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Wieser/Auracher machen Titel-Hattrick perfekt
Die Ostsee ist ein Ententeich. So jedenfalls präsentierte sich die Außenförde am Morgen des vierten Segeltages des Revivals der olympischen Segelregatten von 1972. Spiegelblank die See, Dunst-verhangen die Luft. Hoffnung auf Wettfahrten machte das nicht. Doch Robert Niemczewski, Wettfahrtleiter der Drachen und Stare, hatte ein Windmess-Team auf die Bahn geschickt. Eine Expertenmeinung hilft eben bei der Entscheidungsfindung. Und der Stollergrund meldete sechs Knoten Wind. Genug, um in der Frühbesprechung der Wettfahrtleiter die Ampel auf Grün zum Auslaufen zu stellen. Alle Skepsis wurde schließlich auf der Bahn nach etwas Wartezeit davongefegt. Der Wind pendelte zwar stark, drehte aber beständig auf und sorgte sogar für Schaumkronen auf dem Wasser. Eine perfekte Bühne…
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Ausfahrt mit Anekdoten
Schöne Erinnerungen an gemeinsame schöne Zeiten standen im Mittelpunkt der Gespräche bei einer Ausfahrt mit der „Bussard“ von Kiel nach Schilksee, zu der die Veranstalter des Revivals für die olympischen Segelwettkämpfe vor Kiel von 1972 – Kieler Yacht-Club, Norddeutscher Regatta-Verein und Verein Seglerhaus am Wannsee – eingeladen hatten. An Bord waren zahlreiche Olympia-Veteranen von 1972, Vereinsmitglieder und die Vorsitzenden der drei veranstaltenden Vereine, Organisatoren und Gäste wie die DSV-Präsidentin, Mona Küppers, DSV-Vizepräsident Claus-Otto Hansen und Ingrid Thomsen (Ehemann Dirk Thomsen war Kommodore des KYC, 2001-2005 Präsident des DSV und großer Förderer der Starboot-Klasse). Einen besseren Ort für dieses geschichtsträchtige Treffen hätte es nicht geben können, schließlich fungierte die „Bussard“ vor…
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Von der Jugend zu den Legenden
Um 19 Uhr wurde die Revival-Veranstaltung „50 Jahre Olympischen Spiele in Kiel“ in Schilksee offiziell eröffnet. Und einen besonderen Höhepunkt gab es gleich zu Beginn. Der Vorsitzende des Kieler Yacht-Clubs, Hauke Berndt, ehrte mit Britt Wenzel und Roland Weiß zwei Mitstreiter, die seit 50 Jahren für die Veranstalter der Kieler Woche und den Kieler Yacht-Club im Einsatz sind. Britt Wenzel war Hostess bei den Olympischen Spielen in Kiel und seitdem durchgängig im Kieler-Woche-Team im Presseteam im Einsatz. Roland Weiss war 1972 Funker auf dem Startschiff „Bussard“ und seit 1989 Leiter die Funkzentrale der Kieler Woche in Schilksee. Beide erhielten unter großen Applaus die Erinnerungsmedaille mit einer stilisierten 50 für ihren…
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Tausche Kiel gegen Reifen
Das Zusammenspiel der Gemeinsamen Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften (GIDJM/10. bis 16. August) und des Revivals der ehemaligen olympischen Bootsklassen von 1972 (15. bis 21. August) in Kiel verbindet die Zukunft mit der Vergangenheit. Und für viele ehemalige Olympia-Teilnehmer von 1972 kommt zu einem Wiedersehen nach 50 Jahren. Einige Olympia-Veteranen sind fünf Jahrzehnte später wieder in Kiel – als Aktive, Betreuer, Rallye-Teilnehmer oder Zuschauer. Norbert Wagner startet im Jubiläumsjahr im Oldtimer auf vier Rädern statt in der Soling. Der heute 86-Jährige nimmt am 8. August (Start zwischen 8 und 10.30 Uhr) an der Olympia-Rallye teil. Dazu hat er mit seinem Co-Piloten Peter Sauer seinen Jaguar (Baujahr 1965) auf Vordermann gebracht. Bei der…
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Markus Wieser tritt zum Hattrick an
Elf Tage hochkarätiger Segelsport vor Kiel im August, knapp zwei Monate nach der Kieler Woche: Den Auftakt machen die Nachwuchsklassen des Deutschen Segler-Verbandes bei den Gemeinsamen Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften (GIDJM / 10. bis 16. August), danach treten vom 17. bis 21. August die Aktiven in vier 1972 olympischen Klassen zum Revival „50 Jahre Olympische Spiele in Kiel“ an. Die Soling-Klasse (nur sechs Meldungen) wurde frühzeitig abgesagt, nun fiel auch die Finn-EM nach Absprache mit der internationalen Klassenvereinigung einer zu geringen Meldezahl zum Opfer. In den Klassen Drachen, Flying Dutchman, Star und Tempest geht es um Siege und zusätzliche Titel. So segeln die Drachen um Ranglisten-Punkte, die Flying Dutchman um die…
