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ifo Institut: Einzelhandel mit kleinen Lichtblicken zum Black Friday
Die Nachschubprobleme im Einzelhandel haben etwas nachgelassen. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. 71,1 Prozent der Unternehmen kämpften im November mit Lieferengpässen, nach 74,9 Prozent im Oktober. Zudem nahm der Pessimismus unter den Einzelhändlern mit Blick auf die kommenden Monate ab. „Der Black Friday sorgt für etwas Hoffnung bei vielen Händlern in schwierigen Zeiten“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Viele Kunden sind wegen den hohen Inflationsraten auf der Suche nach Schnäppchen“, ergänzt Wohlrabe. „Es besteht jedoch die Gefahr, dass das Weihnachtsgeschäft dann im Dezember schlechter ausfallen wird, weil sich jetzt schon viele Kunden mit Geschenken eindecken werden.“ Der Lebensmitteleinzelhandel sowie die Elektronikhändler sind derzeit am…
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ifo Geschäftsklimaindex gestiegen
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich gebessert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im November auf 86,3 Punkte gestiegen, nach 84,5 Punkten[1] im Oktober. Mit den laufenden Geschäften waren die Unternehmen zwar weniger zufrieden, aber der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate ließ merklich nach. Die Rezession dürfte weniger tief ausfallen als viele erwartet haben. Im Verarbeitenden Gewerbe legte der Index merklich zu. Die Unternehmen blickten deutlich weniger pessimistisch auf die kommenden Monate. Sie bewerteten ihre aktuelle Lage hingegen schlechter. Erneut gingen weniger neue Aufträge ein. Die Unsicherheit über die weitere Geschäftsentwicklung nahm etwas ab, blieb aber auf hohem Niveau. Bei den energieintensiven Branchen hat sie allerdings nochmals zugenommen.…
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ifo Institut: Große Existenzsorgen unter Soloselbständigen und Kleinstunternehmen
Das Geschäftsklima für Kleinstunternehmen und Soloselbständige ist erneut deutlich gesunken. Das sind die Ergebnisse des aktuellen Indexes für dieses Segment („Jimdo-ifo- Geschäftsklimaindex“). Er fiel im Oktober auf minus 25,0 Punkte*, nach minus 20,9* im September. „Die konjunkturelle Abkühlung macht den Soloselbständigen und Kleinstunternehmen besonders zu schaffen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. „Die Existenzsorgen nehmen merklich zu.“ Ihre wirtschaftliche Existenz sehen gegenwärtig 19,5 Prozent der Firmen in diesem Segment bedroht. Dies ist deutlich mehr als die 7,5 Prozent in der Gesamtwirtschaft. Erneut waren weniger Unternehmen mit ihren laufenden Geschäften zufrieden. Auch der Ausblick auf die kommenden Monate fiel merklich pessimistischer aus. Dies steht im Kontrast zur Gesamtwirtschaft, wo der Erwartungsindex…
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ifo Institut: Entlastungspakete kosten den Staat 135 Milliarden Euro
Die drei Entlastungspakete der Bundesregierung kosten den Haushalt rund 135 Milliarden Euro in den Jahren 2022, 23 und 24. Das sind 3,8 Prozent der Wirtschaftsleistung des Jahres 2021. Das hat das ifo Institut berechnet. „Diese Summe schließt nicht die Gas- und Strompreisbremse mit ein, die auf weitere 90 Milliarden Euro geschätzt wird und die noch nicht vom Bundestag beschlossen wurde“, sagt ifo-Steuerschätzer Max Lay. In diesem Jahr beziffert er die Entlastung durch die drei Pakete auf 33,3 Milliarden Euro, im kommenden auf 49,0 Milliarden und für 2024 sogar auf 52,2 Milliarden Euro. „Die Realeinkommensverluste durch die höheren Energiepreise müssen gesellschaftlich getragen werden“, mahnt Ko-Autor Andreas Peichl. „Der Staat kann diese…
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ifo Institut: Hohe Gas- und Ölpreise saugen Milliarden Euro aus dem Land
Die gestiegenen Gas- und Ölpreise saugen aus der deutschen Volkswirtschaft Milliarden Euro heraus. Für das laufende Jahr schätzt das ifo Institut die Realeinkommensverluste auf etwa 64 Milliarden Euro, das sind 1,8 Prozent der Wirtschaftsleistung. Schon im vergangenen Jahr waren es bereits gut 35 Milliarden Euro oder 1,0 Prozent. „Im nächsten Jahr kommen voraussichtlich noch einmal gut 9 Milliarden Euro oder 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung hinzu“, sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo Konjunkturprognosen. „Zusammen beträgt der Realeinkommensverlust knapp 110 Milliarden Euro oder 3,0 Prozent der Wirtschaftsleistung eines Jahres. Nur während der zweiten Ölpreiskrise in den Jahren von 1979 bis 1981 fiel er mit 4 Prozent der Wirtschaftsleistung noch höher aus. Die…
