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ifo Institut: Materialengpässe in der Industrie rückläufig
Der Materialmangel in der Industrie hat sich weiter entspannt. Im Februar berichteten 45,4 Prozent der befragten Firmen von entsprechenden Problemen. Das ist die niedrigste Zahl seit April 2021. Im Januar waren es noch 48,4 Prozent. Das geht aus der aktuellen Umfrage des ifo Instituts hervor. „Viele Unternehmen können die Produktion immer noch nicht wie gewünscht hochfahren“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Aber es gibt im Moment zum Glück auch keine Anzeichen, dass sich die Materialengpässe wieder verschärfen könnten.“ Eine durchgreifende Entspannung in der deutschen Industrie lässt weiterhin auf sich warten. So berichteten mehr als 70 Prozent im Maschinenbau, der Elektroindustrie und der Automobilbranche von Engpässen bei Rohstoffen und…
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ifo Beschäftigungsbarometer gefallen
Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland hat etwas nachgelassen. Das ifo Beschäftigungsbarometer sank im Februar auf 99,4 Punkte, nach 100,1 Punkten im Januar. Angesichts des Fachkräftemangels ist jedoch zu erwarten, dass Unternehmen in vielen Branchen weiterhin auf Personalsuche bleiben. In der Industrie sind die Unternehmen etwas zurückhaltender geworden. Im Maschinenbau und der Elektroindustrie wird weiterhin eingestellt. Schwierig ist die Lage in den energieintensiven Branchen wie der Chemie. Auch bei den Dienstleistern hat die Einstellungsbereitschaft etwas nachgelassen. Ausgenommen sind Tourismus und Gastgewerbe: Dort werden vermehrt neue Stellenanzeigen geschaltet. Im Handel herrscht weiterhin Zurückhaltung bei Neueinstellungen. Gleiches gilt für das Bauhauptgewerbe. Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung: ifo Institut für Wirtschaftsforschung e.V. Poschingerstr.…
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ifo Institut: Kalte Progression belastete Steuerzahlende 2022 mit 10,9 Milliarden Euro
Die inflationsgetriebene kalte Progression belastete die Steuerzahlenden im Jahr 2022 mit 10,9 Milliarden Euro. Dies zeigen Berechnungen des ifo Instituts. Aufgrund der damit verbundenen geringeren steuerlichen Beschäftigungsanreize blieben dem Staat so Mehreinnahmen von 9,3 Milliarden Euro durch die kalte Progression. „Für 2023 gleicht das neue Inflationsausgleichsgesetz die Steuerbelastung der Haushalte durch die kalte Progression nahezu aus, kompensiert aber nicht die verbleibende Steuerbelastung durch die Inflation des Vorjahres 2022“, sagt ifo-Präsident Clemens Fuest. Die zusätzliche Steuerlast haben vor allem die Mittelschicht und höhere Einkommen getragen. Ohne Ausgleich kostete die kalte Progression die Privathaushalte im Jahr 2022 durchschnittlich knapp 325 Euro. Das entspricht 0,7 Prozent ihres verfügbaren Jahreseinkommens. Die obersten 10 Prozent…
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ifo Institut: Weniger Unternehmen bangen um ihre Existenz
Weniger deutsche Unternehmen sehen sich in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Der Anteil fiel im Januar auf 4,8 Prozent, nach 6,3 Prozent im Dezember. Das geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. „Die wirtschaftliche Abkühlung wird somit vermutlich kaum größere Spuren in Form von Unternehmensinsolvenzen hinterlassen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. Im Juni 2020 fühlten sich aufgrund der Corona-Pandemie 21,8 Prozent der Unternehmen gefährdet. Die Entspannung zieht sich durch alle Branchen. Am stärksten ist weiterhin der Einzelhandel betroffen: Dort berichteten 8,3 Prozent der Unternehmen von einer existenzbedrohenden Situation (nach 9,7 Prozent im Dezember). „Vielen Einzelhändlern machen die hohen Inflationsraten und die Zurückhaltung der Verbraucher zu schaffen“, sagt Wohlrabe. Bei…
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ifo Institut: Kurzarbeit steigt leicht an
Die Zahl der Kurzarbeitenden ist im Januar leicht gestiegen. Aktuell sind 205.000 Menschen in Kurzarbeit, nach 186.000 im Dezember, wie aus Schätzungen des ifo Instituts auf Grundlage der ifo Konjunkturumfragen und der Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. Das entspricht 0,6 Prozent der Beschäftigten. „Die Kurzarbeit bleibt auf niedrigem Niveau. Das passt zu einer sehr milden Winterrezession“, sagt ifo-Forscher Sebastian Link. Die Kurzarbeit ist auf die Industrie konzentriert. Besonders hoch lag der Anteil in der Papier-, Leder- und Textilbranche mit 6,4 Prozent der Beschäftigten oder 23.000 Personen. Es folgten die Autobranche mit 4,7 Prozent oder 44.000 Menschen und die Metallerzeugung und -bearbeitung mit 4,4 Prozent oder 12.000 Beschäftigten. 3,5 Prozent…
