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Staatsschulden in Afrika: große Zinsunterschiede je nach Gläubiger, private und chinesische Kredite am teuersten
Ein neuer Datensatz des IfW Kiel zeichnet erstmals ein detailliertes Bild der Schulden Afrikas. Diese sind seit dem Kreditboom ab 2010 sehr stark angewachsen. Dabei wird deutlich, dass afrikanische Staaten privaten und chinesischen Geldgebern sehr viel höhere Zinssätze bezahlen als öffentlichen Finanzinstitutionen wie der Weltbank. „Da sich viele Länder gleichzeitig Geld von privaten und von öffentlichen Gläubigern leihen, bedeutet dies, dass am Ende Steuerzahler die Rendite privater Investoren und chinesischer Banken bezahlen“, sagt Christoph Trebesch, Forschungsdirektor und Schuldenforscher am IfW Kiel. Demnach erhalten private Geldgeber von afrikanischen Staaten Kreditzinsen von bis zu 10 Prozent. Dies sind in erster Linie die Käufer afrikanischer Staatsanleihen, etwa Investmentfonds. Im Durchschnitt liegt die Verzinsung privater…
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Kommentar: Deutsche Wirtschaft hat Talsohle erreicht, weitere Aussichten aber nur verhalten
Dr. Nils Jannsen, Leiter Konjunktur Deutschland am IfW Kiel, kommentiert die aktuellen Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2023 des Statistischen Bundesamtes, wonach dieses stagniert hat: „Die deutsche Wirtschaft hat die Talsohle infolge der Energiekrise wohl erreicht, und die Wirtschaftsleistung dürfte bald wieder steigen. Die Frühindikatoren hatten nach einem Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im vierten Quartal um 0,5 Prozent zuletzt sogar für einen Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Produktion zum Jahresauftakt gesprochen, statt nur einer Stagnation. Insbesondere die Industrie hat ihre Produktion im ersten Quartal wohl deutlich ausgeweitet. Die privaten Konsumausgaben sind dagegen aufgrund des inflationsbedingten Kaufkraftentzugs der privaten Haushalte abermals zurückgegangen und haben einem stärkeren Anstieg der Wirtschaftsleistung entgegengestanden. Das in…
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Weltwirtschaftlicher Preis 2023 ehrt Persönlichkeiten für Afrika-Engagement
Die Preisträgerinnen und -träger des Weltwirtschaftlichen Preis 2023 sind offiziell benannt. Für die Verleihung steht in diesem Jahr Afrika besonders im Fokus. Der Weltwirtschaftliche Preis wird zum 18. Mal vergeben und soll einen Anstoß geben, die großen globalen Herausforderungen grenzüberschreitend zu bewältigen. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft, die Landeshauptstadt Kiel und die IHK Schleswig-Holstein haben heute die Gewinnerinnen und Gewinner des Weltwirtschaftlichen Preises 2023 bekanntgegeben. In diesem Jahr steht die Entwicklung Afrikas im Fokus der Auszeichnung. Der Weltwirtschaftliche Preis wird in den Kategorien Politik, Wirtschaft und Wissenschaft verliehen und ist undotiert. Für ihre herausragenden Leistungen und ihren unermüdlichen Einsatz für die nachhaltige Entwicklung Afrikas sowie als Vordenkerinnen und Vordenker…
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Gemeinschaftsdiagnose 1/2023: Inflation im Kern hoch – Angebotskräfte jetzt stärken
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognose für den Anstieg der Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr auf 0,3 Prozent angehoben. Im Herbst hatten sie noch mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet. „Der konjunkturelle Rückschlag im Winterhalbjahr 2022/2023 dürfte glimpflicher ausgefallen sein als im Herbst befürchtet. Maßgeblich ist ein geringerer Kaufkraftentzug infolge deutlich rückläufiger Energiepreise“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser zur Begründung. Dennoch wird die Inflationsrate nur langsam zurückgehen von 6,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 6,0 Prozent in diesem Jahr. Staatliche Entlastungsmaßnahmen und absehbar hohe Lohnsteigerungen stärken die Binnennachfrage und halten den heimischen Preisauftrieb hoch. Erst im kommenden Jahr lässt auch von dieser Seite der Inflationsdruck nach, und die Inflationsrate bildet sich spürbar auf 2,4 Prozent zurück.…
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Ukraine Support Tracker: Weniger Dynamik bei zugesagten Hilfen – mit einigen Ausnahmen
Vor allem Japan und skandinavische Länder haben zu Beginn des Jahres 2023 weitere große Unterstützungszusagen für die Ukraine gemacht. Dies ergibt die jüngste Datenauswertung des Ukraine Support Trackers, die nun auch die gesamten ersten zwölf Monate seit Beginn des russischen Angriffs umfasst. In Summe fielen die neuen Zusagen zu Jahresbeginn vergleichsweise gering aus. Im Vergleich zum Dezember 2022 sind im nun zusätzlich erfassten Zeitraum (16. Januar bis 24. Februar 2023) vergleichsweise wenige Zusagen an die Ukraine gemacht worden (12,96 Mrd. Euro, ein Anstieg von 9 Prozent). Auffallend ist, dass mit Norwegen (1,11 Mrd. Euro, ein Anstieg von 90 Prozent), Schweden (0,33 Mrd. Euro, +41 Prozent), Dänemark (0,24 Mrd. Euro, +33 Prozent)…
