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Deutschlandweit fehlen 266.000 U3-Kitaplätze
Nachdem die Betreuungslücke jahrelang größer wurde, hat sie sich inzwischen etwas geschlossen. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Ob sich dieser Trend in Zukunft fortsetzt, ist allerdings fraglich: Vieles deutet darauf hin, dass sich das Problem erneut verschärfen könnte. Wer 2019 nach einem Kitaplatz für sein Kleinkind gesucht hat, hatte besonders schlechte Karten: Damals lag die Betreuungslücke bei knapp 360.000 fehlenden Plätzen – ein Negativrekord. Nach einem moderaten Rückgang 2020 um rund 35.000 Plätze ist die Lücke bis zum Frühjahr 2022 auf 266.000 Betreuungsangebote gesunken. Das zeigt eine neue IW-Studie auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes. Bremen löst NRW als Schlusslicht ab Besonders schlecht…
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Marode Straßen bremsen Unternehmen aus
Bröckelnde Straßen, kaputte Brücken und überlastete Zugtrassen sind nicht nur im Alltag ein Ärgernis, sondern haben auch ökonomische Folgen. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt jetzt: Vier von fünf Unternehmen in Deutschland sehen sich durch Infrastrukturmängel in der Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. Wo Pendler im Stau stehen und Züge nicht fahren, machen sich auch in den deutschen Unternehmen Sorgenfalten breit. Sind ihre Lieferketten gestört, entstehen Mehraufwände und hohe Kosten. Wie sehr die Wirtschaft durch Infrastrukturprobleme eingeschränkt ist, hat das IW jetzt zum dritten Mal nach 2013 und 2018 in einer Unternehmensbefragung erhoben. Das Ergebnis: Es besteht dringender Handlungsbedarf. So ist die Zahl der Unternehmen, die unter der Verkehrssituation…
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Baden-Württemberg und Berlin auf Augenhöhe mit Massachusetts und Kalifornien
Deutschland ist im Wettbewerb um die besten Ideen gut aufgestellt. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) mit Partnern aus den USA, Italien und Kanada. Baden-Württemberg und Berlin gehören demnach zu den fünf innovativsten Regionen im transatlantischen Vergleich. Führend in der Patentaktivität, hohe Forschungsausgaben und topqualifizierte Fachkräfte: Deutschland ist im internationalen Vergleich besonders innovativ – und hält dabei mit globalen Boomregionen mit. An Baden-Württemberg kommt nur eine Region vorbei, Massachusetts. Auch Berlin ist besonders innovativ aufgestellt und befindet sich mit Platz vier nur knapp hinter Kalifornien, Heimat des globalen IT-Hotspots im Silicon Valley. Die Top fünf komplettiert Washington. Insgesamt sind die Regionen aus Deutschland im Innovationswettbewerb…
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Wachstum um jeden Preis
Mit Konjunkturpaketen trieb Präsident Joe Biden die Nachfrage an. Mit Erfolg, wie Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigen: Die Pakete hatten einen positiven Effekt von 6,8 Prozent auf das amerikanische BIP im Jahr 2021. Doch der Aufschwung hat einen Preis und könnte den Demokraten die Wahl kosten. Joe Biden ist ein Präsident der Fiskalpakete. Bei seinem Amtsantritt in der Pandemie versprach er, die amerikanische Wirtschaft wieder besser aufzubauen („Build Back Better“). Auch wenn er nicht alle seine Pläne umsetzen konnte, ist die Größe der diversen Konjunktur- und Investitionspakete wie der American Rescue Plan (ARP) oder der Infrastructure Investment and Jobs Act beträchtlich: Etwa 3,8 Billionen US-Dollar umfassen sie…
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Fünf Indikatoren, die zeigen, wie abhängig Deutschland von China ist
Am heutigen Donnerstag bricht der Bundeskanzler mit einer Wirtschaftsdelegation zu einem Besuch nach Peking auf. Ein problematisches Signal: Denn die Abhängigkeit von China ist stark gewachsen – und Deutschland muss sich nach neuen Handelspartnern umsehen. Olaf Scholz wird am Freitag als erster Regierungschef eines westlichen Staats seit Beginn der Corona-Pandemie den chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping treffen, begleitet von einer Wirtschaftsdelegation. Eine Motivation der Reise ist dabei nachvollziehbar und richtig: Während der Corona-bedingten Isolation der chinesischen Führung waren nur digitale Kommunikationsformate möglich. Dabei kommt kein persönlicher, tiefergehender Austausch zustande. Der ist aber wünschenswert, um zumindest eine gewisse Basis an gegenseitigem Verständnis zu erhalten – denn wir befinden uns in…
