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ifo Institut: Einführung des Mindestlohns hatte negative Effekte auf Beschäftigung in Deutschland
Der Mindestlohn hat seit seiner Einführung in Deutschland deutlich messbare Verdrängungseffekte ausgelöst. „In der Summe erhält man Beschäftigungsverluste durch den Mindestlohn zwischen 129.000 und 594.000 Arbeitsplätzen“, schreiben Marcel Thum, Leiter der ifo Niederlassung Dresden, und Koautoren in einem Aufsatz für den ifo Schnelldienst. „Anhand der mittlerweile vorliegenden Evaluationsstudien lässt sich einigermaßen gut abschätzen, wie viel Arbeitsvolumen durch den Mindestlohn verdrängt wurde“, erklärt Thum. Ausschlaggebend sei die Verringerung der Arbeitszeit. „Wenn die Firmen die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter reduzieren, sinkt das insgesamt geleistete Arbeitsvolumen“, schreiben die Autoren. „Gesamtwirtschaftlich handelt es sich ebenfalls um einen Beschäftigungsabbau.“ Dass weniger Arbeitsvolumen verdrängt wurde, als in Prognosen vorhergesagt, sei nicht zuletzt auf die Umgehung des Mindestlohns…
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ifo Institut freut sich über Spitzenbewertung durch Leibniz-Gemeinschaft
Das ifo Institut begrüßt die positiven Ergebnisse der Evaluierung durch die Leibniz-Gemeinschaft. „Das ist eine Anerkennung unserer Leistungen in den vergangenen Jahren. Gleichzeitig bestärkt es uns darin, unser Engagement in der anwendungsorientierten Wirtschaftsforschung weiter zu intensivieren. Die aktuelle Krise unterstreicht die Bedeutung wissenschaftlich fundierter Beratung von Politik und Gesellschaft“, sagt ifo-Präsident Clemens Fuest in München. „Mein Dank gilt allen Beschäftigten des ifo Instituts für ihren außerordentlichen Einsatz.“ Insgesamt werden die neun Arbeitsbereiche des ifo zweimal als „exzellent“, viermal als „sehr gut“, zweimal als „gut bis sehr gut“ und einmal als „gut“ bewertet. Die gemeinsame Förderung des ifo Instituts durch Bund und Länder ist damit für die nächsten sieben Jahre gesichert.…
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ifo Institut: Euroraum rutscht in die Rezession
Der Euroraum rutscht in den kommenden Monaten in die Rezession. Das prognostizieren das ifo Institut in München und die KOF in Zürich in ihrem Eurozone Economic Outlook. Die Wirtschaftsleistung dürfte im ersten Quartal bereits um 2,3 Prozent geschrumpft sein und wird dann im zweiten sogar um 10,5 Prozent schrumpfen. Für das dritte Vierteljahr 2020 sehen die Forscher dann ein Wachstum von 8,7 Prozent voraus, immer gegen das Vorquartal. „Die Corona-Pandemie ist ein beispielloser Schock für die Weltwirtschaft“, schreiben die Forscher. Eine Folge sind drastische Schwankungen in der Industrieproduktion. Diese dürfte im ersten Quartal bereits um 4,4 Prozent gesunken sein und wird um zweiten dann sogar um 18 Prozent schrumpfen. Für…
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Wirtschaft unter Schock – Finanzpolitik hält dagegen
Die Corona-Pandemie löst eine schwerwiegende Rezession in Deutschland aus. Die Wirtschaftsleistung wird in diesem Jahr um 4,2 Prozent schrumpfen. Das erwarten die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Frühjahrsgutachten. Für das kommende Jahr sagen sie eine Erholung und ein Wachstum von 5,8 Prozent voraus. Bereits im ersten Quartal 2020 dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 1,9 Prozent geschrumpft sein. Im zweiten Quartal bricht es dann als Folge des Shutdowns um 9,8 Prozent ein. Dies ist der stärkste je seit Beginn der Vierteljahresrechnung im Jahr 1970 gemessene Rückgang in Deutschland und mehr als doppelt so groß wie jener während der Weltfinanzkrise im ersten Quartal 2009. „Die Rezession hinterlässt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt und im Staatshaushalt“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo…
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ifo Institut: Deutsche Industrieproduktion wird massiv sinken
Die deutsche Industrie erwartet in den kommenden drei Monaten einen massiven Rückgang. Der ifo-Index der Produktionserwartungen ist im März von plus 2,0 auf minus 20,8 Punkte abgestürzt. Dieser Einbruch ist der schärfste seit Beginn der Umfrage 1991. In der Weltfinanzkrise 2008 fiel der Index im November um 13,3 Punkte. „Vermutlich ist die Entwicklung noch unterzeichnet, weil die meisten Antworten bis Mitte des Monats März eingingen“, sagt der Leiter der ifo-Befragungen, Klaus Wohlrabe. Besonders pessimistisch sind die Erwartungen in der Autoindustrie. Der Index fiel von plus 4,2 auf minus 36 Punkte. Auch die Hersteller von Gummi- und Kunststoffwaren sehen einen heftigen Rückgang. Der Index fiel von plus 2,9 auf minus 32…
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ifo Institut: Deutsche Autoindustrie mit düsteren Aussichten
Die Aussichten für die deutsche Autobranche haben sich durch die Coronakrise deutlich verschlechtert. Das geht aus der jüngsten Umfrage des ifo Instituts hervor. Die Geschäftserwartungen für die nächsten Monate sackten auf minus 33,7 Punkte im März nach minus 19,7 Punkten im Februar. Der Nachfrage-Index der Branche sank auf minus 30,6 Punkte, nach minus 13,8 im Februar. Die Exporterwartungen stürzten auf minus 42,7 Punkte, nach minus 17,3 im Februar. Das ist der schlechteste Wert seit März 2009. Auch der Index der Produktionserwartungen fiel im März von 4,2 Punkten auf minus 35,9 Punkte. Kurzarbeit erwarteten 41,3 Prozent der befragten Betriebe im März, nach 19,7 Prozent im Dezember 2019. Die Lager an unverkauften…
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ifo Institut: Industrie erwartete leicht steigende Produktion
Die deutsche Industrie hat im Februar eine leicht steigende Produktion für März, April und Mai erwartet. Das geht aus der neuesten Umfrage des ifo Instituts hervor. Der ifo Index für die Produktionserwartungen stieg im Februar von plus 2,2 auf plus 2,5 Punkte. Die Umfrage war allerdings abgeschlossen, bevor die Ausbreitung des Coronavirus ihr gegenwärtiges Ausmaß erreicht hatte. In der Autoindustrie legte der Index zu von plus 3,8 auf plus 6,1 Punkte, in der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren von minus 2,5 auf plus 3,0 Punkte. Bei den Herstellern für elektronische Ausrüstungen stieg der Index von minus 6,1 auf plus 0,4 Punkte. Branchen, in denen der Index sich verbessert hat, die…