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Versicherer verankern Schutz natürlicher Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen in ihren Zielen
Die deutschen Versicherer wollen verstärkt dazu beitragen, dass die natürlichen Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen bewahrt werden. Der Schutz der Biodiversität soll in Zukunft sowohl bei der Kapitalanlage als auch bei der Versicherung von Risiken berücksichtigt werden. Das ist einer der zentralen Punkte bei der Überarbeitung der Nachhaltigkeitspositionierung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Zwei Jahre nach der erstmaligen Verabschiedung hat das Verbandspräsidium nun Aktualisierungen beschlossen. “Wir sind mit unserer Nachhaltigkeits-Roadmap erste wichtige Schritte gegangen”, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. “Nun setzen wir uns die nächsten herausfordernden Ziele: Wir verstärken den Schutz von Umwelt und Biodiversität. Und wir wollen konkrete Meilensteine für die Investment-Portfolios definieren. So leisten wir als wichtiger Treiber unseren Beitrag…
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Arbeitskreis IV: Versicherer sprechen sich für Ende der 130-Prozent-Regelung bei wirtschaftlichen Totalschäden aus
Die Kfz-Haftpflichtversicherer halten die jahrzehntealte 130-Prozent-Regelung für überholt – Reparaturkosten nach einem Unfall sollten nur noch bis zum Wiederbeschaffungswert des Autos zu zahlen sein. Bisher müssen Versicherer nach ständiger Rechtsprechung die Reparaturkosten auch dann übernehmen, wenn diese bis zu 30 Prozent über dem Wiederbeschaffungswert des beschädigten Autos liegen. Grund ist das angenommene Interesse des Halters, sein Auto trotz des Schadens nach einer Reparatur zu behalten und weiter zu nutzen – auch wenn das wirtschaftlich unvernünftig ist und auch ökologisch keine Vorteile hat: Aus dem beschädigten Auto können diverse Teile für andere Reparaturen wiederverwendet werden, zudem wird der Eigentümer des beschädigten Autos in aller Regel als Ersatz ein moderneres Auto mit…
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Arbeitskreis III: Das nationale Verkehrshaftungsrecht ist fit für das autonome Fahren mit Künstlicher Intelligenz
Das Verkehrshaftungs- und Versicherungsrecht ist nach Einschätzung der deutschen Versicherer gut auf das autonome Fahren und den Einsatz Künstlicher Intelligenz bei der Fahrzeugsteuerung vorbereitet. „Das geltende Recht ist technikneutral – neue, speziell für die Künstliche Intelligenz geschaffene Verkehrshaftungsregeln sind daher nicht nötig“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Nicht jede neue Technik braucht ein neues Recht „Nach geltendem Recht haftet der Halter unabhängig davon, ob ein menschlicher Fehler oder technisches Versagen Ursache für den Unfall war. Egal ob ein Mensch, eine Bremse oder ein mit Künstlicher Intelligenz programmiertes autonomes System versagt hat, werden Unfallopfer von der Kfz-Haftpflichtversicherung umfassend entschädigt“, sagt Käfer-Rohrbach. Das hat Vorteile für…
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Arbeitskreis I: Versicherer fordern Wahlfreiheit für Verbraucher statt Datenmonopol für Autohersteller
Die deutschen Versicherer wollen das aktuelle Monopol der Automobilindustrie über die Daten vernetzter Fahrzeuge beenden. Stattdessen schlagen sie und andere Mobilitätsdienstleister ein Modell vor, das den Eigentümern der Autos die volle Kontrolle über die Fahrzeugdaten gibt. Moderne Autos erfassen, speichern und senden große Mengen an Daten. Doch welche Daten die Autos zu welchen Zwecken senden, wissen derzeit nur die Hersteller. Sie kontrollieren die Daten und geben etwa Pannenund Unfallmeldungen selbst dann nicht an Dritte weiter, wenn der Autofahrer das möchte. „Die Verlierer auf einem derart monopolisierten Markt sind die Verbraucher. Sie bekommen ein beschränktes Angebot und zahlen aufgrund des fehlenden Wettbewerbs höhere Preise, während die Autohersteller die Daten der Fahrer…
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Gefrorene Leitungen verhindern: Alle Räume konstant heizen
