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Der öffentliche Diskurs in den USA als Vorbild für Deutschland?
Sprech- und Denkverbote vermeiden, aber gleichzeitig ein Miteinander wahren, um im Austausch zu bleiben. In Demokratie und Streit erklärt Tobias Endler, warum die USA möglicherweise ein Vorbild für die Qualität des öffentlichen Diskurses sein können. Die Qualität des öffentlichen Diskurses beeinflusst unmittelbar die Qualität der Demokratie, in der wir leben – und umgekehrt. Doch wie kann eine transparente, inklusive und vitale Demokratie aussehen? Wie wehrhaft sind wir, wie bereit, unseren freiheitlichen Lebens- und Gesellschaftsentwurf gegen Aggressionen von innen und außen zu verteidigen? Antworten auf diese Fragen, die auch für uns in Deutschland wertvoll sind, lassen sich im öffentlichen Diskurs der USA erkennen: Manches hat sich bewährt, anderes ist ein warnendes…
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Erfolgreich Drehbücher entwickeln
Drehbücher, die wirkungsstarke Geschichten erzählen: Dramaturgie-Experte Oliver Schütte erklärt in Die Kunst der Drehbuchentwicklung prägnant, was eine gelungene und konstruktive Ausarbeitung von Vorlagen für Filme und Serien ausmacht. Das neue Zeitalter der Streamingwelt hat die Sehgewohnheiten des Publikums und die Entwicklung von Geschichten radikal verändert. Serien führen ihre Erzählungen über Stunden aus und sind komplexer und diverser. Filme werden nicht nur für den nationalen Markt produziert, sondern öffnen sich einem weltweiten Adressatenkreis. Der Prozess der Drehbuchentwicklung rückt dadurch immer deutlicher in den Fokus und ist zunehmend durch Teamarbeit geprägt. Oliver Schütte hat ein aktuelles und zukunftsweisendes Buch über Die Kunst der Drehbuchentwicklung geschrieben. Er informiert über Figuren und Aufbau, Konflikt…
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Doppelte Freude: Herbert von Halem Promotions-Förderpreis 2022 zweifach vergeben!
Gemeinsam mit dem kommunikations- und medienwissenschaftlichen Mittelbau der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft e. V. (DGPuK) wurden die Gewinner*innen des Herbert von Halem Promotions-Förderpreises 2022 für vielversprechende Dissertationsprojekte ausgewählt. Die Begutachtung der eingesendeten Vorschläge erfolgte durch eine Jury aus vier promovierten Wissenschaftler*innen. Alle Einreichungen wurden von der Jury bezüglich ihrer Originalität, ihrer wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Relevanz, der theoretischen Fundierung, ihrem Vorgehen und der Stringenz der Darstellungen begutachtet. Gewonnen haben Mareike Wieland (Universität Hamburg) und Andreas Riedl (Ludwig-Maximilians-Universität München und Österreichische Akademie der Wissenschaften). Die Arbeit Smarte Medien, smarte Informationsverarbeitung? Rezeption und Wirkung nicht-intendierter Nachrichtenkontakte im Kontext einer Smartphone-basierten Social Media-Nutzung von Mareike Wieland untersucht die Chancen und Grenzen der sogenannten…
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Starke Drehbücher schreiben
Nur mit einem stimmigen Drehbuch ist auch ein stimmiger Film zu machen. In der Dramaturgie sind alle relevanten Elemente enthalten, um wichtige Entscheidungen für die anstehenden Projekte treffen zu können, sei es in Gesprächen mit Verleihern, Sendern, Produktionsfirmen, der Regie, dem Team, bei den Proben mit den Darsteller*innen oder später im Schneideraum. Stimmt das Konstrukt der Erzählung, entwickelt sich der Stoff besser und nimmt Fahrt auf. In jedem Fall wird hiervon der fertige Film profitieren. Die Regisseure und Autoren Christian Mertens und Bartosz Werner widmen sich in der 2. Auflage ihres Buchs 7 wichtigen Tools, die bei der Entwicklung eines Drehbuchs helfen. In dieser vollständig überarbeiteten Neuauflage besprechen sie anhand…
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Neue Forschung über Fernsehserien
In der Neuerscheinung Fernsehserien im medienkulturellen Wandel wird der umfassende Transformationsprozess des Fernsehens in der digitalen Medienkultur mittels des Formats Fernsehserie aufgezeigt und analysiert. Sind Serien, die heute als ‚neues‘ Fernsehen auf Streaming-Plattformen wie Netflix, Prime Video oder Disney+ gefeiert werden, überhaupt noch Fernsehen? Die Medienwissenschaftlerin Jana Zündel untersucht an seriellen Formaten als zentralem Element von Fernsehen, wie dieses im Zuge der Digitalisierung und der geänderten Nutzungsformen einen grundsätzlichen Wandel durchläuft, an dessen Ende ein Hybridmedium steht, für das wir ein neues theoretisches Konzept brauchen. Anhand der ‚Paratexte‘ Episodenrückblick (Recap), Serienvorspann (Intro) und Episodenabspann (Outro) analysiert Zündel die textuelle und dispositive Ausdifferenzierung von audiovisuellen fiktionalen Serien im Zeitalter von Pay-TV,…
