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GKV-Hilfsmittelverzeichnis erhält fast 4.000 neue Produkte – Mehr Anträge für digitale Pflegehilfsmittel erwünscht
Um die 36.200 Produkte umfasst das Hilfs- und Pflegehilfsmittelverzeichnis (HMV) des GKV-Spitzenverbandes. Die 41 Produktgruppen werden anlass- und turnusmäßig fortgeschrieben, um relevante medizinische und technische Erkenntnisse sowie neueste Entwicklungen bei der Hilfsmittelversorgung zu berücksichtigen. In den letzten zwölf Monaten wurde die Fortschreibung von sieben Produktgruppen erfolgreich abgeschlossen – dazu gehören Bereiche wie orthopädische Einlagen, Hörhilfen und therapeutische Bewegungsgeräte. Elf weitere Produktgruppen werden gegenwärtig aktualisiert. 3.942 Produkte wurden neu in das Hilfsmittelverzeichnis aufgenommen, 1.127 wurden aktualisiert und 3.439 Produkte, die veraltet sind oder nicht mehr hergestellt werden, wurden aus dem Verzeichnis genommen. Bei den digitalen Hilfsmitteln sollten sich die Hersteller schneller melden, damit mehr Tempo in die Versorgung kommen kann. Diese…
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Mehr Patientenschutz durch neue Pflegepersonaluntergrenzen im Krankenhaus – Corona-Ausnahmen bleiben möglich
Pflegepersonaluntergrenzen legen für Bereiche mit besonders hohem Pflegeaufkommen fest, wie viel Pflegepersonal mindestens auf einer Station während einer Tages- oder Nachtschicht im Krankenhaus anwesend sein muss. Sie definieren somit einen Mindeststandard der personellen Besetzung und dienen damit dem Patientenschutz. Vier neue Pflegepersonaluntergrenzen für Krankenhäuser treten zum 1. Februar 2021 in Kraft. Damit gelten diese Mindestgrenzen künftig für zwölf dieser pflegesensitiven Bereiche. Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband, zur novellierten Pflegepersonaluntergrenzen- Verordnung: „Pflegepersonaluntergrenzen schützen sowohl die Patientinnen und Patienten, als auch die Pflegekräfte. So ist beispielsweise da, wo die Untergrenzen gelten, Schluss damit, dass Pflegekräfte nachts alleine Dienst auf einer großen Station machen müssen. Pflegepersonaluntergrenzen können somit Patientengefährdung vermeiden, sie sind gelebter…
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140 Kliniken auf dem Land erhalten 68 Millionen Euro zusätzliche Förderung durch die Krankenkassen
In diesem Jahr erhalten 140 ländliche Krankenhäuser eine pauschale Förderung von 400.000 – 800.000 Euro je Krankenhaus. Damit unterstützen die gesetzlichen Krankenkassen ganz direkt alle Kliniken, die für die flächendeckende Grundversorgung oder die Geburtshilfe notwendig sind. „Jeder Mensch muss überall im Land gut versorgt werden können. Das ist ein Herzensanliegen der gesetzlichen Krankenversicherung. Damit das auch dauerhaft für unsere Kleinsten gilt, bekommen in diesem Jahr erstmals 59 ländliche Kinderkliniken bis zu 400.000 Euro zusätzliche Förderung“, so Stefanie Stoff-Ahnis, Vorstand beim GKV-Spitzenverband. Diesen Pauschalzuschlag erhalten ländliche Krankenhäuser, die die Kriterien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) erfüllen. Dabei geht es um die Fachbereiche der allgemeinen Grundversorgung (Innere Medizin, Chirurgie), Geburtshilfe sowie Kinder- und…
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GKV-Positionen zur Krankenhausversorgung: Corona verstärkt den Reformdruck
In seiner heutigen Sitzung hat der Verwaltungsrat des GKVSpitzenverbandes das aktuelle Positionspapier zur Krankenhausversorgung verabschiedet. Der GKV-Spitzenverband hat in zwölf Positionen konstruktive Vorschläge für eine umfassende Neuordnung der Krankenhauslandschaft formuliert. In einem erheblichen Maße sind die Erkenntnisse der Corona-Pandemie der vergangenen Monate mit eingeflossen. „Die Krankenhäuser haben schnell auf die Anforderung der Pandemie reagiert und so verhindert, dass sich das Virus im stationären Bereich ausbreiten konnte. Die letzten Monate haben aber auch gezeigt, dass für eine dauerhaft hohe und bezahlbare Versorgungsqualität nachhaltige Strukturreformen anstehen. Insbesondere brauchen wir zukunftsweisende Krankenhausstrukturen mit Schwerpunktzentren und einer gesicherten ländlichen Basisversorgung, eine Weiterentwicklung des Vergütungssystems sowie eine verbesserte Pflegesituation“, so Dr. Volker Hansen und Uwe…
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Maßnahmen zur Einhaltung der Sozialgarantie sozial unausgewogen
. Zu den heute vom Bundeskabinett beschlossenen Maßnahmen zur Einhaltung der Sozialgarantie erklären die Verwaltungsratsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbandes Uwe Klemens und Dr. Volker Hansen: Die mit dem Gesetzentwurf zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Pflege vorgelegten Maßnahmen zur Einhaltung der „Sozialgarantie 2021“ sind sozial unausgewogen und zudem ein massiver Eingriff in die Autonomie der Selbstverwaltung. Die Bereitstellung von nur fünf Milliarden Euro aus Bundesmittel ist unzureichend, die einseitige Belastung der Beitragszahlenden ist nicht gerechtfertigt. Für das Jahr 2021 wird eine Finanzierungslücke von 16,6 Mrd. Euro erwartet. Ursächlich sind die Auswirkungen der Pandemie auf Einnahmen und Ausgaben der GKV sowie die zahlreichen Ausgaben steigernden Reformgesetze der letzten Jahre. Damit der Gesamtsozialversicherungsbeitrag in der aktuellen…
