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„Viele Versprechen, aber bisher so gut wie keine Fortschritte“
Der am Sonntag beginnende Klimagipfel im ägyptischen Scharm el-Scheich wird angesichts der Weltlage nun doch zu einem bedeutenden Ereignis, sagt Prof. Reimund Schwarze vom UFZ. So wie in den vergangenen Jahren ist der Klimaökonom auch 2022 als Beobachter vor Ort. Im folgenden Interview analysiert er die Ausgangslage. Herr Schwarze, der Weltklimagipfel in Scharm el-Scheich galt lange als ein eher technischer. Es sollte darum gehen, das Pariser Klimaabkommen und die Fossilausstiegs-Beschlüsse von Glasgow umzusetzen. Inzwischen haben der Krieg gegen die Ukraine, die weltweite Energiepreiskrise und auch der sichtbar fortschreitende Klimawandel die Welt auf den Kopf gestellt. Welche Chancen hat die globale Kooperation im Klimaschutz überhaupt noch? Lange Zeit galt die COP…
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Die Sprache der Algen besser verstehen lernen
Kommunikation ist alles – das gilt auch für Algen. Ihre chemische Sprache und deren Bedeutung in aquatischen Ökosystemen sind aber noch weitestgehend unverstanden. Ein Forscherduo des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und des Plymouth Marine Laboratory (PML) hat dazu im Fachmagazin Biological Reviews eine Übersichtsstudie veröffentlicht. Sie fasst den aktuellen Wissensstand zusammen und zeigt neue Ansätze für die zukünftige Erforschung der Sprache der Algen und ihrer ökologischen Zusammenhänge auf. Können Algen sprechen? "Ja, sie haben zwar keinen Mund und keine Ohren, dennoch kommunizieren Algen mit Artgenossen und anderen Organismen in ihrer Umgebung – und zwar über flüchtige organische Substanzen, die sie ins Wasser abgeben", sagt Dr. Patrick Fink, Gewässerökologe am UFZ-Standort…
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Trinkwasserqualität leidet unter Klimawandel
Das in Talsperren gespeicherte Wasser sichert unsere Trinkwasserversorgung. Gute Wasserqualität ist dafür wichtig – wird aber durch den Klimawandel stark gefährdet. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) konnte in einer Modellstudie an der Rappbodetalsperre im Harz zeigen, wie sich der klimabedingte Waldverlust etwa durch Waldbrände im Einzugsgebiet der größten Trinkwassertalsperre Deutschlands auf die Wasserqualität auswirken kann. Solche indirekten Folgen des Klimawandels seien ein stark unterschätztes Problem, mahnen die Wissenschaftler:innen im Fachjournal Water Research an. Gerade für Trinkwassertalsperren ist die Wasserqualität hochrelevant, da die anschließende Aufbereitung im Wasserwerk kontinuierlich hohe Standards erfüllen muss. Hitzewellen, Dürre, Überschwemmungen, Waldbrände – die Folgen des Klimawandels nehmen zu und verändern unsere Umwelt. Ein…
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Führungswechsel am UFZ
Am 1. Juli 2022 übernimmt Prof. Rolf Altenburger die wissenschaftliche Geschäftsführung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Damit endet die Amtszeit von Prof. Georg Teutsch, der das Forschungszentrum mehr als 18 Jahre geleitet hat. Rolf Altenburger kennt das UFZ sehr gut: Vor mehr als 25 Jahren, 1995, wechselte der Biologe von der Universität Bremen ans UFZ nach Leipzig. Sein wissenschaftliches Interesse gilt vor allem der Wirkung und Risikobeurteilung von Umweltchemikalien, der Vorhersage der Kombinationswirkungen von Chemikalienmischungen sowie der Entwicklung bio-analytischer Messverfahren und alternativer Testmethoden. Schon bald kamen weitere Aufgaben am UFZ hinzu: Seit 2005 leitet er das Department "Bioanalytische Ökotoxikologie" und seit 2017 den Themenbereich "Chemikalien in der Umwelt". Seit 2014…
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Aufbruch in eine nachhaltige Zukunft: Warum wir unsere Welt neu denken müssen
Gastrednerin der 20. Helmholtz Environmental Lecture (HEL) am 13. Juni im UFZ ist die Politökonomin Prof. Dr. Maja Göpel. Ihr Vortrag dreht sich um die Frage, wie wir die Transformation unserer Gesellschaft gestalten müssen, um zu einer Lebensweise zu finden, die das Wohlergehen des Planeten mit dem der Menschheit versöhnt. Wegen steigender Corona-Inzidenzen musste die Veranstaltung im vergangenen November ausfallen und wird nun nachgeholt. An der Aktualität des Vortragstitels hat sich indes nichts geändert. Im Gegenteil, es ist heute noch offensichtlicher als je zuvor, dass wir unsere Welt neu denken müssen. Zu den globalen Krisen wie dem Klimawandel, dem Artensterben und der Corona-Pandemie ist seit dem Überfall Russlands auf die…
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Ökologische Funktionen von Fließgewässern weltweit stark beeinträchtigt
