-
Technologie: Kampf der Inflation
. Tech-Investoren: Gründliche Bewertung und Fokus auf Bilanzstärke entscheidend Technologie macht Produkte und Prozesse billiger, schneller und besser Produktivitätssteigerung, Automatisierung und Ressourcenoptimierung gegen Inflation In der Hochphase der Pandemie mussten weltweit Regierungen und Unternehmen einen Großteil der physischen Produktion und Investitionen einstellen. Die Angebotskurve sank praktisch auf Null. Gleichzeitig mussten noch nie dagewesene fiskalische und monetäre Maßnahmen ergriffen werden, um die Krise zu bewältigen. Diese Nachfrage- und Angebotsschwankungen haben verständlicherweise zu einem Inflationsschub geführt. Anhaltende Lieferkettenprobleme, Arbeitskräftemangel, steigende Gesundheitskosten, Transportengpässe und höhere Energiekosten vor dem Hintergrund einer allgegenwärtigen demografischen Zeitbombe rücken immer mehr ins Blickfeld. Während die Inflation bei Gütern mit den Energiepreisen nachlassen könnte, entsteht der größte Kostendruck bei Dienstleistungen,…
-
Q4 Multi-Asset-Ausblick: Noch viel zu tun
Ende des dritten Quartals verzeichneten die wichtigsten Indizes weltweit zweistellige Verluste in den meisten Aktienkategorien, Unternehmens- und Staatsanleihen. Ein Inflationsrückgang dürfte den Druck auf Zentralbanken, Zinssätze und Finanzmärkte etwas verringern. Sollte die Kerninflation jedoch länger hoch bleiben, könnten die Bärenmärkte für Aktien und Anleihen noch weiter anhalten. Mit dem Erreichen des Zinshöchststandes erwarten wir, dass die Korrelation zwischen Staatsanleihen und Risikoanlagen schwächer wird, sodass erstere ihre Diversifizierungsfunktion in Multi-Asset-Portfolios zurückgewinnen dürften Obwohl das Jahr 2022 erst zu drei Vierteln vorbei ist, ist schon jetzt klar, dass es ein denkwürdiges Jahr für die globalen Finanzmärkte sein wird. Viele Anleger erleben in diesem Jahr Wirtschafts- und Marktphänomene, die sie in ihrer Laufbahn…
-
Geldpolitischer Overkill … Rezession im Anmarsch
Die am weitesten vorlaufenden „Frühindikatoren“ der Konjunkturzyklen zeigen beunruhigendes Bild eines synchronisierten und langen Abschwungs bzw. einer tiefen Rezession weltweit Wachstumsrückgänge beenden zyklische Inflationsphasen; daher erreicht die Inflation ihren Höhepunkt in der Regel in einer Rezession Infolgedessen ist das Risiko eines geldpolitischen Overkills so hoch wie nie zuvor in unserer Laufbahn Weit vorlaufende wirtschaftliche Indikatoren haben die Erwartungen einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums im zweiten Halbjahr 2022 in eine lange und tiefe globale Rezession bis mindestens Mitte 2023 verwandelt. Diese Prognose ist eine der düstersten unserer bisherigen Laufbahn. Alle von uns routinemäßig verfolgten langfristigen Konjunkturindikatoren sind in diesem Jahr auf Werte eingebrochen, die auf eine ungewöhnlich synchron verlaufende globale Rezession hindeuten.…
-
Kommentar zum OPEC-Treffen
Am Mittwoch kündigte die OPEC+ eine Drosselung der Fördermenge um 2 Mio. Barrel pro Tag gegenüber den derzeitigen Mengen an. Im Vorfeld des Treffens hatten sich die Gerüchte über eine beträchtliche Kürzung verdichtet. Da es sich um das erste persönliche Treffen seit 2020 handelte, war eine Änderung der Politik zu erwarten. Die Drosselung von 2 Mio. Barrel pro Tag übertraf jedoch die Erwartungen, denn der Konsens lag bei einer Drosselung von 1 Mio. Barrel pro Tag. Als Gruppe liegt die OPEC+ derzeit unter ihrer Gesamtquote, sodass die angekündigte Kürzung um 2 Mio. Barrel pro Tag tatsächlich zu einer Verringerung des Angebots um 900.000 Barrel pro Tag auf 1,1 Mio. Barrel…
-
Kann ein Manager einen Value-Stil verfolgen und trotzdem ESG sein?
