• Kunst & Kultur

    Zum Angriff auf Memorial

    Am gestrigen Donnerstag Abend (14.10.2021) wurde in Moskau eine öffentliche Veranstaltung der russischen Partnerorganisation der Heinrich-Böll-Stiftung Memorial von einem organisierten Mob überfallen und gestört. Anlass des Überfalls war eine öffentliche Präsentation des Kinofilms „Mr. Jones“ der polnischen Regisseurin Agnieszka Holland über den britischen Journalisten Gereth Jones, der 1933 zu den ersten internationalen Zeugen des Holodomors in der Ukraine wurde – also des bewusst in Kauf genommenen Hungertodes von Hunderttausenden durch Zwangsenteignungen. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte von Verfolgung und Repressionen in der Sowjetunion ist die Mission von Memorial, seit die Organisation Ende der 80er Jahre von Nobelpreisträger Andrej Sacharow, von Arsenij Roginskij und anderen gegründet wurde. Seit Jahren wird Memorial…

  • Medien

    Hunger und Fehlernährung sind Ergebnis von Politikversagen

    Die Weltgemeinschaft scheitert im Kampf gegen Hunger, Mangelernährung und Fehlernährung. Das zeigt das von der Heinrich-Böll-Stiftung und dem TMG ThinkTank for Sustainability heute veröffentlichte Factsheet „Armut Macht Hunger“. Weltweit hungern 768 Millionen Menschen, rund zehn Prozent der Weltbevölkerung. Im Vergleich zum Jahr 2017 ist die Zahl der hungernden Menschen damit um 24,8% gestiegen. Laut der Publikation sind Hunger und Mangelernährung eine Folge von Armut und Ungleichheit: Weltweit leben etwa 1,8 Milliarden Menschen in Armut und müssen mit weniger als 3,20 US-Dollar am Tag auskommen, knapp 700 Millionen Menschen leben in extremer Armut und haben weniger als 1,90 US-Dollar täglich zur Verfügung. Eine rein nährstofforientierte Ernährung koste im globalen Durchschnitt bereits…

  • Kunst & Kultur

    Deutsch-Israelische Literaturtage 2021: „Alles auf Anfang?“

    Vom 1. bis zum 4. September finden in Berlin die Deutsch-Israelischen Literaturtage unter dem Motto "Alles auf Anfang?" statt. Die Autor*innen Odeh Bisharat, Lizzie Doron, Maayan Eitan, Dmitrij Kapitelman, Etgar Keret, Lisa Krusche, Terézia Mora und Antje Rávik Strubel diskutieren im Deutschen Theater und im Literaturhaus Berlin, wie sich Krisen auf unser Zusammenleben auswirken und stellen ihre neuen Werke vor. "Die Pandemie hat uns weiterhin im Griff. In vielen Ländern verschränkt sich die Gesundheitskrise mit politischen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Krisen. Ungleichheit, Armut und Hunger nehmen rapide zu. Der Klimawandel ist zu einem Topthema in Deutschland, Europa und auf der Weltagenda geworden. Zu all diesen Herausforderungen kommt die Sehnsucht der…

  • Medien

    Hannah-Arendt-Preis an US-Amerikanerin Jill Lepore

    Der Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken geht 2021 an die US-amerikanische Historikerin Jill Lepore. Die Jury würdigt Jill Lepore als herausragende Wissenschaftlerin, die es vermag, die amerikanische Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen und zu beleuchten. Jill Lepore präsentiert die Geschichte der Vereinigten Staaten nicht einseitig als eine Geschichte mächtiger Regierungen, die zu jeweils verschiedenen Zeiten über die Bürger/innen herrschen, Kriege führen oder politische Ideen innehaben; sondern als eine Geschichte von Konflikten und Dynamiken zwischen diversen Gruppen und Fraktionen, z.B. den Engländern, anderen Kolonialmächten, den versklavten Menschen, Frauen, den verschiedenen ethnischen Gruppen der Siedler, politischen Eliten. Eindrucksvoll und sehr anschaulich legt Jill Lepore dar, wie alle Beteiligten mit ihren unterschiedlichen Interessen…

  • Kunst & Kultur

    Deutsch-Israelische Literaturtage: „Alles auf Anfang?“

    Vom 1. bis zum 4. September finden in Berlin die Deutsch-Israelischen Literaturtage statt. Unter dem Motto "Alles auf Anfang?" widmen sich neun Autor*innen in mehreren Einzelveranstaltungen der Frage, wie Brexit, Finanz- und Klimakrise, Menschen auf der Flucht oder die Covid-19-Pandemie die Art unseres Zusammenlebens infrage stellen. Für die Lesungen und Gespräche zu den individuellen wie auch gesellschaftlichen Auswirkungen solcher Krisen finden sich Odeh Bisharat, Lizzie Doron, Maayan Eitan, Julia Fermentto-Tzaisler, Dmitrij Kapitelman, Etgar Keret, Lisa Krusche, Terézia Mora und Antje Rávik Strubel im Deutschen Theater Berlin und im Literaturhaus Berlin zusammen. Die Deutsch-Israelischen Literaturtage werden am 1. September um 19.30 Uhr im Deutschen Theater von Dr. Ellen Ueberschär, Vorstand der…

