-
Medienbildung in neuen digitalen Räumen
Die digitale Transformation der Gesellschaft stellt (auch) die Medienbildung vor Herausforderungen. Wie ist pädagogisches Handeln angesichts sich verändernder gesellschaftlicher Strukturen und Dynamiken möglich? Das fragt sich auch mit Blick auf technisch initiierte Prozesse und deren wechselseitigen Verschränkungen mit gesellschaftlichen Entwicklungen. So ist zu beobachten, dass sich bspw. politische Debatten in die unzugänglicheren Bereiche des Netzes verlagern. Gerade junge Zielgruppen scheinen sich davon mehr Privatheit im Digitalen zu versprechen. Die Konsequenzen werden sehr unterschiedlich bewertet. In Anbetracht gezielter Desinformationskampagnen stellen sich darüber hinaus drängende Fragen nach (politischer) Informiertheit, Meinungsbildung und Beteiligung in einer diversen, ausdifferenzierten und immer stärker digitalisierten Gesellschaft. Im Rahmen des Projekts „Fragmentierte Öffentlichkeit“ soll dies (und mehr) in…
-
Medienbildung stärkt junge Menschen im kritischen Umgang mit Verschwörungserzählungen
Die Corona-Krise hat die Verbreitung von Verschwörungserzählungen begünstigt. Gerade angesichts komplexer und kontrovers diskutierter Themen erscheinen fälschlich vereinfachte Erklärungsmuster vielen Menschen besonders verlockend. Über digitale Kanäle können sie rasch an Reichweite gewinnen und sich in Filterblasen verfestigen. Diesem Trend wollen Volkshochschulen mit gezielter Medienbildung insbesondere junger Menschen entgegenwirken. Im Auftrag der Zentralstelle Politische Jugendbildung des Deutschen Volkshochschul-Verbands e.V. (DVV) hat die Grimme Akademie dazu nun Lernmaterialien und ein passendes Kurskonzept entwickelt. Die Modulbox ist ab sofort kostenlos erhältlich. „Verschwörungserzählungen gibt es nicht erst seit Corona“, sagt DVV-Direktorin Julia von Westerholt. „Aber die Corona-Krise hat uns die Gefahr besonders vor Augen geführt: Verschwörungserzählungen blenden rationale Argumente systematisch aus. Das polarisiert und…
-
Podiumsdiskussion zu „Sozialen Netzen und staatlichen Akteuren“
Internationale Internetkonzerne wie Amazon oder Alphabet bauen Infrastrukturen und Services auf, die als systemrelevant und essentiell bezeichnet werden können. Facebook, ein privates Wirtschaftsunternehmen, schlägt sogar eine eigene Online-Währung vor. Damit etablieren sich Rahmungen und Strukturen, die Öffentlichkeit(en) und auch die politische Meinungsbildung beeinflussen. Wo diese Internetkonzerne zugleich konkrete öffentliche Medien wie soziale Netzwerke betreiben, entsteht eine besondere Machtkonkurrenz – mit Folgen für unsere Demokratie. Eine öffentlich zugängliche Podiumsdiskussion, die am 27. Oktober im WDR Funkhaus (Kleiner Sendesaal, Wallrafplatz 5, 50667 Köln) in der Zeit von 18-19 Uhr stattfindet, stellt diese Entwicklungen in den Mittelpunkt und geht den Fragen nach, ob und inwiefern diese internationalen Unternehmen durch ihre Größe von staatlicher…
-
Wertvoll und unterhaltsam: Unterhaltungsfernsehen
In Deutschland hat es das Unterhaltungsfernsehen schwer, schnell ist von „bloßer Unterhaltung“ die Rede – dabei wird es gerne und viel gesehen. Das ambivalente Image des Unterhaltungsfernsehens findet seinen Niederschlag in medienpolitischen Debatten, etwa in der aktuellen Diskussion über den öffentlich-rechtlichen Auftrag und seine Grenzen. Debatten werden aber auch innerhalb der Sender geführt, z.B. in deren Gremien, und außerhalb, im Rahmen von Bildungsangeboten und Forschungsarbeiten, wie etwa zuletzt im Projekt #meinfernsehen2021, an dem das Grimme-Institut beteiligt war. Hier setzt die Veranstaltungsreihe „Der Wert der Unterhaltung“ an, mit der die Produzentenallianz, der Film- und Medienverband NRW, die Film- und Medienstiftung NRW und das Grimme-Institut zur Diskussion um das Unterhaltungsfernsehen einen Beitrag…
-
57. Grimme-Preis verliehen
Mit rund 140 Gästen fand die 57. Grimme-Preisverleihung in kleinerem Rahmen im Theater der Stadt Marl statt, bei der insgesamt achtzehn Preise vergeben wurden. Die Freude war groß, die Preisträgerinnen und Preisträger in diesem Jahr wieder traditionell im Ruhrgebiet willkommen zu heißen, nachdem die Verleihung pandemiebedingt im vergangenen Jahr ausfallen musste. „Die Preise wieder in Marl überreichen zu können, freut das gesamte Team und natürlich die Preisträgerinnen und Preisträger“, sagte Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach bei der Eröffnung der Gala, die von Jo Schück moderiert und von dem Pianisten Kai Schumacher musikalisch begleitet wurde. „Wir sehen in diesem bemerkenswerten Preisjahr, was das Fernsehen der Gegenwart zu leisten vermag“, so Frauke Gerlach…
