• Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Gewinnverlagerung in Niedrigsteuerländer führt beim Staat zu Ausfällen von 5,7 Milliarden Euro im Jahr

    Durch die Verlagerung von Gewinnen in Länder mit besonders niedrigen Unternehmenssteuern entgehen dem deutschen Staat im Jahr Einnahmen von 5,7 Milliarden Euro. Das schätzt das ifo Institut in einer Studie, die es nun im ifo Schnelldienst veröffentlicht. „Wir haben erstmalig Informationen aus den Länder-Berichten auswerten können, die große multinationale Unternehmen seit 2016 bei den Steuerbehörden einreichen müssen“, sagt ifo-Präsident Clemens Fuest, einer der Ko-Autoren. Die Studie umfasst große und kleinere deutsche multinationale Unternehmen (MNU) sowie die deutschen Tochtergesellschaften ausländischer multinationaler Unternehmen. Die neuen Länderberichte der großen Multis zeigen, dass nur 9 Prozent ihrer gesamten globalen Gewinne auf Töchter entfallen, die in Niedrigsteuerländern ansässig sind. Der Löwenanteil dieser Gewinne bleibt in…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Nach Biden-Wahl höheres Wachstum erwartet

    Internationale Experten erwarten, dass die Wahl von Joe Biden das Wirtschaftswachstum in ihrem Land fördert. Der Effekt auf die Erwartungen beträgt 1,16 Prozentpunkte höheres Wachstum für 2021, wie aus einer Umfrage des ifo Institutes unter 843 Expert*innen aus 107 Ländern hervorgeht. „Nach der andauernden Coronakrise und ihren drastischen Auswirkungen könnte die Präsidentschaft Bidens nach Ansicht der Befragten ein Hoffnungsschimmer für die Entwicklung der Weltwirtschaft im kommenden Jahr sein“, schreiben Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie und seine drei Ko-Autor*innen in einem Beitrag für die Zeitschrift ifo Schnelldienst. Die Befragten in den USA erwarteten allerdings keine Veränderung für ihr eigenes Land. Damit beträgt der Gesamteffekt…

  • Ausbildung / Jobs

    ifo-Bildungsforscher Wößmann: Vorrang für Schulunterricht

    Der ifo-Bildungsforscher Ludger Wößmann hat sich für einen Vorrang des Schulunterrichts und für andere Schwerpunkte in der Corona-Bekämpfung ausgesprochen. „Es gibt keinen effektiven Schutz in Alten- und Pflegeheimen, keine entschiedenen Regeln für Großraumbüros und für andere Arbeitsplätze sowie für Reisen. Außerdem werden die geltenden Kontaktregeln vielerorts nur halbherzig durchgesetzt“, kritisiert er in einem Beitrag für die Wirtschaftswoche. „Andere europäische Länder haben die Schwerpunkte andersherum gesetzt: Schulen auf, dafür weit stärkere Einschränkungen des öffentlichen Lebens außerhalb der Schulen.“ Durch eine konsequentere Beschränkung der Kontakte in der erwachsenen Bevölkerung könne die junge Generation weniger stark belastet werden. Wößmann zufolge sind die Schäden durch die Schulschließungen enorm. Für den einzelnen Schüler müsse über…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Wirtschaftsleistung schrumpft zum Jahresende 2020 leicht

    Der im November in Kraft getretene Shutdown hinterlässt seine Spuren in der deutschen Konjunktur. Das ifo rechnet mit einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent im letzten Quartal 2020. Der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 5,0 Prozent für das Gesamtjahr 2020 würde dann einen Ausfall von rund 200 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung bedeuten im Vergleich zu einer Prognose ohne Coronakrise von plus einem Prozent. Im ersten Vierteljahr 2021 dürfte die Wirtschaft nur um 0,5 Prozent wachsen. „Anders als im Frühjahr 2020 ist derzeit nur die Wirtschaftsleistung in wenigen Branchen beeinträchtigt“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Die Schließung von Teilen des örtlichen Einzelhandels wird sich gesamtwirtschaftlich im Schlussquartal 2020 wohl kaum bemerkbar machen, da…

  • Ausbildung / Jobs

    ifo Institut: Kurzarbeit sinkt im Dezember geringfügig

    Die Kurzarbeit in Deutschland ist im Dezember geringfügig gesunken. Nach ifo-Schätzungen waren zum Jahresende 1,95 Millionen Menschen davon betroffen, im Vormonat waren es 1,98 Millionen. „Hinter der Fassade der Stabilität verbergen sich jedoch größere Verschiebungen: In der Industrie ist die Kurzarbeit über alle Branchen gesunken. Gestiegen ist sie jedoch im Einzelhandel und im Gastgewerbe, die besonders vom aktuellen Lockdown betroffen sind“, sagt ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. Im Einzelhandel nahm die Kurzarbeit sprunghaft zu auf 150.000 Menschen, nach 97.000 im November. Das sind 6,1 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, nach 3,9 Prozent. Im Gastgewerbe sind sogar 414.000 Beschäftigte in Kurzarbeit, nach 374.000 im November. Das entspricht 39,0 Prozent nach 35,3 Prozent. Im Großhandel…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Senkung der Mehrwertsteuer hat den Konsum nur wenig stimuliert

