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Neue Approbationsordnung muss die Qualität wahren
Der Deutsche Ärztetag hat das Bundesgesundheitsministerium aufgefordert, die neuen Approbationsordnung so schnell wie möglich umzusetzen. Die Studierenden des Hartmannbundes begrüßen diese Entscheidung. Sie sehen jedoch Korrekturbedarf am Zwischenstand des Referentenentwurfs zur neuen Approbationsordnung. „Um mit Blick auf die Qualität der Ausbildung von einer adäquaten Reform des Medizinstudiums sprechen zu können, muss unbedingt die Zahl der bis zu einem bestimmten Punkt zu erreichenden Leistungsnachweise stärker vereinheitlicht werden, damit auch weiterhin ein Wechsel des Studienstandorts möglich ist“, äußert Peter Schreiber, Co-Vorsitzender des Studierendenausschusses. Wenn beispielsweise in §36 des Entwurfs der Spielraum für Leistungsnachweise bis zum vierten Semester zwischen vier bis 12 Leistungsnachweisen liege, sei der fakultative Unterschied zu groß, um eine Vergleichbarkeit…
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Hartmannbund appelliert an Versorgungswerke: Noch mehr Mut zeigen bei klimaverträglichen Investments!
Vor dem Hintergrund der vom Deutschen Ärztetag (DÄT) im Jahr 2021 verabschiedeten Selbstverpflichtung der Ärzteschaft, bis 2035 klimaneutral werden zu wollen, sieht der Hartmannbund mit Blick auf die ärztlichen Versorgungswerke und deren Anlagestrategien gute Ansätze, gleichzeitig aber auch noch „Luft nach oben“. Der Verband hatte die ärztlichen Versorgungswerke nach der Berücksichtigung von Klimaaspekten bei ihren Investitionen befragt. Hintergrund: Der 125. DÄT hatte diverse Resolutionen rund um die angestrebte Klimaneutralität des Gesundheitswesens verabschiedet. In diesen gibt es unter anderem die Verpflichtung zur Klimaneutralität bis 2035, ein Antrag auf klimaneutrale Investments der Versorgungswerke wurde nach intensiver Debatte an den Vorstand überwiesen. Ziel der Befragung durch den Hartmannbund, die sich an eine Recherche…
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Niedersachsen fordert verlässliche Struktur und sichere Vergütung für die ärztliche Weiterbildung
Die vom Bundesministerium für Gesundheit geplante und viel diskutierte Krankenhausreform nimmt immer konkretere Züge an. So zeichnet sich die Einteilung der Kliniken in unterschiedliche Versorgungslevels ab, mit denen entsprechende Veränderungen einhergehen – betroffen sind unter anderem auch Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung, die beispielsweise Teile ihrer Weiterbildung an einem anderen Standort leisten müssen, sollte das eigentlich weiterbildende Klinikum bestimmte Leistungen gemäß der neuen Level-Struktur nicht mehr anbieten. Die Vorsitzende des Hartmannbund Landesverbandes Niedersachsen, Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat, fordert darum, die Weiterbildung so in der Reform mit einzuplanen, dass schon jetzt Lösungen mitgedacht werden und den angestellten Weiterbildungsassistent:innen kein qualitativer oder finanzieller Nachteil entsteht. Sie erläutert: „Die Aufsplittung der Weiterbildung auf…
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Hensel: Wir brauchen jetzt auch in der ambulanten Vergütungssystematik eine echte Zeitenwende!
Der Hartmannbund warnt davor, die von Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach nunmehr in Aussicht gestellte weitere Entbudgetierung in der ambulanten Versorgung „scheibchenweise“ vorzunehmen. „Die Kinder- und Jugendärzte haben gezeigt, dass es geht. Und die Politik hat gezeigt, dass sie verstanden hat. Jetzt müssen wir das Eisen schmieden, solange es heiß ist“, sagte der Vorsitzende des Arbeitskreises Ambulante Versorgung im Hartmannbund, Dr. Marco Hensel. Neben der Aufhebung der Budgets im hausärztlichen Bereich komme es jetzt – insbesondere mit Blick auf den fachärztlichen Bereich – darauf an, nicht scheibchenweise einzelne Leistungen oder einzelne Facharztgruppen zu entbudgetieren. Hensel: „Wir brauchen jetzt auch in der ambulanten Vergütungssystematik eine echte Zeitenwende!“ „Trennt man nämlich sukzessiv…
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Sinnvolle Ambulantisierung braucht Leitplanken zum Schutz vor unerwünschten „Nebenwirkungen“!
