• Finanzen / Bilanzen

    ifo-Präsident Fuest: EU sollte auf Freihandel in Asien durch Ausbau eigener Handelsabkommen reagieren

    Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, hat als Reaktion auf das asiatische Freihandelsabkommen verstärkte handelspolitische Initiativen der EU gefordert. „Die EU sollte ihrerseits Handelsabkommen mit asiatischen Staaten ausbauen und dem neuen US-Präsidenten Joe Biden anbieten, unverzüglich die Handelsgespräche wiederaufzunehmen.“ sagte er am Dienstag in München. Die meisten Unterzeichner des neuen RCEP-Abkommens (Regional Comprehensive Economic Partnership) seien untereinander schon vorher durch Handelsabkommen verbunden gewesen. Deshalb sei die kurzfristige wirtschaftliche Bedeutung des Abkommens in Asien begrenzt, fügte Fuest hinzu. Für Europa könnten sich dennoch Nachteile durch die Umlenkung des Handels ergeben: Es sei möglich, dass europäische Exportprodukte durch Erzeugnisse aus der neuen Freihandelszone ersetzt würden. Wegen der bereits vorhandenen Abkommen dürfte dieser…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Für Geringverdienende lohnt sich Arbeit zu wenig

    Für Alleinstehende mit Niedriglohn ist es finanziell kaum interessant, Vollzeit zu arbeiten. Bei einem zusätzlichen Bruttolohn von 10 Euro pro Stunde bleiben für Kinderlose netto nur 2,50 bis 3,90 Euro übrig. Das ergibt sich aus einer Studie der ifo-Forscher Andreas Peichl und Maximilian Blömer für die Bertelsmann Stiftung. „Die Ursache ist ein fatales Zusammenwirken von Steuern, Abgaben und dem Entzug von Sozialleistungen“, sagt Peichl. „Dieser Systemfehler muss beseitigt werden. Die Arbeitsbevölkerung schrumpft, wir brauchen bald jede Hand an Deck.“ Ähnliche Rechnungen gelten  Peichl und Blömer zufolge auch für Alleinerziehende mit zwei Kindern, meist Mütter. Hier rechnet sich bereits eine Beschäftigung über einen Kleinstjob mit 100 Euro im Monat hinaus kaum.…

  • Ausbildung / Jobs

    ifo Institut: Corona hat Berufsausbildungen beeinträchtigt

    Corona hat die Berufsausbildung in Deutschland beeinträchtigt. Von den Personalleitern gaben 35 Prozent an, dass es aufgrund der Pandemie zu betrieblichen Einschränkungen für Auszubildende gekommen ist. Das geht aus der aktuellen Randstad-ifo-Personalleiter-Befragung hervor. Je größer das Unternehmen, desto mehr Personalleiter räumten Einschränkungen beim Ausbildungsbetrieb ein. In kleinen Unternehmen bis zu 49 Beschäftigten lag der Anteil bei 27 Prozent, in großen Unternehmen ab 500 Beschäftigten sogar bei 56 Prozent. Wie stark die Beeinträchtigungen waren, hing unter anderem von der Branche ab. Bei den Dienstleistern waren 39 Prozent der Firmen betroffen, in der Industrie 36 Prozent, im Handel 29 Prozent. Die betrieblichen Einschränkungen traten in unterschiedlichen Formen auf: 72 Prozent der Firmen…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Produktionspläne der Industrie gedämpft

    Die Produktionserwartungen der deutschen Industrie für die kommenden Monate haben sich etwas eingetrübt. Sie fielen im Oktober auf 17,4 Punkte, nach 20,0 im September. Zuvor waren sie monatelang angestiegen. Das geht hervor aus der jüngsten Konjunkturumfrage des ifo Instituts. „Die Industrie fährt das Tempo etwas herunter. Generell plant jedoch eine Mehrzahl der Branchen ihre Produktion auszuweiten“, sagt ifo-Experte Klaus Wohlrabe. „Inwieweit die aktuellen Lockdown-Maßnahmen auf die Industrie durchschlagen werden, bleibt abzuwarten“, ergänzt er. Die Autobauer zum Beispiel erwarten weiter, ihre Produktion ausweiten zu können, aber etwas weniger stark. Der Indikator sank auf 41 Punkte, nach 52 Punkten im September. Bei den Herstellern von Computern, von Gummi- und Kunststoffwaren und von…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Rückgang der Kurzarbeit verlangsamt sich

    Die Kurzarbeit ist im Oktober deutlich langsamer zurückgegangen als in den Monaten zuvor. Sie sank nach exklusiven Schätzungen und Berechnungen des ifo Instituts nur noch um rund 450.000 Beschäftigte auf knapp 3,3 Millionen. Zuvor betrug der Rückgang rund eine Million Menschen im Monat. Damit sind nun noch 10 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit, nach 11 Prozent im September. „In der Industrie hält sich die Kurzarbeit besonders hartnäckig. Sie liegt dort bei 19 Prozent oder 1,3 Millionen Menschen“, sagt Sebastian Link, Arbeitsmarkt-Experte beim ifo. „Vor allem bei Metall, Elektro und Maschinenbau hat es praktisch keinen Rückgang gegeben. Bei den Autoherstellern und ihren Zulieferern sehen wir eine leichte Verbesserung auf schlechtem…