-
57. Grimme-Preis mit Preisverleihung in kleinerem Rahmen
Die Grimme-Preisverleihung wird in diesem Jahr wieder im Theater Marl stattfinden können – in kleinerem Rahmen, aber als Präsenzveranstaltung. Nachdem aufgrund der Coronapandemie 2020 die Veranstaltung ausfallen musste, ist die Freude umso größer, die 57. Grimme-Preise persönlich den Preisträger*innen überreichen zu können. Moderiert wird die Preisverleihung vom Autor und ZDF-Moderator Jo Schück. „Wir sind voller Freude und Dankbarkeit, dass wir zurück ‚auf der Bühne‘ sind mit der Verleihung des Grimme-Preises!“ so Grimme-Direktorin Frauke Gerlach. „Diese traditionelle Form der Würdigung und vor allem das kulturelle und menschliche Miteinander haben sehr gefehlt. Wir sind davon überzeugt, dass es ein ganz besonderer Abend wird“, so Gerlach weiter, trotz der auflagenbedingt stark reduzierte Gästezahl.…
-
Ausgrenzung und Hass im Netz
Die Ausgrenzung und Abwertung von Menschen auf Grund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe finden im Alltag – offline wie online – häufig sehr subtil statt. Vielfach sind sich Personen, die sich beispielsweise rassistisch im Alltag äußern, dessen gar nicht bewusst. Daneben gibt es eine scheinbar größer werdende Anzahl von Menschen, die Ausgrenzung und Abwertung von Menschen auf ihre politische Agenda setzen und öffentlich(keitswirksam) verbreiten. So werden rassistische, sexistische, homophobe und andere abwertende Äußerungen besonders in den sozialen Medien normalisiert und ungehemmt in den Bereich des Sagbaren gerückt. Vor diesem Hintergrund soll in der Podiumsdiskussion am 07. Juli der Frage nachgegangen werden, wie Ausgrenzung – insbesondere im digitalen Kontext –…
-
Digitalität und Privatheit
Verfügen Bürger*innen – als User*innen! – im Internet noch über eine zeitgemäße Form digitaler Souveränität? Können sie allein und gemeinsam ihre Freiheit und Selbstbestimmung verteidigen, nutzen und gestalten? Können Nutzer*innen sozialer Plattformen über die Nutzung ihrer Daten noch sinnvolle, informierte und wirksame Entscheidungen treffen? Gibt es noch anerkannte Vereinbarungen darüber, welche Kommunikation privat ist, und wird diese Privatsphäre respektiert? Ändert sich unser Verhalten, wenn Privatheit in einem digitalen Kontext gelebt wird? Antworten auf diese Fragen – und mehr – soll eine Podiumsdiskussion liefern, die am heutigen Abend, des 23. Juni, stattfindet. Es diskutieren: • Ulf Buermeyer – Vorsitzender und Legal Director der Gesellschaft für Freiheitsrechte (e.V.), Fellow des Centre for…
-
#GOA21 verliehen
Eine gewisse Tendenz ist unverkennbar: Auf der Suche nach den „guten“ Seiten im Netz, der hochwertigen Onlinepublizistik tendieren die Preisentscheidungen beim Grimme Online Award inhaltlich zu Angeboten von großer Ernsthaftigkeit, was aber Leichtes und Unterhaltsames nicht ausschließt. In dieser Hinsicht war der #GOA21 – so das Hashtag in diesem Jahr – typisch oder wie es die Jury in ihrem Statement erklärt: „Es war ein ernstes Jahr – was mit Blick auf die Inhalte für die Nominierungen und die Preisträger gleichermaßen gilt. Das ergibt sich aber aus anderen Gründen als den offensichtlichen, denn unter den Preisträgern findet sich kein Angebot, das Corona zum Thema macht.“ Diese Ernsthaftigkeit prägte auch den Grundton…
-
Studie zum Konstruktiven Journalismus erschienen
Qualitätsjournalismus wird mehr denn je gebraucht und Journalismus, der mehr will, als Probleme „nur“ zu beschreiben, kann konstruktiv und lösungsorientiert sein. Eine jetzt erschienene Studie von Ellen Heinrichs – unter Mitarbeit von Alexandra Haderlein – versucht, Konstruktiven Journalismus inhaltlich zu fassen und beschreibt „Lösungen, Perspektiven, Dialog – Warum Konstruktiver Journalismus sich für Medien und Gesellschaft lohnt“. „Der Konstruktive Journalismus ist weit mehr als die Hinwendung zu positiver(er) Berichterstattung, worauf er im journalistischen Alltag allzu schnell verkürzt wird. Was er ‚mehr‘ leistet, macht die Studie deutlich. Nach unserer Auffassung kann er darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Debatte um Medienqualität leisten“, so Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach. „Auch in den Wettbewerben und…