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Privater Konsum weiter auf Erholungskurs
Schon im vergangenen Quartal hat sich die Kauflaune der Deutschen vom Corona-Tief erholt. Jetzt zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), dass das Verbrauchervertrauen weiter ansteigt. Günstige Kaufgelegenheiten, eine stabile Finanzlage und gute Beschäftigungsperspektiven verbessern die Konsumfreude. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind einschließlich des ersten Quartals 2021 rund 200 Milliarden Euro an Konsumausgaben verloren gegangen. Nachdem das zweite Quartal eine kräftige Erholung gezeigt hatte, setzt sich dieser Trend nun fort. Der Index, mit dem das IW gemeinsam mit The Conference Board das Vertrauen der Verbraucher misst, ist im Vergleich zu den vorangegangenen drei Monaten zwar nur moderat von 106 auf 107 Punkte gestiegen. Allerdings liegt das nunmehr…
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Öffentliche Ausschreibungen können CO2-Ausstoß verringern
Der Staat kann durch eine nachhaltige öffentliche Beschaffung Emissionen reduzieren und so Unternehmen unterstützen: In einer neuen Studie zeigt das Institut der deutschen Wirtschaft, dass CO2-Emissionen in Höhe des jährlichen innerdeutschen Flugverkehrs eingespart werden könnten, wenn der Staat bei seinen Aufträgen zu 30 Prozent klimafreundlich produzierte Baustoffe einsetzen würde. Klimaschutz spielt bei Ausschreibungen im öffentlichen Sektor bisher nur eine untergeordnete Rolle. Und das, obwohl 40 Prozent der öffentlichen Großaufträge im emissionsintensiven Bausektor ausgeschrieben werden. Gerade hier gäbe es viel Potenzial, um Emissionen zu reduzieren: Stahl, der etwa auch mit grünem Wasserstoff erzeugt werden kann, schlägt in der Erzeugung und Verarbeitung mit sechs Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen zu buche. Der Staat…
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Wohlstand für alle?
Im Wahlkampf behaupten Politiker gerne, die Armen würden immer ärmer, die Reichen immer reicher. Tatsächlich ist die Verteilung aber seit Jahren stabil, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW): In den Jahren vor der Corona-Pandemie haben ärmere Haushalte besonders stark vom Einkommenswachstum profitiert. Ein großes Streitthema zwischen den Parteien kurz vor der Bundestagswahl ist die Ungleichheit innerhalb der Gesellschaft. Auf ein sprachliches Bild greifen Politiker dabei sehr gerne zurück: Oft heißt es, die Einkommensschere zwischen Arm und Reich ginge immer weiter auseinander. Tatsächlich hat die Einkommensungleichheit in den zurückliegenden Jahren nicht weiter zugenommen, zeigt eine neue IW-Studie, für die Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) – eine Langzeithaushaltsbefragung –…
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Je wichtiger das Thema, desto anstrengender die Demokratie
Die Demokratie ist ein hohes Gut – trotzdem können die Deutschen auf übliche parlamentarische Prozesse verzichten. Das gilt vor allem dann, wenn ein Thema als besonders wichtig angesehen wird. Für AfD-Anhänger sind die eingeübten Verfahren zweitrangig, wenn es um Zuwanderung geht, für Grünen-Anhänger gilt das beim Thema Klimaschutz. Verschiedene Meinungen kommen bei neutralen Diskursverfahren zur Sprache: Das gilt demokratietheoretisch als eines der wichtigsten Elemente. So ist gesichert, dass im öffentlichen Diskurs auch Minderheiten repräsentiert werden. Dennoch wäre mehr als jeder zweite Deutsche bereit, auf etablierte parlamentarische Prozesse zu verzichten, wenn es um ein Thema geht, das er als besonders wichtig erachtet. Für ein durch die Brost-Stiftung gefördertes Projekt hat das…
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Investitionsbremse Vermögensteuer
Vor der Bundestagswahl fordern einige Parteien, die Vermögensteuer wiederzubeleben. In einer Studie haben Forscher des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) untersucht, welche Folgen die Vermögensteuer für Deutschland hätte. Demnach wäre sie nicht nur sehr teuer, sondern würde Unternehmen Anreize zu Investitionen nehmen. Zum Auftakt des Bundestagswahlkampfs 2021 bringen Linke, Grüne und SPD die Idee einer Vermögensteuer auf den Plan: Sie wird als Mittel präsentiert, um die Vermögensungleichheit in Deutschland zu bekämpfen. Eine Vermögensteuer von nur einem Prozent würde Unternehmen ähnlich belasten wie eine Erhöhung der Ertragsteuer um zehn Prozent, zeigt nun eine neue IW-Studie: Ein beispielhaftes mittelständisches Unternehmen mit einem jährlichen Gewinn von 500.000 Euro vor Steuern müsste neben den…
