-
Adjan: „Billigheimer haben keine Chance mehr“
Die deutsche Fleischwirtschaft und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) haben vereinbart, dass die Verhandlungen zum Abschluss von Tarifverträgen am 11. März 2021 in Hamburg beginnen. In mehreren Schritten sollen Entgelte und Arbeitsbedingungen tariflich geregelt werden. „Die Verhandlungen werden nicht einfach, aber es ist dringend, dass wir mehr als 160.000 Beschäftigte aus dem Tal der Tränen holen und für menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen sorgen“, hat Freddy Adjan, stellvertretender NGG-Vorsitzender gesagt. Die NGG-Tarifkommission hat für einen Mindestlohntarifvertrag folgende Forderungen beschlossen: Mindestlohn von 12,50 Euro pro Stunde für alle Beschäftigten in der Schlachtung und Verarbeitung, einschließlich Geflügel, Erhöhung des Mindestlohns auf 14 Euro pro Stunde nach einer kurzen Einarbeitungszeit, Mindestlohn von 17 Euro pro…
-
Willkommen im neuen Fleischindustriezeitalter!
„Wir werden den Druck auf die Arbeitgeber hochhalten und weiter wachsam sein. Mehr als 100.000 Beschäftigte in der Fleischwirtschaft haben es verdient, dass sie zu fairen Bedingungen arbeiten.“ So hat Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die „Initiativenkonferenz Fleischindustrie“ eröffnet. 100 Beteiligte von Gewerkschaften, Kirchen, Beratungsstellen wie „Faire Mobilität“, aus Wissenschaft, Politik und Initiativen haben auf der dritten, erstmals bundesweiten Konferenz, ihre Erfahrungen ausgetauscht und ihre weitere Zusammenarbeit abgestimmt. Seit vielen Jahren engagieren sich die Beteiligten an der Seite von meist osteuropäischen Werkvertragsbeschäftigten, kennen deren Arbeitsleid und ihre zumeist unzumutbaren und teuren Unterkünfte. Auf ihren Druck und durch das Brennglas Corona hat die Bundesregierung das Arbeitsschutzkontrollgesetz mit dem…
-
NGG fordert Mindest-Kurzarbeitergeld von 1.200 Euro
„Jede Verlängerung der Corona-Maßnahmen – so nötig sie auch ist – hat existenzielle Auswirkungen auf das Gastgewerbe. Für viele Hotels, Pensionen, Gaststätten, Bars, Kneipen bis hin zu den Caterern und Betriebskantinen, geht es längst ums schiere Überleben. Selbst große Hotelgesellschaften können ohne Hilfe nicht mehr lange durchhalten. Die gestern zugesagten Zugangserleichterungen und höheren Fördersummen sind enorm wichtig, um Arbeitsplätze zu sichern. Natürlich dürfen sie nur an Unternehmen gezahlt werden, die ihre Mitarbeiter durch Kurzarbeit halten und nicht auf die Straße setzen. Die zugespitzte Situation wirkt sich dramatisch auf die Beschäftigten im Gastgewerbe aus. Ihre Löhne sind ohnehin niedrig, das Kurzarbeitergeld reicht entsprechend bei Weitem nicht – viele können kaum…
-
Zeitler: „Nachhaltigkeit gibt es nur mit Tarifverträgen“
Nachhaltigkeit in der Erzeugung von Lebensmitteln und bei der Ernährung müsse immer im Dreiklang von Ökologie, Ökonomie und in der sozialen Dimension, also mit Berücksichtigung der Arbeitsbedingungen der Menschen in den Lieferketten, gesehen und praktiziert werden, so Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), am Vortag der Eröffnung der Internationalen Grünen Woche. „Dazu gehören in der Bundesrepublik Stammbelegschaften, Betriebsräte und Tarifverträge.“ Kritisiert hat Zeitler, dass im Ernährungspolitischen Bericht der Bundesregierung die soziale Dimension der Nachhaltigkeit kaum beleuchtet wird. „Zu welchen katastrophalen Ergebnissen das führt, war deutlich in der Fleischindustrie, leider erst wirklich öffentlich in der Corona-Pandemie, sichtbar: massive Zunahme der Werkverträge, Tarifflucht, katastrophale Arbeitsbedingungen, überlange Arbeitstage und Hungerlöhne. Die Bundesregierung…
-
Bundesregierung muss Kurzarbeitergeld für besonders Betroffene verbessern
Angesichts der erwarteten Fortsetzung des Lockdowns fordern die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die Bundesregierung auf, das Kurzarbeitergeld für Beschäftigte mit einem Netto-Entgelt unter 2.500 Euro auf 90 Prozent bzw. 97 Prozent des letzten Netto-Entgeltes aufzustocken, mindestens aber auf ein Mindestkurzarbeitergeld von 1.200 Euro pro Monat. Von der Fortsetzung des Lockdowns seien insbesondere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Dienstleistungsbranchen wie dem Hotel- und Gaststättengewerbe, dem Veranstaltungswesen, im Handel oder dem Friseurgewerbe betroffen. Branchen, in denen viele Frauen beschäftigt seien, in denen häufig geringe Einkommen erzielt würden und in denen häufig nur in Teilzeit gearbeitet werde. Durch den Lockdown fielen nun auch Trinkgelder weg, auf die die Beschäftigten in…
-
Fleischindustrie: Bundesverfassungsgericht lehnt Eil-Anträge ab: Arbeitsschutzkontrollgesetz tritt am 1. Januar 2021 in Kraft
