-
Claudia Tiedge: „Die Union vergisst die Helden der Krise“
„Wer derzeit keine Chance für eine Grundrente für Geringverdiener sieht, der hat – wie der Unions-Fraktionsvorsitzende Ralph Brinkhaus (CDU) – vergessen, dass die Helden der Krise vielfach im Niedriglohnsektor arbeiten“, so Claudia Tiedge, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Die Grundrente sei notwendig, damit die Einkommen von rund 1,3 Millionen Rentnerinnen und Rentnern mit niedrigen Renten erhöht werde. „Insbesondere die Lebensleistungen von Frauen werden hiermit endlich mehr gewürdigt“, so Tiedge. Der Unionsfraktionsvorsitzende Brinkhaus wolle für Wirtschaftswachstum und Unternehmen Schulden machen, aber die Grundrente an bürokratischen Spielereien scheitern lassen. „Es ist unerträglich, dass CDU und CSU seit einem Jahr die Grundrente blockiert, statt den Menschen zu helfen.“ „Die Bäckerei-Fachverkäuferin genauso wie…
-
Corona-Ausbruch in Schlachthöfen: „Das ist das traurige Resultat eines kranken Systems.“
Zu den hohen Infektionszahlen bei Beschäftigten mehrerer deutscher Schlacht- und Zerlegebetriebe erklärte Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG): „Die in der Schlachtindustrie über Werkverträge mit oft dubiosen Subunternehmen beschäftigten Menschen werden seit vielen Jahren rücksichtslos ausgenutzt. Die Arbeitgeber lagern nicht nur die Arbeit, sondern auch jede Verantwortung bequem an Subunternehmen aus. Das System ist krank: Werkverträge für die Kernaufgabe eines Unternehmens zu vergeben, muss verboten werden. Ein Schlachthofbetreiber sollte das Schlachten nicht an billige Fremdfirmen auslagern dürfen. Die Corona-Fälle sind trauriges Resultat des extremen Preisdrucks beim Fleisch. Diese Krise macht deutlich, wie überfällig es ist, auf Stopp zu drücken und den ruinösen Preiskampf beim Fleisch zu beenden. Ich…
-
Wiedereröffnung von Restaurants und Co.: „Die Ministerpräsidenten tragen jetzt die Verantwortung.“
„Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten haben die Wiedereröffnung des Gastgewerbes durchgesetzt und tragen jetzt die Verantwortung, dass dabei in ihren Ländern nichts schiefgeht: Es ist für die Menschen und für die Betriebe lebenswichtig, dass ihre Öffnungskonzepte greifen“, so Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Insbesondere, was die Kontrolle der verschiedenen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen angehe, müsse „akribisch geplant“ werden: „Wachsweiche Absichtserklärungen reichen nicht aus, es braucht exakte Planungen, wer, wann und wie die Vorgaben in den Restaurants, Hotels und Biergärten kontrolliert.“ Dafür müssten die zuständigen Behörden mit den nötigen personellen Ressourcen ausgestattet werden, so Adjan. „Die Gäste müssen darauf vertrauen können, dass ihre Gesundheit bestmöglich geschützt wird. Dazu gehört die…
-
„Corona-Krise darf nicht zur Ausbildungskrise werden“
Der heute in Berlin vorgestellte Berufsbildungsbericht des Bundesbildungsministeriums zeigt erneut gravierende Mängel bei der Ausbildung im Lebensmittelhandwerk und im Hotel- und Gaststättengewerbe. Die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Claudia Tiedge, warnt davor, dass die Corona-Krise zu einem Einbruch bei den Ausbildungsplätzen führt. „Die Corona-Krise darf nicht zur Ausbildungskrise werden. In der Finanzkrise sind 52.000 Ausbildungsplätze verloren gegangen – das hat in der Folge den Fachkräftemangel deutlich verschärft. Es muss alles getan werden, damit sich das nicht wiederholt. Der demografische Wandel in den Betrieben macht in der Corona-Krise keine Pause. Die heute nicht ausgebildeten Fachkräfte werden morgen schmerzlich fehlen.“ In vielen Berufen werde der Fachkräftemangel zusätzlich durch „viel zu hohe…
-
Freddy Adjan: „Überstürzte Öffnung würde die Gesundheit der Menschen und das Überleben der Betriebe gefährden“
„Eine überstürzte Öffnung würde nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern schlussendlich auch das Überleben der gastgewerblichen Betriebe gefährden. Die Gäste müssen darauf vertrauen, dass ihre Gesundheit oberste Priorität hat. Haben sie den Eindruck, dass wirtschaftliche Interessen vorgehen, aber die Schutzmaßnahmen nicht ausreichen, bleiben sie zu Hause. Dann sind die Betriebe zwar bald wieder offen, aber schnell für immer zu.“ Das sagte Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), zum Vorstoß der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen zur Wiedereröffnung des Gastgewerbes. „Der Schutz von Beschäftigten und Gästen muss bei der Öffnung des Gastgewerbes höchste Priorität haben. Dazu gehört auch, dass die Hygiene- und Schutzmaßnahmen schon vor der Wiedereröffnung von…
-
