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Nebelkerzen und Verletzung der Tarifautonomie
Nach dem Abbruch der Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) sowie deren Konzerntochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS) durch den Arbeitgeber heizt die SWEG-Geschäftsführung die Eskalationsspirale mit unbedachten Äußerungen weiter an. „Entgegen den Behauptungen der SWEG ist die Forderung der GDL nach einem Konzern-Rahmentarifvertrag legitim und folgerichtig, weil unter dem Dach der SWEG mehr als ein Eisenbahnverkehrsunternehmen fährt. Wieso sollten wir unterschiedliche Einkommen für Lokomotivführer in ein und demselben Konzern hinnehmen, wenn wir in dieser Tarifrunde für beide Gesellschaften Forderungen erhoben haben?“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Die Vorwürfe gegen die GDL stellen nichts anderes dar als den Versuch der SWEG-Geschäftsführung, sich mit einem…
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Wenn der „profitable Wachstumspfad“ so aussieht, dann gute Nacht Deutschland
Die Deutsche Bahn macht wieder Gewinne und sie erzielt mehr Umsatz. Das erste Halbjahr 2022 schloss sie mit einem operativen Gewinn von 876 Millionen Euro ab. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2021 um 28,4 Prozent auf rund 28 Milliarden Euro. Der DB-Konzern ist „auf seinen profitablen Wachstumspfad zurückgekehrt“, behauptete der DB-Vorstandsvorsitzende Richard Lutz in der gestrigen virtuellen Halbjahres-Bilanzpressekonferenz. Kerngeschäft Schiene in Deutschland ist eine hausgemachte Katastrophe In der Tat hat die internationale Logistik kräftig zugelegt, allein DB Schenker weist einen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro aus. Mit der Land-, Luft- und Seefracht profitiert Schenker von den weltweit knappen Frachtkapazitäten. „Das Kerngeschäft Schiene in Deutschland ist…
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Solidarität mit dem streikenden Bodenpersonal
Nachdem die Tarifverhandlungen für die rund 20 000 Beschäftigten des Bodenpersonals zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Lufthansa Mitte Juli auch in der zweiten Runde ohne Ergebnis geblieben waren, hat die Gewerkschaft zum Warnstreik aufgerufen. Von Mittwoch bis Donnerstag traten rund 5 000 Mitarbeiter des Bodenpersonals, darunter Schalterpersonal, Flugzeugtechniker und Schlepperfahrer in den Ausstand. Angesichts der hohen Streikbeteiligung strich die Fluglinie mehr als 1 000 Flüge an den Großkreuzen Frankfurt und München. Forderungen sind berechtigt ver.di fordert 9,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro und einen Mindeststundenlohn von 13 Euro bei zwölf Monaten Laufzeit. Die Lufthansa legte ein Angebot aus Festbeträgen und einer von der Geschäftsentwicklung abhängigen Komponente bei…
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GDL: Nicht zu früh die Korken knallen las-sen!
„Wir hätten uns eine klare Bestätigung unserer Rechtsauffassung gewünscht.“ Mit diesen Worten reagierte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Claus Weselsky auf die heute veröffentlichte Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) zu den Individualbeschwerden der GDL, des dbb und weiterer Gewerkschaften gegen das Tarifeinheitsgesetz (TEG). Demnach liege kein Verstoß gegen die Grundrechte auf Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit aus der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten vor: „Das Tarifeinheitsgesetz ist mit der Europäischen Menschenrechtskonvention vereinbar.“ Dann müssen wir eben die stärkste Fraktion im Betrieb sein Die Reaktion der GDL auf die Entscheidung ist klar. Weselsky: „Wir werden noch stärker um Mitglieder werben. Wenn nur der Tarifvertrag der stärksten Gewerkschaft…
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Nun auch noch schriftliche Lügen
Im Bestreben, der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zu schaden, kennt die DB weder Maß noch Mitte, weder Scham noch Moral. Bediente sich der Arbeitgeber unter Federführung des Personalvorstands Martin Seiler bislang der bekannten Mittel „Tricksen, Täuschen, Taschen füllen“, fügt er dem schäbigen Instrumentarium nun noch die schriftliche Lüge hinzu: „Wider besseres Wissen und in klarer Missachtung der Fakten hat uns die DB die endverhandelten Tarifverträge der Tarifrunde 2021 mit dem nachweislich falschen Unterschriftsdatum 16. September 2021 zugestellt“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Ziel der infamen Datumsmanipulation ist die Verhinderung der Mehrheitsbestimmung in den Betrieben durch die GDL und der Schutz der maroden Hausgewerkschaft evg.“ Unterschrift entscheidend für Tarifkollision Die Frage…
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Wirksamer Warnstreik unterstreicht Forderungen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer
