• Gesundheit & Medizin

    Krümmung des Penis: Nutzen der Traktionstherapie ist unklar

    Verhärtet sich stellenweise Bindegewebe am Penis, spricht man von einer Induratio penis plastica. Im erigierten Zustand können diese Verhärtungen zu einer Verkrümmung oder zu einem Knick des Penis führen und machen die Erkrankung sichtbar. Die Folgen können die Sexualfunktion einschränken und Betroffene zusätzlich psychisch belasten. Die penile Traktionstherapie soll ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern, die Krümmung reduzieren und die Sexualfunktion wiederherstellen. Aus den vorliegenden Studienergebnissen lässt sich allerdings kein Nutzen der Traktionstherapie ableiten. Es bleibt daher unklar, ob und wie gut die Traktionstherapie hilft. So lautet das vorläufige Fazit des jetzt veröffentlichten Vorberichts zur Nutzenbewertung. Der Gemeinsame Bundesausschusses (G-BA) hatte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) damit…

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    CT-Koronarangiografie zur Diagnose von koronarer Herzkrankheit: Vorteile gegenüber anderen Diagnoseverfahren

    Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) den Nutzen und Schaden der Computertomografie-Koronarangiografie (CCTA) bei Verdacht auf eine chronische koronare Herzkrankheit (KHK) bei Patientinnen und Patienten nach einer Basisdiagnostik bewertet. Der Abschlussbericht liegt nun vor. Deutliche Vorteile für Betroffene bietet die CCTA demnach als Ersatz für andere Testverfahren auf chronische KHK und zur Entscheidung über den Einsatz invasiverer Verfahren: Im Vergleich mit funktioneller Diagnostik (z. B. Belastungs-EKG) ohne CCTA und im direkten Vergleich mit einer Koronarangiografie mittels Linksherzkatheter (ICA) sieht das IQWiG einen Nutzenbeleg, weil die CCTA das wesentlich risikoreichere und invasive ICA-Verfahren ersetzen kann und sich ein zum Teil verbessertes Behandlungsergebnis…

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    Geplante Revision des EU-Arzneimittelrechts: Früher Marktzugang und robuste Evidenz müssen kein Widerspruch bleiben

    Erklärtes Ziel der EU-Kommission ist es, den Zugang zu innovativen Arzneimitteln EU-weit auf nationaler Ebene zu verbessern. Derzeit gebe es hier einerseits zum Teil noch erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern, heißt es im Reformvorschlag. Darüber hinaus orientiere sich die Arzneimittelentwicklung bislang nur bedingt am tatsächlichen Bedarf. Letzteres deckt sich nach Ansicht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mit der Versorgungsperspektive, wonach ein neues Arzneimittel dann innovativ ist, wenn es die Versorgung verbessert – den Patientinnen und Patienten also einen Mehrwert gegenüber den bislang vorhandenen Therapieoptionen bietet. Das IQWiG erinnert in seiner Stellungnahme daran, dass auch die im Januar 2022 in Kraft getretene EU-Verordnung zur europäischen Nutzenbewertung (HTA-Regulation)…

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    Gesundheitsinformationen für benachteiligte Menschen: Zugang vor allem über persönliche Kontakte

    Für benachteiligte Familien und Alleinerziehende sowie ältere Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz ist der Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsinformationen oft erschwert. Vor diesem Hintergrund hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) eine qualitative Bedarfsanalyse in Auftrag gegeben, um mehr über die Bedürfnisse dieser Menschen, gewünschte Formate und geeignete Vermittlungskanäle zu erfahren. Aus den Ergebnissen leitet das IQWiG-Team Empfehlungen für die Erstellung und Verbreitung von Gesundheitsinformationen ab, um diese Gruppen noch besser zu unterstützen. Ähnliche Bedürfnisse, andere Zugangswege In einem Artikel in der Zeitschrift ZEFQ stellen Beate Zschorlich, Beate Wiegard und Klaus Koch aus dem IQWiG-Ressort Gesundheitsinformation zusammen mit Nicole Warthun vom beteiligten Marktforschungsinstitut com.X nun die Ergebnisse der Bedarfsanalyse vor.…

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    ME/CFS: Der aktuelle Kenntnisstand

    Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) ist eine chronische Erkrankung, die die Lebensqualität vieler Betroffener stark einschränkt. Zu den Beschwerden zählen unter anderem Fatigue, also starke Erschöpfung, Schmerzen sowie Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Die Symptome können sich schon nach leichten körperlichen oder geistigen Aktivitäten für Tage oder auch Wochen verschlimmern. Diese Belastungsintoleranz oder Post-Exertional Malaise (PEM) gilt als Leitsymptom der Erkrankung. Im Frühjahr 2021 hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) beauftragt, den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand zum Thema ME/CFS fachlich und allgemein verständlich aufzuarbeiten und die Ergebnisse zu veröffentlichen. Nach einem Vorbericht im Herbst 2022 und einem Stellungnahmeverfahren unter reger Beteiligung von Fachgesellschaften,…

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    Orphan Drugs: Frühzeitige Evidenzgenerierung dringend nötig