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Mehr Widerstandskraft im Digitalen
Robust durch schwierige Zeiten zu kommen, ist zur Schlüsselkompetenz geworden. In Krisenzeiten steigt der Informationsbedarf. Doch viele Menschen sind von ihrer Mediennutzung – insbesondere der Nutzung digitaler Medien – gestresst, manchmal sogar regelrecht überfordert. Nicht selten ziehen sie sich aus dem öffentlichen Diskurs zurück. Aber wie können Medienschaffende und Mediennutzer mit dem permanenten Ausnahmezustand umgehen? Wie werden die Menschen resilienter in ihrer digitalen Mediennutzung? Und was muss getan werden, damit der Journalismus selbst robuster durch die vielfältigen Krisen kommen kann? Bei dieser Frage setzen Matthias Daniel und Stephan Weichert mit dem von ihnen herausgegebenen Buch Resilienter Journalismus. Wie wir den öffentlichen Diskurs widerstandsfähiger machen an. Den Herausgebern ist es gelungen,…
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It’s All About Video. Bewegte Bilder in der Alltagskommunikation
Das vermehrte Auftreten und die Ausdifferenzierung von Bewegtbildinhalten stellt die Visuelle Kommunikationsforschung vor neue Herausforderungen und Fragestellungen. Diese werden in der Neuerscheinung It’s all about Video sowohl aus theoretisch-konzeptioneller als auch aus empirisch-praktischer Perspektive erörtert. Wenn bereits ein einzelnes Bild oftmals mehr aussagen kann als eine verbale Beschreibung, so stellt sich drängend die Frage, wie es sich daran anknüpfend mit der Aussagekraft von Videos als einer Ansammlung und Sequenz unzähliger Bilder verhält. Wie sieht die Spezifik visueller Kommunikation im Kontext bewegter Bilder aus und welche ethischen Herausforderungen gehen damit einher? Inzwischen sind bewegte Bilder in Form von kurzen Videos ein alltäglicher Teil unserer Kommunikation. Beginnend mit der Entstehung der Videosharing-Plattform YouTube haben sie…
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Die Welt der Stichprobenverfahren
Im neuesten Band der Schriftenreihe Methoden und Forschungslogik der Kommunikationswissenschaft werden Grenzen, Probleme und Lösungen bei der Stichprobenziehung erörtert. Empirische Forschung beginnt mit der Auswahl von Untersuchungsgegenständen. Diese frühen Entscheidungen sind weder trivial noch folgenlos, da sie die Grundlage für alle weiteren Erkenntnisse bilden: Wer wird befragt? Welche Inhalte werden beschafft? Welche Situationen sollen beobachtet werden? Zur Beantwortung dieser Fragestellungen müssen sinnvolle Stichproben gewählt werden, und umgekehrt bestimmt die Stichprobe, worauf sich die gewonnenen Erkenntnisse beziehen lassen. Betrachtet man eine einzelne Studie im Forschungskontext, dann ergeben sich daraus nicht nur Antworten, sondern immer auch neue Fragen und damit ein stetiger Bedarf an neuen Stichproben. Stichproben sind damit der Dreh- und…
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Der politische Klimadiskurs – Rekonstruktion einer großen Erzählung
Die Klimakrise betrifft uns alle. Die Autor*innen Lea Busch und Lothar Mikos untersuchen in Der politische Klimadiskurs, wie sich Politik, Medien und gesellschaftliche Bewegungen in den Debatten um mehr Klimaschutz wechselseitig beeinflussen und so den Diskurs prägen. Spätestens als die damalige Bundesregierung im September 2019 ihr Klimapaket vorstellt, ist der Klimawandel in der deutschen Politik angekommen. Auch im Superwahljahr 2021 ist er eines der dominierenden Wahlkampfthemen. Das war nicht immer so. Noch bis in die 2000er-Jahre tauchten die Begriffe ‚Klima‘ oder ‚Klimawandel‘ gar nicht oder nur im Nebensatz in den Partei- und Wahlprogrammen der Parteien im Bundestag auf. Immerhin hat der Begriff ‚Klimaschutz‘ seit Mitte der 1990er-Jahre eine gewisse Konjunktur in…
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Abschied von einem Mythos
Das Buch Korrektur eines Selbstbildes ist kein klassischer Beitrag zu Norbert Elias‘ Biografie, sondern geht der Frage nach, wie und warum ein bedeutender Wissenschaftler seine Biografie fälschte und die Scientific Community jahrelang täuschte. In diesem Buch geht es um die Person Norbert Elias und nicht um seine Wissenschaft. Der international anerkannte Soziologe Elias hat intensiv an einem konsistenten Selbstbild seiner akademischen Laufbahn gearbeitet, um öffentlich so wahrgenommen zu werden, wie er es wollte. Zu diesem Zweck hat er unter anderem immer wieder erzählt, er sei seit seinem Studium gradlinig seinen eigenen großen Ideen gefolgt und habe dabei erhebliche Widerstände seines Doktorvaters, Richard Hönigswald, überwinden müssen. Joseph Garncarz prüft auf der…