Mit über 90 Prozent Streikbeteiligung und spürbaren Auswirkungen im Güterverkehr unterstreichen die Mitglieder der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ihre Forderungen bei der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) und der Eisenbahn Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG). Sie haben am heutigen Mittwoch, dem 2. Februar 2022 von 7:30 bis 10:30 Uhr in beiden Unternehmen die Arbeit niedergelegt. Die Eisenbahner setzten damit ein deutliches Zeichen an den Arbeitgeber, denn nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden und einer Sondierung gibt es immer noch keine Ergebnisse. Aufgrund eines nicht verhandlungsfähigen Angebotes und der fehlenden Zusage, für GDL-Mitglieder beider Unternehmen die GDL-Tarifverträge anzuwenden, hatte die GDL die Tarifverhandlungen am 26. Januar 2022 abgebrochen. GDL ist Mehrheitsgewerkschaft in beiden Unternehmen Die Blockadehaltung…
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Stabile Tarif- und Sozialpartnerschaft auch in herausfordernden Zeiten
In der zweiten Verhandlungsrunde konnten die Tarif- und Sozialpartner eurobahn GmbH & Co. KG und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am 27. Januar 2021 in Düsseldorf einen Abschluss auf Marktniveau erzielen. Damit wurde auch in diesem Unternehmen die Tarifrunde 2021 erfolgreich beendet. Bei einer Laufzeit von 30 Monaten erhalten die Arbeitnehmer unter anderem folgende Verbesserungen: Eine allgemeine Entgelterhöhung von 1,4 Prozent ab dem 1. Januar 2022 und 1,8 Prozent zum 1. März 2023. Die Markttabellen für Lokomotivführer, Zugbegleiter und Disponenten werden zum 1. August 2023 erreicht. Daneben wird im März 2022 eine Corona-Beihilfe von 600 Euro ausgekehrt. Verbesserungen bei den Zulagen für Arbeit an Sonntagen und künftig im Nachtzeitraum, 20 bis…
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Vier Quadratmeter für unsere Sicherheit!
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) fordert, bei Neufahrzeugen und Umbauten von Bestandsfahrzeugen zusätzliche Rückzugsräume für das Zug- und Sicherheitspersonal vorzusehen. Im Positionspapier Mindestens vier Quadratmeter für unsere Sicherheit! begründet die GDL die Notwendigkeit solcher Rückzugsmöglichkeiten und definiert die Anforderungen an die entsprechenden Räumlichkeiten. Laut GDL verfügen immer weniger Fahrzeuge im Eisenbahnverkehr über Dienstabteile. Oftmals dienten unbesetzte Führerräume als Rückzugsmöglichkeit, doch Zugbegleitern ohne betriebliche Aufgaben oder Mitarbeitern des Sicherheitspersonals werde auch diese Möglichkeit oft verwehrt. Erhöhtes Schutz- und Regenerationsbedürfnis Aus Sicht der GDL besteht hier dringender Handlungsbedarf: „Dem Schutz- und Regenerationsbedürfnis der Mitarbeiter muss durch die Bereitstellung geeignete Rückzugsräume dringend Rechnung getragen werden“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Dies gilt umso…
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Kampfansage zur Weihnachtszeit
Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Diesem Wunsch möchte sich die Deutsche Bahn (DB) nicht einmal zur Weihnachtszeit anschließen. Geht es um die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und ihre Mitglieder, tut die DB jedenfalls alles, um Weihnachtsfrieden gar nicht erst aufkommen zu lassen. Im Gegenteil: Die jüngst an die Beschäftigten versandte Post zur Anwendung von Tarifverträgen unter dem Zeichen des Tarifeinheitsgesetzes (TEG) zeugt erneut vom unumstößlichen Willen des Arbeitgebers, die GDL zu eliminieren. „In diesem Schreiben offenbart sich das krude Rechtsverständnis eines Arbeitgebers, der mit unfassbarer Arroganz und Kaltschnäuzigkeit nicht nur gegen geltende Vereinbarungen mit der GDL verstößt, sondern zudem die eigenen Mitarbeiter bekämpft“, so der GDL-Bundesvorsitzende Claus…
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Marktgerechte Entgelterhöhung und Corona-Beihilfe
Die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb) und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben sich im Rahmen der dritten Verhandlungsrunde am 30. November 2021 in Bremen auf ein Gesamtpaket geeinigt, welches die Wertschätzung der Eisenbahner bei der evb im Fokus hat. Konkret bedeutet dies für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der evb unter anderem: 1. Corona-BeihilfeVollbeschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Lokomotivführer, Zugbegleiter und Disponenten, die unter den Geltungsbereich der GDL-Tarifverträge fallen, erhalten eine Corona-Beihilfe in Höhe von 900 Euro zuzüglich der bereits im Jahr 2021 gewährten 100 Euro, in Summe folglich 1.000 Euro aufgrund der besonderen Erschwernisse. Die Sonderzahlung wird noch im Dezember 2021 ausgezahlt. Beschäftigte in Teilzeit erhalten…