• Finanzen / Bilanzen

    Erholung der Kaufkraft nimmt Fahrt auf

    Dr. Dominik Groll, Leiter Arbeitsmarkt am IfW Kiel, kommentiert die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Lohnentwicklung im 3. Quartal 2023, wonach die Reallöhne um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen sind. Groll verantwortet die Arbeitsmarktanalyse am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel), erstellt federführend die Arbeitsmarktprognosen im Rahmen der Kieler Konjunkturberichte und ist an der Gemeinschaftsdiagnose für die Bundesregierung beteiligt.  „Die Erholung der Reallöhne beschleunigt sich. Während der Zuwachs der nominal gezahlten Löhne im dritten Quartal kräftig blieb, ließ der Anstieg der Lebenshaltungskosten weiter nach. Dieses Muster dürfte sich in den kommenden Quartalen fortsetzen, so dass die Kaufkraftzuwächse für die Arbeitnehmer weiter an Fahrt gewinnen.  Im bisherigen Jahresverlauf sind…

  • Finanzen / Bilanzen

    EZB-Zinserhöhungen: Spät begonnen und spät gestoppt?

    Prof. Dr. Moritz Schularick, Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) kommentiert den heutigen Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB): „Nach zehn Zinserhöhungen in Folge hat die EZB heute die richtige Entscheidung getroffen, ihren Hauptrefinanzierungssatz bei 4,5 Prozent zu belassen. Es ist vernünftig, diese Pause zu nutzen, um die Wirtschaftsaussichten zu bewerten: An der Inflationsfront sind große Fortschritte zu verzeichnen, und die Abwärtsrisiken für die Wachstumsaussichten haben sich verschärft. Eine Bestandsaufnahme zu diesem Zeitpunkt macht deutlich, dass die EZB den Zinserhöhungszyklus zu zögerlich begonnen hat, und es könnte sich herausstellen, dass sie jetzt auch die Pause zu spät einleitet. Die jüngsten Daten aus den zinssensiblen Sektoren der europäischen Wirtschaft deuten auf…

  • Finanzen / Bilanzen

    Deutschlands Industriestrategie: Den Blick vom Rückspiegel lösen

    Prof. Dr. Moritz Schularick, Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) kommentiert die heute veröffentlichte Industriestrategie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK):  „Der Fokus auf strategische und sicherheitspolitische Fragen in der Industriestrategie des BMWK trägt den geopolitischen Entwicklungen der letzten Jahre Rechnung. Die Bedeutung von Forschung und Entwicklung für den Industriestandort Deutschland wird ebenso betont wie die Notwendigkeit qualifizierter Zuwanderung, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Positiv ist auch die erklärte Absicht, unnötige Bürokratie abzubauen und Planungs- und Genehmigungsprozesse zu vereinfachen und Industriepolitik im europäischen Kontext zu verankern. Dies sind zweifellos wichtige Schritte, um die Rahmenbedingungen zu verbessern, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zu fördern und den zukünftigen wirtschaftspolitischen und…

  • Finanzen / Bilanzen

    Entwicklungshilfe zur Reduktion von Migration: kostspielig und teils ineffektiv

    Entwicklungshilfe ist weitgehend ineffektiv bei der Reduzierung irregulärer Migration. Eine neue umfassende Studie des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) kommt zu dem Ergebnis, dass Entwicklungshilfe die Zahl der Asylsuchenden nur vorübergehend senken kann – in den instabilsten Ländern wirkt sie zu diesem Zweck überhaupt nicht. Im Laufe der Zeit führt Entwicklungshilfe zu einem Anstieg regulärer Migration, zu der Arbeits-, Studien- und Familienmigration gehören. „Da die Flüchtlingszahlen stark steigen, stehen europäische und amerikanische Politikschaffende unter Druck, Lösungen zu finden, um die Zahl der Flüchtlinge und anderer Asylsuchender zu begrenzen. Fast täglich werden neue Vorschläge zur Eindämmung irregulärer Migration diskutiert. Ob sie wirksam sind, ist oft unklar, da Belege fehlen“, sagt Moritz Schularick,…

  • Finanzen / Bilanzen

    Kieler Subventionsbericht: Energiehilfen katapultieren Subventionen nach oben

    Die Finanzhilfen des Bundes sollen 2023 gegenüber dem Vorjahr auf mehr als das Doppelte anwachsen. Grund sind die Hilfen angesichts der Energiekrise. Die Finanzhilfen insgesamt steigen von 77 Mrd. Euro im Jahr 2021 auf jeweils geplante 98 Mrd. Euro im Jahr 2022 und 208 Mrd. Euro im Jahr 2023. Finanzhilfen sind damit der gewichtigste Posten im laufenden Bundeshaushalt, vor allen anderen Ausgabenkategorien wie den Sozialausgaben. „Angesichts von Ausmaß und Bedeutung der Energiekrise für das soziale Zusammenleben im Land ist ein Anstieg der Finanzhilfen zu erwarten und nachvollziehbar. Aber dieses enorme Ausmaß sprengt den bislang gekannten Rahmen“, sagt Claus-Friedrich Laaser, Subventionsexperte am IfW Kiel. Ursächlich für den außergewöhnlichen Niveausprung der Finanzhilfen…

  • Energie- / Umwelttechnik

    KORREKTUR – Terror in Israel: Ökonomische Folgen hängen von Entwicklung des Ölpreises ab

