• Finanzen / Bilanzen

    ifo Dresden: Corona-Schulden tragbar für Finanzen der Länder

    Die meisten Bundesländer werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren zu ihrem Schuldenstand von 2019 zurückkehren, unabhängig von der Laufzeit der Kredite. Das haben Berechnungen der ifo Niederlassung Dresden gezeigt. „Ausschlaggebend dafür sind meist nicht die Tilgungszahlungen, sondern das Wirtschaftswachstum“, sagt ifo-Forscher Remo Nitschke. „Mit steigender Wirtschaftsleistung in den kommenden Jahren sinken auch die Anteile der Schulden daran.“ Voraussetzung dafür ist, dass die Wirtschaft schnell wieder im gleichen Maße wächst wie vor der Pandemie. Die Ausgestaltung der Tilgungspläne sollte daher nicht unbedingt auf eine schnelle Rückzahlung der aufgenommenen Kredite abzielen, sondern auch ausreichend Spielraum für eine Stärkung des Wachstums lassen. Sehr hohe jährliche Tilgungen wären insbesondere dann kritisch, wenn…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut fordert Nachbesserungen am EU-Corona-Programm NGEU

    Das ifo Institut hat beim Corona-Fonds Next Generation EU (NGEU) Nachbesserungen gefordert. Damit durch die Steuerung der Mittelverwendung auf europäischer Ebene ein Mehrwert entstehe, müsse deutlich mehr Wert auf Projekte mit EU-weiter Bedeutung wie Technologieförderungen und grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte gelegt werden, schreiben ifo-Präsident Clemens Fuest und ifo-Mitarbeiter Florian Dorn in einem Aufsatz für den ifo Schnelldienst 2/2021. Die Ausgaben von NGEU zielten darauf ab, politische Schwerpunkte der EU-Kommission wie den Green New Deal zu fördern. Es sei aber kaum zu verhindern, dass europäische Mittel die nationalen ersetzten, wenn die Mitgliedstaaten das wollten. Obendrein werde die Umverteilung zwischen den Mitgliedstaaten bei NGEU bestimmt vom allgemeinen Wohlstandsniveau, nicht jedoch davon, wie stark sie…

  • Forschung und Entwicklung

    EEAG: EU-Förderprogramm gegen Corona-Folgen ist nachbesserungsbedürftig

    Wirtschaftsforscher aus Europa und den USA haben für das Programm Next Generation EU (NGEU) zur Überwindung der Folgen der Coronakrise Änderungen gefordert. „Die aktuellen Vorgaben, die Mittel für Klimaschutz und Digitalisierung einzusetzen, sind kaum durchzusetzen. Es fehlt eine Ausrichtung auf grenzüberschreitende Projekte mit europäischer Ausstrahlung“, sagte ifo-Präsident Clemens Fuest bei der Vorstellung des Berichts „Beyond the Coronavirus Crisis: Investing for a Viable Future“, der von der  European Economic Advisory Group (EEAG) am Dienstag in Brüssel vorgestellt wurde.„Gegenwärtig ist das Programm zu sehr auf zusätzliche Ausgaben verengt, und es stellt nicht sicher, dass das Geld sinnvoll ausgegeben wird“, heißt es in dem Papier weiter. Besser wäre es den Wissenschaftlern zufolge, wenn…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Industrie will Produktion steigern

    Die ifo-Produktions-Erwartungen der deutschen Industrie haben sich etwas aufgehellt. Sie stiegen im Januar auf 8,4 Punkte, nach 5,1 im Dezember. Das geht hervor aus der jüngsten Konjunkturumfrage des ifo Instituts. „In der Autoindustrie und der Pharmazie sind die Erwartungen deutlich gestiegen“, sagt ifo-Experte Klaus Wohlrabe. „Hingegen deutlich gesunken ist der Indikator bei den Herstellern von Möbeln und von Bekleidung.“ In der Autoindustrie und ihren Zulieferern haben sich die Erwartungen deutlich verbessert. Der Indikator blieb aber negativ bei minus vier Punkten, nach minus 18 im Dezember. Auch in der Pharmazie ist der Indikator deutlich gestiegen, von sechs Punkten auf 16 im Januar. Die Hersteller von Getränken wollen ihre Produktion ausweiten. Der…

  • Finanzen / Bilanzen

    Wissenschaftler fordern zügige Senkung der Corona-Fallzahlen in Europa

    Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat sich für einen Corona-Aktionsplan in Europa ausgesprochen. Angesichts der hohen Fallzahlen und der neuen Virusvarianten sei es erforderlich, die Eindämmung auf dem ganzen Kontinent zu verstärken. Die Fallzahlen müssten so schnell wie möglich verringert werden, denn dies habe große Vorteile für Gesellschaft und Wirtschaft. Ein gemeinsames Handeln aller europäischen Länder werde jede nationale und örtliche Anstrengung wirkungsvoller machen, heißt es in dem Papier, das die britische Medizin-Zeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht hat. Zu der Gruppe gehören unter anderen Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen, Melanie Brinkmann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, und Andreas Peichl vom ifo Institut. „Entschlossenes und koordiniertes europäisches…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Beschäftigungsbarometer sinkt erneut

