• Sicherheit

    Eine Nase für Explosives

    Das erste Übungsszenario am Montag besteht aus zwei Holzschienen, sogenannten Differenzierungsstrecken, auf denen jeweils eine Probe TNT beziehungsweise Eurodyn sowie drei Leerproben platziert sind. Reihum schnüffeln sie die Schienen ab und sollen anzeigen, welcher Becher den explosiven Stoff enthält. Isabel Wilhelm hat die Proben vorbereitet – »immer mit frischen Handschuhen, damit sich kein Geruch überträgt«. Wenka Schweikert protokolliert die Durchläufe. Vier bis fünf Jahre sind Alpha, Rio und Starsky alt und seit dem Welpenalter in Ausbildung. Zunächst haben zunächst die normale Schutz- und Stöberhundeausbildung durchlaufen. Voll ausgebildete Sprengstoffhunde erkennen über 20 Sprengstoffarten, auch bei Feuerwaffen schlagen sie an: »Die werden im Werk alle wenigstens einmal zur Probe abgefeuert, und das…

  • Forschung und Entwicklung

    StaVENo – Alles eine Frage der Konzentration

    Wann eine Flüssigkeit „Fruchtsaft“ heißen darf, regelt das Lebensmittelrecht. Eine vergleichbare Regelung für Vanadiumelektrolyt gibt es noch nicht – aber das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie in Pfinztal stößt mit seinen jüngsten Forschungsergebnissen einen internationalen Normierungsprozess an. Vanadiumelektrolyt ist ein zentraler Bestandteil von Redox-Flow-Batterien. Diese spielen als elektrochemische Speicher für erneuerbare Energien eine entscheidende Rolle in der Energiewende. Das Fraunhofer ICT erforscht im durch das BMWK geförderten Projekt StaVENo das Verhalten unterschiedlicher Vanadiumelektrolyte in Redox-Flow-Batterien. Ziel des Projekts ist eine Normierung von Parametern wie der Vanadium- und der Sulfatkonzentration, um über eine Vereinheitlichung des Produkts die Kosten für Stromspeicher zu senken. Erste Entwürfe liegen bereits vor; mit einer Umsetzung der Normen auf…

  • Forschung und Entwicklung

    „Interdisziplinarität ist der Schlüssel für grüne chemische Prozesse“

    Neun Fraunhofer-Institute haben dreieinhalb Jahre lang im Forschungsprojekt ShaPID (Shaping the Future of Green Chemistry by Process Intensification and Digitalization) zusammengearbeitet; das Projekt endete erfolgreich im Juni 2024. Nachdem sich der Rauch des Innovationsfeuerwerks ein wenig verzogen hat, zieht Dr. Stefan Löbbecke, stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Chemische Technologie ICT in Pfinztal und Sprecher der Fraunhofer-Allianz Chemie Bilanz und wagt einen Ausblick. "Defossilierung, Elektrifizierung, Atomeffizienz und grüne Synthesewege sind zurzeit wichtige Strömungen der chemischen Forschung", erklärt Dr. Stefan Löbbecke. „Sie gehen letztlich auf die in den 1990er-Jahren formulierten ’12 Prinzipien der Grünen Chemie‘ zurück. Defossilisierung zielt auf die die Nutzung nicht-Erdöl-basierter Kohlenstoffquellen. Kohlendioxid, CO2, ist hierbei ein vielversprechendes Molekül, und…

  • Forschung und Entwicklung

    Kampf den Kampfmitteln in Nord- und Ostsee

    Rund 1,6 Millionen Tonnen Munition und mehr als 5000 Tonnen chemische Kampfstoffe wurden laut der Allianz Meeresforschung in der deutschen Nord- und Ostsee verklappt – der größte Teil nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie konzentrieren sich in bekannten Versenkungsgebieten. Welche Mengen bei Kampfhandlungen, Übungen und Unfällen im Meer verteilt wurden, wurde seit 2011 aufwändig recherchiert und dokumentiert. Verklappte Munition birgt Gesundheitsrisiken für Tiere und Menschen und stellt maritime Bauvorhaben regelmäßig vor Herausforderungen. Eine großflächige Beräumung wird daher immer dringlicher. Das Fraunhofer Institut für Chemische Technologie ICT in Pfinztal beteiligt sich am Projekt BorDEx („Entwicklung und Bau eines ortsveränderlich betreibbaren Demonstrators zur thermischen Entsorgung von Explosivstoffen aus küstennahen Munitionsaltlasten“). Es soll eine…

  • Forschung und Entwicklung

    Wir schaffen Sicherheit: Optimierte Testmethoden für hochaktive Substanzen

    Das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT arbeitet im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit sechs Industriepartnern an der Entwicklung eines optimierten Testverfahrens zur Untersuchung der Explosivstoffeigenschaften von neuentwickelten Substanzen. Das Ziel dieses zu Jahresbeginn gestarteten Projekts ist es, mithilfe optimierter und neu gestalteter Screeningverfahren den Probenbedarf zur Klassifizierung potenziell explosionsgefährlicher Substanzen signifikant zu reduzieren. Die Basis bilden Simulationen sowie kleinskalige Tests, deren Ergebnisse langfristig insbesondere der Substitution des UN Gap Tests dienen sollen. Viele Produkte aus der chemischen und pharmazeutischen Industrie enthalten strukturelle Merkmale, die mit explosionsgefährlichen Eigenschaften in Verbindung stehen. Daher müssen neuentwickelte Substanzen aus diesen Bereichen oftmals auch auf ihre Explosivstoffeigenschaften hin untersucht werden. Die derzeitigen Prüfverfahren zur Bewertung…

  • Forschung und Entwicklung

    Entwicklung des Fraunhofer ICT startet Weltraumflug

    Das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT gratuliert der niederländischen Firma Aerospace Propulsion Products (APP) als Teil der Ariane Group zum erfolgreichen Erststart der Ariane-6-Rakete am Abend des 9. Juli 2024 vom Europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guyana. Das Fraunhofer ICT lieferte phasenstabilisiertes Ammoniumnitrat als Brennstoff für den Zünder des Flüssigtreibstoffs. Bernd Brauers, Chief Operations Officer von APP, schrieb in einem Brief: „Jetzt endlich zu sehen, wie sich alle Teile einer Entwicklung zusammenfügen, die vor 10 Jahren begann, ist ein unglaublicher und außergewöhnlicher Moment.“ Mit dem Start der Ariane 6 habe Europa wieder autonomen Zugriff auf den Weltraum erlangt; auf dieses Ergebnis können alle Beteiligten stolz sein. Das Fraunhofer ICT ist einer dieser…