• Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Konjunkturprogramm hat nur beschränkte Wachstumswirkung

    Vom Konjunkturprogramm der Bundesregierung sind keine allzu großen Wachstumswirkungen zu erwarten. Der Wachstumsimpuls sei im Jahr 2020 mit voraussichtlich 30 Mrd. Euro deutlich kleiner als die damit verbundenen Kosten von 88 Mrd. Euro. „Dennoch ist es sinnvoll, die Konjunktur in dieser kritischen Lage mit Mitteln der Fiskalpolitik zu stützen“, schreibt ifo-Präsident Clemens Fuest in einem Artikel für den ifo Schnelldienst. Die Maßnahmen könnten die spezifischen Probleme der Krise nicht aus der Welt schaffen, aber dazu beitragen, dass sich daraus keine Abwärtsspirale in Richtung einer tieferen Krise ergibt. „Da die Staatsverschuldung steigt, muss die Politik sorgfältig abwägen, ob der Nutzen einzelner konjunkturpolitischer Maßnahmen die Kosten rechtfertigt“, mahnt Fuest. Die temporäre Umsatzsteuersenkung…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Rückzug aus der Globalisierung führt zu Wohlstandsverlusten

    Die im Zuge der Corona-Pandemie geäußerte Forderung nach einer weniger integrierten Welt führt zu Einkommens- und Wohlstandsverlusten. Dies zeigt eine aktuelle Studie des ifo Instituts. „Die Globalisierung zurückzudrehen, also zum Beispiel Produktion in größerem Umfang nach Deutschland zurück zu holen, wäre keine Lösung für die aktuelle Krise“, stellt Lisandra Flach, Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft, fest. „Wir können zeigen, dass die wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 nur marginal kleiner wären, wenn wir die Globalisierung jetzt zurückdrehen“, ergänzt Flach. In Deutschland hätten eine Renationalisierung und das Zurückholen der Produktion enorme negative Folgen auf die Wirtschaftskraft. „In einer Welt mit um 100 Prozentpunkte erhöhten Handelskosten zwischen allen Handelspartnern würde der Covid-19-Schock zu…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Selbständige leiden stark unter Coronakrise – abhängig Beschäftigte haben relativ wenig Einbußen

    Zwei Drittel der Selbständigen (66 Prozent) haben während der Coronakrise Umsatzrückgänge verzeichnet. Hingegen hat die überwiegende Mehrheit der Arbeiter, Angestellten und Beamten (80 Prozent) beim Gehalt gar keine Einbußen durch die Coronakrise hinnehmen müssen. Das ist eines der ersten Teilergebnisse einer interdisziplinären Studie unter Federführung des Bundesgesundheitsministeriums, an dem unter anderem das ifo Institut und das Meinungsforschungsinstitut forsa beteiligt sind.  Über die Hälfte (61 Prozent) der Selbständigen konnte während der Pandemie ihrer Arbeit gar nicht oder nur noch eingeschränkt nachgehen. „Besorgniserregend ist, dass die Krise die Schwachen besonders hart trifft“, sagt Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts. Er ergänzt: „Bei den Selbständigen hat es insbesondere die alleinerziehenden Frauen getroffen: 85…

  • Ausbildung / Jobs

    ifo Institut: Mehrheit der Unternehmen will Homeoffice dauerhaft ausweiten

    Knapp über die Hälfte (54 Prozent) der Unternehmen in Deutschland wollen Homeoffice dauerhaft stärker etablieren. Dies zeigt eine Studie des ifo Instituts, die im aktuellen ifo Schnelldienst erscheint. Die Studie basiert unter anderem auf Auswertungen von Daten aus aktuellen ifo-Unternehmensbefragungen und einer Mitgliederbefragung des Netzwerks LinkedIn. „Die Coronakrise könnte einen dauerhaften Schub fürs Homeoffice bedeuten“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien und Koautor der Studie. Daten aus der ifo-Befragung zeigen, dass drei Viertel der Unternehmen in Deutschland zur Bewältigung der Krise Teile ihrer Belegschaft ins Homeoffice geschickt haben. In einer Umfrage unter den Mitgliedern des beruflichen Netzwerks LinkedIn gaben knapp die Hälfte der Mitglieder…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Deutsche Industrie erwartet leichte Zunahme ihrer Produktion

    Die deutsche Industrie erwartet in den kommenden drei Monaten eine Zunahme ihrer Produktion. Die Stimmung hat sich im Juni das zweite Mal in Folge verbessert. Der ifo-Produktionsindikator stieg auf plus 4,3 Punkte, nach minus 19,5 im Mai. Das ist der zweitgrößte Anstieg dieses Indikators seit der Wiedervereinigung. Erstmals nach drei Monaten überwiegt also der Anteil an Unternehmen, die ihre Produktion ausweiten wollen. In der Autoindustrie herrscht Aufbruchstimmung. Der Index sprang auf plus 50 Punkte, nach plus 24 Punkten im Mai. Auch bei den Getränkeherstellern hat sich die Stimmung deutlich verbessert. Der Index stieg im Juni auf plus 19 Punkte, nach minus 24 Punkten im Mai. Das ist ein enormer Sprung…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Ein Fünftel der deutschen Firmen hält sich für gefährdet

