-
Abstimmung im Europäischen Parlament in Bezug auf den Umgang mit Verfahren der neuen Gentechnik (NGT)
Gestern haben die Abgeordneten im EU-Parlament für eine angepasste (De-)Regulierung der Verfahren der neuen Gentechnik gestimmt. Das Gen-ethische Netzwerk e.V. sieht dieses Ergebnis als Rückschlag gegenüber den Werten der Europäischen Union, die in unserem Verständnis den Schutz von Mensch und Umwelt an erste Stelle setzen. Nichtsdestotrotz ließ sich die Stimme der Bevölkerung und der vielen Umweltorganisationen sowie landwirtschaftlichen Verbände in den finalen Änderungsvorschlägen hören. Die Kennzeichnung der neuen Gentechnik soll erhalten bleiben – das heißt, Verbraucher*innen und Bäuer*innen werden sich weiterhin entscheiden können, ob sie Gentechnik auf dem Acker oder auf dem Tisch haben wollen. Auch die Forderung, die Rückverfolgbarkeit von Gentechnikprodukten zu gewährleisten, sowie die Möglichkeit, diese bei Sicherheitsbedenken…
-
GID Nr. 267: „Blaues Gold – Wassermangel in der Landwirtschaft“
Dürre und Trockenheit treten immer häufiger in Europa auf. Damit wird die Frage nach einer klimaresilienten Nahrungsproduktion immer lauter. In diesem Schwerpunkt setzten wir den Fokus auf die unterschiedlichen Ansätze, die schon angewendet oder als mögliche Strategien debattiert werden, um eine Anpassung des Agrarsektors an Dürre und Trockenheit zu erzielen. Zentral ist dabei die Frage nach dem aktuellen Vorschlag der EU-Kommission, die neuen Gentechniken zu deregulieren, um so vermeintlich die Klimaresilienz in der Landwirtschaft zu steigern. Andrea Beste widmet sich der Frage, welche Maßnahmen in Bezug auf die Bodenbeschaffenheit, -struktur und -diversität erbracht werden können, um die Wasseraufnahmefähigkeit von Agrarflächen zu verbessern. Im Interview beleuchtet Andreas Stahl die Frage nach einer klimaangepassten Landwirtschaft…
-
„Reproduktive Gerechtigkeit – Kinderwunsch und Elternschaft in ungleichen Verhältnissen“
Welche Kinder sollen geboren werden, welche lieber nicht? Wer soll Kinder bekommen und aufziehen, wer besser nicht? Wer soll auf Eizellen und Gebärmütter anderer zugreifen können – und wer sollen diese anderen sein? Das Konzept der reproduktiven Gerechtigkeit beleuchtet diese gewaltvollen Fragen kritisch. Geprägt von Schwarzen Feminist*innen in den USA verbindet das Konzept reproduktive Rechte mit Forderungen sozialer Gerechtigkeit. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe konzentriert sich auf zwei Aspekte der Debatte: Auseinandersetzungen um reproduktive Ausbeutung sowie Recht auf Elternschaft im Kontext von Behinderung. Der erste Teil befasst sich mit der aktuellen Debatte, ob „Eizellspende“ und „Leihmutterschaft“ in Deutschland legalisiert werden sollten, wie es die Ampelkoalition derzeit prüfen lässt. Loretta J. Ross…
-
KWS-Patente gefährden Pflanzenzucht in Europa
Keine Patente auf Saatgut! demonstriert heute in Einbeck (Niedersachsen) anlässlich der Jahreshauptversammlung der Firma KWS. Diese hat in den letzten Jahren vermehrt Patente auf konventionell gezüchteter Pflanzen angemeldet. Diese Patente gefährden das gesetzlich garantierte Züchterprivileg für konventionell gezüchtete Pflanzen, das die freie Zucht mit allen auf dem Markt befindlichen Pflanzensorten erlaubt. Keine Patente auf Saatgut! veröffentlicht heute einen Bericht zu den Patenten der Firma KWS, in dem gezeigt wird, welche Risiken von derartigen Patente für die Pflanzenzucht ausgehen. „Patente auf Saatgut dienen dazu, den Zugang zur biologischen Vielfalt zu kontrollieren, zu behindern oder gar zu blockieren. Sie bedeuten ein Ende der Freiheit der traditionellen Pflanzenzucht, die eine wichtige Grundlage der…