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ifo Institut: Weniger Firmen wollen die Preise erhöhen
Das ifo Institut rechnet mit einem allmählichen Abflauen der Inflationsrate in der zweiten Jahreshälfte. In einer Befragung im Mai sank erstmals seit Monaten der Anteil der Firmen, die ihre Preise in den kommenden drei Monaten erhöhen wollen. Er fiel auf 57,8 Punkte, von 61,8 im April. „Das immer noch der zweithöchste Wert seit 2005. Aber die Tendenz spricht dafür, dass die Monatsraten der Inflation in der zweiten Jahreshälfte von über 7 Prozent auf unter 6 Prozent sinken werden, wenn auch nur sehr langsam“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Für das Gesamtjahr rechnen wir mit rund 6 Prozent.“ Die Ausnahme bei den Branchen bildet der Einzelhandel, wo der Anteil der Firmen mit…
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ifo Beschäftigungsbarometer legt zu
Die Unternehmen in Deutschland planen vermehrt Neueinstellungen. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im Mai auf 104,0 Punkte gestiegen, nach 102,8 Punkten im April. Die robuste Wirtschaftsentwicklung in Deutschland zeigt sich auch auf dem Arbeitsmarkt. Der Fachkräftemangel bleibt indes hoch. Die Unternehmen können nicht alle offenen Stellen besetzen. In der Industrie ist das Beschäftigungsbarometer deutlich gestiegen. Insbesondere der Maschinenbau und die Elektroindustrie suchen Personal. Bei den Dienstleistern hat der Indikator sogar den höchsten Wert seit Oktober 2018 erreicht. Tourismus und Gastgewerbe suchen dringend Mitarbeiter*innen, um den pandemiebedingten Nachholbedarf zu decken. Dagegen ist im Handel sowie im Baugewerbe die Einstellungsbereitschaft eher schwach ausgeprägt. Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung: ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V.…
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ifo Dresden: Zahl der existenzbedrohten Unternehmen in Ostdeutschland halbiert sich
Trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine fürchten deutlich weniger ostdeutsche Firmen um ihr Überleben. In einer Umfrage des ifo Instituts vom April 2022 fühlten sich 6,2 Prozent der Befragten in ihrer Existenz bedroht. Damit halbierte sich der Anteil im Vergleich zur letzten Umfrage vom Januar 2022 (13,9 Prozent). „Dies sind erfreuliche Nachrichten. Die Aufhebung der Corona-Beschränkungen hilft den Unternehmen. Dagegen scheinen die russische Attacke gegen die Ukraine und die damit verbundenen wirtschaftlichen Verwerfungen im Moment nicht existenzbedrohend zu sein“, sagt Joachim Ragnitz, Vize-Chef der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts. In der ostdeutschen Industrie lässt hingegen die Sorge kaum nach. Hier gaben noch 7,8 Prozent der Firmen an, um ihr…
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ifo Institut: Homeoffice-Nutzung sinkt trotz Ende der Pflicht zur Telearbeit kaum
Der Anteil der deutschen Beschäftigten, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiteten, ist im April auf 24,9 Prozent gesunken. Im März waren es 27,6 Prozent. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. „Die Homeoffice-Nutzung bleibt damit nach Abschaffung der Pflicht am 20. März auf einem hohen Niveau. Offenbar haben sich viele Unternehmen dauerhaft auf flexiblere Modelle eingestellt“, sagt Jean-Victor Alipour, Experte für Homeoffice beim ifo Institut. Allerdings hatte das ifo Institut ein Homeoffice-Potenzial von 56 Prozent über die gesamte deutsche Wirtschaft hinweg berechnet. In der Automobilbranche fiel der Homeoffice-Anteil beachtlich von 28,4 auf 17,8 Prozent. Für das Verarbeitende Gewerbe insgesamt fiel der Wert nur leicht von 18,6 auf 16,3…
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ifo Institut: Kurzarbeit kräftig gesunken
Die Zahl der Kurzarbeitenden ist im April kräftig gesunken. 426.000 Menschen waren auf Kurzarbeit, nach 696.000* im März. Das sind noch 1,3 Prozent der Beschäftigten, nach 2,1 Prozent*. Das schätzt das ifo Institut aufgrund seiner Umfragen und Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. „Die deutlichsten Rückgänge gab es erneut in den kontaktintensiven Branchen, die sich weiter von Corona erholen“, sagt ifo-Experte Stefan Sauer. „Im Gastgewerbe hat sich die Zahl mehr als halbiert. Auch in der Verkehrsbranche gab es einen erheblichen Rückgang. Und sogar in der Industrie nahmen die Zahlen ab, trotz der Lieferengpässe.“ Im Gastgewerbe sank die Zahl von 196.000* auf 90.000, also von 18,4* auf 8,5 Prozent der Beschäftigten. Im…
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ifo Institut: So viele Unternehmen wie nie wollen die Preise erhöhen
