• Gesundheit & Medizin

    COVID-19: Viruslast in Lunge unterstützt Prognose bei schwer erkrankten Patient:innen

    Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann verschiedene Körpergewebe infizieren. Während der Virusnachweis im Nasenrachenraum als Diagnostik etabliert ist, erlaubt die Menge des dort gefundenen Virus keine Prognose des Krankheitsverlaufs. In einer aktuellen Studie hat ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Kooperation mit der Universität Rijeka, Kroatien, bei Patient:innen mit einem schweren COVID-19-Verlauf den Zusammenhang zwischen der Viruslast in verschiedenen Geweben und dem Sterberisiko untersucht. Die Wissenschaftler:innen zeigen erstmals, dass die Viruslast zu einer klinischen Prognose beitragen kann, da eine höhere Viruslast in der Lunge zum Zeitpunkt der Beatmung mit einem erhöhten Sterberisiko korreliert. Im Interview sprechen Erstautorin Henrike Maaß und Studienleiter Prof. Luka Cicin-Sain, Leiter der Abteilung „Virale Immunologie“ am…

  • Forschung und Entwicklung

    Neue „Entscheidungshilfe“ für CRISPR-Immunantwort

    Freund oder Feind? Mit dieser Frage sehen sich Immunsysteme ständig konfrontiert. Sie müssen Eindringlinge ausfindig machen, ohne der zu schützenden Zelle zu schaden. CRISPR-Cas-Systeme erkennen Fremdkörper anhand ihrer Gensequenz. Doch was passiert, wenn Wirtszellen die gleichen genetischen Merkmale aufweisen? Ein Forschungsteam unter Federführung des Würzburger Helmholtz-Instituts in Kooperation mit der North Carolina State University (USA) hat nun einen Kontrollmechanismus für CRISPR-Systeme mit der Nuklease Cas13 identifiziert: Nur wenn die Menge an Fremd-RNA einen gewissen Schwellenwert übersteigt, lösen die Systeme eine umfassende Immunantwort aus. Diese Erkenntnis eröffnet neue Möglichkeiten für den Einsatz von CRISPR-Cas13 zur Behandlung von Erb- und Infektionskrankheiten. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler:innen jetzt in der Fachzeitschrift „Cell Host…

  • Forschung und Entwicklung

    Sarah Reisman und Christian Hertweck erhalten Inhoffen-Medaillen

    Die Natur ist eine wichtige Quelle für medizinisch genutzte Wirkstoffe. Diese Wirkstoffe zu isolieren, ihre Struktur aufzuklären, sie im Labor zu synthetisieren und neue Varianten herzustellen, ist das Ziel der Naturstoffchemie. Für Forschungsleistungen in diesem Fachgebiet zeichnet der Förderverein des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) zwei Wissenschaftler:innen mit der Inhoffen-Medaille aus: Prof. Sarah Reisman, California Institute of Technology, und Prof. Christian Hertweck, Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) Jena, erhalten den Preis für die Jahre 2022 bzw. 2020. Die Verleihung fand am 9. Juni 2022 in der Aula des Hauses der Wissenschaft in Braunschweig statt. Die Inhoffen-Medaille 2022 wurde an Prof. Sarah Reisman verliehen. „Für ihre Arbeit wählt Sarah…

  • Forschung und Entwicklung

    Präzisionsschliff für die Genschere

    Die mit der Genschere CRISPR assoziierte Nuklease Cas13b hat das Potenzial, künftig bei Erbkrankheiten eingesetzt zu werden, um unerwünschte Gene auszuschalten. Im Kampf gegen Infektionen wird sie zudem als antivirales Mittel erforscht, da Cas13b gezielt in das Erbgut von Viren eingreifen und diese unschädlich machen kann. Trotz dieser vielversprechenden Eigenschaften suchen Forscher:innen nach Nukleasehemmern, die diese Effekte regulieren oder unterbinden können. Der Grund: Sie wollen die Sicherheit und Wirksamkeit künftiger Therapien erhöhen und dazu beitragen, unerwünschte Nebeneffekte zu vermeiden. Ein internationales Team unter Federführung des Würzburger Helmholtz-Instituts in Kooperation mit der Universität Freiburg hat jetzt erstmals „Deep Learning“ angewandt, um natürliche Nukleasehemmer zu finden. Die heute im Fachmagazin „Molecular Cell“…

  • Gesundheit & Medizin

    Ein Lichtblick für die mikrobiologische Diagnostik

    Der diagnostische Nachweis von bakteriellen Krankheitserregern in klinischen Proben ist eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche antimikrobielle Behandlung. Ein Team des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig, des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) und der Tel Aviv University, Israel, hat nun molekulare Sonden entwickelt, die verschiedene Bakterienspezies hochsensitiv nachweisen können. Bakterielle Zellen aktivieren die Sonden und bringen sie zum Leuchten. Dieses Signal ermöglicht den Erregernachweis direkt in klinischen Proben. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Angewandte Chemie veröffentlicht. In Anbetracht der steigenden Gefahr durch Antibiotikaresistenzen sollten Erkrankungen nicht auf Verdacht mit Antibiotika behandelt werden. Zum verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika gehört daher der vorhergehende Nachweis, dass tatsächlich eine bakterielle Infektion vorliegt.…