    Seit Einführung der EU-Verordnung über Arzneimittel für seltene Krankheiten (Orphan Drugs) im Jahr 2000 hat die Zahl von neu zugelassenen Orphan Drugs stark zugenommen. Wurden im ersten Jahrzehnt nach der EU-Verordnung 63 Orphan Drugs zugelassen, so stieg die Zahl im zweiten Jahrzehnt auf 133. Allein im Jahr 2022 erhielten 22 Wirkstoffe gegen seltene Krankheiten ihre Marktzulassung. Der von der europäischen Zulassungsbehörde vergebene Status eines „Orphan Drug“ ist auch mit der Annahme eines Vorteils gegenüber den bereits vorliegenden Therapieoptionen verbunden. In Deutschland wird daher für Orphan Drugs ein Zusatznutzen unabhängig von der konkreten Datenlage anerkannt (fiktiver Zusatznutzen). Aber sind die neuen Orphan Drugs tatsächlich besser als existierende Behandlungsformen? In einem Artikel…

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    Trastuzumab-Deruxtecan: Vorteile auch bei HER2-low-Brustkrebs

    Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Trastuzumab-Deruxtecan ist für mehrere Anwendungsgebiete zugelassen. Seit März 2023 darf es auch als Monotherapie zur Behandlung von Erwachsenen mit inoperablem oder metastasiertem HER2-low-Brustkrebs eingesetzt werden, die in diesem Krankheitsstadium bereits eine Chemotherapie erhalten haben oder bei denen frühzeitig nach adjuvanter Chemotherapie ein Rezidiv aufgetreten ist. Die Behandlung mit Trastuzumab-Deruxtecan ist dabei die erste zugelassene Therapie, die auf Patientinnen mit HER2-low-Brustkrebs ausgerichtet ist. In einer frühen Nutzenbewertung hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nun untersucht, ob das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat diesem Personenkreis einen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie bietet. Das IQWiG sieht für Patientinnen ohne viszerale Erkrankung (also ohne Erkrankung der inneren Organe) einen Anhaltspunkt für einen erheblichen…

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    IQWiG im Dialog: Über die Qualität von Kosten-Nutzen-Bewertungen

    In Kosten-Nutzen-Bewertungen (KNBs) wird der gesundheitliche Nutzen medizinischer Maßnahmen den Kosten gegenübergestellt. Im Kontext des AMNOG-Verfahrens können KNBs beispielsweise zur Orientierung bei der Preisfindung neuer Arzneimittel eingesetzt werden, wenn die frühe Nutzenbewertung abgeschlossen ist und die Preisverhandlungen zwischen GKV-Spitzenverband und pharmazeutischem Unternehmen gescheitert sind. Bislang haben aber weder die Krankenkassen noch die Industrie eine KNB initiiert, sodass der Gemeinsame Bundesausschuss das IQWiG auch noch nicht mit einer KNB beauftragt hat. In Zeiten, in denen die Kosten für bestimmte Therapien auch für das deutsche Gesundheitssystem eine zunehmende Herausforderung darstellen, könnte sich das gegebenenfalls ändern. Grundlage für KNBs sind in der Regel entscheidungs­analytische Modellierungen, die es ermöglichen, einen längeren Zeithorizont zu betrachten…

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    Verhütung: Hormon- und Kupferspirale zeigen nur geringe Unterschiede

    Im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Federführung der Share to Care GmbH in Köln die Vor- und Nachteile von Kupferspiralen und Hormonspiralen zur Verhütung ungewollter Schwangerschaften untersucht. Ihr Fazit: Beide Verhütungsspiralen sind sehr sichere und im Vergleich zu Kondomen oder der Pille kosteneffektive Verhütungsmethoden. Sie unterscheiden sich insbesondere bei den Begleit- und Nebenwirkungen: Bei Verwendung der Hormonspirale kann es häufiger zu einem Ausbleiben der Regelblutung kommen, bei Verwendung der Kupferspirale können hingegen verstärkte Regelblutungen auftreten. Anfrage einer Bürgerin war Ausgangspunkt dieses ThemenCheck-Berichts Die Spirale ist in Deutschland nach oralen Kontrazeptiva und dem Kondom die am dritthäufigsten…

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    Olaparib bei metastasiertem Prostatakarzinom: Zusatznutzen für bestimmte Patienten

    Olaparib ist für mehrere Anwendungsgebiete zugelassen. In einer frühen Nutzenbewertung hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) untersucht, ob der Wirkstoff in Kombination mit Abirateron und Prednison oder Prednisolon Erwachsenen mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC), bei denen eine Chemotherapie nicht angezeigt ist, einen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie bietet. Demnach gibt es bei für nicht vorbehandelte unter 65-Jährige einen Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen, für nicht vorbehandelte Ältere dagegen einen Anhaltspunkt für einen geringeren Nutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie. Für vorbehandelte Patienten ist ein Zusatznutzen mangels relevanter Daten nicht belegt. Vorbehandlung und Alter sind entscheidend Der Gemeinsame Bundesausschuss (G‑BA) hat zwischen zwei Gruppen von Patienten unterschieden. Für…