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Neue Seidenstraße: China muss immer häufiger seine Schuldner retten
Immer mehr Schwellen- und Entwicklungsländer, die von China für den Bau von Infrastruktur im Rahmen der Neuen Seidenstraße Kredite aufgenommen haben, können diese nicht mehr planmäßig bedienen. In der Folge hat Peking die Vergabe von Rettungskrediten in den letzten Jahren drastisch ausgeweitet. Eine Analyse von Forscherinnen und Forschern von AidData, der Harvard Kennedy School, dem Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) und der Weltbank macht die Dimension nun erstmals öffentlich. Laut Studie sind mittlerweile 60 Prozent aller chinesischen Auslandskredite von einem Zahlungsausfall bedroht (Stand 2022). 2010 lag dieser Anteil noch bei gerade einmal 5 Prozent. Um die Ausfälle zu verhindern, vergibt Peking Rettungskredite im großen Stil. Bis Ende 2021 zählen…
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IfW-Mittelfristprojektion: Hohe Energiepreise verschärfen strukturelle Wachstumsschwäche
Höhere Energiepreise verschlechtern die Aussichten für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands dauerhaft. Damit verschärft sich der bereits in Gang gekommene demografisch bedingte Schwund der Wachstumskräfte. Mittelfristig flacht sich der Wachstumspfad der deutschen Wirtschaft spürbar auf nur noch 0,4 Prozent pro Jahr ab, ein Drittel des vormals langjährigen Durchschnitts. Dies geht aus der heute erschienenen Mittelfristprojektion des IfW Kiel hervor, die im Gegensatz zur Konjunkturprognose die mittelfristigen Wachstumsaussichten in den Blick nimmt. „Deutschland steht ein schwieriges Jahrzehnt bevor, das mehr als bislang durch Verteilungskonflikte geprägt sein wird“, sagt Stefan Kooths, Konjunkturchef und Vizepräsident des IfW Kiel, anlässlich der Mittelfristprojektion des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) („Wachstumspfad flacht sich merklich ab“). „Weniger…
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Frühjahrsprognose IfW Kiel: Deutsche Konjunktur stabilisiert sich
Die Aussichten für die deutsche Konjunktur haben sich leicht aufgehellt. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte laut Frühjahrsprognose des IfW Kiel in diesem Jahr um 0,5 Prozent und im nächsten Jahr um 1,4 Prozent zulegen. Die Raten liegen um 0,2 (2023) bzw. 0,1 Prozent (2024) höher als noch in der Winterprognose erwartet. Der Preisanstieg hält sich hartnäckig und betrifft die gesamte Breite des Warenspektrums. Durch die hohen Preise sind die realen Lohnkosten so niedrig wie lange nicht mehr, und die Einnahmen der öffentlichen Haushalte sprudeln. Erst 2024 dürfte die Inflation wieder bei rund 2 Prozent liegen. „Der Konjunkturkompass zeigt wieder nach oben, allerdings bleibt die Aufwärtsdynamik verhalten. Die zuletzt deutlich rückläufigen Gaspreise stimulieren…
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Krankenstand kostete 2022 bis zu 42 Mrd. Euro Wertschöpfung
Der Krankenstand stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr 2021 sprunghaft an und hat die deutsche Wirtschaft erheblich belastet. Dies hat auch Folgen für die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr. Die Berechnungen sind Teil der morgen erscheinenden Frühjahrsprognose des IfW Kiel. Der ungewöhnlich hohe Krankenstand 2022 dürfte die deutsche Volkswirtschaft 0,7 bis 1,1 Prozent an Wertschöpfung gekostet haben, umgerechnet rund 27 bis 42 Milliarden Euro. Bezogen auf die Zuwachsrate hätte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) damit 2022 statt um 1,8 Prozent um 2,5 bis 2,9 Prozent zugelegt. Dies geht aus einem Kiel Insight hervor, das Teil der morgen erscheinenden Kieler Konjunkturberichte ist (Kiel Insight: Zu den gesamtwirtschaftlichen Folgen des hohen Krankenstands (Groll,…
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EU-Rohstoffstrategie: Marschrichtung stimmt, Mikromanagement aber kontraproduktiv
Klimaökonomin Prof. Dr. Sonja Peterson kommentiert, worauf die Europäische Union (EU) bei einer Strategie zur Sicherung kritischer und strategischer Rohstoffe achten sollte. Erste, an die Öffentlichkeit gelangte, Inhalte aus einem entsprechenden Gesetzesentwurf deuten darauf hin, dass die EU in ihrer Strategie auf die Ausweitung heimischer Gewinnung und Weiterverarbeitung, mehr Recycling und geringere Abhängigkeiten (etwa von China) setzt. Konkrete Quoten, Stresstests, strategische Lagerhaltung, Notfallpläne und gebündelte Einkäufe sollen demnach helfen, diese Ziele zu erreichen. „Die Marschrichtung der EU stimmt und eine Rohstoffstrategie ist sehr zu begrüßen. Die Prioritätensetzung und konkrete Ausgestaltung erscheinen aber noch an verschiedenen Stellen verbesserungsfähig. So ist es gut und richtig, dass die EU die Sicherung von kritischen und strategisch…