  • Forschung und Entwicklung

    Fünf Jahre HIRI

    Mit zahlreichen Wegbegleiter:innen und Kooperationspartner:innen hat das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) Würzburg am heutigen 10. Mai sein fünfjähriges Bestehen gefeiert. Der Standort des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg hatte gut 200 Gäste aus Wissenschaft, Politik, Ministerien und Behörden in die Würzburger Residenz geladen. Gemeinsam feierten sie bisher Erreichtes und blickten auf bevorstehende Vorhaben des Instituts. Zu den Gratulantinnen und Gratulanten zählte unter anderem die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Im Mai 2017 wurde in Würzburg die weltweit erste Einrichtung gegründet, die die Forschung an Ribonukleinsäuren (RNA) mit der Infektionsbiologie vereint: das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI). Seitdem hat das noch junge Würzburger HIRI…

  • Gesundheit & Medizin

    Leendertz: „Die menschliche Gesundheit lässt sich nicht isoliert betrachten“

    In Greifswald wurde heute das Helmholtz-Institut für One Health (HIOH) feierlich gegründet. Das HIOH ist ein neues Institut des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI), das gemeinsam mit der Universität Greifswald, der Universitätsmedizin Greifswald und dem Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) als lokale Gründungspartner aufgebaut wird. Gründungsdirektor ist der Veterinärmediziner und Mikrobiologe Prof. Fabian Leendertz. Die Forschung am neuen Institut konzentriert sich auf die Bedrohungen durch das Auftreten neuartiger und die Veränderung bekannter Krankheitserreger, einschließlich deren antimikrobieller Resistenzen (AMR) gegen gängige Medikamente und Impfstoffe. Der Kontakt zwischen Menschen und Tieren wird zunehmend enger. Gründe dafür sind die wachsende Weltbevölkerung, das immer tiefere Eindringen der Menschen in natürliche Lebensräume, die Jagd auf…

  • Forschung und Entwicklung

    1,5 Millionen Euro für die Erforschung menschlicher Darmbakterien

    Den menschlichen Darm besiedeln unzählige Mikroorganismen. Diese Darmmikrobiota ist von großer Bedeutung für die menschliche Gesundheit. Doch wie interagieren Wirtszellen, Darmbakterien und Krankheitserreger? Könnten die Darmbakterien so gesteuert werden, dass sie Menschen vor Infektionen schützen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Alexander Westermann vom Würzburger Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in seinem Forschungsprojekt „GUT-CHECK“. Mit einer Förderung von 1,5 Millionen Euro zeichnet der Europäische Forschungsrat (ERC) ihn nun über einen Zeitraum von fünf Jahren aus. Er ist damit der vierte Arbeitsgruppenleiter am HIRI, der einen ERC Grant erhält. Durch Klimawandel und Globalisierung neu auftretende Infektionskrankheiten sowie Antibiotikaresistenzen stellen eine Bedrohung für die weltweite Gesundheit dar. Einen Schutz vor Infektionen könnten kommensale…

  • Forschung und Entwicklung

    Dem HIV-Lebenszyklus auf der Spur

    Das Coronavirus SARS-CoV-2 hat eine andere weltumspannende Seuche zuletzt medial in den Schatten gestellt: HIV/AIDS. Nach Angaben von UNAIDS, einer Initiative der Vereinten Nationen, sind zurzeit weltweit rund 38 Millionen Menschen mit HIV infiziert. Beinahe ebenso viele Betroffene sind seit Ausbruch der HIV-Pandemie in den 80er-Jahren an den Folgen einer AIDS-Erkrankung gestorben. Auf der Suche nach neuen Ansätzen für antivirale Therapien haben Wissenschaftler:innen des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in Würzburg und des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin jetzt eine neue Technologie entwickelt, mit deren Hilfe Schlüsselstadien des HIV-Lebenszyklus analysiert und beeinflusst werden können. Ihre Erkenntnisse wurden heute im Fachmagazin Nature Structural and Molecular Biology veröffentlicht. Schlüsselstadien im Lebenszyklus eines…

  • Forschung und Entwicklung

    Neues CRISPR-Element steuert Virenabwehr

    Was muss ich heute alles erledigen und welche Aufgabe ist am dringlichsten? Ob im Beruf oder im Privatleben: Menschen müssen ständig Prioritäten setzen. Bakterien geht es nicht anders: Auch sie müssen priorisieren, wenn es um die Bekämpfung von Viren mit CRISPR geht. Wie diese Prioritätensetzung bei der Virenabwehr funktioniert, war jedoch lange unklar. Wissenschaftler:innen vom Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in Würzburg, einem Joint Venture des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), haben nun in Kooperation mit Forschenden der Universitäten in Würzburg, Freiburg und Leipzig erstmals einen zugrundeliegenden Mechanismus beschrieben. Ihre Forschungsergebnisse wurden im Fachmagazin Nature Microbiology veröffentlicht. Die meisten Bakterien verfügen über CRISPR-Cas-Systeme, die sie vor…