    Ein gutes Fünftel der deutschen Unternehmen sieht sein Überleben durch die Coronakrise gefährdet. Das ergibt sich aus der neuesten Umfrage des ifo Instituts. 21 Prozent der Firmen antworteten im Juni, die Beeinträchtigungen durch Corona seien existenzbedrohend. „In den kommenden Monaten könnte sich eine Insolvenzwelle anbahnen“, sagt ifo-Forscher Stefan Sauer. Das betrifft vor allem die Dienstleister, von denen sich 27 Prozent als gefährdet einstuften. Im Handel waren es 18 Prozent, in der Industrie 17 und auf dem Bau nur 2 Prozent. Ganz besonders wackelig sind die Reisebüros und Reiseveranstalter mit 85 Prozent, die Hotels mit 76 Prozent und die Gaststätten mit 67 Prozent. Aber auch 55 Prozent der Kreativen, Künstler und…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Industrie erwartet weiteren Rückgang ihrer Produktion

    Die deutsche Industrie erwartet in den kommenden drei Monaten einen weiteren Rückgang ihrer Produktion, wenn auch langsamer als zuvor. Der ifo-Index der Produktionserwartungen stieg im Mai auf minus 20,4 nach minus 51,0 Punkten im April. Das ist zwar der größte Anstieg des Index zum Vormonat seit der Wiedervereinigung. „Aber das bedeutet nur, dass der Sturzflug nun flacher wird“, sagt der Leiter der ifo-Befragungen, Klaus Wohlrabe. Einzig die Erwartungen in der Autobranche sind optimistisch. Der Indikator stieg im Mai auf plus 23 Punkte nach minus 41 im April. „Das ist  keine Überraschung, nachdem die Produktion vielerorts nahezu komplett eingestellt worden war“, sagt Wohlrabe.  Die Hersteller pharmazeutischer Erzeugnisse erwarten einen schwachen Rückgang…

  • Ausbildung / Jobs

    ifo Institut: Im Mai waren 7,3 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit

    Im Mai sind in Deutschland 7,3 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit gewesen, wie exklusive Berechnungen des ifo Instituts ergaben. „Diese Zahl war noch nie so hoch“, sagt ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. „In der Finanzkrise lag der Gipfel der Kurzarbeit im Mai 2009 bei knapp 1,5 Millionen Menschen.“ In der Coronakrise hatten die Unternehmen ursprünglich 10,1 Millionen Arbeitnehmer zur Kurzarbeit angemeldet. Laut Daten des ifo Instituts wurden davon tatsächlich 71,6 Prozent in Kurzarbeit geschickt. In den wirtschaftsnahen Dienstleistungen arbeiteten 2,4 Millionen Menschen in Kurzarbeit, das waren 24,5 Prozent der Beschäftigten. In der Industrie waren es 2,2 Millionen Menschen, oder 31 Prozent aller Beschäftigten, im Handel 1,3 Millionen Menschen oder 29,7 Prozent. Besonders gering…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Abwrackprämien entzünden Strohfeuer

    Abwrackprämien kurbeln zwar kurzfristig die Autoverkäufe an, mittelfristig werden aber kaum mehr Fahrzeuge abgesetzt. Dies ist das Ergebnis einer Überblicksstudie der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts. Für die Untersuchung wurden 15 datengestützte Untersuchungen zu Abwrackprämien in Deutschland, Spanien, den USA und weiteren Ländern ausgewertet. „Die Abwrackprämien haben in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 zumindest kurzzeitig den Autoabsatz belebt, das ist sicher belegt“, sagt Studienleiter Felix Rösel in Dresden. „Auf die Party folgte jedoch der Kater.“ Fast alle Studien zeigten, dass viele Verbraucher damals aufgrund der Prämie einfach Autokäufe vorgezogen hätten, die ohnehin geplant waren. „Unter dem Strich geben die meisten Studien keinen Hinweis, dass durch die Prämien mehr Autos verkauft…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo-Präsident Fuest begrüßt deutsch-französische Initiative

    Der ifo-Präsident Clemens Fuest hat die deutsch-französische Hilfsinitiative begrüßt. „Es ist sehr gut, dass Deutschland und Frankreich gemeinsam einen Vorschlag zur Reaktion der EU auf die Coronakrise vorlegen. Das Auflegen eines europäischen Fonds zur Förderung der wirtschaftlichen Erholung ist ein wichtiges Signal für die europäische Handlungsfähigkeit und Solidarität“, sagte er in München. „Wichtig ist, dass die Ausgaben dieses Fonds gegenüber Programmen der einzelnen Mitgliedstaaten einen Mehrwert bieten“, sagte Fuest weiter. „Dieser Mehrwert kann in der Versicherungs- und Stabilisierungswirkung bestehen. Ganz Europa hat ein Interesse daran, dass die von der Krise am stärksten betroffenen Länder unterstützt werden. Außerdem besteht ein erheblicher Bedarf an Investitionen in grenzüberschreitende Infrastrukturen wie etwa bei den…