• Kunst & Kultur

    Holocaust Research and Memory Politics in Ukraine in Times of War

    Putin has justified his attack on Ukraine with, among other things, his long-standing claim that the government in Kyiv is led by Nazis and supporters of nationalist leader and Nazi collaborator Stepan Bandera. Although this propaganda is primarily aimed at domestic audiences, it has also had an impact in Germany, where knowledge of Ukraine’s past and present is limited: the "Holocaust by bullets" in the occupied Soviet territories has only recently come to the attention of a wider public, and as has now become clear, Ukrainian history as a whole represents terra incognita even for many historians of Eastern Europe. This roundtable discussion will therefore focus on Holocaust research in…

  • Kunst & Kultur

    Georg Kronawitter − eine Ära in München

    Vor 50 Jahren trat der Sozialdemokrat Georg Kronawitter das Amt des Münchner Oberbürgermeisters an. Seit 1966 war er Mitglied des Bayerischen Landtages, landwirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, deren stellvertretender Vorsitzender und ab 1970 Vorsitzender des SPD-Bezirks Oberbayern-Schwaben. 1972 wurde er als Nachfolger von Hans-Jochen Vogel an die Stadtspitze gewählt. 1978 trat er wegen innerparteilicher Querelen nicht mehr an, gewann jedoch 1984 erneut die Wahl zum Oberbürgermeister und blieb bis 1993 im Amt. Als „Bürgeranwalt“ der Münchner Abendzeitung war Kronawitter weiterhin eine Stimme in der Stadt, die gehört wurde. Er starb 2016. Die Ära Kronawitter war für die Stadt München eine wichtige Zeit stadtpolitischer Veränderungen. Die Olympischen Spiele hatten trotz ihres tragischen…

  • Kunst & Kultur

    Restoring the Subjectivities of Children in the Holocaust

    Children hardly leave any sources behind. The Keynote Lecture by Nicholas Stargardt will explore some of the rare materials that survive from the Holocaust, ranging from home movies with hidden children in Belgium, to autobiographies in the medical records of the killing asylum at Hadamar, from drawings done by girls in Theresienstadt to those done by two boys on their liberation from Auschwitz. Stargardt argues for an approach to interpreting these children’s subjectivities, which can work with such complex, and fragmentary sources while respecting the many silences which remain. The Keynote Lecture is the part of International Conference “Childhood at War and Genocide: Children’s Experience, Agency, Survival, Memories and Representations…

  • Kunst & Kultur

    Das Oktoberheft der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (4/2022) ist erschienen

    Das letzte Heft des aktuellen Jahrgangs bietet ein breites Spektrum an Themen und me­tho­di­schen Zugängen – von der Geschichte der Diplomatie und der internationalen Beziehungen bis zur Zeitgeschichte des Islam und der gegenwartsnahen Geschichte konservativer Pop­kul­tur. Den Anfang macht Andreas Wirsching, der auf der Basis neuer Quellen und unter be­son­de­rer Berücksichtigung des Faktors Zeit der bis heute umstrittenen Frage nachgeht, ob es ei­nen kausalen Zusammenhang zwischen der Zustimmung der von Helmut Kohl geführten Bun­­des­re­gierung zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion und dem Ja des französischen Prä­sidenten Mitterand zur deutschen Einheit gegeben hat. Lukas Grawe dis­kutiert die Motive, die dem Jugendschutzgesetz von 1938 – einem nationalsozialistischen Vor­zeigeprojekt – zu­grun­de lagen, und kommt…

  • Kunst & Kultur

    „Mein Kampf“ jetzt auch als Online-Fassung

    Das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) stellt seine kritische Edition von Hitlers Hetzschrift „Mein Kampf“ nun auch in einer kostenfreien Online-Fassung bereit. Unter www.mein-kampf-edition.de ist die im Januar 2016 veröffentlichte Printausgabe ab sofort auch komplett im Internet verfügbar. Unmittelbar nach Ablauf des Urheberrechts am 31. Dezember 2015 hat das Institut für Zeitgeschichte eine vielbeachtete wissenschaftliche Edition von „Mein Kampf“ vorgelegt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Freistaat Bayern das Urheberrecht genutzt, um eine Neuauflage des Propagandawerkes zu unterbinden. Doch 70 Jahre nach dem Tod Hitlers stand dieser juristische Hebel nicht mehr zur Verfügung. „Mit der kritischen Edition verfolgte das IfZ deshalb eine doppelte Zielsetzung“, erklärt Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für…

  • Medien

    Das Juliheft der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (3/2022) ist erschienen

