-
Multi-Asset: Wir sind noch nicht über den Berg
Dank starken Verbraucherausgaben schrumpfte die US-Wirtschaft 2023 nicht. Doch wie stabil ist der US-Konsument? Investoren preisen Zinssenkungen ein, obwohl die Zentralbanken weiterhin wachsam gegenüber einer hartnäckigen Inflation sind, wodurch die Zinssätze länger hoch bleiben könnten. Die Chancen für eine sanfte Landung sind nach wie vor gering Gegen Ende 2023 konnten viele Anlageklassen eine starke Performance erzielen: Die Märkte hatten Zinssenkungen eingepreist, offenbar zusammen mit einer erwarteten „sanften Landung“, bei der sich die Wirtschaft verlangsamt, aber eine Rezession und ein starker Anstieg der Arbeitslosigkeit vermieden werden. In diesem Umfeld stiegen sowohl Staatsanleihen als auch Risikoanlagen wie Aktien und Unternehmensanleihen, da die Anleger davon überzeugt waren, dass der Höhepunkt der Zinssätze erreicht…
-
US-BIP: Disflation und starke Verbraucher
Die veröffentlichten BIP-Zahlen bestätigen die bisherigen Daten, die die These einer erfolgreichen weichen Landung bei der Inflationsbekämpfung durch die Fed stützen. Die Zahlen spiegeln die Disinflation und die Stärke der US-Verbraucher wider. Dies ist für viele überraschend, dürfte aber darauf zurückzuführen sein, dass die Konsumenten nicht so stark auf höhere Zinssätze (vor allem bei Hypotheken) reagieren. Die Verbraucher haben während der Pandemie rekordverdächtig niedrige Finanzierungssätze abgeschlossen und sind somit kaum variablen Zinssätzen ausgesetzt. Solange die Fed die Zinsen nicht übereilt senkt und dem System Liquidität zuführt, bleibt eine zweite Inflationswelle aus, und die Fed dürfte die Preise erfolgreich normalisiert und ein Abwürgen der Wirtschaft vermieden haben. Ironischerweise sollten wir eine…
-
Globale Anleihen – niedrigere Anleiherenditen im Jahr 2024?
Kommentar von Jenna Barnard und John Pattullo, Co-Heads of Global Bonds, Janus Henderson Investors Nach der vorübergehenden Belastung der Anleiheerträge durch den „Bear Steepener“ im Oktober 2023 scheint dieser nun den Höhepunkt der Zinssätze eingeläutet zu haben Reaktionen nach dem Zinshöhepunkt dürften zu niedrigeren Anleiherenditen führen Dies verspricht potenziell hohe Erträge aus zinssensiblen Bereichen wie Staatsanleihen, doch die Konjunkturschwäche erfordert eine sorgfältige Auswahl der Unternehmensanleihen 2023 sollte eigentlich das Jahr der Anleihen werden und während die Erträge positiv ausfielen, was weitgehend die Einnahmen aus den Anleihen widerspiegelte, war ein starker Kapitalzuwachs durch einen Renditerückgang weniger wahrscheinlich. Da die Zinssätze ihren Höhepunkt erreicht haben dürften, stellt sich die Frage nach…
-
Europäische Aktien 2024: Einflussfaktor globaler Investmentthemen wichtig
„Generell können wir mit mehr Paranoia, mehr Volatilität und mehr unberechenbarem Verhalten auf den Märkten rechnen. Alle sind besessen von Rezession, Inflation und der Frage, ob die Zinssätze ihren Höhepunkt erreicht haben“, schätzt Tom O’Hara, European Equities Portfolio Manager bei Janus Henderson, das zukünftige Marktumfeld ein. Unabhängig von einer weichen oder harten Landung seien weitere Turbulenzen zu erwarten. Laut O´Hara böte sich unabhängig davon die Chance, die Unternehmen zu kaufen, die seiner Meinung nach nicht nur 2024, sondern idealerweise auch im nächsten Jahrzehnt erfolgreich sein werden. Die Ausgaben für den Bau von Fabriken in den USA belaufen sich derzeit auf fast 0,6 % des BIP – so viel wurde seit…
-
Rohstoffaktien: Investiert und geduldig bleiben
Kommentar von Daniel Sullivan, Head of Global Natural Resources, Janus Henderson Investors Schwaches Jahr 2023, das potenzielle Risiken eingepreist hat Wachsende Bevölkerungszahlen, Übergang zu erneuerbaren Energien und Dekarbonisierung, Re-Shoring von Lieferketten und Kapitaldisziplin sprechen langfristig für Rohstoffaktien Kernkriterien für ein Engagement sind: Diversifizierung, Qualität, verbesserte ESG-Profile Unter anderem führte die Konjunkturschwäche in China zu einem schwachen Jahr für Rohstoffaktien im Vergleich zum gesamten Aktienmarkt.[1] Doch wir sind der Meinung, dass ein gut diversifiziertes Engagement in Rohstoffaktien selten so wichtig war wie 2024. Auch wenn geopolitische Entwicklungen kaum vorhersehbar sind, halten wir es für möglich, dass 2024 im makroökonomischen Umfeld so etwas wie eine "Rückkehr zur Normalität" eintreten könnte. In den letzten vier…
-
Gesundheitsaktien: Bereit für eine ruhigere Fahrt in 2024?