    Die temporäre Senkung der Mehrwertsteuer hat  die Konsumausgaben nur wenig stimuliert. „Das Ziel war, die Bürger*innen dadurch zu größeren Anschaffungen zu bewegen. Dieses ist nicht erreicht worden, wie zwei Umfragen nahelegen“, schreiben die ifo-Autoren Clemens Fuest, Andreas Peichl und Florian Neumeier in einem Aufsatz. 6,3 Milliarden Euro an zusätzlichem Konsum habe die Steuer gebracht, diese stünden zu den Kosten in Höhe von 20 Milliarden Euro in keinem Verhältnis. „Die Entscheidung, die Mehrwertsteuersenkung nicht über den Dezember 2020 hinaus zu verlängern, kann vor diesem Hintergrund trotz der noch immer unsicheren Lage der Konjunktur nur begrüßt werden.“ Nur zwei Prozent der Befragten, die im Zeitraum von Juli bis Oktober eine größere Anschaffung…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Produktionspläne der Industrie gedämpft

    Die Produktionserwartungen der deutschen Industrie für die kommenden Monate haben sich eingetrübt. Sie fielen im November auf 5,5 Punkte, nach 16,3 im Oktober. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage des ifo Instituts hervor. „Insbesondere die konsumorientierte Industrie legt eine Verschnaufpause ein. Die Pharmabranche hingegen sieht sich im Aufwind“, sagt ifo-Experte Klaus Wohlrabe. Die Hersteller pharmazeutischer Erzeugnisse gehen davon aus, dass ihre Produktion kräftig zulegt. Der Indikator stieg auf plus 35 Punkte, nach minus 2 im Oktober. Auch die Produktionserwartungen der Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten bleiben weiterhin auf Expansionskurs. Der Indikator stieg auf 28 Punkte, nach 23 im Oktober. Die Gummi- und Kunststoffwaren-Hersteller rechnen ebenfalls weiter mit einer Ausweitung der Produktion. Der…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Coronakrise bedroht Existenz von 15 Prozent der deutschen Firmen

    Die Coronakrise ist für 15 Prozent der deutschen Unternehmen existenzbedrohend. Das erklärten sie in der Konjunkturumfrage des ifo Instituts im November. „Gegen den Juni ist das eine Verbesserung, denn da waren es 21 Prozent“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. „Gleichwohl fühlen sich derzeit 86 Prozent der Reisebüros und-veranstalter bedroht, 76 Prozent der Hotels und 62 Prozent der Gaststätten.“ In der Werbebranche sehen sich 27 Prozent gefährdet, bei Speditionen knapp 14 Prozent. Die IT-Dienstleister mit 5 Prozent und die Rechts-und Steuerberater sind mit 3 Prozent am unteren Ende der Skala. Im Schnitt betrifft die Existenzgefährdung die Dienstleister zu 19 Prozent (Juni: 27 Prozent). Im Handel sind es 14 Prozent (Juni:…

  • Ausbildung / Jobs

    ifo Institut: Kurzarbeit nimmt wieder zu

    Der Anteil der Firmen mit Kurzarbeit hat sich im November erstmals seit Monaten wieder erhöht. Er stieg auf 28,0 Prozent, nach 24,8 Prozent im Oktober. Das haben Umfragen des ifo Instituts ergeben. Insbesondere bei Hotels stieg der Anteil von 62,9 auf 91 Prozent der Unternehmen, in der Gastronomie von 53,4 auf 71,7 Prozent, bei Reisebüros und Reiseveranstaltern von 88,0 auf 91,1 Prozent. „Gerade in diesen vom Teil-Lockdown massiv betroffenen Branchen wird wieder sehr viel Kurzarbeit gefahren“, sagt ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link. Der Anstieg zog sich durch fast alle großen Wirtschaftszweige. Bei den Dienstleistern stieg die Kurzarbeit  von 24,0 auf 30,6 Prozent der Unternehmen, im Handel von 18,8 auf 20,7 Prozent und…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Deutsche Volkswirte hoffen auf Biden

    Volkswirte erwarten vom neuen US-Präsidenten Joe Biden positive Wirkungen auf die Wirtschaft in Deutschland und in der EU. Das geht aus dem Ökonomenpanel hervor, bei dem das ifo Institut und die Frankfurter Allgemeine Zeitung Wirtschaftsprofessor*innen an deutschen Universitäten befragten. 71 Prozent von ihnen gaben an, sie hielten Bidens Präsidentschaft für „eher positiv“, 5 Prozent sogar für „sehr positiv“ für die deutsche Wirtschaft. 19 Prozent erklärten, die Wahl habe „keinen Einfluss“. Auch die Folgen auf die amerikanische Wirtschaft halten 62 Prozent der Befragten für „eher positiv“ und 9 Prozent für „sehr positiv“. 12 Prozent halten sie allerdings für „eher negativ“. „Das Wirtschaftswachstum war unter demokratischen Präsidenten bislang deutlich höher als unter…