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„Wir brauchen mehr als nur Empfehlungen aus dem BMG“
Dokumentation der Risikobewertung, Aufbereitung, Sterilisation und Freigabeberechtigung von Medizinprodukten, Mitarbeiterbelehrung, Arbeitszeiten, Gefahrstoffe, E-Check, Seal-Check und die Tagesabschlussdokumentation – um nur einige der teils täglichen bürokratischen Pflichten in der Zahnarztpraxis zu nennen. Überbordende Bürokratie in Arzt- und Zahnarztpraxen kostet Zeit, Geld und bindet Ressourcen. Immerhin hat es der Begriff „Bürokratieentlastung“ inzwischen auf die Agenda des Bundeskabinetts geschafft. Bis Ende September will nun auch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) „Empfehlungen für ein Bürokratieentlastungsgesetz“ erarbeiten, denn beim jüngst vorgelegten Eckpunktepapier des Justizministers blieb der Gesundheitsbereich komplett ausgespart. „Wir brauchen mehr als nur Empfehlungen zum Bürokratieabbau“, erklärt der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), Harald Schrader. „Wir brauchen eine konkrete und effektive Entlastung von bürokratischen…
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Kaum Unterstützung durch die Politik
Vulnerable Gruppen fallen vielfach durch das Raster unseres Gesundheitssystems. Es sind Menschen, die etwa wegen Behinderung, psychischer Erkrankung, hohen Alters, Obdachlosigkeit, Armut oder Flüchtlingserfahrung für krank machende Ursachen besonders anfällig und verletzlich (vulnerabel) sind. Und das sind nicht wenige. In Deutschland leben fast acht Millionen Menschen mit einer Schwerbehinderung, fünf Millionen Pflegebedürftige gibt es – Tendenz stark steigend. Unter dem Motto „Gesundheit beginnt im Mund – für alle“ nimmt der diesjährige Tag der Zahngesundheit vulnerable Gruppen in den Blick, deren Mundgesundheit deutlich schlechter ist als bei der restlichen Bevölkerung, wie zahlreiche Untersuchungen zeigen. „Wir Zahnärzte setzten alles daran, auch vulnerablen Patienten eine höhere Lebensqualität zu erhalten, indem sie so lange…
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„Es geht um die Zukunft der ambulanten Versorgung“
Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte unterstützt den vom Verband der medizinischen Fachberufe (VMF) organisierten Protesttag in Berlin. Gemeinsam demonstrieren Medizinische und Zahnmedizinsche Fachangestellte, Ärzte, Zahnärzte und weitere Vertreter medizinischer Berufe am Freitag, 8. September 2023, am Brandenburger Tor in Berlin unter dem Motto „Rote Karte für die Gesundheitspolitik". „Dabei geht es nicht nur um mehr Wertschätzung für den drastisch unterfinanzierten ambulanten Bereich – es geht um die Zukunft der medizinischen und zahnmedizinischen Versorgung in den Praxen der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen“, sagt FVDZ-Bundesvorsitzender Harald Schrader „Die ambulanten Versorgungsstrukturen werden seit Jahren kaputtgespart – und mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz wird die Versorgung der Patientinnen und Patienten ebenso eingeschränkt wie der Handlungsspielraum für…
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FVDZ-Kampagne für mehr Wertschätzung der ambulanten Versorgung
Die Zahnarztpraxen in Deutschland sind ein wichtiger Pfeiler der ambulanten Versorgung. Gäbe es sie nicht mehr, würde dies riesige Lücken hinterlassen – und zwar nicht nur in den Mündern von Patientinnen und Patienten, sondern im gesamten Versorgungsgeschehen. Die zahnärztliche Versorgung von mehr als 80 Millionen Menschen in Deutschland hat einen unschätzbaren Wert, und für diesen Wert lohnt es sich zu kämpfen – Zahn um Zahn, Praxis für Praxis. Deshalb startet der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) seine Kampagne für mehr Wertschätzung der ambulanten zahnmedizinischen Versorgung. „Oft wird der Wert einer bestimmten Sache erst klar, wenn man sie unwiederbringlich verloren hat“, sagt der FVDZ-Bundesvorsitzende Harald Schrader. „Doch so weit soll es…
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Aufruf zum Protest am 8. September in Berlin
Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) zeigt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach die Rote Karte – und ruft die Praxisteams auf, am 8. September an der Protestaktion des Verbandes medizinischer Fachberufe (vmf) in Berlin teilzunehmen. „Die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland ist nur im Team zu leisten. Doch die Arbeit muss sich für Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) auch lohnen. Unter den aktuellen Bedingungen reicht unser Gehalt nicht zum Leben. Das müssen wir der Politik in Berlin deutlich machen“, sagt Sylvia Gabel, ZFA-Referatsleiterin beim vmf. Seit 2022 gehen Vertreter aller medizinischen Fachbereiche auf die Straße, um gegen den Sparkurs in der ambulanten Versorgung zu protestieren. Schließlich stehen alle Praxen vor denselben Herausforderungen: Fachkräftemangel, steigende Kosten…