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ifo Institut: EU sollte Einigkeit gegenüber China demonstrieren
Das ifo Institut hat sich für ein Signal der Einigkeit gegenüber China ausgesprochen. Das Ungleichgewicht der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und China ist in den letzten Jahren zugunsten China deutlich gestiegen, das gilt jedoch nicht für die EU-China Handelsbeziehungen, so das Ergebnis einer ifo Studie. „Aus diesem Grund ist es fraglich, ob die China-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz im Alleingang das richtige Signal sendet. Es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, um gegenüber Peking europäische Einigkeit zu demonstrieren“, sagt Lisandra Flach, Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft. Angesichts der geopolitischen Spannungen sei die Marktmacht der EU von großer Bedeutung für die deutsche Wirtschaft in den Verhandlungen mit China. „Marktmacht zu bündeln, um…
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ifo Institut: Materialknappheit geht leicht zurück
Die Materialknappheit in der Industrie ist leicht zurückgegangen. 63,8 Prozent der befragten Firmen berichteten im Oktober von Engpässen, nach 65,8 Prozent im September. Das geht aus der aktuellen Umfrage des ifo Instituts hervor. „Der große Auftragsbestand der Industrie kann nicht abgearbeitet werden“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Das wäre für eine Stützung der Konjunktur gegenwärtig jedoch sehr wichtig.“ In der Automobilbranche hat sich die Situation etwas entschärft, von 82,0 auf 74,9 Prozent. Die Zahlen bleiben in vielen Branchen ähnlich hoch, so bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen (76,1 Prozent) sowie dem Maschinenbau (85,9 Prozent). Von einem neuen Rekordwert berichteten die Getränkehersteller. Hier sind nun 79,1 Prozent betroffen, nach…
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ifo Institut: Erwartungen der Autobranche verdüstern sich
Die Geschäftserwartungen für die Autobranche haben sich im Oktober verdüstert. Das geht aus der aktuellen ifo Umfrage hervor. Im Oktober sank der Wert auf minus 35,3 Punkte, nach minus 6,3. „Die Sorge um eine ausfallende Nachfrage trifft nun auch die Autohersteller und ihre Zulieferer“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. So sind bei den Herstellern die Aufträge (minus 26,2 Punkte) und die Nachfrage (minus 38,1 Punkte) im Vergleich zum September rückläufig. In der gesamten Branche sank die Bewertung der aktuellen Lage – allerdings nur von minus 5,1 auf minus 5,7 Punkte. Die Erträge der Hersteller brachen ein. Die Beurteilung für das zweite Halbjahr 2022…
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ifo Institut: Schleswig-Holstein beim Wachstum vorn
Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Hamburg und Bremen sind die Bundesländer mit dem größten Wirtschaftswachstum im dritten Vierteljahr 2022. Demnach weist Schleswig-Holstein 2,4 Prozent auf, Rheinland-Pfalz 1,8 Prozent, Hamburg 1,6 und Bremen 1,3 Prozent. Es folgt Berlin mit 1,2 Prozent. Das geht aus einer neuen Schätzung des ifo Instituts hervor. „Erstmals errechnen wir Vierteljahreszahlen für die Länder, kurz nach der Zahl für den Bund“, sagt ifo-Konjunkturforscher Robert Lehmann. „Bislang gab es nur Zahlen für ganze Kalenderjahre, und das mit einiger Verzögerung.“ Am Ende der Tabelle befinden sich Bayern (minus 0,8 Prozent), Sachsen-Anhalt (minus 0,9 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (minus 1,4 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (minus 2,8 Prozent). „Strukturelle Besonderheiten der jeweiligen Bundesländer sind maßgeblich für die…
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ifo Institut: Firmen sehen ihre Existenz weniger bedroht als während der Corona-Krise
7,5 Prozent der Unternehmen sehen sich gegenwärtig in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. „Während der Corona-Hochphase lagen diese Zahlen deutlich höher, nämlich bei 21,8 Prozent. Angesichts der kräftigen konjunkturellen Abkühlung zeigen sich die Unternehmen sehr robust“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. Der Anteil hat sich im Vergleich zu der letzten Erhebung im April nur leicht erhöht, als es 7,1 Prozent waren. Besonders betroffen ist derzeit der Einzelhandel, wo 11,6 Prozent der Unternehmen von einer existenzbedrohenden Situation berichteten (April: 6,9 Prozent). „Die aktuelle Inflationsdynamik macht den Einzelhändlern große Sorgen“, sagt Wohlrabe. Bei den Dienstleistern ist der Anteil von 9,3 auf 7,7…