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Nachhaltigkeitsbericht als Pflicht für 50.000 Unternehmen in der EU
Die Europäische Kommission hat am 21 April 2021 den Richtlinienvorschlag "Corporate Sustainability Reporting Directive – CSRD" vorgelegt, mit dem u.a. die Vorgaben für die nicht-finanzielle (nunmehr: nachhaltigkeitsbezogene) Unternehmensberichterstattung geändert werden sollen. Aus der EU-Richtlinie (RICHTLINIE 2014/95/EU) wird nun eine EU-Verordnung, die direkt ins nationale Recht der EU-Staaten übernommen werden soll, ohne großen Spielraum für die nationale Umsetzung zu geben. Damit soll ein gemeinsamer Ansatz und ein Reporting System in der EU geschaffen werden. Der Vorschlag steht bis zum 28. Juni 2021 zur Konsultation und wird anschließend im Rat der EU sowie im EU-Parlament verhandelt. Bis Juni 2022 sollen die Verhandlungen zwischen den EU-Institutionen abgeschlossen sein und bis 1. Dezember 2022…
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Kabinett beschließt Novelle des Klimaschutzgesetzes
Das Klimaschutzgesetz vom 18.12.2019 wurde als in Teilen verfassungswidrig erklärt. Das Bundesverfassungsgericht verpflichtet die Bundesregierung in einer Nachbesserung, die Rechenweise von CO2-Budgets zu berücksichtigen und erhebt gleichzeitig das 1,5°C-Ziel des Abkommens von Paris in den Verfassungsrang. Laut IPCC wird das deutsche CO2-Buget 2030 aufgebraucht sein: Der bisherige Reduktionspfad würde zunehmende und nicht zu rechtfertigende Freiheitseinschränkungen in der Zukunft verursachen. Welche Ziele beschließt das Kabinett? Die Bundesregierung zieht das Datum zum Erreichen der Klimaneutralität Deutschlands um 5 Jahre auf 2045 vor. Um dies zu erreichen, werden die Zwischenziele für 2030 auf 65% (vorher 55%) Reduktion und für 2040 auf 88% Reduktion angepasst. Das Vergleichsjahr bleibt 1990. Um das Erreichen der höheren…
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Science Based Targets Initiative (SBTi) – ein Überblick
SBTi hat einen eigenen Standard auf Grundlage des GHG Protokolls. Die vier Akteure sind das Carbon Disclosure Project (CDP), United Nations Global Compact (UNGC), World Resources Institute (WRI) und der World Wide Fund for Nature (WWF). Der Lenkungsausschuss besteht aus je einem Mitglied der vier Partnerorganisationen. Die SBTi definiert und fördert bewährte Praktiken bei der Festlegung von wissenschaftsbasierten Zielen, bietet Ressourcen und Anleitungen zum Abbau von Hindernissen bei der Einführung und bewertet und genehmigt unabhängig die Ziele von Unternehmen. Die Initiative beruft sich auf den IPCC und die darin erklärte Notwendigkeit zur Halbierung weltweiter CO2-Emissionen bis 2030 und deren Reduktion auf Netto-Null bis 2050. Science Based Targets Methoden allgemein Vor…
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Klimamanagement in der Lebensmittelindustrie: Lessons Learned
Die Lebensmittelindustrie ist seit einigen Jahren durch die Nähe an Endkonsumenten verstärkt im Fokus des öffentlichen Interesses. Um zu erfahren, wie es ein großes Lebensmittelunternehmen geschafft hat, erfolgreich ein Klimamanagementsystem einzuführen, sprach die GUTcert bereits Ende letzten Jahres mit Oliver Spring, dem Nachhaltigkeitsmanager bei Nomad Foods. In einem spannenden Gespräch berichtete Herr Spring unserer Leiterin des Bereichs Nachhaltige Entwicklung, Yulia Felker, und Nicolas Fouquet, GUTcert Auditor Carbon Economy, von seinen Erfahrungen mit einem erfolgreichen Klimamanagement. Hier das vollständige Interview. Wichtige Basisinformationen zum Thema Klimaneutralität gibt es außerdem auf der Seite klimaneutralität.de. Und wer bereits ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 etabliert hat, darf sich freuen: Der Weg zum Klimamanagement ist geebnet…
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EMAS & DNK: Eine Kombination der beiden Systeme ist für nachhaltige Unternehmen sinnvoll!
