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ifo Exporterwartungen gefallen
Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat einen deutlichen Dämpfer erhalten. Die ifo Exporterwartungen sind im Oktober auf 13,0 Punkte gefallen, von 20,5 Punkten im September. [1] Das ist der schlechteste Wert seit Februar 2021. Die Lieferprobleme bei den Vorprodukten schlagen nun auf die Exporte der Industrie durch. In der Elektrobranche haben die Exporterwartungen auf hohem Niveau nachgegeben. Die Unternehmen rechnen jedoch weiterhin mit einem guten Auslandsgeschäft. Einen deutlicheren Dämpfer musste hingegen die Chemische Industrie verkraften. Die Zuwachsraten werden deutlich kleiner ausfallen. Ähnliches gilt für die Automobilindustrie. In der Nahrungsmittel- und der Möbelindustrie wird eher mit einem konstanten Exportgeschäft gerechnet. Auf rückläufige Auslandsumsätze stellen sich nun die Textil- und Lederindustrie ein. [1]…
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Lieferprobleme drücken das ifo Geschäftsklima
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich eingetrübt. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Oktober auf 97,7 Punkte gefallen, nach 98,9 Punkten im September.[1] Insbesondere die Erwartungen sind immer mehr von Skepsis geprägt. Auch die aktuelle Lage schätzen die Unternehmen weniger gut ein. Lieferprobleme machen den Firmen zu schaffen. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie sinkt. Sand im Getriebe der deutschen Wirtschaft hemmt die Erholung. Im Verarbeitenden Gewerbe hat der Geschäftsklimaindex erneut nachgegeben. Die Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftsentwicklung etwas weniger zufrieden. Zudem trüben sich die Erwartungen weiter ein. Die Kapazitätsauslastung gab in Folge der Lieferengpässe um 2,1 Prozentpunkte auf 84,7 Prozent nach. Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima nach…
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ifo Institut: Fuest, Felbermayr und Südekum für Klimaplan der EU
Gabriel Felbermayr (Wifo, Wien), Clemens Fuest (ifo Institut, München) und Jens Südekum (Universität Düsseldorf) haben einen EU-Klimaplan vorgeschlagen. „An einem einheitlichen und sektorübergreifenden CO2-Preis, etwa im Rahmen des Europäischen Zertifikatehandels (ETS), führt kein Weg vorbei“, schreiben die drei Forscher in einem Beitrag für den ifo Schnelldienst. „Er schafft die besten Anreize für Verhaltensanpassungen bei den privaten Haushalten sowie für klimafreundliches Wirtschaften der Unternehmen. CO2-Preise sind das zentrale Instrument der Klimapolitik“, heißt es weiter in dem Text. Die Einnahmen des Staates aus dem CO2-Preis müssten jedoch vollständig an die Bevölkerung zurückgegeben werden, sei es direkt als Klimaprämie oder über verbilligte Strompreise, etwa durch eine Abschaffung der EEG-Umlage. Auf diese Weise werde…
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Ein Kompromiss der Ampelkoalition könnte die Steuerzahler bis zu 16,4 Milliarden Euro entlasten
Ein Steuerkompromiss der Ampelkoalition könnte für die Bürger bis zu 16,4 Milliarden Euro Entlastung bringen, wenn sich die SPD mit ihrem Steuertarif durchsetzt und der Soli abgeschafft wird Das ist das Ergebnis einer Berechnung des ifo Instituts, das die Steuervorschläge in möglichen Koalitionsbündnissen analysiert hat. „Stand der aktuellen Sondierungen ist nur, dass die Steuern nicht erhöht werden. Allerdings ist es durchaus möglich, dass sie im weiteren Verlauf der Gespräche noch gesenkt werden“, sagt Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen und Mitautor der Studie. Einigt sich die Koalition auf den Tarif der Grünen und der Soli würde – wie von der FDP gefordert – abgeschafft, betrüge der…
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ifo Institut: Fachkräftemangel auf deutschen Baustellen verschärft sich
Auf den deutschen Baustellen fehlt immer mehr ausgebildetes Personal. Das hat eine Umfrage des ifo Instituts ergeben. Im Hochbau hatten im September 33,5 Prozent der Betriebe Probleme, Fachkräfte zu finden. Im Tiefbau klagten sogar 37,9 Prozent der Betriebe über einen Mangel an geeigneten Bewerbern. Im Vormonat hatte der Anteil im Hochbau noch bei 3,5 Prozentpunkte niedriger gelegen, im Tiefbau 1,4 Prozentpunkte niedriger. „Neben Materialengpässen wird auch der Fachkräftemangel immer mehr zum Problem für die Bauwirtschaft. Und das bei vollen Auftragsbüchern“, sagt ifo-Forscher Felix Leiss. Die Betriebe sorgten sich um die Altersstruktur ihrer Belegschaft und um das zu geringe gesellschaftliche Ansehen des Handwerks. „Trotz wieder steigender Ausbildungszahlen hat der Bau ernste…
