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Gesetzentwurf zur Stärkung der Finanzmarktintegrität schadet dem Finanzplatz Deutschland
Der Referentenentwurf des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) und des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz (BMJV) für ein Gesetz zur Stärkung der Finanzmarktintegrität löst nach Auffassung des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) nur begrenzt die Fragen, die der Fall Wirecard aufgeworfen hat. Vielmehr schwächt der Entwurf, so er in Kraft tritt, die Funktion der Abschlussprüfung und schadet so der deutschen Wirtschaft und der Finanzmarktintegrität. Das IDW begrüßt die vom Gesetzentwurf verfolgte Absicht, das System der Governance insgesamt sowie das Zusammenwirken zwischen Unternehmensgovernance, Abschlussprüfung und staatlicher Aufsicht zu verbessern, um Fälle wie Wirecard künftig bestmöglich zu verhindern. „Die im Referentenentwurf vorgeschlagenen Maßnahmen zur Stärkung der Unternehmensgovernance bleiben hinter dem Erforderlichen…
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IDW Positionspapier: Nichtfinanzielle Berichterstattung muss weiterentwickelt werden
Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) hat ein neues Positionspapier zum Thema „Zukunft der nichtfinanziellen Berichterstattung und deren Prüfung“ veröffentlicht. Darin spricht sich das IDW für eine stärkere Standardisierung der nichtfinanziellen Berichte sowie für eine integrierte Berichterstattung aus. „Die externe Berichterstattung unterliegt aktuell einem tiefgreifenden Wandel“, erklärt Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Vorstandssprecher des IDW. Stakeholder fragen verstärkt zusätzliche Informationen zu ESG-Aspekten nach (ESG = Environmental, Social, Governance). „Der bestehende Rechtsrahmen wird dieser Entwicklung nicht gerecht“, so Naumann weiter. Das IDW hat daher drei Standpunkte entwickelt, deren Umsetzung maßgeblich zur Stärkung einer verlässlichen nichtfinanziellen Berichterstattung beitragen kann. Investoren sollten von nichtfinanziellen Informationen die gleiche Qualität wie bei der Finanzberichterstattung…
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IDW fordert explizite Planungspflicht für Unternehmen
Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) schlug bei einem Expertengespräch mit Parlamentariern und Verbandsvertretern vor, für alle Unternehmen eine explizite Planungspflicht zu kodifizieren. Dies sei eine zwingende Voraussetzung für eine funktionsfähige Krisenfrüherkennung, die vom Gesetzgeber bislang so nicht explizit verlangt werde. Eine solche Klarstellung wäre zudem eine gute Ergänzung zu dem derzeit im parlamentarischen Prozess diskutierten Gesetzentwurf zur Fortentwicklung des Sanierungs- und Insolvenzrecht (SanInsFoG), welcher Anlass für das Expertengespräch war. Auf Einladung des IDW diskutierten am Mittwoch rund 35 Experten aus der Politik, Bundesregierung und aus den Sanierungs- und Insolvenzverbänden über die Reform des Restrukturierungsrechts. „Das geplante Gesetz ist ein wichtiger Schritt, um die Sanierungskultur in Deutschland zu…
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IDW Positionspapier: Sustainable Finance – Erhebliche Auswirkungen auf Kreditinstitute
Der Bankenfachausschuss des IDW beleuchtet die Auswirkungen von bedeutenden Sustainable-Finance-Maßnahmen auf Kreditinstitute und bezieht klare Positionen. Das neue IDW Positionspapier skizziert dazu die Herausforderungen der nachhaltigen Transformation in der Gesamtorganisation von Kreditinstituten, von der Geschäftsstrategie und Governance über das Risikomanagement und das Reporting bis hin zum Vertrieb. Kreditinstitute sind sowohl ihren eigenen ESG-Risiken (Environment, Social, Governance) als auch den Nachhaltigkeitsrisiken ihrer Kunden ausgesetzt. Das Positionspapier des IDW unterstützt daher eine frühzeitige und fundierte Auseinandersetzung der Kreditinstitute mit den Chancen und Risiken der nachhaltigen Transformation. Über lange Zeit bildeten Klimarisiken den Schwerpunkt der Nachhaltigkeitsdebatten. „Die Coronavirus-Pandemie sowie die Causa Wirecard haben in letzter Zeit jedoch die Aspekte „S“ und „G“ aus…
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Digitaler Finanzbereich als Wettbewerbsvorteil
Der 4. Digital Summit des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) fand erstmals vollständig online statt. Mehr als 600 CFOs, Wirtschaftsprüfer und Unternehmer lockte das Thema „Digital Finance sicher und effizient gestalten“. Tenor: Die Digitalisierung des Finanzbereichs ist für die Unternehmen ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, der Berufsstand der Wirtschaftsprüfer soll bei der Transformation unterstützen. In seiner Moderation betonte Dr. Christoph Regierer, Vorsitzer des IDW Vorstands, dass die digitale Transformation alle Lebensbereiche beherrsche. Doch die Unternehmen nutzten die Digitalisierungschancen sehr unterschiedlich. Während einige sich schwertäten, forcierten andere den digitalen Transformationsprozess ihrer Geschäftsmodelle und -prozesse und verschafften sich so einen Wettbewerbsvorteil. Dass es bei der digitalen Transformation insbesondere auf den CFO ankomme,…