Die Arbeitskreise Ambulante Versorgung und Stationäre Versorgung im Hartmannbund begrüßen grundsätzlich Pläne, bislang stationär erbrachte Leistungen künftig verstärkt ambulant zu erbringen, um Effizienzreserven im deutschen Gesundheitswesen zu erschließen. Dabei sei es aus Sicht der Arbeitskreise zunächst dringend geboten, die Perspektiven der Patient:innen in den Mittelpunkt zu stellen, sind sich die Vorsitzenden der Arbeitskreise, Dr. Marco Hensel und Dr. Dr. Galina Fischer, nach einer erstmalig seit Bestehen beider Arbeitskreise gemeinsam durchgeführten Sitzung einig. In einem nächsten Schritt müsse das aktuelle Nebeneinander ambulanter Leistungen in Klinik und Praxis aufgearbeitet und die verschiedenen rechtlichen Grundlagen angeglichen werden, um einheitliche Strukturen verankern zu können, machten die Teilnehmer der Runde klar. Die vorbereitenden Arbeiten zur…
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Benachteiligung von niedergelassenen Ärztinnen bei Mutterschaftsleistungen beenden
„Niedergelassene Ärztinnen haben keinen Anspruch auf die Zahlung von Mutterschaftsgeld. Auch die gesetzlichen Mutterschutzfristen gelten für niedergelassene Ärztinnen als selbständig Tätige nicht. Dass muss sich ändern“, fordert Dr. med. Wenke Wichmann, Sprecherin des Ausschusses Ärztinnen im Hartmannbund, anlässlich der Ausschuss-Sitzung zum internationalen Frauentag. „Die Benachteiligung betrifft neben niedergelassenen auch alle anderen Kolleginnen, die sich selbständig gemacht haben – sei es im Medizinjournalismus, im Notdienst oder mit einem Start-up. Bereits 2010 wurde eine EU-Richtlinie verabschiedet, die Mitgliedsstaaten verpflichtet, für selbständige und angestellte Frauen gleichwertige Mutterschaftsleistungen zu gewähren. Jetzt muss ein eindeutiges Signal für eine praxisnahe und existenzsichernde Umsetzung der EU-Richtlinie gesetzt werden.“ Der Ausschuss Ärztinnen im Hartmannbund unterstützt damit die Forderungen…
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Bei der digitalen Lehre dürfen wir das Rad nicht zurückdrehen!
Eine Umfrage unter den Studierenden des Hartmannbundes hat untersucht, inwieweit die in der Pandemie eingeführten Lehrmodelle, die das Medizinstudium flexibilisieren, beibehalten wurden. Das Ergebnis ist eher ernüchternd: Die während der „Corona-Semester“ eingeführten digitalen Lehrformate wurden an den meisten medizinischen Fakultäten nicht (13 Prozent) oder nur teilweise (ca. 58 Prozent) beibehalten. Hybride Lehrformate existieren in etwa 71 Prozent der Studiengänge, wobei es innerhalb der Fakultäten zumeist keine einheitliche Regelung gibt. Auch qualitativ gibt es große Unterschiede. Teilweise werden digital nur veraltete Vorlesungsfolien zur Verfügung gestellt. „Wir sind in der Digitalisierung weit hinter vielen anderen europäischen Ländern zurück – auch in der universitären Lehre. Einer der wenigen positiven Neben-Aspekte der Covid-Pandemie war…
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Lesinski-Schiedat: Wir müssen das Gesundheitssystem vor Überforderung schützen!
Mit Blick auf die Debatte über eine mögliche Selbstbeteiligung an Behandlungskosten und die im Raum stehende Ankündigung von Beitragserhöhungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung hat die stellvertretende Vorsitzende des Hartmannbundes, Prof. Dr. Lesinksi-Schiedat, die Bedeutung einer intelligenten Patientensteuerung im Gesundheitssystem bekräftigt. „Vor dem Hintergrund der zunehmenden Belastung des Systems durch steigenden Behandlungsbedarf auf der einen und an die Grenzen geratener Ressourcen auf der anderen Seite müssen wir über Effizienz reden“, so Lesinski-Schiedat. Lesinski-Schiedat machte deutlich, auf welcher Grundlage die Debatte nach ihrer Überzeugung zu führen sei: „Es muss klar sein, dass jeder ohne Wenn und Aber die für ihn erforderliche Behandlung erhält. Um dies zu garantieren, müssen wir – konsequenter als…
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Reinhardt: Es geht um effiziente Versorgung auf hohem medizinischen Niveau und nicht um Begehrlichkeiten
Mit Blick auf die aktuell geführten Diskussionen zu Notfall- und Krankenhaus-Strukturreform hat der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt, angemahnt, sich vor der Detaildiskussion zunächst grundsätzlich auf die Prämissen zu verständigen, unter denen man die Reformvorhaben angehen wolle. Im Mittelpunkt des Interesses müsse eine effiziente Versorgung auf hohem medizinischen Niveau stehen und nicht die Rücksicht auf Begehrlichkeiten. „Wir können weder Patientinnen und Patienten weiterhin einen ungeregelten Zugang zu allen Versorgungsebenen versprechen, noch Ländern, Kreisen oder Kommunen, dass sie sich gegebenenfalls nicht auch von Krankenhäusern trennen müssen. Nur wenn wir uns darauf verständigen können, wird es uns gelingen, ein zukunftsfähiges, resilientes Gesundheitssystem zu bauen“, so Reinhardt. Kriterien für eine künftige Krankenhaus-Planung…
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Hartmannbund Niedersachsen fordert: Funktionierende Strukturen für Digitalisierung schaffen!
Intersektorale Vernetzung, praktischer Gesundheitsnutzen, echte Transformation und gemeinsame Gestaltungsspielräume: Die Digitalisierung im Gesundheitswesen verspricht viele Chancen, die jedoch nutzbar gemacht werden wollen. Der Hartmannbund Niedersachsen widmete sich auf seiner bereits zweiten Digitalisierungskonferenz am 11. Februar 2023 in Leer (Ostfriesland) genau diesen – sowohl theoretischen als auch praxisnahen – Herausforderungen. Referent:innen aus Ärzteschaft, Industrie, der Universität Heidelberg und der Hochschule Hof sowie der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen diskutierten Möglichkeiten und Instrumente der Digitalisierung. Eckpfeiler der digitalen Transformation wurden dabei durchaus kritisch, aber konstruktiv besprochen. Immer im Fokus: Was ist umsetzbar und nutzt im realen Arzt-Patienten-Kontakt – und wo liegen derzeit die größten Hemmnisse? „Gerade wegen unseres breiten Rückens und einem großen Herzen…