• Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Krankenstand im April stark angestiegen

    Der Krankenstand bei den Pflichtmitgliedern in der gesetzlichen Krankenkasse ist im April in der Coronakrise deutlich gestiegen. „Er lag mit 6,5 Prozent viel höher als der Durchschnitt der Aprilmonate der Jahre 1998 bis 2019, der 3,9 Prozent betrug“, sagt Timo Wollmershäuser, der Leiter der Konjunkturforschung beim ifo Institut unter Berufung auf Zahlen des Bundesministeriums für Gesundheit. Insgesamt waren 840.000 Mitglieder mehr arbeitsunfähig gemeldet als üblich. „Der erhöhte Krankenstand dürfte sich über einen Rückgang der geleisteten Arbeitsstunden auf die Konjunktur im zweiten Quartal 2020 auswirken“, fügt Wollmershäuser an. Unter der Annahme, dass der Krankenstand bei allen Arbeitnehmern ähnlich hoch ist und sich im Mai in einer ähnlichen Größenordnung wie im April…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut erwartet stärkere Diversifizierung der deutschen Lieferketten

    Die Coronakrise könnte für eine stärkere Diversifizierung der deutschen Lieferketten sorgen. Gerade bei sensiblen Importen wie Medizingütern sei das empfehlenswert, da hier Lieferausfälle drastische Folgen haben könnten, heißt es in einem aktuellen Aufsatz von Rahel Aichele, Martin Braml und Lisandra Flach für den ifo Schnelldienst. Allgemein sei Deutschland aber gut auf mögliche Lieferausfälle vorbereitet. Knapp 89 Prozent aller Güter werden aus elf oder mehr Ländern importiert. Nur 3,6 Prozent aller Güter werden aus fünf oder weniger Ländern bezogen. Davon stammen 44 Prozent  aus Ländern innerhalb der EU. Unter den Produkten, die aus fünf oder weniger Ländern importiert werden, werden die USA und die Schweiz häufiger genannt als China oder Mexiko. …

  • Events

    The European Recovery Fund: An Effective Policy Measure to Deal with Covid-19 Consequences?

    The economic crisis caused by Covid-19 is on course to become more serious than the 2008 financial crisis. Eurozone member states face several challenges in order to stabilize the economy, not least the short-term financial aid required during the shutdown and the subsequent support needed to get the economy back on its feet. The Eurozone has little room for manoeuvre with the limitations of monetary policy and high levels of national debt. It’s crucial to ensure that added value is created by policy at a European level, with a robust infrastructure to ensure no member state is left behind. In the first of our series of Policy Research Live online…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Deutsche Industrie erwartet historischen Einbruch ihrer Produktion

    Die deutsche Industrie erwartet einen noch nie dagewesenen Einbruch ihrer Produktion. Der entsprechende ifo-Index für die  kommenden drei Monate stürzte im April auf minus 51,4 Punkte, von minus 21,4 im März. Das ist der tiefste Punkt seit der Wiedervereinigung. Im Dezember 2008 lag der Index bei minus 42,9 Punkten. Der Rückgang ist mit minus 30,0 Punkten noch einmal stärker ausgefallen als im März mit minus 22,7 Punkten. „Das Tal der Produktion wird immer tiefer“, sagt dazu der Leiter der ifo-Befragungen Klaus Wohlrabe. „Nur die Hersteller von pharmazeutischen Erzeugnissen blicken optimistisch in die Zukunft. Ihr Index stieg von minus 19,4 Punkten auf plus 13,8 im April“, ergänzt  Wohlrabe. Bei den Herstellern…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Wirtschaftsleistung bricht während der Corona-Schließungen um 16 Prozent ein

    Während der Corona-Schließungen ist die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 16 Prozent eingebrochen. Das ergibt eine Auswertung der ifo-Umfragen im April unter etwa 8800 Unternehmen aus nahezu allen Branchen. In die Schätzung flossen die Angaben der Unternehmen zur Kapazitätsauslastung im Januar und April sowie die tatsächliche und erwartete Veränderung der Umsätze im ersten und zweiten Vierteljahr ein. „Damit dürfte das Bruttoinlandsprodukt bereits im ersten Vierteljahr um 1,9 Prozent gesunken sein und dann im zweiten um 12,2 Prozent einbrechen“, sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der ifo-Konjunkturprognosen. „Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um kalenderbereinigt 6,6 Prozent schrumpfen; berücksichtigt man die vergleichsweise vielen Arbeitstage, verringert sich der Rückgang auf 6,2 Prozent.“ Wollmershäuser ergänzt: „Zurück zum Zustand vor…

