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BIP-Wachstum im schlimmsten Fall um zehn Prozent geringer
Die Corona-Pandemie ist zu einer massiven Bedrohung für die deutsche Wirtschaft geworden. Neue Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigen, wie sehr das Wirtschaftswachstum unter der Krise leiden könnte. Fehlende Nachfrage, Lieferschwierigkeiten und Produktionsstopps: Das Coronavirus hat die deutsche Wirtschaft fest im Griff. Um die Auswirkungen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) abschätzen zu können, hat das Institut der deutschen Wirtschaft Berechnungen für zwei mögliche Szenarien durchgeführt. Im glimpflichen Fall gilt der aktuelle Lockdown bis Ende April. Doch auch danach dauert es noch einige Wochen, bis sich die Industrie wieder eingependelt hat. Immerhin müssen gestörte Lieferketten wiederaufgebaut werden und europäische Nachbarländer finden ebenfalls nur langsam den Weg zurück in die Normalität. Zwei…
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Helikoptergeld ist nicht zielführend
Donald Trump möchte den US-Bürgern mit Helikoptergeld durch die Krise helfen: Bis zu 1.200 US-Dollar soll jeder zur freien Verwendung bekommen, vorausgesetzt er verdient weniger als 99.000 Dollar im Jahr. Schnell ist auch eine Diskussion in Deutschland entfacht. Doch würde eine solche Finanzspritze überhaupt Sinn machen? Ökonomen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sehen für Deutschland keinen Mehrwert. Bisher ist es nur ein Gedankenexperiment: Kaufen die Bürger nur noch wenig ein, könnte ihnen der Staat Geld schenken, um die Nachfrage anzukurbeln. Diese Idee hatte der Ökonom Milton Friedman 1969. Jetzt greift sie US-Präsident Donald Trump wieder auf: Er möchte fast jedem US-Bürgern bis zu 1.200 US-Dollar schenken, um ihnen so…
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Deutsche vertrauen einander
Während der Corona-Krise muss sich jeder auf seine Mitmenschen verlassen können. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass die Deutschen vor Beginn der Pandemie so viel Vertrauen hatten wie schon lange nicht mehr – sowohl in die Politik als auch in Wirtschaft und Gesellschaft. Im europäischen Vergleich vertrauen die Deutschen mehr auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft als andere Länder. Das zeigt der IW-Vertrauensindex, der sich aus verschiedenen repräsentativen Befragungen und objektiven Daten zusammensetzt. Ein Wert von 100 Punkten kennzeichnet das höchste Maß an Vertrauen, ein Wert von 0 Punkten das geringste. Demnach liegt die Bundesrepublik mit einem Wert von rund 74 Punkten auf Platz sieben, gleich…
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Volkswirte wollen mehr Hilfen für die Wirtschaft
Eine Gruppe von prominenten Wirtschaftswissenschaftlern unterstützt das Paket der Koalition mit Hilfen für die Wirtschaft in der Corona-Krise. Gleichzeitig jedoch fordern sie die Regierung auf, mehr zu tun. „Es sind bereits jetzt weitergehende Schritte erforderlich“, heißt es in einem 15seitigen Papier der sieben Volkswirte, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. „Wenn erforderlich, muss zur Behebung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise von der Schwarzen Null im Staatshaushalt abgewichen werden, und es sind die Spielräume zu nutzen, die die Schuldenbremse bietet“, schreiben sie. Als besonders zielführend und wirksam stufen die Ökonomen die bereits vom Koalitionsausschuss beschlossenen Maßnahmen zur Erleichterung beim Zugang zu Kurzarbeitergeld sowie damit verbundene Erstattungen der Sozialbeiträge durch die Bundesagentur für…
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Geplante Reform verschärft die Lage
Möchten Hausbesitzer ihre Mehrfamilienhäuser umwandeln und die Wohnungen einzeln verkaufen, brauchen sie dafür künftig eine Genehmigung – so zumindest will es das Bundesjustizministerium. Entlastet wird der Wohnungsmarkt dadurch aber nicht, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). In deutschen Großstädten bleibt die Lage am Wohnungsmarkt angespannt. Die Politik versucht, mit der Mietpreisbremse gegen stark steigende Mieten vorzugehen. Jetzt will das Bundesjustizministerium mit einem weiteren Gesetz den Markt entlasten: Hausbesitzer sollen künftig eine Genehmigung einholen, wenn sie ihre Miet- in Eigentumswohnungen umwandeln wollen. Denn, so argumentiert das Ministerium, ärmere Bewohner könnten sich die teuren Eigentumswohnungen nicht leisten und würden daher aus dem Markt gedrängt. Die Genehmigungspflicht ist an…
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Wachsender Wohlstand, stabile Verteilung
Wie sind Einkommen und Vermögen in Deutschland verteilt? Diese Frage ist seit jeher Thema in den Kommentarspalten der Zeitungen und an Stammtischen. Auch in der Wissenschaft gibt es unterschiedliche Ansichten. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ist dieser Frage nun in einer neuen umfangreichen Studie nachgegangen. Insgesamt ist die Situation deutlich besser als noch vor einigen Jahren – allerdings gibt es nach wie vor Handlungsbedarf. Eine neue IW-Studie wertet wichtige Indikatoren zur Verteilung von Einkommen und Vermögen aus und kommt dabei zu Ergebnissen, die in der öffentlichen Diskussion bisher kaum wahrgenommen werden. Datenbasis bilden die Haushaltsbefragung Sozio-oekonomisches Panel (SOEP), der Mikrozensus, die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) sowie die EU-Befragung EU-SILC.…
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Fünf Forderungen an die Politik
Das Coronavirus breitet sich weiter aus und belastet die Weltwirtschaft. Lieferketten in der Industrie stocken, Messen werden abgesagt, Fluggesellschaften und Reiseveranstalter befürchten große Einbußen. Die Politik muss jetzt das finanzielle Überleben der Unternehmen sichern und über Kurzarbeit Jobs und Einkommen stabilisieren, fordern Ökonomen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Wie lange das Coronavirus Deutschland noch beschäftigen wird, ist ungewiss. Das stellt vor allem die Wirtschaft auf eine harte Probe: Die Angst vor Ansteckung beeinträchtigt das Arbeitsleben. Erste Unternehmen sind gezwungen, ihre Produktionen vorübergehend zu reduzieren oder ganz herunterzufahren. Wenn Betriebe ihre Güter nicht weiter produzieren, stört dies die internationalen Wertschöpfungsketten. Ein solcher Angebotsschock kann einen Dominoeffekt zur Folge haben: Wenn…