    Die Einstellungspläne der deutschen Unternehmen sind zu Beginn des neuen Jahres leicht geschrumpft. Das ifo Beschäftigungsbarometer fiel im Januar auf 95,0 Punkte, von 95,5 Punkten im Dezember. Der Lockdown führt insbesondere im Einzelhandel zu mehr Entlassungen. In der Industrie ist das Barometer zwar zum achten Mal in Folge gestiegen. Dennoch sind die Unternehmen, die angeben, ihre Mitarbeiterzahl zu verkleinern, noch in der Mehrheit. Bei den Dienstleistern halten sich die Angaben zu Einstellungen und Entlassungen in etwa die Waage. Expansive Personalpläne haben weiterhin die IT-Branche sowie Unternehmensberatungen. Im Handel sind aufgrund des Lockdowns verstärkt Entlassungen angekündigt. Die einzig positive Ausnahme sind die Supermärkte, wo weiter Mitarbeiter gesucht werden. Trotz der Wintermonate…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Exporterwartungen merklich verbessert

    Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich deutlich aufgehellt. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im Januar von 1,9 Punkten auf 6,0 Punkte gestiegen. Das ist der beste Wert seit Oktober. Klarheit beim Brexit und der US-Präsidentschaft, eine robuste Industriekonjunktur und der weltweite Impfstart führten zu einem vorsichtigen Optimismus in der deutschen Exportwirtschaft. Deutliche Zuwächse beim Export erwarten die Hersteller von Computern und elektrischen Ausrüstungen. Auch die Unternehmen aus dem Bereich des Maschinenbaus und der Chemischen Industrie blicken zuversichtlich auf ihre künftigen Exporte. Bei den Herstellern von Nahrung und Getränken haben sich die Erwartungen deutlich erholt. Gegenwärtig gehen sie von einem konstanten Exportgeschäft aus. Schwierig bleibt der Auslandsmarkt für…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Corona verringert deutschen Überschuss in der Leistungsbilanz

    Deutschlands Überschuss in der Leistungsbilanz ist Corona-bedingt im vergangenen Jahr gefallen, wie das ifo Institut berichtet. Der Überschuss verringerte sich auf 6,9 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung, nach 7,1 Prozent im Jahre 2019. Das waren im vergangenen Jahr 261 Milliarden US-Dollar oder 228 Milliarden Euro. „Der chinesische Überschuss dagegen schnellte hoch um 170 Milliarden auf 310 Milliarden US-Dollar, das entspricht 2,1 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung“, sagt ifo-Forscher Christian Grimme. Auf Rang drei folgt Japan mit 158 Milliarden US-Dollar, 3,2 Prozent seiner Jahreswirtschaftsleistung. Die USA sackten ab um 155 Milliarden auf ein Defizit von 635 Milliarden Dollar. Der deutsche Überschuss sank 2020 um 13 Milliarden US-Dollar. „Hinter dieser Fassade der Stabilität gab es zwei…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Russland-Sanktionen treffen Industrie besonders hart

    Die deutsche Industrie ist von den Russland-Sanktionen besonders betroffen. Das zeigt eine Umfrage des ifo Institutes unter 862 Unternehmen. „Maschinen- und Autobauer, Chemie und Elektro sowie die Logistik sind am häufigsten beeinträchtigt“, schreiben Jasmin Gröschl, Stellvertretende Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft, und ihre Ko-Autorin Feodora Teti in einem Beitrag für die Zeitschrift ifo Schnelldienst. Insgesamt seien ostdeutsche Unternehmen stärker betroffen als westdeutsche. Die Sanktionen führen zu einem höheren bürokratischen Aufwand, der die Geschäfte mit Russland behindert. Etwa die Hälfte aller befragten Unternehmen schätzen, dass sie von einer Aufhebung der EU-Sanktionen profitieren könnten. Bei der Pipeline Nord Stream 2 sind die Manager*innen einer Teilgruppe von 196 Befragten gespaltener Ansicht: Eine…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Längerer Lockdown lässt Wirtschaft im ersten Quartal stagnieren

    Durch die Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar dürfte die Wirtschaft im ersten Vierteljahr stagnieren. Das geht aus neuesten Schätzungen des ifo Instituts hervor. Für das zweite Quartal rechnet das Institut mit einem Plus von etwa 3 Prozent. „Jede Woche, um die der Lockdown verlängert wird, führt unmittelbar zu Einbußen bei Umsatz, Produktion und Wertschöpfung“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Unter der Annahme, dass die beschlossenen Maßnahmen bis spätestens März wieder rückgängig gemacht werden, nimmt der Zuwachs der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um etwa diesen Betrag wieder zu. Auf den Einbruch folgt also die rasche Erholung, die umso kräftiger ausfällt, je stärker der Einbruch war. Dies war die Erfahrung im vergangenen…