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IDW Positionspapier: Fortentwicklung der Unternehmensführung und -kontrolle – Erste Lehren aus dem Fall Wirecard
Der Fall Wirecard belastet die Reputation des Finanzplatzes Deutschland und führt zu Fragen nach der Rolle der Wirtschaftsprüfer in der Öffentlichkeit. Natürlich ist der Fall Wirecard komplex und erfordert daher eine gründliche Analyse. „Erste Ansatzpunkte für Verbesserungen sind schon jetzt gegeben – ohne damit Vorverurteilungen zu treffen“, betont Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Sprecher des Vorstands des IDW. Und weiter: “Aus heutiger Sicht sehen wir Anpassungsbedarf bei Unternehmen des öffentlichen Interesses im Hinblick auf die Corporate Governance, die Abschlussprüfung und die Aufsicht – sowohl der Unternehmen als auch deren Abschlussprüfer. Auch die Rolle der (institutionellen) Kapitalmarktteilnehmer ist kritisch zu hinterfragen.“ So schlägt das IDW vor, eine explizite Pflicht des Vorstands zur…
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IDW Trendwatch Positionspapier: Erste Lehren aus der COVID-19-Pandemie
Die COVID-19-Pandemie ist seit Monaten das allseits beherrschende Thema. Ausgangsbeschränkungen, Produktionsstillstände sowie Restaurant- und Ladenschließungen bestimmen unser Leben. Der IDW Ausschuss Trendwatch hat sich mit den aktuellen Entwicklungen und den damit verbundenen Fragestellungen beschäftigt und eine Einschätzung wesentlicher gesellschaftlicher, gesamtwirtschaftlicher und politischer Auswirkungen der COVID-19-Pandemie vorgenommen. Die entwickelten Kernforderungen sind als Impuls für Politik und Unternehmen verfasst. Die Auswirkungen dieser globalen Krise sind derzeit nicht abzusehen und niemand weiß, wie das Leben nach COVID-19 aussehen wird. Der Wirtschaftseinbruch ist gravierend, die Bundeskanzlerin definiert diese Krise als „größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg“. Dienstleistungsbranchen wie die Tourismus- oder Eventindustrie oder die Flugindustrie befinden sich geschlossen im Stillstand. Die Krisensituation hat weltweit…
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IDW veröffentlicht Knowledge Paper zur Geldwäscheprävention
Der Bundesrepublik Deutschland steht im Jahr 2020 eine echte Standortbestimmung bevor: Die Prüfung durch die Financial Action Task Force (FATF). Die FATF versteht sich als international führendes Gremium zur Bekämpfung von Geldwäsche. Internationale Prüfer werden beurteilen, wie effizient und wirksam die Geldwäscheprävention in Deutschland ausgestaltet ist. Die (inter-)nationale Organisation der Geldwäscheprävention ist komplex. In dem IDW Knowledge Paper gibt das IDW einen Überblick über den aktuellen Stand und wesentliche Entwicklungen der Geldwäscheprävention. „Internationale Geldwäscheskandale erschüttern in gewisser Regelmäßigkeit Wirtschaft und Gesellschaft. Der Schaden ist häufig enorm. Politik, Aufsicht, Wirtschaft und u.a. auch Wirtschaftsprüfer haben ihren Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in den letzten Jahren deutlich forciert,“ erklärt Prof. Dr. Klaus-Peter…
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IDW veröffentlicht Teil 3 der Fachlichen Hinweise zu den Auswirkungen des Coronavirus
Das IDW veröffentlicht aufgrund der vielen in der Praxis neu auftretenden „Zweifelsfragen zu den Auswirkungen des Coronavirus auf die Rechnungslegung und deren Prüfung“ Teil 3 der Fachlichen Hinweise. Damit gibt das IDW Unternehmen und deren Prüfern weitere konkrete Hilfestellungen. „Die Konsequenzen aus der Ausbreitung des Coronavirus sind zwar überall deutlich zu spüren, aber in vielen Bereichen noch gar nicht bis zu Ende gedacht. Immer wieder ergeben sich neue Fragen zur Rechnungslegung und Prüfung im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, die wir nicht unbeantwortet lassen können und wollen,“ erklärt Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Sprecher des Vorstands des IDW. In Abstimmung mit dem Hauptfachausschuss (HFA) und dem Fachausschuss Unternehmensberichterstattung (FAB) hat das IDW…
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Wirtschaftsprüfer warnen vor Scheitern des KfW-Hilfsprogramms
Die Hilfskredite der KfW laufen aufgrund zu hoher Anforderungen ins Leere, mahnt das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW). „Wenn bei der Umsetzung der von der Politik geschaffenen Voraussetzungen jetzt nicht schnell gehandelt wird, droht das Hilfspaket zu scheitern“, erklärt Prof. Dr. Klaus-Peter Naumann, Vorstandssprecher des IDW. Die Politik habe den Liquiditätsbedarf der deutschen Unternehmen frühzeitig erkannt und in einer beachtlichen Geschwindigkeit die Voraussetzungen für Hilfskredite geschaffen. Die Zielsetzung der Bundesregierung ist es, dass alle noch zum 31.12.2019 „gesunden“ Unternehmen, die aufgrund der Corona-Pandemie unverschuldet in Liquiditätsnöte geraten sind, schnell und unbürokratisch mit Geld versorgt werden. Der Berufsstand der Wirtschaftsprüfer schätzt und unterstützt die rasche und pragmatische Reaktion der…