• Familie & Kind

    Wie eine Bertelsmann-Studie auf die Lebenswirklichkeit kinderreicher Eltern stößt und was man daraus familienpolitisch lernen könnte

    Zur Vielfalt der Lebensformen in der deutschen Gesellschaft gehören auch Mehrkindfamilien. Sie sind eine Minderheit, insofern als nur etwa 15 Prozent der Erwachsenen mit drei oder mehr Kindern zusammenleben. Für Kinder ist diese Lebensform aber sehr bedeutsam. Mehr als ein Drittel von ihnen wächst in einer solchen Familie auf (1). Trotzdem bleiben diese Familien häufig „unter dem Radar von Politik und Zivilgesellschaft“, wie eine Studie der Bertelsmann Stiftung über Mehrkindfamilien feststellt. Sofern sie doch auf diesem Radar auftauchten, dominierten Extreme: Entweder das Bild der „mit einem hohen Einkommen privilegierten oder der seit mehr als einer Generation von sozialstaatlichen Transferleistungen abhängigen Familie“. Auch seien Mehrkindfamilien mit dem Vorbehalt  konfrontiert, „ein eher…

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    Vom „Homo sapiens“ zum „Homo optimus“

    Es gibt Sätze, die schlagen wie ein Blitz ein. „Seit Bacon spricht der Teufel Englisch“  – zu finden in Harry Mulischs „Die Entdeckung des Himmels“ – ist so einer. Mit dem 1992 erschienenen Roman gelang Mulisch, den einige für den bedeutendsten Autor der zeitgenössischen, niederländischen Literatur halten, ein Weltbestseller. Und das, obwohl – oder gerade weil – er auf einer fantastisch anmutenden Rahmenerzählung aufsetzt. In ihr schloss die Menschheit, vertreten durch den britischen Philosophen Francis Bacon (1561–1626), vor rund vierhundert Jahren einen Pakt mit dem Teufel, der sie dazu verdammt, durch die eigene Technologie zugrunde zu gehen. Als der Pakt im Himmel entdeckt wird, ordnet „der Chef“ an, den Bund,…

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    Ein WUMMS ist etwas anderes

    Aus der „Ampel“ vernehmen wir mal wieder Vollmundiges. In den Verhandlungen zum Inflationsausgleichsgesetz sei eine „kräftige zusätzliche Erhöhung des Kindergeldes“ erreicht worden, hieß es Anfang November aus der Koalition. Bisher war für Jahresanfang 2023 eine Erhöhung von zuletzt 219 (für das erste und zweite Kind) bzw. von 225 (für das dritte Kind) auf 237 Euro für die ersten drei Kinder geplant. Jetzt sollen es 250 Euro einheitlich für alle Kinder werden. Das heißt: Ein erstes und ein zweites Kind erhält eine Erhöhung des Kindergeldes um je 31 Euro, ein drittes Kind um 25 Euro. Ab dem vierten, fünften usw. Kind gibt es bereits 250 Euro.  „Der bisher größte Schritt, den…

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    Spinnen die Römer oder spinnen die Eurokraten?

    Bereits vor den Parlamentswahlen in Italien drohte die Kommissionspräsidentin von der Leyen von Princeton (USA) aus mit einem Rechtsstaatsverfahren, sollten die 35 Millionen wahlberechtigten Italiener dem Drei-Parteien-Bündnis aus den Brüdern Italiens (Meloni), der Lega (Salvini) und der Forza (Berlusconi) eine Regierungsmehrheit bescheren. Hat das jetzt Tradition? Schließlich forderte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) von Pretoria (Südafrika) aus, die „unverzeihliche“ Wahl von Thomas Kämmerich (FDP) zum Ministerpräsidenten von Thüringen „rückgängig zu machen“. Die FDP fiel um und ein Kommunist blieb Ministerpräsident in Ostdeutschland, gewählt von SPD, Grünen und Linken. Die AfD bewirkte indes in einer Organstreitklage die Verurteilung der Bundeskanzlerin durch das Bundesverfassungsgericht. Die Italiener blieben cool. Von der Leyens Drohung…

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    Das bundesdeutsche Bermuda-Dreieck der Großideologen

    Die Bundestagswahl vom 26. September 2021 und die nachfolgende Regierungsbildung vom 8. Dezember 2021 haben Deutschland personell so manches beschert: einen Kanzler mit gewaltigen Erinnerungslücken in Sachen Wirecard und Warburg-Bank; einen Vizekanzler, der Vaterlandsliebe zum Kotzen fand; eine hochstaplerische Außenministerin; einen Gesundheitsminister, der sich in mehr als 40 Talkshowauftritten auf einen Ministersessel gequasselt hat; zum dritten Mal eine ahnungslose Verteidigungsministerin usw.  Wenn es um die gezielte, ideologieschwangere Destruktion dieses Landes geht, dann stechen allerdings drei besonders hervor: die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Lisa Paus („Grüne, * 1968), die Bundesministerin des Innern und für Heimat Nancy Faeser (SPD, * 1970) und der Bundesminister der Justiz Marco Buschmann (FDP,…

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    Von Frankreich lernen heißt Siegen lernen