Landwirtschaft, Habitatverlust oder Abwässer – menschgemachte Stressoren wirken sich negativ auf die biologische Vielfalt in Bächen und Flüssen aus. In welchem Maße dabei auch ihr Vermögen zur Selbstreinigung und andere wichtige Ökosystemleistungen in Mitleidenschaft gezogen werden, darüber weiß man noch sehr wenig. Mit einer kürzlich im Fachjournal Global Change Biology veröffentlichten Metastudie hat ein internationales Forschungsteam unter Leitung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) den weltweiten Stand der Forschung dazu erfasst – und gibt damit neue Impulse für ein verbessertes Gewässermanagement. Fließgewässer sind die Lebensadern unserer Erde, Hotspots der Biodiversität und für den Menschen unverzichtbare Lebensgrundlage: Sie stellen Trinkwasser bereit, dienen dem Hochwasserschutz und werden zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen genutzt. Doch der Mensch…
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Loopings für Mikroorganismen
Die Fähigkeiten komplexer Mikroorganismen-Gemeinschaften werden für zahlreiche biotechnologische Prozesse genutzt. Dafür sind jeweils spezielle Zusammensetzungen der mikrobiellen Gemeinschaften notwendig, die jedoch häufig instabil und störanfällig sind. UFZ-Forscher:innen haben nun ein sogenanntes "Massentransfer-Verfahren mit Loop" entwickelt, das mikrobielle Gemeinschaften langfristig stabilisieren kann. Ihre Studie ist kürzlich im Fachjournal PNAS erschienen. Zu Wasser, zu Land und in der Luft – Mikroorganismen sind nahezu überall zu finden. Sie sind für sämtliche biogeochemischen Kreisläufe unserer Erde essenziell: Sie sind Meister der Ab- und Umbauprozesse in Gewässern, in Böden oder auch in unserem Darm. In Kläranlagen oder industriellen biotechnologischen Prozessen, etwa zur Herstellung von Lebensmitteln, Biogas oder biobasierten Kunststoffen, machen wir uns die Produktivität komplexer…
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Neue Dürre-Benchmark für Europa
Es waren Tage, Monate und Jahre, die vielen im Gedächtnis blieben: die Dürreperiode zwischen 2018 und 2020. Einem von Wissenschaftlern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) angeführten internationalen Forscherteam ist es nun gelungen, die Dimension dieses Ereignisses historisch einzuordnen. Demnach hat sich seit Mitte des 18. Jahrhunderts keine Dürre so großflächig über Europa ausgebreitet und fiel kein Temperaturanstieg während einer Dürreperiode so groß aus. Das macht die Jahre 2018 bis 2020 zum neuen Vergleichsmaßstab für Dürren. Weil diese in Zukunft häufiger auftreten könnten, empfehlen die Wissenschaftler dringend, geeignete, regional angepasste Maßnahmen gegen die Wasserknappheit zu entwickeln und umzusetzen. Verdorrte Wiesen und Äcker, ausgetrocknete Bäche, abgestorbene Wälder, zurückgefahrene Kraftwerke – die Dürrejahre…
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Gemeinsam Wissen schaffen – Die Citizen-Science-Strategie 2030
Gemeinsam Wissen schaffen – das ist das Ziel von Citizen Science. Am 29. April 2022 stellen Wissenschaftler:innen der Helmholtz- und der Leibniz-Gemeinschaft die Citizen-Science-Strategie 2030 für Deutschland der Öffentlichkeit vor und präsentieren in einem Citizen-Science-Festival eine Reihe aktueller Projekte. Die Strategie setzt sich mit den größten Herausforderungen und Potenzialen von Citizen Science in den nächsten zehn Jahren auseinander. Sie beinhaltet 94 konkrete Handlungsempfehlungen, um Bürgerforschung in Deutschland weiterzuentwickeln und dauerhaft in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik zu verankern. Die Citizen-Science-Strategie 2030 Deutschland wurde in einem zweijährigen partizipativen Prozess mit mehr als 200 Akteur:innen aus 136 Organisationen erarbeitet. Der Prozess wurde zu großen Teilen durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und das…
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Arten schützen fürs Weltklima
Maßnahmen für den Klimaschutz sowie für den Schutz der Biodiversität wurden bislang oft parallel zueinander entwickelt. Doch dies gilt mittlerweile als überholt, da viele Ansätze sowohl das Klima als auch die Artenvielfalt schützen können. Vor dem Hintergrund der anstehenden UN-Artenschutzkonferenz hat ein internationales Team von Wissenschaftler:innen die Rolle der künftigen globalen Biodiversitätsziele (Post-2020 Action targets for 2030) für den Klimaschutz bewertet und dabei festgestellt, dass immerhin zwei Drittel der globalen Biodiversitätsziele auch helfen können, den Klimawandel zu bremsen. Wenn sich die Weltgemeinschaft voraussichtlich im Herbst zum zweiten Teil der UN-Artenschutzkonferenz in Kunming (China) treffen wird, wird sie auch die nächste Generation der UN-Biodiversitätsziele verabschieden. Sie werden dann die bis 2020…