  • Kunst & Kultur

    „Alles auf Anfang?“: Deutsch-israelische Literaturtage im September in Berlin

    Krisen gehören zum Leben jedes Einzelnen, gehören in Familien, es gibt sie zwischen Ländern und weltweit. Ob Brexit, Finanz- oder Klimakrise, Menschen auf der Flucht oder die Covid-19-Pandemie – sie alle stellen die Art unseres Zusammenlebens infrage und lassen uns jedes Mal aufs Neue sagen, dass nichts mehr so sein kann wie zuvor. "Alles auf Anfang?" lautet das Motto der diesjährigen deutsch-israelischen Literaturtage, die vom 1. bis 4. September in Berlin stattfinden. Neun Autorinnen und Autoren diskutieren, wofür Krisen gut sind, ob sich durch sie wirklich etwas ändert, wie Krisen bewältigt werden können. Und ob nicht doch bald wieder alles ist wie zuvor. Etgar Keret und Terézia Mora widmen sich…

  • Energie- / Umwelttechnik

    World Refill Day: Politik muss Mehrweg-Systeme zum Standard machen – gegen die Vermüllung und für Klima- und Ressourcenschutz

    Anlässlich des World Refill Day fordert das Bündnis "Wege aus der Plastikkrise” die Bundesregierung auf, Abfallvermeidung endlich klar an erste Stelle zu setzen und Mehrwegverpackungen zum Standard zu machen. Nach Angaben von Plastics Europe verbraucht Deutschland europaweit das meiste Plastik. Verpackungen machen laut einer Conversio-Studie fast zwei Drittel deutscher Kunststoffabfälle aus. Auch das Abfallaufkommen von Papier-, Pappe- und Aluminiumverpackungen steigt seit Jahren unaufhörlich. Am World Refill Day machen Organisationen weltweit auf die einzige Alternative aufmerksam: Mehrwegverpackungen. Die am Bündnis beteiligten Verbände betonen gemeinsam: “Nur Mehrweg schützt konsequent Klima, Ressourcen und vermeidet Abfall. Wir müssen die Produktion von schädlichen Einwegprodukten massiv einschränken. Recycling kann nur ein Teil der Lösung sein." Trotz…

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  • Energie- / Umwelttechnik

    Repräsentative Umfrage: Deutsche haben hohe Erwartungen an die Europapolitik der nächsten Bundesregierung

    Eine gemeinsame Asylpolitik, Rechtsstaatlichkeit und EU-weite Sozial-Mindeststandards sind für die Bürgerinnen und Bürgern die wichtigsten Prioritäten für die Europapolitik der nächsten Bundesregierung. Über 80 Prozent wünschen eine Ausweitung von Mehrheitsentscheidungen unter den EU-Mitgliedsstaaten. Das Vertrauen in die EU ist in der Corona-Krise stabil geblieben. Eine heute vorgestellte Studie der Heinrich-Böll-Stiftung und des Progressiven Zentrums stellt auf Basis einer aktuellen repräsentativen Umfrage fest, dass zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger von der nächsten Bundesregierung ein aktives und kooperatives Auftreten auf europapolitischer Ebene fordern. Die wichtigsten Prioritäten in der zukünftigen Europapolitik Deutschlands sind für die Befragten eine gemeinsame EU-Asylpolitik (45,6 %), die Durchsetzung der Rechtsstaatlichkeit in der EU (40,4 %), die Einführung…

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  • Energie- / Umwelttechnik

    A World without Plastic Pollution Is Possible

    Today, the Heinrich Böll Foundation is publishing the digital non-fiction book Unpacked! Plastic, Waste, and Me. With colourful graphics, short texts, and true stories, the book explains the entire life cycle of plastic: from its production and use to its disposal – from oil and gas wells and processing to the plastic in our everyday lives and plastic waste. Plastic is everywhere: 60 per cent of our clothing contains plastic, it is found in our food, and it threatens marine life as well as large land animals. And the plastic mountain continues to grow: All of the plastic ever produced now weighs more than all living animals and humans combined.…

  • Medien

    Gemeinsames Statement zur Entscheidung der russischen Generalstaatsanwaltschaft, den Deutsch-Russischen Austausch, das Zentrum für liberale Moderne und das Forum russischsprachiger Europäer zu „unerwünschten Organisationen“ zu erklären

    Gestern hat die russische Generalstaatsanwaltschaft drei deutsche zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich seit Jahren im Dialog mit Russland und russischen Partner/innen engagieren, zu "unerwünschten Organisationen" erklärt: den Deutsch-Russischen Austausch, das Zentrum für liberale Moderne und das Forum russischsprachiger Europäer. Bereits seit einiger Zeit wird darüber hinaus die aus Deutschland initiierte Europäische Plattform für demokratische Wahlen (EPDE) als unerwünscht geführt. "Unerwünscht" bedeutet nichts Anderes als "streng verboten": Allen russischen Staatsbürger/innen ist die Zusammenarbeit mit diesen Organisationen bei Androhung von Freiheitsstrafen verboten. Vertreter/innen von drei der Organisationen – LibMod, EPDE und DRA – wirken seit vielen Jahren im Petersburger Dialog zum Austausch zwischen den Zivilgesellschaften beider Länder mit – auf Ebene der Mitgliederversammlung…

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