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Institut: Geschäftsklima in der Chemie hat sich wieder eingetrübt
Das ifo Geschäftsklima in der Chemischen Industrie hat sich im Januar etwas eingetrübt. Es fiel auf minus 26,0 Punkte, nach minus 23,7 im Dezember 2022. Das ergibt sich aus der Umfrage des ifo Instituts. Sowohl die Urteile zur aktuellen Geschäftslage als auch die Erwartungen für die nächsten Monate verschlechterten sich. „Während sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft insgesamt zum Jahresstart aufgehellt hat, bleibt das Geschäftsklima in der Chemie angespannt“, sagt Branchenexpertin Anna Wolf vom ifo Institut. So könnte die Ertragslage in der Branche weiter sinken; die Unternehmen wollen seltener höhere Preise an ihre Kunden weiterreichen. „Das kann nur gut gehen, wenn die Kosten im Produktionsprozess entsprechend gesenkt werden können“,…
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ifo Institut: Deutsche Autoindustrie startet zuversichtlich ins Jahr
Die Geschäftslage der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer hat sich im Januar deutlich verbessert. Das geht aus der ifo Umfrage hervor. Im Januar stieg der Indikator auf plus 14,1 Punkte, nach plus 3,4 im Dezember. Die Erwartungen sind erstmals seit fünf Monaten positiv – sie stiegen auf plus 10,7 Punkte, nach minus 4,9 im Dezember. „Allerdings sind die Exporterwartungen deutlich gesunken“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. Dabei bewerteten die Hersteller ihre aktuelle Geschäftslage deutlich besser. Der Auftragsbestand lag weiterhin auf hohem Niveau. „Die Autobauer hoffen, ihre Aufträge durch eine höhere Produktion in den nächsten Monaten abbauen zu können“, sagt Falck. Für den ausländischen…
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ifo Institut: Materialengpässe in der Industrie nehmen ab
Die Materialknappheit in der Industrie hat abgenommen. Im Januar berichteten 48,4 Prozent der befragten Firmen von Engpässen. Im Dezember waren es noch 50,7 Prozent. Das geht aus der aktuellen Umfrage des ifo Instituts hervor. „Aufgrund der sich abzeichnenden milden Winterrezession wäre ein stärkerer Rückgang wünschenswert gewesen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Viele Unternehmen können ihre hohen Auftragsbestände nur langsam abarbeiten.“ Im Maschinenbau und in der Autobranche ist die Lage nahezu unverändert geblieben. Dort berichteten weiterhin drei von vier Unternehmen von Engpässen bei Rohstoffen und Vorprodukten. Bei den Nahrungsmittel- und Getränkeherstellern sind es knapp ein Drittel. In der Chemischen Industrie entspannt sich die Lage weiter. Der Anteil der betroffenen…
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ifo-Präsident Fuest für die Abschaffung des Solidaritätszuschlages
Für die Abschaffung des Solidaritätszuschlages hat ifo-Präsident Clemens Fuest sich ausgesprochen. „Der Solidaritätszuschlag war als befristete Steuer angekündigt, er diente zur Finanzierung der Wiedervereinigung. Es ist längst überfällig, den Soli abzuschaffen“, sagte er am Montag in München. Selbst die Befürworter begründeten die Weiterführung nicht mehr mit den Kosten der Wiedervereinigung, sondern mit dem Wunsch, Einkommensumverteilung zu betreiben. „Das ist legitim, aber nicht die Funktion des Solidaritätszuschlags.“ Letztlich handele es sich um eine Machtfrage. „Denjenigen, die den Soli ganz abschaffen wollen, fehlt schlicht die Parlamentsmehrheit für diese Entscheidung. Man kann daraus lernen, dass politische Ankündigungen, eine Steuer werde nur vorübergehend erhoben, nicht glaubwürdig sind“, fügte Fuest hinzu. Der Soli könne auch…
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ifo Institut: Milde Winterrezession in Deutschland
„Die hohen Inflationsraten haben die deutsche Wirtschaft in die Winterrezession getrieben.“ Mit dieser Einschätzung hat ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser auf die Meldung des statistischen Bundesamtes reagiert, dass die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2022 um 0,2 Prozent zurückgegangen ist, nachdem das Statistische Bundesamt zunächst, nach vorläufigen Zahlen, von einem Nullwachstum ausgegangen war. „Nach gängiger Definition muss das Bruttoinlandsprodukt für eine Rezession zwei Quartale in Folge schrumpfen. Im laufenden Quartal ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem weiteren Rückgang zu rechnen, der noch etwas größer ausfallen dürfte. Damit wird die Wirtschaftsleistung wieder niedriger sein als noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2019“, fügt Wollmershäuser an. Dass der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Schlussquartal 2022…