• Gesundheit & Medizin

    Notwendige Debatten über Funktionalität und Kompatibilität gefährden die Chancen der Digitalisierung

    Anlässlich der heutigen Verabschiedung der beiden „Digitalgesetze“ im Deutschen Bundestag hat sich der Vorstand des Hartmannbundes noch einmal kritisch zum Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen geäußert: „Es ist vor allem ein Armutszeugnis für die Verordnungs- und Gesetzgeber sowie für die Industrie, dass wir uns im Jahr 2023 noch immer im Wesentlichen nicht über den – von niemandem ernsthaft bezweifelten – medizinischen und versorgungsrelevanten Nutzen digitaler Anwendungen unterhalten können, sondern noch immer über deren grundsätzliche Funktionalität und Kompatibilität diskutieren müssen. Durch die vor diesem Hintergrund erforderlichen Debatten über unrealistische Zeitpläne und unangemessene Sanktionen werden die Chancen von Digitalisierung fahrlässig zerredet, notwendige Akzeptanz und Vertrauen werden aufs Spiel gesetzt oder gar zerstört. Es kann…

  • Gesundheit & Medizin

    Kritik an aktueller Regierungspolitik und konstruktiver Blick in die Zukunft der Versorgung

    Respekt vor den aktuellen Herausforderungen der Regierenden angesichts von Kriegen, gesellschaftlichen Umbrüchen und wirtschaftlichen Risiken – aber wenig Verständnis für falsche gesundheitspolitische Weichenstellungen und praxisfremde Entscheidungen in Folge fehlender Kommunikation und mangelnder Einsicht. Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, hat am Wochenende auf der Hauptversammlung seines Verbandes kritische Worte für die Politik des Bundesgesundheitsministers gefunden, gleichzeitig aber die Bereitschaft und den Anspruch der Ärzteschaft zum Dialog bei der Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte und Lösungsansätze in der Gesundheitsversorgung betont. Mit Blick auf die „dringend notwendige“ Krankenhausreform warnte Reinhardt Bund und Länder vor einer Hängepartie. Eine kalte Bereinigung und die Verunsicherung des Klinikpersonals müssten vermieden werden. Auch den Stand der Digitalisierung des…

  • Medien

    Auszeichnung für „My doctor’s life – Tagebuch einer Ärztin, die aussteigt“ (HR)

    Ärztin Stefanie Minkley und Filmautorin Antonella Berta sind am Freitag im Rahmen der Hauptversammlung des Hartmannbundes mit dem diesjährigen Film- und Fernsehpreis für „My doctor’s life – Tagebuch einer Ärztin, die aussteigt" (Hessischer Rundfunk) ausgezeichnet worden. Aus 37 eingesandten Beiträgen wurde die bemerkenswerte Dokumentation von einer Fachjury ausgewählt. Die Begründung der Jury: „Mehr Authentizität geht wohl kaum: Mutig und entschlossen legt ‚My doctor’s life – Tagebuch einer Ärztin, die aussteigt‘ die Missstände und personellen Überforderungen im Klinikalltag ungeschminkt offen. Stefanie Minkley zieht die Konsequenz, den Beruf an den Nagel zu hängen – nach sechs Jahren Facharztausbildung. Es ist die Geschichte einer jungen Ärztin, die mit vielen Hoffnungen und Anstrengungen ihren…

  • Gesundheit & Medizin

    Vorsorgeuntersuchungen in der Apotheke?

    Mit scharfer Kritik hat der Hartmannbund auf die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach reagiert, medizinische Vorsorgeuntersuchungen in Apotheken zu verlagern. „Es ist vor allem das von Herrn Lauterbach inzwischen regelmäßig an den Tag gelegte Zwei-Komponenten-Verfahren, das seine Politik und deren Auswirkungen so unangenehm macht“, sagte die stellvertretende Hartmannbund-Vorsitzende, Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat. Die Komponente „sachlich falsch“ in Kombination mit der Komponente „einsame Entscheidung“ verleihe dem jeweiligen Ergebnis gesundheitspolitisch seine besondere Unverdaulichkeit. Man frage sich bisweilen, so Lesinski-Schiedat, ob dem Minister die eine oder andere Ankündigung spontan in der Talkshow oder im Interview durch den Kopf gehe, so unabgestimmt mit allen Beteiligten und unausgegoren komme sie teilweise daher. Ihr Appell: „Herr Minister,…

  • Finanzen / Bilanzen

    Reinhardt warnt vor Kettenreaktion für die Versorgung

    Vor dem Hintergrund der Anhörung zum Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) sowie einer für den 24. Oktober anhängigen Verhandlung des Bundessozialgerichtes (BSG) in Kassel zur Sozialversicherungspflicht im ärztlichen Bereitschaftsdienst appelliert der Hartmannbund an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, seine Verweigerungshaltung gegenüber einer gesetzlich manifestierten Freistellung von der entsprechenden Versicherungspflicht aufzugeben. „Das anstehende Gesetzgebungsverfahren wäre – wie vom Bundesrat in diesem Zusammenhang gefordert – die ideale Plattform, um eine notwendige Klarstellung herbeizuführen. Das würde mit Blick auf eine möglicherweise anderslautende Entscheidung des BSG zwar keine aufschiebende Wirkung mehr haben, eine kurzfristige Korrektur aber anschließend erheblich beschleunigen“, sagte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt.  Reinhardt warnte eindringlich vor den Folgen einer Sozialversicherungspflicht für den…

  • Bildung & Karriere

    Junge Ärzt:innen wollen eine zeitgemäße, wertorientierte und menschliche Versorgungsstruktur, die alle in die Verantwortung nimmt