Die Anforderungen an Unternehmen in Bezug zu Nachhaltigkeit steigen stetig. Politische Rahmenbedingungen wurden in den letzten Jahren z.B. durch die CSR-Richtlinie und den Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) gesetzt. Kürzlich wurde zudem der Gesetzesentwurf zum Lieferkettengesetz beschlossen, das auf die unternehmerische Sorgfaltspflicht in Lieferketten abzielt. Auch die EU-Taxonomie-Verordnung verstärkt die Offenlegungspflichten nachhaltiger Wirtschaftsaktivitäten. Doch wie kann man diesen Anforderungen gerecht werden? Die aktualisierte Studie „Eine Formel für nachhaltigen Erfolg“ vom Umweltgutachterausschuss zeigt, dass eine Kombination von EMAS und einer DNK-Erklärung viele Vorteile für Unternehmen bietet. EMAS & DNK: die Schnittstellen Die Studie bietet einen inhaltlichen und systemischen Vergleich der beiden Nachhaltigkeitsinstrumente Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) und dem Deutschen…
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Wasserstoff – die neue Chance im Energiemarkt? Webinar am 29. April
Wasserstoff ist bereits in vielen Branchen (z.B. der Stahlindustrie) das erste Mittel der Wahl, um CO2-Reduktionen in Prozessen zu generieren. Der Bedarf an Wasserstoffprodukten wird daher in den nächsten Jahrzenten erheblich wachsen, an der Börse haben Unternehmen aus der Branche sogar einen regelrechten Boom erlebt. Im GUTcert-Webinar Wasserstoff – die neue Chance im Energiemarkt? werden exklusive Einblicke zu diesem „kunterbunten“ und hochexplosiven Stoff gegeben. Kurze Hintergrundinformation zum Thema Die Bundesregierung hat eine Nationale Wasserstoffstrategie (NWS) beschlossen, um die Klimaziele der Politik zu erreichen. Viele Fragen sind dabei noch offen geblieben. die referierenden Experten erläutern, welche Punkte noch geklärt werden müssen, damit das Thema Wasserstoff zum vollen Erfolg wird. Schon jetzt…
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DIN SPEC 91424: Einsatzzeiten von Beauftragten im Bereich Umweltschutz und -management
Um Verantwortung gegenüber unserer Umwelt zu übernehmen oder gesetzliche Pflichten zu erfüllen stellen immer mehr Organisationen spezialisierte Mitarbeiter ein. Diese setzen in der Rolle der Betriebsbeauftragten oder internen Auditoren die Anforderungen aus den Aufgabenbereichen um, die in den jeweiligen Fachgesetzen, Normen und Verordnungen aufgeführt sind. Wie viel Zeit benötigt wird, um dieser Rolle gerecht zu werden, wurde bis vor kurzem jedoch noch nicht definiert. Dies hat sich mit der Veröffentlichung der DIN SPEC 91424 am 04.12.2020 geändert: Beim Beuthverlag steht Ihnen diese kostenlos zur Verfügung. Was ist die DIN SPEC 91424? Bei der DIN SPEC 91424 handelt es sich um ein Standarddokument, das unter der Leitung des Deutschen Institutes für…
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Die ISO 45000-Familie wächst
Mit der ISO/PAS 45003 (Psychische Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz) und der ISO/PAS 45005 (Allgemeine Richtlinien für sicheres Arbeiten während der COVID-19-Pandemie) wächst die ISO 45000-Familie um zwei technische Regeln/Leitfäden, die vor allem dazu dienen, Unternehmen zu unterstützen, die schon über ein Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem (SGA-MS) nach ISO 45001:2018 verfügen. Sie enthalten Empfehlungen, die Unternehmen besonders in diesen zwei spezifischen Besonderheiten helfen. Managementsystem-Norm vs. „Leitfaden“ Die ISO 45003 und ISO 45001 sind reine Leitfäden – sie sind also keine Managementnormen wie bspw. die ISO 45001 und damit als reiner „Katalog“ nicht selbstständig zertifizierbar. Bei einer Managementsystemnorm werden diverse Anforderungen gestellt, die eine Organisation erfüllen muss. Kann die Organisation in einem…
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Neue Energielabels seit Anfang März 2021
Im Rahmen der Aktualisierung dieser Energieverbrauchskennzeichnung sollen effiziente Geräte noch besser erkennbar sein und Unternehmen sollen zusätzlich dazu bewegt werden, die Energieeffizienz ihrer Produkte noch weiter zu verbessern. Die Änderung ergeben sich aus Verordnungen zur Ökodesign-Richtlinie. Die neuen Label berücksichtigen nicht nur Energieverbrauch, sondern jetzt auch Energie- und Ressourcenverbrauch bei der Herstellung der Geräte. Kein +++ mehr Anstelle der Stufen A+++ bis D, finden ausschließlich die Stufen A bis G Verwendung. Geblieben sind die Farben von grün bis rot. Neu ist ein QR-Code oben rechts. Im unteren Teil des Labels sind manche Piktogramme mit Detailangaben hinzugekommen, andere sind verschwunden. Das bedeutet eine neue Energiekennzeichnung aller betroffenen Geräte: Geschirrspüler, Waschmaschinen, Kühlschränke…
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Umweltrisiken in der Lieferkette gefährden Wettbewerbsfähigkeit
Der neue [email=https://6fefcbb86e61af1b2fc4-c70d8ead6ced550b4d987d7c03fcdd1d.ssl.cf3.rackcdn.com/cms/reports/documents/000/005/554/original/CDP_SC_Report_2020.pdf]CDP Global Supply Chain Report[/email] zeigt, dass Umweltrisiken zunehmen werden – und die damit verbundenen Kosten. Für Unternehmen ist es daher elementar wichtig, dass bei der Analyse dieser Risiken nicht nur die unmittelbaren (operationalen), sondern auch die indirekten Aspekte in den Lieferketten angegangen werden. Großkäufer üben vermehrt Druck auf Zulieferer aus, entsprechende Maßnahmen einzuleiten (z.B. Reduktion der CO2-Emissionen). Die Studie zeigt jedoch auch, dass aktuell lediglich ca. 1/3 der größeren Zulieferer diese Anforderungen an die eigene Lieferkette weitergeben. In Zukunft wird jedoch einem umfassenden Ansatz entlang der gesamten Wertschöpfungskette mehr Bedeutung zukommen. „Nachzügler, die es versäumen, Verantwortung für die Auswirkungen und Risiken der Lieferkette zu übernehmen, werden ins…