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ifo-Präsident Fuest: Sanierung der Staatsfinanzen Italiens erfordert wachstumsorientierte Reformen
Um seine Staatsfinanzen zu sanieren, braucht Italien Reformen, die das mittel- bis langfristige Wirtschaftswachstum steigern. Das schreibt ifo-Präsident Clemens Fuest in einem Aufsatz für den ifo Schnelldienst, der beruht auf einem Kapitel in seinem neuen Buch „Wie wir unsere Wirtschaft retten – der Weg aus der Coronakrise“. Zur Begründung sagt er: „Die Probleme der italienischen Staatsverschuldung sind weniger auf hohe Defizite zurückzuführen als auf niedrige Wachstumsraten und eine Finanzpolitik, die in guten Zeiten zu viel Geld ausgab und in schlechten sparte.“ Fuest ergänzt: „Belgien hatte zu Mitte der 90er Jahre deutlich höhere Staatsschulden, hat aber durch mehr Wirtschaftswachstum und stärker antizyklische Finanzpolitik die Schuldenquote senken können.“ Die durchschnittlichen Überschüsse des…
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ifo: Firmen fragen in der Coronakrise mehr Kredite nach, Banken aber sind zurückhaltender
Die Unternehmen in Deutschland fragen in der Coronakrise mehr Kredite nach, berichten aber von größerer Zurückhaltung bei den Banken. Das geht aus einer ifo-Umfrage für das zweite Vierteljahr hervor. 34,4 Prozent der Firmen gaben an, Kreditverhandlungen mit Banken geführt zu haben, was nur knapp unter dem bisherigen Höchstwert vom ersten Quartal 2017 liegt. Im ersten Quartal 2020 lag der Wert erst bei 29,3 Prozent. „Von denen, die verhandelten, berichteten 19,4 Prozent von einem eher zurückhaltenden Verhalten der Banken. Dies ist der Höchststand seit 2017“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Befragungen beim ifo Institut. Insbesondere in der Gastronomie gaben 68,7 Prozent der Firmen an, Kreditverhandlungen geführt zu haben. Bei den Hotels…
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ifo Institut: Firmen erwarten normale Geschäftslage erst in 11 Monaten
Die deutschen Unternehmen erwarten erst in durchschnittlich 11,0 Monaten eine Normalisierung ihrer eigenen Geschäftslage. Das ist das Ergebnis der aktuellen ifo Konjunkturumfrage vom Juli. Besonders lange wirkt Corona bei den Dienstleistern nach. Sie rechnen erst nach 11,7 Monaten mit einer Normalisierung. Im Bau werden 11,1 Monate, im Handel 10,3 Monate und im Verarbeitenden Gewerbe 10,1 Monate erwartet. “Der Weg zur Normalität ist für viele Unternehmen noch sehr lang”, sagt ifo-Forscher Klaus Wohlrabe. „Selbst wenn alle öffentlichen Beschränkungen aufgehoben werden, werden die Unternehmen mit deren Folgen zu kämpfen haben.“ Künstlerische und unterhaltende Tätigkeiten sind besonders von der Corona-Pandemie betroffen. Sie erwarten erst nach 17,5 Monaten eine normale Geschäftslage; Hersteller, Verleiher und…
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ifo Institut: Zahl der Kurzarbeiter sinkt – aber nicht überall
Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland ist im Juli auf 5,6 Millionen Menschen gesunken. Im Juni waren es 6,7 Millionen, im Mai 7,3 Millionen. Das haben exklusive Berechnungen und Schätzungen des ifo Instituts auf Basis seiner Konjunkturumfrage ergeben. Der Anteil an den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten schrumpfte damit von 20 auf 17 Prozent. „Der Rückgang hat sich zwar insgesamt beschleunigt, aber in einigen Branchen nimmt die Kurzarbeit sogar noch zu“, sagt ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link. Nach der ifo-Schätzung sank die Zahl der Kurzarbeiter in der Industrie nur leicht von 2,3 auf 2,1 Millionen Menschen, also von 33 auf 30 Prozent der Beschäftigten. Zum Beispiel waren in der Metallindustrie im Juli noch schätzungsweise 509.000…
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ifo Beschäftigungsbarometer gestiegen
Die deutschen Unternehmen planen, weniger Mitarbeiter zu entlassen. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im Juli auf 93,2 Punkte gestiegen, von 92,3 Punkten im Juni. Der Arbeitsmarkt ist aber noch nicht über den Berg. Entlassungen sind vielerorts noch vorgesehen, insbesondere in der Industrie. Der Pessimismus hat aber in den letzten zwei Monaten merklich nachgelassen. In der Industrie hat das Barometer erneut zugelegt. Jedoch stehen die Zeichen in vielen Firmen weiterhin auf Stellenabbau. Im Handel entspannt sich die Lage langsam. Die Anzahl der Unternehmen, die Mitarbeiter entlassen wollen, ist zwar noch in der Überzahl, aber weniger stark als noch im Vormonat. Im Dienstleistungssektor sollen sich Entlassungen und Einstellungen in etwa die Waage halten.…
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ifo Exporterwartungen steigen