    „Wer die Zukunft gestalten möchte, muss die Gegenwart verändern.“ Mit diesem Apell beginnt das Whitepaper, das von den jungen Ärztinnen und Ärzten im Hartmannbund (Arbeitskreis V) heute veröffentlicht wurde. Die jungen Mediziner haben sich intensiv mit den Schwächen und Chancen unseres Gesundheitssystems auseinandergesetzt und fordern grundsätzliche Veränderungen der Versorgungsstrukturen, -kulturen und -denkweisen. Dazu erklärt Dr. Moritz Völker, Vorsitzender des Arbeitskreises: „Wir können und wollen den Status quo nicht mehr akzeptieren und können uns diesen auch absehbar nicht mehr leisten. Damit stehen wir nicht allein – unseren Patient:innen geht es genauso. Wir beobachten, wie alle Beteiligten auf die Missstände mit ihren Möglichkeiten reagieren. Seien es Stellenreduzierung oder Branchenwechsel bei den Mediziner:innen…

  • Gesundheit & Medizin

    Lesinski-Schiedat: Vereinnahmung des IQTIG ist übergriffig!

    Die stellvertretende Vorsitzende des Hartmannbundes, Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat, hat die vom Bundesgesundheits-ministerium im Rahmen des sogenannten Krankenhaustransparenzgesetzes vorgesehene Vereinnahmung des Institutes für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) als „übergriffig“ kritisiert. „Das ist aus meiner Sicht eine Kampfansage nicht nur an den Gemeinsamen Bundesausschuss, als Träger des IQTIG, sondern an die gesamte gemeinsame Selbstverwaltung“, sagte Lesinski-Schiedat. Zum wiederholten Male mache Bundesgesundheits-minister Prof. Karl Lauterbach damit deutlich, dass ihm die Selbstverwaltung eher eine lästige Lobby-Organisation sei als ein Partner auf Augenhöhe. Lesinski-Schiedat: „Folge ist genau die Politik aus dem Elfenbeinturm, die wir seit Jahren von diesem Minister erleben – mit dem Preis der zunehmenden Entkoppelung von politischer Theorie und Versorgungswirklichkeit“.…

  • Bildung & Karriere

    Patientensicherheit lässt sich lernen!

    Kommunikation und Patientensicherheit sind wichtige Themen in der Gesundheitsversorgung und unmittelbar miteinander verknüpft. Nicht nur die Zufriedenheit der Erkrankten, sondern vor allem der Therapieerfolg lässt sich durch eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation, die die Einbeziehung der Patient:innen in die therapeutischen Entscheidungen vorsieht, positiv beeinflussen. „Gerade am Tag der Patientensicherheit ist es uns wichtig, den Wert dieser Kommunikationsbeziehung und damit auch den Wert, den diese Beziehung in der ärztlichen Weiterbildung besitzt, hervorzuheben“, erklärt Klaus-Peter Schaps, Vorsitzender des Arbeitskreises Weiterbildung im Hartmannbund. Die Kommunikation zwischen Ärzt:innen, Patient:innen und anderen Beteiligten im Gesundheitswesen unterliegt besonderen Herausforderungen, weil der Wissensstand meistens stark variiert und für den einen Gesprächsteilnehmenden eine Alltagssituation auf eine Ausnahmesituation für den anderen…

  • Gesundheit & Medizin

    Umfrage offenbart diverse Schwachstellen in der Umsetzung

    Eine Umfrage unter den Zahnmedizinstudierenden der Vorklinik im Hartmannbund zeigt, dass die Fakultäten bisher erhebliche Schwierigkeiten haben, der neuen Approbationsordnung organisatorisch gerecht zu werden. „Viele Zahnmedizinstudierende wünschen sich schon jetzt die alte Approbationsordnung zurück, weil die Studierbarkeit im Moment nur eingeschränkt gegeben ist“, stellt Anna Finger, Co-Vorsitzende des Ausschusses der Medizinstudierenden fest. Etwa neun Prozent der Befragten berichten von Schwierigkeiten bei der Ableistung des Pflegepraktikums, weil in der unterrichtsfreien Zeit, die u.a. für das Praktikum vorgesehen ist, parallel dennoch Unterricht stattfindet. An der Zulassung zum Physikum scheitern viele. Nicht einmal die Hälfte der Umfrageteilnehmenden hat dieses erste Ziel in der Regelstudienzeit erreichen können. Teilweise werden dafür organisatorische Gründe verantwortlich gemacht.…

  • Gesundheit & Medizin

    Hartmannbund fordert von Landesregierung Transparenz und Klarheit über künftige Krankenhauslandschaft

    Die Vorsitzende des Hartmannbundes in Niedersachsen, Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat, hat die Landesregierung mit Blick auf die zu erwartenden Veränderungen in der niedersächsischen Kliniklandschaft aufgefordert, schnellstmöglich für Klarheit und Transparenz zu sorgen. Vor dem Hintergrund der sich inzwischen abzeichnenden Konturen der Krankenhausreform brauche es einen verlässlichen Plan: Wo werden Standorte erhalten bleiben, welche Kliniken müssen sich neu aufstellen und benötigen dafür die entsprechenden Finanzmittel und welche Kliniken können sich auf eine Umstrukturierung einstellen? „Die Länder haben bei der Krankenhausplanung einen gewissen Spielraum – dieser muss auch in Niedersachsen dafür genutzt werden, so schnell wie möglich zu klären, wie es weitergeht und um gegebenenfalls entsprechende Planungen einzuleiten – auch unter Berücksichtigung…