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ifo Beschäftigungsbarometer sinkt erneut
Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland hat einen deutlichen Dämpfer erhalten. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im Juli auf 101,1 Punkte gefallen, nach 103,3 Punkten im Juni. Insgesamt planen die Unternehmen weiterhin mit Neueinstellungen, sind aber aufgrund der gegenwärtig hohen Unsicherheit vorsichtiger bei der Personalplanung geworden. In der Industrie ist das Beschäftigungsbarometer erneut leicht gefallen. Insbesondere im Automobilbau und der Elektroindustrie besteht aber nach wie vor ein hoher Einstellungsbedarf. Im Dienstleistungssektor ist der Indikator deutlich gesunken. Vor allem das Gastgewerbe ist bei Neueinstellungen auf die Bremse getreten. Im Handel sowie im Baugewerbe gibt es weiterhin kaum Bedarf für Neueinstellungen. Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung: ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Poschingerstr. 5…
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ifo-Präsident Fuest begrüßt EZB-Leitzinsanhebung und kritisiert Beschluss zur Begrenzung von Zinsdifferenzen
ifo-Präsident Clemens Fuest begrüßt die heutige Entscheidung der EZB, den Leitzins um 0,5 Prozent zu erhöhen. „Damit setzt die EZB ein wichtiges Signal dafür, dass sie gegen die Inflation vorgehen will. Das trägt dazu bei, den Anstieg der Inflationserwartungen bei Unternehmen und privaten Haushalten zu dämpfen. Der Eurokurs wird dadurch stabilisiert, was zu einer Entlastung bei den Importpreisen beiträgt“, sagt Fuest. Positiv zu sehen sei auch die Ankündigung, weitere Zinsschritte folgen zu lassen, abhängig von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. Kritisch sieht Fuest dagegen den Beschluss der EZB, die Zinsdifferenzierung zwischen den Ländern der Eurozone zu beschränken. „Zinsdifferenzen gehören zu einem funktionierenden Kapitalmarkt, weil sie unterschiedliche Niveaus von Risiken widerspiegeln und…
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ifo Institut: Geflüchtete aus der Ukraine wollen in Deutschland arbeiten
90 Prozent der Geflüchteten aus der Ukraine wollen in Deutschland eine Beschäftigung aufnehmen. Zu diesem Ergebnis kommt das ifo Institut in einer Umfrage unter 936 Ukrainer*innen. 42 Prozent arbeiten bereits in ihrem Beruf oder sind auf der Suche nach einer qualifizierten Stelle. 32 Prozent sind auch bereit, unter ihrer Qualifikation zu arbeiten. Als gering schätzen 16 Prozent ihre Möglichkeiten am deutschen Arbeitsmarkt ein. Nur 10 Prozent sehen keine Perspektive zu arbeiten oder haben kein Interesse. „Die Ukrainer*innen sind überwiegend hoch qualifiziert“, sagt Tetyana Panchenko, Spezialistin am ifo Zentrum für internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung. 71 Prozent der Befragten gaben an, über einen Hochschulabschluss zu verfügen. 12 Prozent bringen eine Berufsausbildung mit.…
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Randstad-ifo-Umfrage: 62 Prozent der Unternehmen bieten bei Bürotätigkeit Homeoffice an
62 Prozent der deutschen Unternehmen bieten bei Bürotätigkeiten die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten. Das geht aus der jüngsten Personalleiterbefragung durch das ifo Institut in Kooperation mit Randstad hervor. Im Durchschnitt ermöglichen die Unternehmen ihren Mitarbeitenden 6,7 Tage Homeoffice im Monat. „Insbesondere Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten bieten auch nach Corona ihren Mitarbeitenden Homeoffice an“, sagt ifo-Expertin Johanna Garnitz. Dies trifft auf 95 Prozent der befragten Großunternehmen zu. In kleinen Unternehmen bis 49 Mitarbeitende ist die Zahl deutlich geringer, nämlich 46 Prozent. Dennoch zeigen sich kleinere Betriebe in der Regel großzügiger bei den durchschnittlich pro Monat bewilligten Tagen. Diese liegen bei 7,4 Tagen in kleineren Betrieben, während Großunternehmen…
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ifo Institut: Volkswirte in Umfrage für Zölle auf Energie aus Russland
Deutsche Volkswirt*innen würden gerne EU-Zölle auf Energie aus Russland verhängen. Sie seien eine effektive Maßnahme, um Zahlungen an Russland zu verringern und gleichzeitig die Auswirkungen auf die Versorgung in Europa möglichst gering zu halten, sagen 70 Prozent der Befragten im Rahmen des Ökonomenpanels von ifo Instituts und FAZ. Zölle seien besser als Embargos und effektiver als Mengenbeschränkungen. Russland würde durch Zölle gezwungen, den Exportpreis zu senken. Gleichzeitig sorgten die höheren Preise in Europa für eine Anpassung der knappen Ressourcen über den freien Markt. „Das könnte eine effektive Methode sein, Druck auf Russland auszuüben“, sagt Lisandra Flach, die Leitern des ifo Zentrums für Außenwirtschaft. 23 Prozent der Teilnehmenden stehen einem EU-Zoll…