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77 Prozent der Autofahrer fahren langsamer als 130 km/h
Das Tempolimit erhitzt im Wahlkampf die Gemüter. Big-Data- und Verkehrsexperten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben Echtzeit-Daten von Autobahnabschnitten ohne Tempolimit ausgewertet. Das Ergebnis: Selbst nachts fahren die meisten langsamer als 130 km/h. Ein bundeseinheitliches Tempolimit ist eines der größten verkehrspolitischen Streitthemen im Vorfeld der Wahl und spaltet die politischen Lager. Tatsächlich fahren auch auf Abschnitten ohne Tempolimit rund 77 Prozent der Autofahrer langsamer als 130 km/h, wie eine neue IW-Studie zeigt. Weitere zwölf Prozent fahren zwischen 130 und 140 km/h, und weniger als zwei Prozent fahren schneller als 160 km/h. Für die Studie haben die IW-Wissenschaftler über einen Zeitraum von rund vier Monaten Daten von Autobahnzählstellen an Abschnitten…
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Das sind die größten Herausforderungen
Vier fundamentale Veränderungen stellen die deutsche Wirtschaft gleichzeitig vor große Herausforderung. In einer großen Studie hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sie analysiert, die konkrete Betroffenheit und Chancen der Firmen untersucht und Handlungsempfehlungen an die Politik formuliert. Zwar hat die Corona-Pandemie die Welt aus dem Tritt gebracht, doch langfristig werden vor allem vier zentrale Herausforderungen Wirtschaft und Gesellschaft in Bedrängnis bringen: Die Digitalisierung ändert Prozesse und Geschäftsmodelle, doch gibt es in Deutschland großen Nachholbedarf bei der Infrastruktur und der öffentlichen Verwaltung. Dekarbonisierung beschreibt die notwendigen Veränderungen, um Klimaziele zu erreichen – Energiewende, klimafreundliche Produkte und Technologien. Durch den demografischen Wandel nimmt das Fachkräfteangebot in den kommenden Jahren ab, vor allem bei den für Innovationen…
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Unternehmen investieren in die Zukunft
Künstliche Intelligenz ist eine der wichtigsten Zukunftstechnologien, kommt in Deutschland bisher aber eher sparsam zum Einsatz. Vor allem Unternehmen arbeiten daran, dass sich das ändert, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die deutsche Wirtschaft ist der größte Treiber von Künstlicher Intelligenz (KI) in Deutschland: Das ist das Ergebnis einer neuen IW-Studie, die im Auftrag des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) entstanden ist. Vor allem KI-nahe Patentanmeldungen sind gestiegen. Gleichzeitig setzen immer mehr Firmen KI im Unternehmensalltag ein, beschäftigen sich mit dem Thema in ihren Geschäftsberichten und suchen verstärkt Fachkräfte, die sich damit auskennen. Noch viele Hürden und Hemmnisse Für die Studie haben die IW-Forscher einen Index gebildet,…
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Sicherheitsrisiko Homeoffice
Im vergangenen Jahr haben Cyberangriffe auf deutsche Unternehmen Schäden in Höhe von 223 Milliarden Euro verursacht. Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigen, dass davon 52 Milliarden Euro auf Angriffe im Homeoffice zurückzuführen sind. Datendiebstahl, Industriespionage und Sabotage: Noch nie haben Cyberkriminelle bei deutschen Unternehmen einen so hohen Schaden verursacht wie 2020. Während den Firmen 2019 noch rund 103 Milliarden Euro verloren gingen, waren es im vergangenen Jahr bereits 223 Milliarden Euro, wie eine Bitkom-Umfrage zeigt. Anhand dieser und weiterer Daten summiert sich der Schaden, der durch Angriffe im Homeoffice entstanden ist, auf rund 52 Milliarden Euro. Das ist das Ergebnis einer neuen IW-Studie. Einfaches Spiel für Kriminelle …
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Private Vermieter geraten in finanzielle Schieflage
Über ein Jahr lang waren die Mieten in Berlin gedeckelt, bis das Bundesverfassungsgericht das Gesetz für nichtig erklärt hat. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, welche Auswirkungen der Mietendeckel auf private Vermieter hatte. Einige konnten ihre Kredite nicht mehr bedienen, bei über der Hälfte sank die Bereitschaft zu Modernisierungen. Als die Karlsruher Richter im April dieses Jahres den Mietendeckel für verfassungswidrig erklärten, war die Aufregung groß – kommentiert wurde die Entscheidung als ein Desaster für den rot-rot-grünen Senat. Untersuchungen hatten bereits gezeigt, dass sich durch den Mietendeckel das Wohnungsangebot verringert hat und Menschen daher in Berlin noch größere Schwierigkeiten hatten, eine Wohnung zu finden. Die Auswirkungen…