    Das dritte Heft des laufenden Jahrgangs hat trotz seiner thematischen Vielfalt einen inhaltli­chen Schwerpunkt: Drei Aufsätze thematisieren in der einen oder anderen Form die Er­in­ne­rungs­kultur mit Blick auf den Nationalsozialismus und vermessen dabei das Spannungsfeld zwi­­schen History und Memory. Den Anfang macht Hans Günter Hockerts, der die Leserinnen und Leser mitnimmt auf eine mi­nutiöse Spurensuche zur letztlich fatalen Flugblattaktion der Geschwister Scholl im Lichthof der Ludwig-Maxi­mi­lians-Universität am 18. Februar 1943. Philipp Oswalt rekonstruiert das Projekt eines Wie­der­aufbaus der Potsdamer Garnisonkirche, verweist auf problematische Pfad­abhängigkeiten und verfolgt das um­strit­te­ne Vorhaben bis an die Schwelle zur Gegenwart. René Smolarski schließlich widmet sich Briefmarken als ungewöhnlicher Quelle und entfaltet daran neue Facetten des…

  • Kunst & Kultur

    Die Gegenwart der Geschichte

    Geschichte hat Konjunktur, auch und gerade in den Auslagestapeln des Buchhandels. Doch was lohnt sich zu lesen? Welche Neuerscheinung aus dem Bereich der Geschichte ist gewichtig genug, um sich als historisch interessierte Leserin oder interessierter Leser durch die Seiten zu kämpfen? Das Historische Quartett bewertet, kritisiert, empfiehlt – gerne auch kontrovers. Drei Schwergewichte der Historikerzunft stellen aktuelle Lektüre über das 19. und 20. Jahrhundert bis in die heutige Gegenwart vor und laden sich dazu einen aktuellen Gast ein. Zu Gast in der Expertenrunde ist der Historiker, Buchautor und Publizist Martin Doerry. Die Titelauswahl des »Historischen Quartetts« spiegelt die politischen und gesellschaftlichen Konflikte unserer Zeit. Im Zentrum: der Krieg Russlands gegen die…

  • Kunst & Kultur

    Karl Süßheim Bey. Eine Biografie über Grenzen

    Karl Süßheim, jüdischer Orientalist, Professor an der LMU und Bruder des sozialdemokratischen Politikers Max Süßheim, gehört zu jenen nach 1933 vertriebenen Münchner Intellektuellen, die aus dem öffentlichen Gedächtnis verdrängt wurden. Er sprach fließend Türkisch und Arabisch und verfügte über ein Netzwerk, das ihn bis in die Spitzen der osmanischen und türkischen Eliten führte. 1933 erhielt er Berufsverbot, im Jahr 1941 entschloss er sich zur Emigration. Bis zu seinem Tod 1947 lehrte er in Istanbul. Kristina Milz ermöglicht mit ihrer fulminanten Biografie nun eine erinnerungskulturelle „Wieder- gutmachung“, die insbesondere für die Stadt München von Bedeutung ist. Lisa R. D’Angelo, Karl Süßheims Enkelin aus Chicago, eröffnet den Abend mit persönlichen Erinnerungen. Mit…

  • Bildung & Karriere

    Neues aus der Institutsleitung

    Die 46-jährige Historikerin wurde 2007 an der Universität Augsburg promoviert, forschte an der Universität Eichstätt-Ingolstadt, dem Deutschen Historischen Institut London, am Historischen Kolleg und an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dort habilitierte sie sich 2015 mit der Studie „Die Hüter der Begriffe. Politische Sprachen des Konservativen in Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland, 1945-1980“. Neben der britischen Geschichte und der Geschichte des Konservatismus liegen ihre Forschungsschwerpunkte insbesondere in der Gesellschaftsgeschichte der nationalsozialistischen Diktatur und der modernen Regionalgeschichte. Ihre Dissertation „Ethnische Gewissheiten“ untersuchte die Bedeutung regionaler Identität vom Kaiserreich bis zum NS-Regime am Beispiel des bayerischen Schwaben. Martina Steber war seit 2017 stellvertretende Leiterin der Münchner Forschungsabteilung am Institut für Zeitgeschichte und hat mehrere…

  • Kunst & Kultur

    Dokumente einer nationalsozialistischen Familie

    Die Tagebücher und Briefe des Ehepaars Marta und Egon Oelwein geben einen einzigartig tiefen Einblick in das Leben und Denken einer Familie, die sich aus voller Überzeugung als Teil der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ verstand. Ihre Aufzeichnungen spiegeln die Karriere eines Führers im Reichsarbeitsdienst und zeigen, welche Anziehungskraft der Nationalsozialismus auf so viele Deutsche hatte und wie er das Leben bis in die Kindererziehung hinein beeinflusste. Am Ende lag auch dieser familiäre Mikrokosmos in Trümmern: Marta Oelwein musste mit ihren drei Kindern aus Oberschlesien fliehen, und ihr Mann fiel als Freiwilliger der Waffen-SS. Im Mittelpunkt der Buchpräsentation steht eine Lesung ausgewählter Tagebuch- und Briefauszüge durch Henriette Nagel und Steffen Link, die dem…