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Über 1 Mrd. Euro mehr für Ärzteschaft und Psychotherapeuten im Jahr 2021
Der Erweiterte Bewertungsausschuss, in dem jeweils drei Vertreter der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und des GKV-Spitzenverbandes sowie drei unparteiische Mitglieder vertreten sind, hat gestern die Höhe der vertragsärztlichen Vergütung für das Jahr 2021 festgelegt. Der Orientierungswert, nach dem sich die Preise für alle vertragsärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen berechnen, erhöht sich im Jahr 2021 um ca. 470 Millionen Euro bzw. 1,25 Prozent. Weitere Vergütungselemente wie zum Beispiel die Morbiditätsveränderung der Versicherten, der Mengenanstieg im Bereich der extrabudgetären Leistungen sowie die Einführung neuer Leistungen führen insgesamt zu einer Erhöhung der vertragsärztlichen Vergütung im nächsten Jahr von voraussichtlich über einer Milliarde Euro. „Die Erhöhung der vertragsärztlichen Vergütung stärkt die ambulante Versorgung im Jahr 2021.…
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Corona -Prämie für Pflegekräfte im Krankenhaus kommt
GKV-Spitzenverband und Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) haben ein Konzept für eine Corona-Prämie für Pflegekräfte im Krankenhaus entwickelt und Minister Spahn vorgelegt. Es sieht die Bereitstellung von 100 Millionen Euro für die Zahlung von Prämien von bis zu 1.000 Euro an durch die Versorgung von COVID-19-Patienten besonders belastete Pflegekräfte vor. Grundlegend sollen Pflegekräfte im Sinne der „Pflege am Bett“ begünstigt werden. Die Auswahl der anspruchsberechtigten Pflegekräfte und die Definition der individuellen Prämienhöhe für die Pflegekraft – je nach pandemiebedingter Belastung – obliegt dem Krankenhausträger in Abstimmung mit der Mitarbeitendenvertretung. In begründeten Ausnahmefällen kann eine Prämie an weitere Personen, wie zum Beispiel Mitarbeitende von Notaufnahmen, gezahlt werden. „Mit diesem Konzept wird der Weg…
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Weniger als die Hälfte der Klinischen Krebsregister am Jahresende voll arbeitsfähig
In seiner heutigen Sitzung hat der Verwaltungsrat des GKVSpitzenverbandes deutliche Kritik an dem schleppenden Aufbau der Klinischen Krebsregister geäußert. Lediglich die Klinischen Krebsregister in den Ländern Baden-Württemberg, Bremen, Rheinland-Pfalz und Saarland konnten bis Ende des Jahres 2019 alle geforderten Förderkriterien erfüllen, was aus Sicht der sozialen Selbstverwaltung unbefriedigend ist. Diese Kriterien sind die gesetzliche Voraussetzung, damit die Krankenkassen künftig regelhaft die Arbeit der Klinischen Krebsregister finanzieren dürfen. Auf Basis der im Gutachten des Prognos-Instituts enthaltenen Prognose ist nach jetzigem Kenntnisstand davon auszugehen, dass auch am Ende der vorgesehenen Nachbesserungsfrist zum Jahresende lediglich in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein alle notwendigen Kriterien erfüllen werden. 10 von…
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Zahnärztliche Videosprechstunden kommen in die Versorgung
Um das Potential der Telemedizin künftig noch stärker zu nutzen, können Zahnärztinnen und Zahnärzte ab Oktober neue Leistungen in der vertragszahnärztlichen Versorgung erbringen. Darauf haben sich Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) und der GKV-Spitzenverband im Bewertungsausschuss geeinigt. Die Übereinkunft sieht die Aufnahme von Videosprechstunden, Videofallkonferenzen, Telekonsilien sowie eines Technikzuschlages in den Bewertungsmaßstab für zahnärztliche Leistungen (BEMA) vor. Martin Hendges, stellv. Vorsitzender des Vorstands der KZBV: „Digitale Lösungen und Anwendungen werden für Zahnarztpraxen und Patienten im Behandlungsalltag zunehmend wichtiger. Insbesondere die Videosprechstunde ist ein sehr hilfreiches Instrument. Mit dieser Leistung können bei Pflegebedürftigen und Menschen mit Beeinträchtigung zum Beispiel im Vorfeld eines Zahnarzttermins Symptome abgeklärt und die aufsuchende Versorgung besser organisiert werden. Weitere mögliche…
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Nur knapp die Hälfte der Klinischen Krebsregister am Jahresende voll arbeitsfähig
Der Strukturaufbau der klinischen Krebsregister ist zwar abgeschlossen und in allen Bundesländern sind die Grundstrukturen der Register nach inzwischen sieben Jahren vorhanden. Zugleich wird im Bericht des Beratungsunternehmens Prognos in seiner aktuellen Untersuchung im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes aber auch deutlich: Regional besteht teilweise deutlicher Nachholbedarf insbesondere in der Datennutzung und -qualität. „Krebsregister sind eine wertvolle Hilfe für die Medizin und leisten einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Krebs. Leider haben es viele Bundesländer auch nach sieben Jahren noch nicht geschafft, voll arbeitsfähige klinische Krebsregister aufzubauen“, so Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes. „Länder und Register müssen jetzt sehr schnell ihre gesetzlichen Verpflichtungen erfüllen, um die Förderkriterien bis Ende 2020…