Unter den deutschen Exporteuren macht sich vorsichtiger Optimismus breit. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im Juli von minus 2,2 auf plus 6,9 Punkte gestiegen. Die Erholung der Wirtschaft in vielen Ländern kommt der deutschen Exportwirtschaft zugute. Einer der größten Gewinner war die Autobranche. Nach sehr schwierigen Monaten dürfte das Exportgeschäft wieder gut anlaufen. Auch in der Elektroindustrie ist die Zuversicht wieder zurückgekehrt. Gleiches gilt für die Chemische Industrie. Im Maschinenbau hat der Pessimismus merklich abgenommen, steigende Umsätze werden aber noch nicht erwartet. Weiterhin schwierig ist der Exportmarkt für die Bekleidungs- und Lederwarenindustrie. Über den ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Information und Forschung: Dafür steht das ifo Institut seit seiner…
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ifo-Präsident Fuest befürwortet Europäischen Fonds für wirtschaftliche Erholung
Der Europäische Fonds für die wirtschaftliche Erholung nach der Coronakrise ist nach Ansicht von ifo-Präsident Clemens Fuest zu begrüßen. Es gelte, das Wirtschaftswachstum in den Empfängerstaaten mit den Mitteln nachhaltig zu stärken und die Staaten so weniger abhängig von Hilfen zu machen. Zudem sei es notwendig, zukünftige Ausgaben der EU stärker auf die Bereitstellung europäischer öffentlicher Güter auszurichten. Das sind Ergebnisse eines Beitrags der European Economic Advisory Group (EEAG), der Fuest angehört. Der EU-Fonds trage dazu bei, die ökonomischen Folgen der Coronakrise zu begrenzen. Er habe somit teilweise den Charakter einer Versicherung gegen ökonomische Verluste. Die Pandemie treffe EU-Länder im Einzelnen in unterschiedlichem Ausmaß – wie stark sei noch nicht…
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ifo Institut: Ökonomen unterstützen Regulierungen zum Tierwohl und Arbeitnehmerschutz im Fleischgewerbe
Wirtschaftswissenschaftler an deutschen Universitäten halten staatliche Eingriffe auf dem Fleischmarkt und vor allem verstärkte Regulierungen zum Tierwohl für erforderlich. Dies zeigen Ergebnisse des ifo-FAZ-Ökonomenpanels. 123 Professoren haben teilgenommen. 85 Prozent der Teilnehmer sprechen sich für verstärkte Regulierungen zum Tierwohl aus, während Regulierungen zum Arbeitnehmerschutz im Fleischgewerbe von 72 Prozent befürwortet werden. Die Ökonomen befürworten konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls, zum Beispiel eine größere Fläche pro Tier, schärfere Kontrollen der bestehenden Regeln und höhere Strafen bei Verstößen. Die von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner propagierte Tierwohlabgabe erachten nur 19 Prozent für sinnvoll. Auch das ebenfalls von Klöckner erwogene Preiswerbeverbot finden lediglich 3 Prozent der Panelteilnehmer gut. „Trotz der erschreckenden Zustände in der…
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ifo Institut: EU-Einigung beweist Solidarität und Handlungsfähigkeit
Mit der Einigung auf einen Fonds für die wirtschaftliche Erholung hat die EU ein wichtiges Zeichen der Solidarität, der Handlungsfähigkeit und des weit reichenden Wandels gesetzt, so die Bewertung der Ergebnisse des EU-Gipfels von Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts. Das sei ein wesentlicher Unterschied zur Eurokrise. Denn damals seien lediglich Kredite vergeben worden, verbunden mit weit reichenden Auflagen. Nun werde die wirtschaftliche Erholung der von der Krise am stärksten getroffenen Länder durch den Fonds unterstützt, indem Transfers quasi ohne Auflagen flössen. Fuest erläutert: „Die EU zeigt damit, dass sie sich tiefgreifend verändert. Sie gibt gleichzeitig einen Vertrauensvorschuss an die Empfängerländer.“ Weiter sagt er: „Die wirtschaftliche Erholung wird jedoch nur…
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ifo Institut: Preise sinken in der Coronakrise wegen schwacher Nachfrage
In Folge der Coronakrise senken viele Unternehmen die Preise. Der Grund dafür ist, dass die gesunkene Nachfrage für die Unternehmen schwerwiegender ist als Einschränkungen auf der Angebotsseite. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass konjunkturpolitische Maßnahmen zur Stärkung der Nachfrage erheblich zur wirtschaftlichen Stabilisierung beitragen können“, sagt Sebastian Link, ifo-Forscher und Ko-Autor einer Studie, die im ifo Schnelldienst erschienen ist. Preise spiegeln die relative Stärke von Angebots- und Nachfrageeffekten wider. Von der Krise betroffene Unternehmen leiden stärker unter schwacher Nachfrage als unter Corona-bedingten Arbeitsausfällen oder gestörten Lieferketten. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen, die stark unter der Krise leiden, häufiger ihre Preise senken“, erläutert Link. Umgekehrt erhöhen Firmen ihre Preise, die aus der…