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ifo Institut: Corona in China behindert Handel und Produktion in Deutschland
Die strikten Corona-Maßnahmen in China haben negative Folgen für die Wirtschaft in Deutschland. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. Die Mehrheit der Unternehmen, die unter Materialmangel leidet, gab an, die aktuellen Lockdowns in China hätten die Situation weiter verschlimmert. Am meisten leidet der Großhandel (67,3 Prozent), gefolgt vom Einzelhandel (63 Prozent) und der Industrie (53,7 Prozent). „Branchen wie die Automobilindustrie, Chemie, Maschinenbau oder elektrische Ausrüstungen, die eng mit der chinesischen Wirtschaft verflochten sind, sind am stärksten betroffen“, sagt Lisandra Flach, die Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft. Vorleistungen wie Chemikalien, Elektronikkomponenten und Kunststoffe werden von Unternehmen häufig erwähnt. Der Anteil der betroffenen Unternehmen ist in der Autoindustrie…
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ifo Institut: Stimmung deutscher Autohersteller hellt sich deutlich auf
Die Erwartungen der deutschen Autobauer haben sich im Mai deutlich aufgehellt. Sie stiegen auf plus 38,0 Punkte, nach minus 20,5 im April. „Die Autohersteller können weiterhin hohe Verkaufspreise durchsetzen und rechnen nur mit geringen weiteren Einschränkungen aufgrund der Lage in der Ukraine“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. Der Indikator für die Preiserwartungen blieb bei hohen 82,6 Punkten, nach 86,1 im April. Auch die aktuelle Geschäftslage bewerten die Hersteller positiv. Sie stieg auf plus 17,5 Punkte, nach plus 11,9 im April. Die Auftragslage bewerteten die Autobauer nach wie vor sehr gut. Der Bestand ging jedoch im Vergleich zum Vormonat etwas zurück. „Trotz weiterhin fehlender…
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ifo Institut: Weniger Kurzarbeit im Mai
Die Zahl der Kurzarbeitenden in Deutschland ist im Mai gesunken auf 277.000, von 399.000* im April. Das sind noch 0,8 Prozent der Beschäftigten, nach 1,2* Prozent im April. Das schätzt das ifo Institut aufgrund seiner Befragungen und der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. „Der Rückgang zieht sich durch alle Wirtschaftszweige“, sagt ifo-Experte Stefan Sauer. „Die größten Rückgänge verzeichnen der Handel, wo Kurzarbeit kaum noch eine Rolle spielt (0,5 Prozent), und das Gastgewerbe, wo noch 3,9 Prozent der Beschäftigten oder 42.000 Menschen auf Kurzarbeit sind.“ Ausreißer nach oben sind die Autoindustrie mit 4,1 Prozent oder 38.000 Beschäftigten, die Textilhersteller mit 3,9 Prozent oder 13.000 Beschäftigten und die Drucker mit 4,2 Prozent…
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ifo Institut: Lieferprobleme im Einzelhandel verschärft
Die Schließung der Häfen in China hat die Lieferprobleme im Einzelhandel verstärkt. 80,1 Prozent der Einzelhändler klagten im Mai, dass sie nicht alle bestellten Waren liefern können. Im April waren es 67,1 Prozent, auf dem Höhepunkt im Dezember 81,6 Prozent. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. „Viele Waren stehen nicht im Regal, sondern im Container in einem Hafen von China“, sagt der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Der Konsument braucht somit eine gewisse Flexibilität beim Einkauf.“ Zwei Drittel der Einzelhändler erklärten, die Lage in China habe die bereits bestehenden Lieferprobleme nochmals verschärft. So berichteten 100 Prozent der befragten Spielwarenhändler von ausbleibenden Lieferungen. Auch in nahezu allen…
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ifo Institut: Lage in China verschärft Materialmangel in der Industrie
Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich leicht verschärft. 77,2 Prozent der Firmen klagten im Mai über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Im April waren es 75,0 Prozent. Dies geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. „Die Lieferketten stehen unter Dauerstress“, sagt der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Die Schließung von Häfen in China hat für viele Unternehmen die Situation weiter verschlechtert.“ Nahezu alle Schlüsselindustrien sind stark betroffen. Gegenwärtig leidet der Maschinenbau mit 91,5 Prozent am stärksten – dicht gefolgt von der Elektroindustrie. In der Autoindustrie ist der Anteil mit 89,5 Prozent nahezu unverändert. In der Chemischen Industrie ist der Anteil der…