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FVDZ: Ersatz von Amalgam nicht immer möglich
Wenngleich 2019 die Bundesregierung dafür plädiert hat, den Einsatz von Quecksilberamalgam weiter zu ermöglichen, verkündet die EU-Kommission nun, dieses von 2025 an verbieten zu wollen. „Wie die Weltgesundheitsorganisation WHO und die FDI als Sprecher aller nationalen Zahnärzteorganisationen unterstützen wir ausdrücklich ein Herunterfahren der Verwendung von Amalgam“, sagt Dr. Frank Wuchold, im Bundesvorstand des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ) für Zukunftsfragen der Berufsausübung zuständig. „Doch ein Verbot würde die zahnärztlichen Therapiemöglichkeiten zukünftig wesentlich beeinträchtigen.“ Betroffen wären insbesondere vulnerable Gruppen wie Pflegebedürftige und Patientinnen und Patienten mit Behinderungen, die oftmals keine hinreichende Zahnpflege betreiben könnten und bei denen Kompositfüllungen eine wesentlich geringere Lebensdauer hätten, aber auch Patienten mit einem stark reduzierten Speichelfluss.…
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FVDZ: Durchsetzen mit der Brechstange wird nicht funktionieren
Ende Juni hat die Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (gematik) den sofortigen bundesweiten Rollout des elektronischen Rezepts beschlossen, das von 2024 an verpflichtend sein soll. Seit Juli soll das E-Rezept mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) abgerufen werden können. Indes sind die technischen Voraussetzungen in Praxen und Apotheken noch gar nicht flächendeckend vorhanden, sodass beim Start die gesamte Telematikinfrastruktur (TI) kurzzeitig zusammenbrach. „Die Zahnärzteschaft ist digitalen Anwendungen gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen, aber das E-Rezept mit der Brechstange durchzusetzen, wie es Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach offenbar vorschwebt, das kann nicht funktionieren“, sagt Digitalvorstand Dr. Kai-Peter Zimmermann vom Freien Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ). „Auch wir sind für eine sicherere, schnellere, einfachere Verordnung und Abgabe von…
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Harsche Kritik: Ambulante Praxen werden strategisch vergessen
Zahnarztpraxen müssen viele Herausforderungen bewältigen: Fachkräftemangel, Digitalisierung, Inflation – um nur die „Big Three“ zu nennen. Mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz sind die niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte in den Fokus der Sparpolitik im Gesundheitswesen geraten. „Vergessen, verraten und verkauft – Ambulante Versorgung in Gefahr“ lautete darum der Titel der berufspolitischen Diskussionsrunde beim 30. Zahnärzte-Sommerkongress, durch die auch in diesem Jahr wieder das FVDZ-Bundesvorstandsmitglied Dr. Frank Wuchold führte – und gleich mit seiner ersten Frage, ob es denn so etwas wie ein „strategisches Vergessen“ durch die Politik gebe, eine lebhafte und kontroverse Debatte der Diskutierenden auslöste. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Berichterstatter für Zahnärzte in der CDU-Fraktion, Dietrich Monstadt, vertrat die Ansicht, dass die niedergelassenen…
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Protest am Dom
Nach der großen Protestaktion in der Arena „auf Schalke“ Anfang Mai mit mehr als 1.000 Teilnehmern (Motto: „Rote Karte für Minister Lauterbach“) lädt der Landesverband Nordrhein des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ) für den 14. Juni zu einer weiteren Demonstration ein. Von 11 bis 13 Uhr treffen sich Zahnärztinnen und Zahnärzte auf dem Roncalliplatz am Kölner Dom, um gemeinsam mit Patienten und Praxisteams gegen die verfehlte Kostendämpfungspolitik von Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu protestieren. Alle Zahnärzte in NRW und darüber hinaus wurden aufgerufen, an dieser Aktion teilzunehmen. Motto: „Das Maß ist voll – Zähne zeigen!“ Folgende hochkarätige Redner werden in Köln die Veranstaltung mit ihren Statements unterstützen: · Bernd Petelkau CDU-Fraktionsvorsitzender der…
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FVDZ: Kürzungen der Parodontitistherapie zurücknehmen
Die Krankheit ist schleichend, oft wird sie erst nach Jahren bemerkt. Typische Symptome sind gerötetes, entzündetes Zahnfleisch, Zahnfleischbluten, Mundgeruch, Zahnfleischrückgang, Zahnlockerungen oder gar Zahnverlust. Mehr als 30 Millionen Deutsche sind an einer Parodontitis erkrankt. Je aggressiver die Bakterien sind und je schwächer die Infektionsabwehr des Körpers etwa durch Rauchen oder Stress ist, desto früher und stärker tritt die Krankheit auf. Studien belegen, dass diese chronische Erkrankung in Wechselwirkung mit anderen Krankheiten steht wie Diabetes mellitus, Rheuma, Atemwegserkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall. „Umso wichtiger sind Vorbeugung und Behandlung der Parodontitis – nicht nur für die Mundgesundheit, sondern für den ganzen Körper“, sagt der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ), Harald Schrader,…