    Prof. Dr. Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel, kommentiert mögliche ökonomische Folgen des terroristischen Angriffs auf Israel am Wochenende: Der erste Satz muss wir folgt lauten. Bitte entschuldigen Sie den Tippfehler in der Vorversion. „Der Angriff auf Israel ist zuallererst ein menschliches Drama. Wir sind erschrocken über den Gewaltausbruch und empfinden große Trauer für die Opfer.  Für die ökonomischen Folgen dieses Konflikts ist die Reaktion des Ölpreises zentral. Solange die großen Ölproduzenten in der Region nicht reagieren oder von dem Konflikt betroffen sind, werden die unmittelbaren konjunkturellen Auswirkungen gering sein. Es gibt aktuell keine Anzeichen, dass die Ölproduzenten stärker involviert werden. Die Beziehungen von Saudi-Arabien und der Vereinigten Arabischen Emirate zu…

  • Finanzen / Bilanzen

    Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften: Eine Pionierin, die den Wert historischer Daten schätzt

    Prof. Dr. Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel, kommentiert die Verleihung des Sveriges Riksbank Prize in Economic Sciences 2019 (Nobelpreis) an Claudia Goldin. „Es ist höchste Zeit, dass eine dritte Frau mit dem Preis der Sveriges Riksbank für Wirtschaftswissenschaften im Gedenken an Alfred Nobel ausgezeichnet wird. Claudia Goldin ist eine herausragende Ökonomin, die sich mit einem breiten Spektrum von Themen befasst hat, darunter Frauen in der Arbeitswelt, das geschlechtsspezifische Lohngefälle, Einkommensungleichheit, technologischer Wandel, Bildung und Einwanderung. Noch entscheidender sind für mich die Methoden, die sie anwendet. Sie nutzt wertvolle Erkenntnisse aus der Vergangenheit für die Gegenwart: Mithilfe von historischen Daten quantifiziert sie langfristige Entwicklungen, woraus sich Aufschlüsse über zentrale ökonomische Zusammenhänge gewinnen lassen. Dies…

  • Forschung und Entwicklung

    Bernhard-Harms-Preis 2023 des IfW Kiel geht an Gita Gopinath

    Die Wirtschaftswissenschaftlerin Gita Gopinath wird den diesjährigen Bernhard-Harms-Preis des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) erhalten. Sie ist eine der weltweit einflussreichsten Ökonominnen auf den Gebieten der internationalen Finanzen und der internationalen Makroökonomie. Gopinath ist Erste Stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) und war zuvor Chefvolkswirtin des Fonds. Schon vor ihrer Zeit beim IWF hat sie eine herausragende akademische Karriere aufgebaut. Das IfW Kiel verleiht den Bernhard-Harms-Preis, eine der führenden europäischen Auszeichnungen für Leistungen in der internationalen Ökonomie, seit 1964 alle zwei Jahre.  Zu Beginn ihrer Karriere stach Gita Gopinath mit bahnbrechenden Arbeiten zu Staatsschulden und Zahlungsausfällen, Konjunkturzyklen in Schwellenländern und der internationalen Kapitalallokation hervor. In jüngster Zeit hat sie Pionierarbeit in…

  • Finanzen / Bilanzen

    Greix – Preisrückgang bei Eigentumswohnungen trifft vor allem Bestand, Neubaupreise relativ stabil

    Ein Vergleich der Preisentwicklung von Eigentumswohnungen nach Baujahr in Deutschlands größten Metropolen zeigt: Ausgehend von den Höchstständen sind die Preise für Neubauten bislang nur verhältnismäßig moderat zurückgegangen, der Einbruch bei Bestandsimmobilien war mehr als doppelt so hoch. Dies geht aus einer Datenanalyse des German Real Estate Index (Greix) hervor. Der Index ist ein Projekt von ECONtribute und des IfW Kiel. In Kooperation mit lokalen Gutachterausschüssen werden die tatsächlichen Verkaufspreise deutscher Immobilien nach aktuellen wissenschaftlichen Standards ausgewertet. Alle Daten für momentan 18 deutsche Städte und ihre Stadtteile sind frei verfügbar unterwww.greix.de. Die Preise für neu gebaute Eigentumswohnungen in Deutschlands Top-7-Metropolen (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln, München, Stuttgart) sind im Vergleich zu…

  • Finanzen / Bilanzen

    Daten statt Annahmen: Der Kiel Institute Africa Monitor bietet klare Fakten über Afrikas Wirtschaft

    Ein kurzer Überblick über die Marktgröße in Niger, Arbeitsmarktstatistiken in Gabun und der Anteil der Elektrizität aus erneuerbaren Quellen in Marokko: Mit dem Africa Monitor des Kiel Instituts für Weltwirtschaft lassen sich makroökonomische Trends auf dem gesamten Kontinent verfolgen. Der Monitor stellt Daten aus öffentlichen Quellen zusammen und sorgt dafür, dass diese immer auf dem neuesten Stand sind. Ein detailliertes Filtersystem ermöglicht eine präzise Datensuche und maßgeschneiderte Visualisierung. Der Africa Monitor wird offiziell auf der heutigen Konferenz „Shaping Africa’s Future: Geopolitics. Business. Sustainability“ in Berlin vorgestellt. „Der öffentliche Diskurs über Afrika basiert häufig auf subjektiven Annahmen und ist nicht durch Fakten untermauert“, sagt Sebastian Krantz, Experte am Forschungszentrum Internationale Entwicklung und verantwortlich für…