommen. In ganz Rheinland-Pfalz hat sie kein einziges rollstuhlgerechtes Haus finden können. Auch nicht im benachbarten Saarland. In ganz Baden-Württemberg gibt es nur drei Häuser mit Rollstuhlzugang – doch die sind belegt. Anne resigniert und kehrt zum Gewalttäter zurück. Obwohl Frauen mit Behinderungen überdurchschnittlich…