„Wir begrüßen die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts: Das Arbeitsschutzkontrollgesetz kann nun wie geplant und ohne Verzug ab dem 1. Januar 2021 in Kraft treten. Davon werden zehntausende Beschäftigte in der deutschen Fleischbranche direkt profitieren und darauf haben sich die meisten Unternehmen der Branche längst vorbereitet.“ So hat der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Guido Zeitler die Ablehnung des Bundesverfassungsgerichts von mehreren Eil-Anträgen gegen das Inkrafttreten des Arbeitsschutzkontrollgesetzes kommentiert. Die Fleischlobby und unverbesserliche Arbeitgeber der Branche hätten in den vergangenen Monaten alles dafür getan, das Arbeitsschutzkontrollgesetz zu verhindern. Entsprechende Klagen gegen das neue Gesetz seien daher keine Überraschung, so Zeitler. „Das Arbeitsschutzkontrollgesetz ist ein Meilenstein und setzt den Grundstein für eine Neuordnung der…
-
Mehr Geld für Azubis im Bäckerhandwerk: Neuabschluss des Tarifvertrages über Ausbildungsvergütungen
Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) haben einen neuen Tarifvertrag für Auszubildende des Bäckerhandwerks abgeschlossen. Die Vergütungen steigen ab 1. März 2021 für alle Ausbildungsjahre. Die Sozialpartner des Bäckerhandwerks bekennen sich gerade in der aktuellen Coronavirus-Pandemie zu ihrer Verantwortung für die Fachkräftesicherung: Die NGG und der Zentralverband einigten sich auf einen neuen Tarifvertrag, der eine Steigerung der Ausbildungsvergütungen vorsieht. Dabei haben die Tarifparteien Verantwortung und Kompromissbereitschaft bewiesen. „Der Neuabschluss des Tarifvertrages für die Auszubildenden ist in mehrfacher Hinsicht ein wichtiges Signal“, so Michael Wippler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks. „Wir haben einen Kompromiss erzielt, der in der Corona-Pandemie zum einen unsere Wertschätzung gegenüber den…
-
Zeitler: „Jetzt besteht die Chance, eine ganze Branche neu zu ordnen“
Als „historischen Meilenstein“ für die Fleischwirtschaft hat Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), den heutigen Beschluss des Bundestages bezeichnet, mit dem Arbeitsschutzkontrollgesetz Werkverträge in der Fleischwirtschaft grundsätzlich zu verbieten und Leiharbeit weitestgehend zu untersagen. „Jetzt besteht die Chance, die Branche neu zu ordnen.“ Die Gewerkschaft NGG habe seit vielen Jahren dafür gekämpft, dass insbesondere der Missbrauch von Werkverträgen mit einem unkontrollierbaren System von Subunternehmen und die damit verbundene gnadenlose Ausbeutung von Menschen insbesondere aus Südosteuropa, die überdies auch noch menschenunwürdig wohnen mussten, beendet wird. „Nun müssen die Arbeitgeber Verantwortung für die direkt bei ihnen beschäftigten Menschen übernehmen. Das ist ein historischer Meilenstein, der die Chance bietet, eine ganze Branche…
-
NGG fordert Arbeitgeber in der Fleischwirtschaft zu Tarifverhandlungen auf
Der Weg ist frei: In dieser Woche soll endlich das Arbeitsschutzkontrollgesetz von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden und ab 1. Januar 2021 in Kraft treten. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die relevanten Verbände der Fleischindustrie – den Verband der Ernährungswirtschaft (VdEW), den Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), den Bundesverband der Deutschen Fleischindustrie (BVDF) und den Verband der Fleischwirtschaft (VDF) – zu Tarifverhandlungen mit der NGG aufgefordert. Freddy Adjan, stellvertretender NGG-Vorsitzender: „Das Arbeitsschutzkontrollgesetz mit dem Kern des Verbots von Werkverträgen und Leiharbeit ist ein Meilenstein und macht den Weg frei für einen echten Neustart in der Fleischbranche. Nach diesem ersten Schritt hin zu geregelten Verhältnissen und einem besseren Image der Branche…
-
Gewerkschaft NGG fordert „Corona-Sofort-Nothilfe“ für Köchinnen und Kellner
„Die Verlängerung des Lockdowns hat für Köchinnen, Servicekräfte und Hotelfachleute dramatische Folgen, sie brauchen sofort mehr finanzielle Unterstützung. Wegen ihrer häufig viel zu niedrigen Löhnen ist für die Beschäftigten im Gastgewerbe das Kurzarbeitergeld keine ausreichende Lösung. Sie haben nie Reserven aufbauen können und das für viele so wichtige Trinkgeld fällt weiter aus. Mit jedem Tag im Lockdown wachsen die Schulden und die Verzweiflung. Viele kehren ihrer Branche für immer den Rücken.“ Das hat Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), zu den heutigen Beschlüssen des „Corona-Kabinetts“ gesagt und eine „Corona-Sofort-Nothilfe von 1.000 Euro“ für Beschäftigten im Gastgewerbe gefordert. „Hunderttausende Beschäftigte in Restaurants, Bars, Diskotheken und Hotels können zu unserem Schutz…