Wer Heizkörper in der kalten Jahreszeit teilweise oder dauerhaft abstellt, kann bei Frost schnell Probleme mit geplatzten Rohren bekommen. Im Durchschnitt verursachen frostbedingte Leitungswasserschäden jedes Jahr versicherte Schäden von 125 bis 150 Millionen Euro. „Obwohl Energiesparen wichtig ist: Verbraucherinnen und Verbraucher sollten darauf achten, auch nicht genutzte Räume konstant zu heizen“, sagt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Die Frostschutzstellung am Heizkörperthermostat reiche für den Schutz vor gefrorenen Rohren nicht aus: Diese schütze ausschließlich den Heizkörper. Wasserleitungen könnten trotzdem einfrieren. Unbeheizte Räume begünstigen außerdem die Bildung von gesundheitsgefährdendem Schimmel. In selten genutzten Gebäuden wie Ferien- oder Gartenhäusern, in denen ein kontinuierliches Heizen im Winter unwirtschaftlich…
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Naturgefahrenbilanz 2022: Mit 4,3 Milliarden Euro durchschnittliches Schadenjahr für Versicherer
Sturm, Hagel und Starkregen haben im zu Ende gehenden Jahr für Schäden in Höhe von 4,3 Milliarden Euro gesorgt. „Nach der Hochwasserkatastrophe 2021 war das vergangene Jahr wieder ein durchschnittliches Naturgefahrenjahr: mit vielen Versicherungsfällen, allerdings ohne ein solches Extremereignis wie die Sturzflut Bernd“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. „Die Schäden 2022 an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrtzeugen liegen nur marginal über dem langjährigen Durchschnitt von 4,2 Milliarden Euro.“ Die schwersten Schäden verursachten die Orkane Ylenia, Zeynep, Antonia im Februar. „Mit insgesamt 1,4 Milliarden Euro liegt die Sturmserie auf Platz drei der schwersten Winterstürme seit 2002“, sagt Asmussen. Die Orkane verursachten 1,25 Milliarden Euro Schaden an Häusern,…
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Silvesterfeiern: Böllerverbot im ersten Corona-Jahr führte zu 80 Prozent weniger Autobränden
Das Böllerverbot und die Kontaktbeschränkungen zum Jahreswechsel 2020/21 haben nach Berechnungen der deutschen Versicherer die Zahl brennender Pkw an Silvester und Neujahr um rund 80 Prozent gesenkt. Während den Versicherern in den Vorjahren rund um den Jahreswechsel jeweils rund 1.000 Brände kaskoversicherter Pkw gemeldet wurden, waren es zum Jahreswechsel 2020/21 nur 210 Brände. „Das Böllerverbot und die Kontaktbeschränkungen zu Silvester haben also nicht nur die Feuerwehren um fast 800 Einsätze entlastet, sondern auch wirtschaftliche Schäden in Millionenhöhe verhindert“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Die Bundesregierung hatte den Verkauf von Silvesterfeuerwerk zum Jahreswechsel 2020/21 untersagt. Ziel der Regelung war es, Verletzungen beim Abbrennen von Feuerwerk in der Silvesternacht zu verhindern, um die…
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Versicherer zählen weniger Brände zur Adventszeit
Die Zahl der Wohnungsbrände in der Advents- und Weihnachtszeit ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. „Die deutschen Versicherer haben 2021 rund 7.000 zusätzliche Brände zum Jahresende gezählt, etwa 1.000 weniger als im Vorjahr“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Grundsätzlich nimmt die Zahl der Brände rund um Weihnachten und Silvester im Vergleich zum restlichen Jahr um 40 bis 50 Prozent zu. Dafür leisteten die Hausrat- und Wohngebäudeversicherer im vergangenen Jahr 26 Millionen Euro. Das waren fünf Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Der Schadendurchschnitt ging um 100 Euro auf nunmehr 3.700 Euro zurück. „Häufig werden einfache Regeln des Brandschutzes nicht beachtet, deshalb kommt es immer wieder zu Bränden“, so Asmussen. Die…
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GDV-Medieninformation der Initiative „7 Jahre länger“
Haushaltseinkommen: Jeder fünfte Euro stammt aus der Rentenkasse Angesichts der zunehmenden Alterung der Bevölkerung werden Senioren eine immer wichtigere Konsumgruppe. Deutschlandweit entfällt inzwischen jeder fünfte Euro (20,4 Prozent) der verfügbaren Einkommen privater Haushalte auf gesetzliche Alters- und Hinterbliebenenrenten sowie Pensionen – so viel wie noch nie. Das zeigt eine Auswertung der Initiative „7 Jahre länger“ auf Basis der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Länder. Zum Vergleich: 1991 stammte erst jeder siebte Euro (14,7 Prozent) aus Alterseinkünften. „Immer mehr Menschen beziehen Renten oder Pensionen. Und das wegen der steigenden Lebenserwartung auch immer länger. Damit wächst der Einfluss der Älteren auf die regionale Wirtschaft und die Nachfrage nach Dienstleistungen und Produkten“, sagt Peter Schwark,…