  • Ausbildung / Jobs

    ifo Beschäftigungsbarometer steigt geringfügig

    Die deutschen Unternehmen sind bei Einstellungen vorsichtig optimistisch. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im Oktober auf 96,5 Punkte gestiegen, von 96,3 Punkten im September. Das deutet auf eine steigende Zahl von Beschäftigten im vierten Quartal hin, es bleiben aber Risiken wegen der Coronakrise. In der Industrie ist das ifo-Barometer das fünfte Mal in Folge gestiegen. Trotzdem planen mehr Unternehmen Entlassungen als Einstellungen. Die Dienstleister wollen mehr Personal aufbauen, sind aber etwas zurückhaltender als im Vormonat. Der Handel profitiert weiter von einer guten Konsumstimmung. Dort sind vermehrt Neueinstellungen geplant. Auch das Bauhauptgewerbe baut kontinuierlich seine Mitarbeiterzahlen aus. Tabellen und Grafiken im Anhang Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung: ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V.…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Exporterwartungen deutlich verschlechtert

    Der Optimismus der deutschen Exporteure hat einen Rückschlag erlitten. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im Oktober von 10,3 auf 6,6 Punkte gefallen. Die weltweit steigenden Infektionszahlen bereiten der Exportwirtschaft zunehmend Sorgen. Mit rückläufigen Exporten rechnen die Nahrungs- und Getränkeindustrie. Auch die Hersteller von Textilien und Bekleidung sind gegenwärtig nicht glücklich mit der Entwicklung auf ihren Auslandsmärkten. Dagegen verzeichneten die Exporterwartungen bei den Herstellern von elektronischen und optischen Geräten einen deutlichen Sprung nach oben. Auch die chemische Industrie geht von steigenden Auslandsumsätzen aus. Der Indikator stieg auf den höchsten Stand seit Dezember 2018. Über den ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Information und Forschung: Dafür steht das ifo Institut seit seiner…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Geschäftsklimaindex sinkt

    Die Stimmung unter den Unternehmenslenkern hat sich eingetrübt. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Oktober auf 92,7 Punkte gesunken, nach 93,2 Punkten[1] im September. Dies ist der erste Rückgang nach fünf Anstiegen in Folge. Die Unternehmen blicken deutlich skeptischer auf die Entwicklung in den kommenden Monaten. Ihre aktuelle Situation beurteilten sie hingegen etwas besser als im Vormonat. Angesichts steigender Infektionszahlen nehmen die Sorgen der deutschen Wirtschaft zu. Im Verarbeitenden Gewerbe liegt der Geschäftsklimaindikator erstmals seit Juni 2019 wieder im positiven Bereich. Deutlich mehr Firmen waren mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden. Die Unternehmen konnten ihre Kapazitätsauslastung im letzten Quartal deutlich von 75,3 auf 79,8 Prozent steigern. Der zuletzt aufgekommene Optimismus mit Blick…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Ökonomenpanel: Coronakrise erhöht Zahl der Zombie-Firmen

    Deutsche Volkswirte befürchten, dass in der Coronakrise die Zahl der Zombie-Firmen „eher zunimmt“. 66 Prozent der vom ifo Institut befragten Wirtschaftswissenschaftler teilen diese Sorge. Das ist ein zentrales Ergebnis des Ökonomenpanels, das das ifo Institut und die Frankfurter Allgemeine Zeitung gemeinsam erstellen. „Einige der staatlichen Hilfsmaßnahmen haben leider unerwünschte Nebenwirkungen“, sagt Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie „Sie begünstigen, dass auch Unternehmen künstlich am Leben gehalten werden, die kein überzeugendes Geschäftsmodell haben.“ 86 Prozent der Befragten sehen das Risiko, dass sogenannte Zombie-Unternehmen entstehen, weil die Pflicht ausgesetzt wurde, eine Insolvenz im Falle von Zahlungsunfähigkeit bei Gericht anzumelden. Seit ersten 1. Oktober gilt diese Sonderregel…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo-Präsident Fuest für maßvolle und differenzierte Lohnerhöhungen im Öffentlichen Dienst

    Der ifo-Präsident Clemens Fuest hat sich für „maßvolle Lohnzuwächse“ im Öffentlichen Dienst ausgesprochen. „Es sprechen gewichtigere Argumente für eine maßvolle Lohnrunde als für eine kräftige Erhöhung“, sagte er am Montag in München. „Die Anpassung sollte differenziert sein. In Bereichen, in denen der Öffentliche Dienst Schwierigkeiten hat, qualifiziertes Personal zu gewinnen, sind mehr Spielräume für bessere Bezahlung sinnvoll.“ Lohnzurückhaltung sei vor allem angesichts der durch Corona bedingt angespannten Lage der öffentlichen Finanzen notwendig. „Die Konjunktur lahmt, und die Steuereinnahmen brechen ein“, ergänzte Fuest. Er fügte an, von 2009 bis 2018 seien die Tarifverdienste  des Öffentlichen Dienstes nominal um rund 24 Prozent gestiegen. Der gesamtwirtschaftliche Durchschnitt habe bei 25 Prozent gelegen. Hier…