Kurzarbeitergeld „Es bleibt nur der Weg zum Amt. Die Erhöhungen kommen einfach zu spät“
Zu den Ergebnissen des Koalitionsausschusses zur Bewältigung der Corona-Krise erklärte Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG): „Die Entscheidung, das Kurzarbeitergeld zu erhöhen, ist richtig, allerdings fällt die Steigerung zu gering aus und kommt deutlich zu spät. Im Gastgewerbe können die Beschäftigten realistischerweise erst im Oktober 2020 mit 80 Prozent des normalen Nettolohns rechnen. Für Hundertausende Menschen mit niedrigen Einkommen bleibt jetzt nur der Gang zum Amt, um Hartz IV zu beantragen.“ Einer Köchin in Berlin stünden nach den neuen Plänen künftig statt rund 920 Euro knapp 1.070 und ab dem siebten Monat Kurzarbeit rund 1.220 Euro zur Verfügung. Zeitler: „Für die Menschen mit niedrigen Einkommen kommen die Erhöhungen auf…
-
Freddy Adjan: Unternehmen müssen auch für Hygiene bei der Unterbringung sorgen
Beim Frischfleischproduzenten Müller Fleisch in Birkenfeld (Pforzheim) sind inzwischen 168 ausländische Werkvertragsbeschäftigte von insgesamt 800 Beschäftigten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Alle anderen Beschäftigten des Unternehmens stehen unter Quarantäne, arbeiten aber bis weitere Testergebnisse, die in den nächsten Tagen erwartet werden, vorliegen. Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), hat den Umgang des Unternehmens mit der Gesundheit der Beschäftigten scharf kritisiert und das Verhalten von Gesundheitsamt und Landrat als skandalös bezeichnet. Freddy Adjan: „Nach unseren langjährigen Erfahrungen ist die Unterbringung der Beschäftigten ein wesentlicher Faktor, der zur Verbreitung von Infektionen in Unternehmen der Fleischindustrie beiträgt.“ Häufig zu kleine und überbelegte Wohnungen, zu wenig Sanitärräume, mangelnde Hygiene, aber auch…
-
Guido Zeitler: „Es muss sichergestellt sein, dass nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Arbeitnehmer profitieren!“
„In einem neuen Corona-Rettungspaket für das Gastgewerbe muss sichergestellt sein, dass nicht nur die Arbeitgeber, sondern auch die Arbeitnehmer profitierten.“ Das sagte Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zur aktuellen Forderung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) nach weiterer finanzieller Unterstützung. Die Mitarbeiter der seit Wochen geschlossenen Betriebe müssten meist mit dem Kurzarbeitergeld von 60 Prozent des letzten Nettolohns auskommen. Bei den in der Branche ohnehin niedrigen Löhnen sei die Corona-Pandemie für die Betroffenen „längst eine finanzielle Katastrophe“. Zeitler: „Einer Köchin in Berlin bleiben noch etwa 900 Euro zum Leben – das reicht einfach nicht aus.“ Anders als andere Arbeitgeberverbände habe sich der DEHOGA geweigert, über Tarifverträge eine Aufstockung…
-
Corona: Kurzarbeitergeld muss aufgestockt werden
„Das Kurzarbeitergeld muss deutlich aufgestockt werden. Passiert das nicht, rutschen hunderttausende Beschäftigte schuldlos in Armut.“ Das hat Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) gesagt und eine Ausweitung des Corona-Rettungsschirms gefordert. Zeitler: „Ziel der Corona-Hilfen muss es sein, dass Unternehmen und Beschäftigte vor dem finanziellen Ruin geschützt werden. Aktuell werden zwar richtigerweise die Unternehmen mit hohen Milliardenbeträgen unterstützt, die Beschäftigten gehen dabei aber meist leer aus. Hier ist eine gefährliche Unwucht mit einigem sozialen Sprengstoff entstanden. Der Corona-Schutzschirm muss ausgeweitet werden und auch die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schützen. Das erwarten die Menschen. Am wirkungsvollsten geht das durch eine gesetzliche Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 80 bzw. 87 Prozent des letzten…
-
Freddy Adjan: Aufstockungen von Kurzarbeitergeld sind keine Almosen
„Es ist richtig, dass die Bundesregierung in der Coronavirus-Pandemie für Unternehmen einen Rettungsschirm aufgespannt und den Zugang zum Kurzarbeitergeld erleichtert hat. Nun sind Arbeitgeber und ihre Verbände, die vom Staat massiv unterstützt und entlastet werden, in der Pflicht, ihre Beschäftigten durch die Krise zu bringen und Tarifverträge zur Kurzarbeit abzuschließen“, so Freddy Adjan, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). In vielen Branchen der Ernährungsindustrie und in der Systemgastronomie habe die NGG gemeinsam mit den Betriebsräten Aufstockungsleistungen zum Kurzarbeitgebergeld von teilweise bis 100 Prozent vereinbart. „Nachbesserungen im Gastgewerbe und Lebensmittelhandwerk sind aber dringend nötig“, so der NGG-Vize. Passgenaue Lösungen gibt es mittlerweile bei mittelständischen Unternehmen von Tiefkühlbackwaren in Bayern über Konzerne…