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Nachteile für Erneuerbare, Vergünstigungen für Atom und Kohle
Die geplante Strompreisbremse droht die Vermarktung erneuerbarer Energien einzuschränken, während Atom und Braunkohle zusätzliche Vorteile erhalten. Davor warnen die Ökoenergie-Anbieter Green Planet Energy, naturstrom und Elektrizitätswerke Schönau (EWS) in einem heute verschickten offenen Brief an die Abgeordneten des Bundestags. Das Parlament soll noch diese Woche eine Formulierungshilfe der Bundesregierung zur Strompreisbremse erhalten – und anschließend zügig beschließen. „Die vorgesehenen Regelungen behindern die Energiewende und würden die Strompreise für Ökostrom-Kund:innen in vielen Fällen sogar zunächst verteuern“, sagt Nils Müller, Vorstand bei Green Planet Energy. Die Ökoenergie-Anbieter kritisieren insbesondere den geplanten Abschöpfungs-Mechanismus für langfristige Ökostrom-Verträge – die so genannten grünen “Power Purchase Agreements“ (PPA). Aktuell ermöglichen diese PPAs eine direkte Versorgung aus Wind- und Solarparks…
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Forderung nach strengen Kriterien für grünen Wasserstoff: Europäische Union muss klimafreundlichen Wasserstoffmarkt auf den Weg bringen
Eine Allianz aus Ökoenergiegenossenschaften und einem Umweltverband warnt die Europäischen Institutionen vor viel zu schwachen Kriterien für die Produktion von Grünem Wasserstoff. Am heutigen Mittwoch verhandeln auf EU-Ebene Kommission, Rat und Parlament im sogenannten Trilog über die Revision der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III). Durch darin geplante falsche Anreize könnte die Wasserstoffproduktion von einer Klimaschutzlösung zum Problem werden, kritisieren Green Planet Energy, die Deutsche Umwelthilfe und der Verband europäischer Bürgerenergiegenossenschaften REScoop in einem Offenen Brief: „Eine nicht an das Erneuerbaren-Dargebot angepasste Wasserstoffproduktion erhöht sowohl die CO2-Emissionen als auch den Gasverbrauch signifikant. Das ist nicht nur desaströs fürs Klima, wir können uns dies in der aktuellen Gasmangellage schlichtweg nicht leisten“, erklärt Carolin Dähling,…
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Weiterbetrieb des AKW Emsland nützt in der Energiekrise kaum etwas
Das Atomkraftwerk Emsland leistet bei einem Weiterbetrieb nur einen minimalen Beitrag zu Gaseinsparung, Strompreisminderung und Systemstabilität in Deutschland und Europa. Das geht aus einem neuen Hintergrundpapier des Analysehauses Energy Brainpool im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy hervor. Der gesamte deutsche Gasverbrauch belief sich im Jahr 2020 auf 875 Terawattstunden. Das AKW Emsland könnte davon – aufs Gesamtjahr gesehen – laut Berechnungen von Energy Brainpool maximal drei Terawattstunden kompensieren. Damit könnten durch das AKW im Nordwesten Deutschlands also lediglich 0,4 Prozent des hiesigen Gasverbrauchs eingespart werden – selbst dann, wenn der Meiler das gesamte Jahr 2023 über weiterlaufen würde. Bei einem Weiterbetrieb nur bis April 2023 – Laufzeiten darüber hinaus…
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“Unverständlich, dass LNG-Terminals schneller genehmigt werden als saubere Erneuerbaren-Projekte“
Die Wetterorganisation der Vereinten Nationen (WMO) warnt davor, dass eine Erwärmung der globalen Mitteltemperatur um 1,5 Grad bald erreicht sein könnte. Bleiben die Emissionen auf dem bisherigen Niveau, steuert die Menschheit demnach mit einiger Wahrscheinlichkeit bis Ende des Jahrhunderts in eine 2,8 Grad wärmere Welt zu. Zudem veröffentlichen Wissenschaftler der Universität Oxford eine Studie, in der sie zeigen, dass ein weltweiter Umstieg auf erneuerbare Energien bis 2050 insgesamt um die 12 Billionen Dollar einsparen würde. Dabei handele es sich nach ihren Angaben allein um Einsparungen im Energiesystem. Die Kosten für vermiedene Schäden durch zunehmende Wetterextreme oder gesundheitliche Belastungen seien in dieser Summe ebenso wenig eingepreist, wie der Gewinn an Lebensqualität und Sicherheit. Es kommentiert…
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„Dekarbonisierte Gase nicht als erneuerbare Energiequelle deklarieren“
Die Bundesregierung plant ein Gesetz zur Einführung von Herkunftsnachweisen für Gas und Wasserstoff, Wärme und Kälte. Mit diesen Nachweisen soll die erneuerbare Herkunft der produzierten Energieträger belegt werden. Im Gesetzentwurf wird das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ermächtigt zu regeln, wie und unter welchen Voraussetzungen auch Herkunftsnachweise für so genannten „dekarbonisierten“ Wasserstoff ausgestellt werden, der gleichwohl auf Basis von fossilem Erdgas produziert wurde – und ob und wann diese Nachweise als erneuerbar anzuerkennen sind. Es kommentiert Carolin Dähling, stellvertretende Bereichsleiterin beim Ökoenergieanbieter Green Planet Energy: "Es kann sinnvoll sein, auch für so genannte ‚dekarbonisierte‘ Gase die dringend notwendigen Nachweis- und Anforderungsbedingungen im Herkunftsnachweissystem zu definieren. Die Absicht der Regierung, diese…