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ifo Institut: Steuererhöhungen in Industrieländern oft direkt nach Wahlen
Steuererhöhungen werden in Industrieländern häufig direkt nach Wahlen vorgenommen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des ifo Instituts, die im ifo Schnelldienst veröffentlicht wird. „Erhöht wurden vornehmlich die Umsatz- und Einkommensteuersätze nach Wahlen, also Steuern, die der Großteil der Wähler unmittelbar im eigenen Geldbeutel spürt“, sagt der Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie, Niklas Potrafke. „Unsere Ergebnisse deuten darüber hinaus nicht darauf hin, dass linke und rechte Regierungen unterschiedliche Steuerpolitiken betrieben haben.“ Potrafke fügt hinzu: „Unangenehme Politiken bieten sich für die Zeit nach Wahlen an. Die Wähler vergessen schnell. Wenn die nächste Wahl ansteht, werden sich viele Bürger kaum an die Steuererhöhung nach der letzten…
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ifo Institut: Lage der Autoindustrie empfindlich verschlechtert
Die Lage der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer hat sich im August vor der IAA empfindlich abgekühlt. Der entsprechende ifo-Wert stürzte von 56,4 auf 28,8 Punkte. Das ist der schlechteste Wert seit April. „Das zeigt, dass die Autobranche nach wie vor unter Lieferengpässen von Vorprodukten leidet, insbesondere bei Chips“, sagt Oliver Falck, der Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. Die Erwartungen stiegen nur leicht: auf 7,1 nach 6,7 Punkten. Die Produktionspläne für die kommenden Monate hellten sich allerdings auf, von 24,3 auf 34,8 Punkte, ebenso die Exporterwartungen. Sie nahmen zu von 8,6 auf 15,1 Punkte. Die Nachfrage ging zurück, im Vergleich zum Vormonat von 24,8 auf 6,7…
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ifo Institut: Deutsche Autoindustrie setzt auf digitale Kompetenzen
In der deutschen Automobilindustrie haben in den vergangenen Jahren digitale Kompetenzen bei den Beschäftigten erheblich an Bedeutung gewonnen. Das geht aus einer Studie des ifo Instituts und des beruflichen Netzwerks LinkedIn hervor. Insbesondere sind digitale Kompetenzen in Spitzentechniken wie dem autonomen Fahren auf dem Vormarsch. Der Anteil dieser Fähigkeiten an den von den Mitgliedern neu hinzugefügten Kompetenzen hat sich verdoppelt, von 6,5 Prozent im Jahr 2015 auf 13,3 Prozent im Jahr 2020. Um digitale Kompetenzen zu erwerben, setzt die Automobilindustrie vor allem auf Neueinstellungen. Die frisch in die Branche Gewechselten haben 71 Prozent häufiger digitale Kompetenzen in Spitzentechniken als die Beschäftigten, die bereits an Bord sind. „Es s ist dringend…
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ifo Institut: Deutsche für Digitalisierung der Schulen
Bei Schulschließungen wegen Corona befürworten große Mehrheiten der Deutschen verpflichtenden Online-Unterricht (74 Prozent), eine intensivere Betreuung von Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen (83 Prozent) und eine Verpflichtung für Lehrkräfte zu Fortbildungen über Online-Unterricht (81 Prozent). Das geht aus dem ifo Bildungsbarometer 2021 hervor, für das 4.000 Bürger*innen befragt wurden. 77 Prozent sind dafür, dass die Schulen auch nach dem Ende der Pandemie verpflichtend Computer im Unterricht verwenden. Ähnlich groß ist die Zustimmung zu digitalen Lernplattformen, zu Online-Sprechstunden zwischen Lehrkräften und Eltern sowie zur Bereitstellung von Videomaterial mit Erklärungen durch die Lehrkräfte (jeweils 74 Prozent). Auch Online-Sprechstunden mit Schüler*innen befürworten 73 Prozent. Relativ gespalten ist die Meinung einzig beim verpflichtenden Angebot…
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ifo Institut: Materialengpass auf dem Bau geht weiter zurück
Der Materialengpass auf den deutschen Baustellen hat sich abgemildert. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts hervor. Im August gaben 42,2 Prozent der Unternehmen im Hochbau an, unter Materialknappheit zu leiden, im Juli waren es noch 48,8 Prozent. Auch im Tiefbau entspannte sich die Lage etwas. 31,4 Prozent der Betriebe litten unter Lieferengpässen, nach 33,9 Prozent im Vormonat. „Die Flutkatastrophe im Juli hat aber örtlich neue Verwerfungen ausgelöst. Insbesondere aus Nordrhein-Westfalen gingen im August Meldungen ein, dass die Ereignisse den Materialmangel verschärft haben. Der Anteil der betroffenen Unternehmen dort liegt nun merklich über dem deutschen Durchschnitt“, sagt ifo Forscher Felix Leiss. „Trotz aller Verbesserungen bleibt die Versorgung insgesamt sehr…