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Krieg und Pandemie kosten 420 Milliarden Euro
Seit fast drei Jahren befindet sich die deutsche Wirtschaft im Krisenmodus. Ohne Pandemie und Krieg wäre die Wertschöpfung in Deutschland in den Jahren 2020 bis 2022 um insgesamt 420 Milliarden Euro höher ausgefallen, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Zuerst verhinderten Lockdowns den Konsum, anschließend kamen weltweit Lieferketten ins Wanken und seit einigen Monaten kämpfen Haushalte und Unternehmen mit horrenden Energiepreisen: Mittlerweile haben sich hohe wirtschaftliche Kosten in Deutschland aufgetürmt. Um den Verlust zu beziffern, kann der tatsächlichen Wirtschaftsentwicklung ein kontrafaktischer Konjunkturverlauf gegenübergestellt werden. Das heißt: Es wird von einer Welt ohne die Krisen der vergangenen drei Jahre ausgegangen, der erwartete Konjunkturverlauf der IW-Prognose vom Winter…
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Nur noch jeder Zweite kann sparen
Der Krieg in der Ukraine treibt die Preise für Strom und Gas in die Höhe. Die Belastungen werden von den Deutschen immer deutlicher wahrgenommen. So können bereits heute immer weniger Menschen Geld zurücklegen, wie eine neue Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gemeinsam mit dem SINUS-Institut zeigt. Konnten 2020 noch 70 Prozent der Deutschen regelmäßig Geld beiseitelegen, sieht sich aktuell nur noch jeder Zweite (50 Prozent) dazu in der Lage. Das zeigt eine repräsentative Online-Umfrage, für die 2.010 Teilnehmer befragt wurden. Besonders stark ist der Rückgang bei denjenigen, die im Monat weniger als 1.500 Euro zur Verfügung haben: 2020 konnte hier gut jeder Dritte (35 Prozent) etwas zurücklegen, zuletzt…
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Bürger fordern im Schnitt 648 Euro von der Regierung
Aufgrund der massiv ansteigenden Energiepreise geraten viele Haushalte unter finanziellen Druck – der Staat versucht mit Entlastungsmaßnahmen zu helfen. Eine neue Befragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gemeinsam mit dem SINUS-Institut zeigt, wie viel Geld sich die Bürger von der Regierung wünschen. Drei Pakete wurden bereits geschnürt, in Kürze soll eine Energiepreisbremse folgen: Die Regierung versucht mit verschiedenen Maßnahmen, die Bürger von den hohen Preisen für Strom und Gas zu entlasten. Wie schwierig es für die Regierung werden dürfte, den Ansprüchen der Bürger hinsichtlich der Entlastungen gerecht zu werden, zeigt eine neue repräsentative Befragung des IW in Zusammenarbeit mit dem SINUS-Institut. Die Online-Befragung von rund 2.000 Personen zwischen 18…
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Wo wohnen immer teurer wird
Dass vielerorts die Mieten steigen, ist längst bekannt. Doch können sich die Menschen tatsächlich weniger Wohnraum leisten? Für eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben Wissenschaftler die Miet- und Lohnentwicklung der vergangenen drei Jahre ausgewertet – in den meisten Kreisen der Republik ist Wohnen teurer geworden. Teuer, teurer, München. Eine neue Auswertung des IW zeigt, wie viel Quadratmeter sich ein Single-Haushalt mit mittlerem Einkommen leisten kann, wenn er nicht mehr als 25 Prozent seines Nettoeinkommens dafür ausgeben will. Ein Durchschnittsverdiener kann sich in der bayerischen Hauptstadt gerade einmal 36,2 Quadratmeter Wohnfläche leisten – damit ist die Stadt München bundesweiter Spitzenreiter. Auf dem zweiten Platz folgt der Landkreis…
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Wer wieviel Wohngeld bekommt
Der Koalitionsausschuss beschließt heute aller Voraussicht nach die geplante Wohngeldreform. Bisher erhalten rund 600.000 Haushalte Wohngeld, künftig dürfte ihre Zahl auf zwei Millionen steigen. Neue IW-Berechnungen zeigen, wer in welchem Umfang vom Wohngeld profitiert. „Wir werden das Wohngeld stärken“: Mit diesen Worten kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz im August an, dass künftig mehr Deutsche von der staatlichen Unterstützung profitieren sollen. Das Wohngeld soll einkommensschwache Haushalte bei den Ausgaben für Miete, Heizung und Warmwasser unterstützen, Ende 2020 gab es bundesweit 618.000 Berechtigte. Damit fristet es neben Sozialleistungen wie Hartz IV ein Nischendasein, zum Vergleich: Hier zählte das Statistische Bundesamt zuletzt 6,9 Millionen Bezieher. Tausende Haushalte sind berechtigt, stellen aber keinen Antrag Mit…