    In Frankreich endet ein Drama in zwei Akten. Die Republik durchlebte erst den Präsidentschaftswahlen im April und dann den Parlamentswahlkampf im Juni. Das Ende des Sommertheaters ist gleichzeitig der Startschuss in eine ungewisse politische Zukunft. Begeisterung kam nirgends auf, denn die Wahlnichtbeteiligung ist allgegenwärtig.  Um den Blick auf die EU zu verstehen, muss man den Blick auf Frankreich hinzuziehen. Das ist mehr als nur ein Wortspiel. Die Analyse der parteipolitischen Kräfte im wichtigsten Partnerland Deutschland ist wichtig, um die Kräfteverhältnisse der deutsch-französischen Achse im europäischen Ganzen zu verstehen.  Erster Akt: Macron bleibt Präsident. Der zweite Wahlgang der Präsidentschaftswahl im April bestätigte Amtsinhaber Emmanuel Macron für eine zweite und letzte Amtszeit.…

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    Das Bundesverfassungsgericht missachtet die eigene Rechtsprechung

    Die drei Zweige unseres Sozialen Sicherungssystems, die Renten,- Kranken- und Pflegeversicherung, bilden das Rückgrat unseres sozialen Rechtsstaats. Ernsthafte Zweifel an deren Verfassungsmäßigkeit waren selten – bis das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil von 2001 die Gesetzliche Pflegeversicherung als verfassungswidrig erklärte. In den folgenden zwanzig Jahren blieb zwar das Echo dieser Aufsehen erregenden Entscheidung stets unüberhörbar, aber das Urteil wurde von der Politik nie angemessen umgesetzt.  In einem mit Spannung erwarteten Prozess wurde das Thema jetzt neu verhandelt. Am 25.5.22 verkündete das Gericht seine Entscheidung. Das Urteil über die Gesetzliche Pflegeversicherung von 2001 wurde bestätigt: Die Gesetzliche Pflegeversicherung ist verfassungswidrig. Neue Reformen sind erforderlich.  In diesem Prozess wurden erstmals auch die Gesetzliche…

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    Der „Gender-Hype“ als Kulturmarxismus

    "Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus.“ Das ist der Einleitungssatz des von Karl Marx und Friedrich Engels 1848 zunächst anonym veröffentlichten „Kommunistischen Manifests“. Oje, könnte man sagen, das ist seit 1990 ein alter Hut. Nein, es ist kein alter Hut. Der große Publizist Joachim Fest sollte Recht behalten, als er 1993 schrieb, der Kommunismus möge im Moment zusammengebrochen sein, aber er werde bald zu neuen Fantasiereichen aufbrechen. Ja, das tut der – als Kulturmarxismus, der Politik, Medien, „Wissenschaft“ und Bildung durchdringt. Antonio Gramsci (1891 – 1937), der „große“ Begründer des Kulturmarxismus, wollte genau dies. Nämlich dass das christlich-abendländische Menschen-, Familien- und Gesellschaftsbild klammheimlich zertrümmert werde.…

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    Hat sich auch in der Corona-Pandemie bewährt: Familie trotzt allen Krisen

    Die Familie wird von jedem Einzelnen, aber auch von der Gesellschaft insgesamt mehrheitlich als das stabile Fundament angesehen. Familie hat einen positiven Einfluss auf die Zufriedenheit, das Glücklichsein, auf die psychische Gesundheit und schützt auch eher vor Einsamkeit und Drogen. Sie ist die Krisenfestung. Das ist das Ergebnis einer großen repräsentativen Familienstudie, für die das Meinungs- und Marktforschungsinstitut INSA vom 14. bis zum 21. Februar 2022 insgesamt 10.000 erwachsene Bürgerinnen und Bürger in Deutschland repräsentativ online befragt hat. 42 Fragen wurden von 10.000 erwachsene Bürgerinnen und Bürger in Deutschland beantwortet. Die Studie zeichnet sich durch eine umfangreiche Soziodemografie (u.a. Geschlecht, Alter, Bildung) aus, die viele interessante Korrelationen zulassen. Mit Kindern…

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    Die schleichende Einführung eines Brüsseler Superstaates?

    An diesem Montag, dem 9. Mai 2022, werden anlässlich des „Europatags“ die Empfehlungen der öffentlichen Konsultation im Rahmen der „Konferenz für die Zukunft Europas“ in Strasbourg feierlich verabschiedet. Diese Zukunftskonferenz war ein „Flaggschiff“ auf der Prioritätenliste von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Sie setzen damit die institutionalisierte „Verpackungskultur“ fort nach dem Leitspruch „Hauptsache, es sieht demokratisch aus“. Die „Zukunftskonferenz“ ist jedoch ein institutionelles Selbstgespräch der Brüsseler Behörden unter sich. Neun Politikfelder stehen zur Debatte: Klima und Umwelt; Gesundheit; Wirtschaft, Gerechtigkeit und Arbeitsplätze; Außenbeziehungen der EU; Werte und Rechte, Rechtsstaatlichkeit und Sicherheit; digitaler Wandel; europäische Demokratie; Migration sowie Bildung, Kultur, Jugend und Sport.  In der…