Der Gesundheitssektor verzeichnete ein Jahr der Underperformance: Rückläufige Corona-Umsätze, steigende Anleiherenditen, Disruption durch neue Therapien zur Gewichtsreduktion Viele Bewertungen im Gesundheitssektor sind daraufhin gesunken. Dies könnte den Sektor gegenüber einer Konjunkturabschwächung widerstandsfähiger machen oder die Renditen durch neue Wachstumstreiber steigern 2024 dürften Anleger von den defensiven und wachstumsorientierten Eigenschaften des Gesundheitssektors profitieren 2023 war ein turbulentes Jahr für den Gesundheitssektor: In einigen Bereichen, wie z. B. bei Medizinprodukten, kehrten sich Gewinne in Verluste um, während die Aktien von Hersteller neuer Medikamente gegen Fettleibigkeit hohe zweistellige Renditen erzielten. Künftig könnte sich die Lage unserer Meinung nach allmählich entspannen. Attraktive Bewertungen, zahlreiche medizinische Fortschritte und positive langfristige demografische Trends haben den Sektor…
-
US-Arbeitsmarktdaten: Senkung der Leitzinsen wohl später als erwartet
Es wurden etwas mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, insbesondere wenn man die Ergebnisse der Umfragen bei Unternehmen und Haushalten zusammenfasst. Diese anhaltende Arbeitsplatzschaffung und die niedrigere Arbeitslosenquote dürften die Befürchtungen zerstreuen, dass sich der Arbeitsmarkt bereits stark abgeschwächt hat; die Wahrscheinlichkeit einer bevorstehenden harten Landung dürfte aufgrund der heutigen Daten nicht steigen. Die anhaltende, wenn auch leichte Verlangsamung des jährlichen Lohnanstiegs und der erneute Anstieg der Erwerbsquote sollten die Fed bestärken. Allerdings werden die jüngsten Daten die Fed wahrscheinlich zu dem Schluss kommen lassen, dass die Leitzinsen 2024 wohl nicht so schnell gesenkt werden, wie es der Markt in letzter Zeit einschätzt, so dass es möglicherweise einen Fall von „höher…
-
Janus Hendersons globaler Fixed-Income-Chef zu 2024: Jetzt wird gerechnet!
Wendejahr 2024: Inflation unter Kontrolle, Zinssenkungen möglich Möglicher Renditerückgang könnte Anleihen Diversifikationspotenzial zurückbringen Verzögerte Auswirkungen der geldpolitischen Straffung beeinträchtigen Unternehmensanleihesektor Anleihekurse entwickeln sich entgegengesetzt zu ihren Renditen. Wenn die Renditen fallen, steigen die Anleihekurse und umgekehrt. Die Renditen sind in den letzten drei Jahren in die Höhe geschnellt, aber da sie ihren Höhepunkt erreicht zu haben scheinen, sehen wir die Aussichten für Anleihen 2024 zunehmend positiv. Abbildung 1 zeigt, wie die Erträge aus Anleihen einen Puffer gegen höhere Zinssätze bilden, während ein Rückgang der Renditen die Aussicht auf einen durch Kapitalgewinne erhöhten Ertrag bietet. Wahrscheinlichkeit: Höchstzinsen bieten eine hohe Aussicht auf positive Erträge Die Zentralbanken haben die Inflation relativ…
-
Börsennotierte Immobilien: Wendepunkt erreicht?
Börsennotierte REITs könnten Profiteure der Zinswende sein Investoren haben einen Sektor mit weiterhin guter Mieternachfrage und Ertragswachstum übersehen Börsennotierte Immobilien dürften bald zum „Angriff“ übergehen, da sie im Vergleich zu ungelisteten Immobilien einen Kosten- und Kapitalvorteil haben Auch wenn 2023 zweifellos neue Herausforderungen mit sich brachte, waren die wichtigsten Faktoren für die Performance von Real Estate Investment Trusts (REITs) weiterhin die Entwicklung der erwarteten Zinssätze und insbesondere der Realzinsen. Dies führte zu weiterer Volatilität am globalen REIT-Markt im Jahr 2023, aber letztlich nur zu geringen Renditen, wobei der FTSE EPRA Nareit Developed Index in US-Dollar zum Zeitpunkt der Berichterstellung (27. November 2023) um etwa 1 % zurückging.[1] Während der…
-
Wandel meistern: Drei Faktoren für eine langfristige Investmentstrategie
Welt im Wandel: Verschiebungen in Geopolitik, Demografie und Kapitalversorgung Erhebliche Veränderungen der Rahmenbedingungen, neue Dynamiken sowie Gewinner und Verlierer vorprogrammiert Wandel erfordert differenzierte Erkenntnisse und proaktive Investmentstrategien Die Welt verändert sich, und damit auch die Finanzmärkte. Das neue Umfeld wird sich stark von dem der jüngsten Zeit unterscheiden. Der Wandel erfordert kompetente Analysen, differenzierte Einblicke und proaktive Anlagestrategien, um die Chancen zu nutzen. Es wird kurzfristige Trends geben, aber ebenso wichtig sind strukturelle Veränderungen, die die Investmentlandschaft in den nächsten zehn oder mehr Jahren verändern werden. Bei der Bewertung der Portfoliopositionierung sollten Investoren unserer Meinung nach drei langfristige, relativ unveränderliche Makrofaktoren berücksichtigen. 1. Geopolitische Neuausrichtung Der geopolitische Wandel ist so…