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Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke ersetzen höchstens ein Prozent des Erdgasbedarfs
Eine Laufzeitverlängerung für die letzten drei deutschen Atomkraftwerke über 2022 hinaus würde lediglich ein Prozent des Erdgasverbrauchs in Deutschland einsparen. Das zeigen neue Berechnungen des Analyseinstituts Energy Brainpool im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy. Die Einsparpotenziale würden zudem noch geringer ausfallen, sollten die Atomkraftwerke aus technischen Gründen zeitweise abgeschaltet oder gedrosselt werden müssen. „In der drohenden Gas-Krise auf längere Atomlaufzeiten als Gegenmittel zu setzen wäre nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein“, kritisiert Sönke Tangermann, Vorstand bei Green Planet Energy. „Aufwand, Kosten und Risiken einer Laufzeitverlängerung stehen in keinem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen.“ Aktuell wird von verschiedenen politischen Akteuren eine Laufzeitverlängerung ins Spiel gebracht, die Unionsparteien wollen…
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Neue Analyse zeigt: Atomkraftwerke sind keine Garantie für Versorgungssicherheit in der Energiekrise
Atomkraftwerke fallen deutlich häufiger für die Stromproduktion aus als vergleichbare Kraftwerke. So waren in Frankreich seit dem Jahr 2018 im Schnitt nur 66 Prozent der installierten AKW-Leistung abrufbar. Die Verfügbarkeit der Meiler für die Versorgung lag damit rund ein Drittel unter der von Gas- und Wasserkraftwerken, wie eine Kurzanalyse von Energy Brainpool im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy zeigt. „Die jahrzehntealten Atomkraftwerke sind kein Baustein einer sicheren Energieversorgung, sondern Risiko und Hemmschuh für den Ausbau erneuerbarer Technologien – das gilt für Frankreich ebenso wie für Deutschland“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand bei Green Planet Energy – und ergänzt: „Was bringt uns eine Erzeugungstechnologie, auf die wir uns nicht verlassen können,…
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„Geplante Wasserstoff-Kriterien drohen zum Bärendienst für den Klimaschutz zu werden“
Die EU-Kommission legt derzeit im Rahmen eines Delegierten Rechtsaktes die Kriterien für grünen Wasserstoff fest, der künftig im Verkehrs- und Transportsektor zum Einsatz kommen soll. Die Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy kritisiert die geplanten Regelungen in einer heute nach Brüssel geschickten offiziellen Stellungnahme jedoch als Rückschritt für den Klimaschutz. Es kommentiert Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei Green Planet Energy: „Der geplante Rechtsakt droht zu einem echten Bärendienst für den Klimaschutz zu werden. Denn sinnvollerweise sollten Elektrolyseure zur Wasserstoffproduktion nur dann anspringen, wenn – über die sonstige Nachfrage hinaus – ausreichende Mengen Ökostrom dafür im Netz sind. Laufen die Anlagen aber in Zeiten mit wenig Solar- und Windkraft, dann wird…
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Wachstum und positives Ergebnis – trotz Dämpfer durch Energiemarktkrise
Die Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy hat das Geschäftsjahr 2021 mit einem knapp positiven Jahresergebnis und einem deutlichen Wachstum bei den belieferten Kund:innen abgeschlossen. Ende 2021 wurden insgesamt 211.975 Strom- und Gaskund:innen von der Genossenschaft versorgt, das Jahresergebnis von Green Planet Energy belief sich auf 28.000 Euro. Das geht aus dem Jahresabschluss hervor, den die Genossenschafts-Vertreter:innen auf ihrer Versammlung am vergangenen Wochenende bestätigten. „Das Jahresergebnis liegt zwar deutlich unter unseren ursprünglichen Erwartungen, ist aber angesichts der besonders schwierigen Marktlage und der weiter schwelenden Corona-Krise für uns dennoch positiv zu sehen“, sagt Nils Müller, Vorstand bei Green Planet Energy. Vor allem die seit Herbst 2021 – im Vorfeld des russischen Angriffskriegs auf…
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Neue Studie zeigt, wie idealer Kohleausstieg in Deutschland bis 2030 funktionieren kann
Deutschland kann trotz einer Abkehr von russischen Energierohstoffen bis zum Jahr 2030 komplett aus der Kohleverstromung aussteigen – bei voller Versorgungssicherheit. Zudem lässt sich der CO2-Ausstoß dabei sogar noch deutlich absenken. Voraussetzung dafür ist, dass die Erneuerbaren Energien zugleich unter Hochdruck ausgebaut werden. Das sind die Kernergebnisse einer neuen Studie des Analyseinstituts Energy Brainpool im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy. „Die Bundesregierung darf den schnellen Kohleausstieg nicht verschleppen. Die neue Studie zeigt, wie wir auch angesichts des Ukraine-Krieges das nötige Tempo halten können – und den Klimaschutz sogar noch verstärken können“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand bei Green Planet Energy. Im Sinne eines größtmöglichen Klimaschutzeffekts schlägt Energy Brainpool eine konkrete…