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Blaues Blut, Promis und Profis
Die Olympischen Segel-Wettkämpfe 1972 vor Kiel waren ein Jahrhundertereignis für Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt. Für die 318 Segler aus 42 Nationen, darunter viel Prominenz und sogar Blaues Blut, wurde in Schilksee ein Olympiazentrum gebaut, das auch nach 50 Jahren immer noch fleißig genutzt wird. Auch wenn nicht jeder dem Charme der 70er Jahre erliegt, den die Anlage ausstrahlt, einen großen Pluspunkt hat sie allemal zu bieten: Kaum ein Olympiazentrum ist nachhaltiger. Bis heute findet in Schilksee jährlich die Kieler Woche mit bis zu 4000 Aktiven statt. „Wir haben den Olympischen Spielen viel zu verdanken. Jetzt möchten wir uns mit dem Revival-Event zum 50. Jubiläum bedanken“, so Kiels Organisationsleiter Dirk Ramhorst (Kieler Yacht-Club).…
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Ausscheidung verloren, Gold gewonnen
Die Ausscheidung haben die Berliner verloren, doch die Olympischen Spiele in Kiel haben sie dennoch aktiv miterlebt. Zwar nicht in ihrem Soling, dafür auf einem Landungsboot und einer Barkasse der Deutschen Marine. Dabeisein war eben schon immer alles. Die deutschen Soling-Segler Klaus Schäfers und Thomas Lutterbeck waren im Wettfahrtteam vom Verein Seglerhaus am Wannsee auf der Bahn Bravo im Einsatz. Und am Ende gab es sogar eine ganz besondere Goldmedaille. 50 Jahre nach den olympischen Segelwettkämpfen vor Kiel werden Erinnerungen wach, denn vom 10. bis 21. August verbindet Kiel die Zukunft mit der Historie. Den Segel-Auftakt machen die Gemeinsamen Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften (GIDJM, zwölf Klassen) vom 10. bis 16. August,…
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Hoffen auf die Jollen-Spätschicht
Rasmus donnerte, Rasmus blitzte und fast alle Seglerinnen und Segler blieben ehrfurchtsvoll in Kiel-Schilksee an Land. Erhebliche Gewitterneigung bremste das Regattaprogramm der Kieler Woche am Montag (20. Juni) weitgehend ein. Alle Bootsklassen bis auf die seegehenden Yachten blieben am dritten Wettfahrttag stundenlang im Hafen. Nacheinander wurden die 2.4mR, der Gold Cup der Folkeboote sowie die Rennen der Contender, FD, OK-Jollen, Europes und ILCA 4 abgesagt. Nur der Kiel Cup startete auf der Seebahn vor Stollergrund und brachte bis zum frühen Nachmittag eine Wettfahrt ins Ziel, eine zweite startete um 16 Uhr. Frühestens für halb sechs sah Wetterexperte Meeno Schrader ein Abklingen der Gefahren voraus. Für die besten 29er (Gold- und…
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Magic Kiwis beim 29er Euro Cup
Stark schwankender, nördlicher Leichtwind machte den zweiten Wettfahrttag der Kieler Woche am Sonntag (19. Juni) zur taktischen Herausforderung für alle Aktiven. Manche segelten dabei nach dem Traumtag zuvor im Gesamtklassement steil bergab, andere kletterten aufs Zwischenpodium. George Lee Rush und Sebastian Menzies aus Neuseeland indes bleiben in der 29er-Klasse das Maß aller Dinge. Die Kiwis dominieren beim Kontinent-offen ausgeschriebenen Euro Cup weiterhin deutlich. Zweiter sind die Rostocker Carl Krause und Max Georgi punktgleich mit den Franzosen Keo Devaux/Enaël Rio. Fest in dänischer Hand: der Gold Cup der Nordischen Folkeboote. Søren Kæstel liegt mit seiner Crew Erik Andersen und Alex Lindegaard zur Halbzeit vor vier Landsleuten an der Spitze. Unangefochten agiert der…
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„Es war eine traumhafte Aalregatta“
Es ist eine liebgewonnene Tradition und stets der Auftakt der Kieler Woche am ersten Sonnabend: die traditionelle Aalregatta über 32 Seemeilen aus der Innenförde der Landeshauptstadt nach Eckernförde. Rund 1000 Aktive auf mehr als 160 Booten segelten um die Wette und je einen dicken Räucheraal für alle Teams im Zielhafen. Nach einem langen Tag auf See durften die Crews der seegehenden Yachten den Sonntag (19. Juni) dann bereits nach einem Kurzprogramm beenden. Grund: Zum Start der Rückregatta von Eckernförde nach Kiel gab es nur eine schwache Brise zwischen drei und neun Knoten, dazu aus wechselnden Richtungen. Daher entschied Seebahn-Chef Ralf Paulsen, die Yachten vorzeitig an der Bahnmarke Stollergrund-Nord zu…