  • Ausbildung / Jobs

    ifo Beschäftigungsbarometer stürzt auf historisches Tief

    Die Personalabteilungen der deutschen Unternehmen bereiten sich auf Entlassungen vor. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im April auf 86,3 Punkte abgestürzt, von 93,4 Punkten im März. Dies ist ein historisches Tief. Auch der Rückgang des Barometers war noch nie so stark. Die Arbeitslosigkeit in Deutschland wird daher steigen. In allen vier Sektoren war der Rückgang des Barometers ohne Beispiel. Bei den Dienstleistern ist er sogar auf ein neues historisches Tief gefallen. Erstmals seit der Finanzkrise wird es hier wieder zu Entlassungen kommen. In der Industrie setzt sich der Trend rückläufiger Mitarbeiterzahlen, der bereits vor der Krise begann, nun verstärkt fort. Auch im Handel wird die Mitarbeiterzahl sinken. Einzige Ausnahme hier sind…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo-Präsident Fuest lobt Koalitionsausschuss und äußert Kritik im Detail

    Der ifo-Präsident Clemens Fuest hat die Beschlüsse des Koalitionsausschusses gelobt und gleichzeitig Kritik im Detail geübt. „Das Hilfspaket geht grundsätzlich in die richtige Richtung, ich sehe allerdings auch Probleme, vor allem bei der Senkung der Umsatzsteuer für die Gastronomie“, sagte Fuest am Donnerstag in München. „Die Erhöhung des Kurzarbeitergeldes mit einer zeitlichen Staffelung halte ich für richtig, weil die finanziellen Probleme mit der Zeit zunehmen werden. Die Beschlüsse werden die Konsumnachfrage stabilisieren und sind deshalb auch eine geeignete konjunkturpolitische Maßnahme. Das gilt auch für die Verlängerung der Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes“, sagte Fuest. „Auch die Ausweitung der steuerlichen Verlustrückträge ist zu begrüßen. Die Maßnahme ist zielgenau, weil von ihr nur Unternehmen…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: 50 Prozent der deutschen Firmen fahren Kurzarbeit

    In der Corona-Krise fahren 50 Prozent der deutschen Unternehmen Kurzarbeit, 18 Prozent wollen Jobs abbauen. Das ist das vorläufige Ergebnis der neuesten Umfrage des ifo Instituts im April. Im Handel befinden sich Mitarbeiter derzeit bei 55 Prozent der Unternehmen in Kurzarbeit, in der Industrie 53 Prozent, bei den Dienstleistern 48 Prozent und auf dem Bau nur 37 Prozent. „Für viele Unternehmen ist Kurzarbeit ein Mittel der Wahl, um kurzfristige Umsatzausfälle abzufedern und ihre Belegschaft zu halten“, sagt der Leiter der ifo-Befragungen, Klaus Wohlrabe. Für einen Antrag auf Kurzarbeit müssen zunächst Überstunden und Zeitguthaben abgebaut werden. Diese Maßnahmen haben 69 Prozent der Firmen veranlasst. In der Industrie sind es 78 Prozent,…

  • Ausbildung / Jobs

    ifo Institut: Anteil der Landbevölkerung auf niedrigstem Stand seit 1871 – „Städte quellen über, das Land dünnt sich aus“

    Der Anteil der deutschen Bevölkerung, der auf dem Land lebt, hat den niedrigsten Stand seit 1871 erreicht. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Dresdner Niederlassung des ifo Instituts. Diese  Verstädterung ist bundesweit zu beobachten – sowohl in wachsenden Bundesländern wie Hessen als auch in schrumpfenden Bundesländern wie Sachsen. Für die Studie verwenden die Autoren Felix Rösel und Timo Weishaupt neue Daten, die die Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden bis 1871 zurückverfolgen. Die Forscher sehen anhand dieser Daten eine immer stärkere Ballung der Bevölkerung an wenigen Orten. „Deutschlands Bevölkerung hat sich während der gesamten Nachkriegszeit noch nie so ungleich im Raum verteilt wie heute“, sagt Studienleiter Rösel. „Vor allem junge Menschen…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo Institut: Deutschland bei Medizingütern kaum abhängig vom außereuropäischen Ausland

    Deutschland ist im Jahr 2019 beim Handel mit medizinischen Gütern kaum vom außereuropäischen Ausland abhängig gewesen. Laut einer Studie des ifo Instituts hat das Land in diesem Bereich einen Handelsüberschuss von 37 Mrd. Euro erwirtschaftet. Einen Überschuss gibt es sowohl beim Handel von Arzneien als auch von medizinischer Ausrüstung wie etwa Beatmungsgeräten oder Desinfektionsmitteln. „Die These, dass Deutschland beim Handel medizinischer Güter am Tropf der Globalisierung hängt, ist empirisch nicht belegbar“, schreiben die ifo-Wissenschaftler Martin Braml, Feodora Teti und Rahel Aichele in einem Aufsatz für den ifo Schnelldienst. „Vielmehr hat Deutschland nach wie vor eine bedeutende Rolle im globalen Medizingüterhandel inne.“ Die Autoren sprechen sich dafür aus, einen nationalen Medikamentenvorrat…