. Europäische ESG-Investitionsströme, die bisher kaum von Abwärtsbewegungen betroffen waren, wurden durch die erhöhte Marktvolatilität im Jahr 2022 negativ beeinflusst Daten zeigen eine unbedeutende Beziehung zwischen dem ESG-Score und der Aktienbewertung Genügend günstige Aktien mit guten ESG-Ratings für Value-Manager vorhanden Nachdem die Nettomittelzuflüsse seit 2016 stets gestiegen waren, verzeichneten europäische ESG-Aktienfonds im zweiten Quartal 2022 erstmalig Abflüsse. Während sich die erhöhte Marktunsicherheit auf die große Mehrzahl der Aktienstrategien im Jahr 2022 ausgewirkt hat, ist es besonders interessant, dass die Mittelflüsse in ESG-Fonds negativ werden, während sie von früheren „Risk-Off-Phasen“ an den Aktienmärkten nicht betroffen waren. Es erscheint unwahrscheinlich, dass sich die Anleger von nachhaltigen Investitionen abwenden. Vielmehr könnten sich die…
-
Janus Henderson erweitert sein deutsches Vertriebsteam
Janus Henderson ernennt Bernd Riedel zum Sales Director für Deutschland. Bernd Riedel, der diese Funktion am 1. Oktober 2022 übernommen hat, wird am Standort Frankfurt am Main arbeiten und an Daniela Brogt, Head of Sales für Deutschland und Österreich, berichten. In seiner neuen Funktion wird er die Kundenbetreuung von Janus Henderson und den weiteren Aufbau einer starken Präsenz auf dem deutschen Markt verantworten. Er wird vor allem die großen Universalbanken, einschließlich Asset Allocators, sowie einige Family Offices in Deutschland betreuen. Riedel verfügt über mehr als drei Jahrzehnte Branchenerfahrung. Er kommt von NN Investment Partners, wo er als Senior Sales Director für den Wholesale-Markt zuständig war. Davor war er Executive Director…
-
Die Energiekrise in Europa meistern
Der Ölsektor ist seit Jahresbeginn der Sektor mit der besten Performance in Europa Ein begrenztes Ölangebot und eine robuste Nachfrage sind günstige Rahmenbedingungen für dauerhaft höhere Ölpreise Für den geregelten Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft müssen Öl- und Gasunternehmen realistische Strategien und Ziele festlegen Falls Europa in der Investmentwelt nicht schon vorher unbeliebt war, dann sicherlich jetzt. Nach sechs Monaten Krieg in der Ukraine ohne Anzeichen eines Waffenstillstands, einer drohenden Rezession und einer sich verschärfenden Energiekrise ist die Stimmung nachvollziehbar. Doch wo manche den Untergang sehen, sehen wir die Chance. Als aktive Anleger suchen wir nach einem Mehrwert, wenn der Markt sich zurückzieht. Das ist bei Öl und Gas schon…
-
Kommentar zum Ergebnis der italienischen Wahl und ersten Hochrechnungen
Es ist noch etwas früh, und die endgültigen Ergebnisse können von den Umfragen zum Wahlausgang etwas abweichen, aber im Großen und Ganzen stimmen sie mit den letzten Umfragen von vor ein paar Wochen überein. Die Koalition der Rechtsparteien wird voraussichtlich eine Mehrheit in beiden Kammern erlangen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sie eine Super-Mehrheit (2/3-Mehrheit) erlangen, die es ihnen ermöglicht hätte, einseitig Verfassungsänderungen vorzunehmen. Für die Anleger ist vielleicht auch das relative Abschneiden der Parteien bei dieser Wahl von Bedeutung. In der Rechtskoalition wird erwartet, dass die „Brüder Italiens“ den größten Stimmenanteil aller Parteien erhalten werden, während die Lega (unter der Führung von Matteo Salvini) hinter den Erwartungen zurückbleibt und…
-
Grafikprozessoren bestimmen die Zukunft der Computertechnik
Grafikprozessoren (Graphics Processing Units, GPUs) sind der Motor für die Zukunft der Datenverarbeitung. GPUs sind spezielle elektronische Schaltkreise, die mit dem Gehirn des Computers, dem Prozessor (Central Processing Unit, CPU), zusammenarbeiten, um die Leistung von Computern zu verbessern. Während GPUs ursprünglich in der Computergrafik und Bildverarbeitung eingesetzt wurden, hat sich der Anwendungsbereich mit der Weiterentwicklung der Technologie erheblich vergrößert. Das Mooresche Gesetz – die Beobachtung, dass sich die Anzahl der Transistoren in einem integrierten Schaltkreis alle zwei Jahre verdoppelt, während sich die Kosten für die Datenverarbeitung halbieren – hat die Nutzung von GPUs vereinfacht. Dies hat die Nutzung von Grafikprozessoren in zahlreichen Branchen vorangetrieben. Hochleistungs-GPUs sind heute für viele unterschiedliche…
-
EZB: Frühzeitig handeln, umfangreich handeln und noch mehr tun
Die EZB hat heute die Zinssätze um 75 Basispunkte angehoben und damit die Zinsen deutlich über Null gebracht – der größte Schritt seit ihrer Gründung. Die EZB bezeichnete dies als „Frontloading“. Zweifellos ist es eine erhebliche Veränderung gegenüber den Erwartungen unmittelbar nach der Juli-Sitzung, als sie sich dafür entschied, die Zinserhöhungen mit einer Anhebung um 50 Basispunkte „vorzuziehen“ – angeblich, um bei künftigen Sitzungen moderater vorgehen zu können. In Wirklichkeit ist die EZB von einer Phase der Unsicherheit darüber, wie sie reagieren sollte, zu einer Phase übergegangen, in der zunehmend Gewissheit besteht, dass sie energisch reagieren muss, um zu verhindern, dass sich die hohe kurzfristige Inflation in den längerfristigen Inflationserwartungen…