Die ifo Preiserwartungen haben einen neuen Rekordstand erreicht. Im April lagen sie bei 62 Punkten, dem höchsten Wert seit 1991. Im März betrugen sie 55 Punkte. Immer mehr Unternehmen planen demnach, ihre Preise in den kommenden drei Monaten zu erhöhen. Besonders hoch waren die ifo Preiserwartungen im Großhandel mit 79,3 Punkten, gefolgt vom Einzelhandel mit 75,4 Punkten und der Industrie mit 73,1 Punkten. Am Ende der Skala liegen der Bau mit 64,2 Punkten und die Dienstleister mit 51,5 Punkten. „Die Inflation in Deutschland dürfte damit auch in den kommenden Monaten bei über 7 Prozent liegen“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Hauptursache für die kräftigen Preisanhebungen sind gestiegene Kosten bei der Beschaffung…
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ifo Institut: Erwartungen der Autohersteller weiter pessimistisch
Die Erwartungen der deutschen Autobauer haben sich im April weiter eingetrübt. Sie fielen auf minus 30,4 Punkte, nach minus 21,8 im März. „Die Pkw-Hersteller sind verunsichert aufgrund des Kriegs in der Ukraine“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. Auch unter den Zulieferern haben sich die Erwartungen verschlechtert. Der Wert fiel von minus 39,8 Punkte auf minus 44,3. Hingegen bewerten die Autobauer ihre aktuelle Geschäftslage wieder positiv. „Die Hersteller können höhere Verkaufspreise durchsetzen und so trotz geringerer Stückzahlen ihre Erlöse steigern“, sagt Falck. Ihre Preispläne stiegen auf einen neuen Höchststand von 86,9 Punkten, nach 84,5 im März. Die Auftragslage blieb sehr gut, wenn sie auch…
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ifo Institut: Deutsche Industrie und Großhandel können Bezugsquellen für Güter aus Russland und der Ukraine nur schwer ersetzen
Deutsche Unternehmen können Importe aus Russland, der Ukraine oder Belarus nur schwer ersetzen. Das geht aus einer ifo Umfrage hervor. Nur 13,8 Prozent der Industriefirmen mit Lieferproblemen aus diesen Ländern könnten ihre Bezugsquellen kurzfristig komplett ersetzen. Für 43,4 Prozent ist dies nur teilweise möglich. Weitere 16,3 Prozent antworteten, andere Bezugsquellen seien wirtschaftlich nicht sinnvoll und 13,8 Prozent erklärten, dies sei gar nicht möglich.* „Der Wechsel von Bezugsquellen bereitet vielen Unternehmen Kopfzerbrechen“, sagt ifo-Forscher Klaus Wohlrabe. „Jahrelang erprobte Lieferketten und Produktionsprozesse lassen sich oft kurzfristig nicht umorganisieren“ ergänzt er. Im Großhandel erklärten sogar nur 7,4 Prozent, es sei vollständig möglich, kurzfristig neue Importquellen zu finden, 42,0 Prozent sagten, das sei teilweise…
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ifo Institut: Sarah Necker leitet das neue ifo Zentrum für Soziale Marktwirtschaft in Fürth
Sarah Necker ist zur Leiterin des neuen Ludwig Erhard ifo Forschungszentrums für Soziale Marktwirtschaft und Institutionenökonomik, einer Niederlassung des ifo Instituts in Fürth, ernannt worden. Die 40-Jährige beginnt ihre Tätigkeit am 3. Juni 2022. Das neue ifo Zentrum befasst sich damit, das Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft weiterzuentwickeln. Mit der Berufung verbunden ist eine Professur für Volkswirtschaftslehre an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). „Wir wollen erforschen, welche Reformen es braucht, um neue Herausforderungen – etwa den demografischen Wandel, die Digitalisierung, den Klimawandel und Fragen zur Verteilungsgerechtigkeit im Rahmen der Sozialen Marktwirtschaft anzugehen“, sagt Sarah Necker, neue Leiterin des Ludwig Erhard ifo Zentrums für Soziale Marktwirtschaft und Institutionenökonomik. Das neue Zentrum wird eng…
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ifo Institut: Deutlich weniger Unternehmen sehen sich in ihrer Existenz bedroht
Deutlich weniger deutsche Firmen fürchten um ihr Überleben, trotz des russischen Angriffs auf die Ukraine. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. 7,1 Prozent sehen ihre Existenz bedroht. Der Anteil hat sich somit im Vergleich zur letzten Erhebung im Januar 2022 fast halbiert, als es 13,7 Prozent waren. „Allerdings immer noch gefährdet sehen sich Branchen, die durch die Corona-Pandemie besonders stark betroffen waren. Dazu zählen das Gastgewerbe und die Veranstaltungsbranche, wo knapp 25 Prozent der Unternehmen existentielle Sorgen haben“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. Im Einzelhandel sprachen im 6,9 Prozent der Unternehmen von einer existenzbedrohenden Situation (Januar: 14,8 Prozent). „Die aktuelle Inflationsdynamik hinterlässt gegenwärtig keine Spuren…