• Finanzen / Bilanzen

    IfW-Mittelfristprojektion: Deutschland steuert auf schwaches Wachstum zu

    Die Produktionsmöglichkeiten der deutschen Wirtschaft könnten in den nächsten Jahren spürbar sinken und im Mittel der nächsten Jahre dann nur noch Steigerungsraten von jährlich 0,4 Prozent zulassen, weniger als ein Drittel des langjährigen Durchschnitts von 1,3 Prozent. Wesentlich bedroht ist das Wachstum durch eine alternde Gesellschaft und damit der Verlust von Arbeitskräften. Hinzu kommen die Folgen der Corona-Pandemie und der Energiekrise. Dies geht aus der heute erschienenen Mittelfristprojektion des IfW Kiel zur Schätzung von Deutschlands längerfristigen Wachstumsaussichten hervor. Im Gegensatz dazu schätzt die IfW-Konjunkturprognose (06.09.2023: „Deutsche Wirtschaft schrumpft 2023 um 0,5 Prozent“) die tatsächliche Produktion in einem Jahr. „Wachstum ist kein Schicksal. Es gilt jetzt wirtschaftspolitisch diejenigen Standortfaktoren zu stärken,…

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    Kiel Trade Indicator 08/23: Welthandel belebt sich, Russlands Hafenaktivität fast auf Vorkriegsniveau

    Der weltweite Handel zeigt im August eine recht deutliche Gegenbewegung zu den schwachen Sommermonaten. Die Werte des Kiel Trade Indicator für den Welthandel und auch für den Handel großer Volkswirtschaften liegen allesamt im grünen Bereich und zeigen teilweise deutliche Steigerungen gegenüber dem Vormonat Juli an (preis- und saisonbereinigt). In Russlands Häfen steigt die Anzahl ankommender Containerschiffe sprunghaft an und liegt trotz Sanktionen und einem schwachen Rubel fast auf dem Niveau vor Ausbruch des Krieges. Der Stau vor dem Panamakanal ist für den globalen Warenhandel von geringer Bedeutung.  Das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator weist für den Welthandel im August im Vergleich zum Vormonat Juli ein Plus von 0,9 Prozent aus (preis-…

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    Ukraine Support Tracker: Europa sagt jetzt doppelt so viel Unterstützung zu wie die USA

    Europa hat die USA mit den zugesagten Hilfen für die Ukraine deutlich überholt, die europäischen Gesamtzusagen sind nun doppelt so hoch. Ein Hauptgrund dafür ist die neue „Ukraine-Fazilität“ der EU über 50 Mrd. Euro, aber auch andere europäische Länder haben ihre Unterstützung mit neuen mehrjährigen Paketen aufgestockt. Zum ersten Mal seit Beginn des Krieges hinken die USA nun klar hinterher. Dies ist eines der Ergebnisse der jüngsten Aktualisierung des Ukraine Support Trackers.   Im Sommer setzte die EU mit der Ankündigung des neuen mehrjährigen Unterstützungspakets in Höhe von 50 Mrd. Euro, das zwischen 2023 und 2027 bereitgestellt werden soll, ein klares Signal und verdoppelte damit die gesamten EU-Zusagen. Die Ukraine-Fazilität…

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    Herbstprognose IfW Kiel: Deutsche Wirtschaft schrumpft 2023 um 0,5 Prozent

    Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft haben sich laut jüngster Herbstprognose des IfW Kiel eingetrübt. Im Vergleich zum Vorjahr dürfte das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,5 Prozent schrumpfen, damit revidiert das IfW Kiel seine Sommerprognose (-0,3 Prozent) leicht nach unten. Gründe sind vor allem eine schwache Industriekonjunktur, die Krise in der Bauwirtschaft sowie sinkende Konsumausgaben. Für 2024 rechnet das IfW Kiel nun mit einem Plus von 1,3 Prozent (bislang +1,8 Prozent), für 2025 mit einem Plus von 1,5 Prozent. Die Inflation dürfte sich deutlich verringern und 2024 und 2025 2,1 Prozent betragen. Der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz Abschwung robust, der öffentliche Schuldenstand bleibt etwa konstant. Obwohl Belastungsfaktoren wie der…

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    Kaufkraft der Beschäftigten erstmals wieder gestiegen – wenn auch noch verhalten

    Dr. Dominik Groll, Leiter Arbeitsmarktanalyse am IfW Kiel, kommentiert die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Lohnentwicklung im 2. Quartal 2023, wonach die Reallöhne um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen sind: „Zum ersten Mal seit sechs Quartalen sind die Reallöhne gestiegen. Das Plus der um die Inflation bereinigten Löhne fällt allerdings noch minimal aus. Dass die Kaufkraft nicht weiter gesunken ist, liegt sowohl am beschleunigten Anstieg der nominal gezahlten Löhne als auch an einer nachlassenden Verbraucherpreisinflation. Die allgemeine Teuerung wird im Laufe dieses Jahres weiter nachlassen. Die Nominallöhne werden zudem weiter kräftig steigen. Ein starkes Indiz hierfür sind die Tarifabschlüsse in der Metall- und Elektroindustrie, im öffentlichen Dienst von Bund und Gemeinden,…

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    Deutsche Exporte ausgebremst: China ersetzt „Made in Germany“

    Deutsche Exporte nach China haben sich in jüngster Zeit deutlich schwächer entwickelt, als es angesichts des chinesischen Wirtschaftswachstums zu erwarten gewesen wäre. Auch der Anteil Chinas an den deutschen Gesamtexporten hat nach einem vorübergehenden Anstieg zuletzt wieder zu sinken begonnen, obwohl die chinesische Wirtschaft weiter wächst. Das ergeben am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) ausgewertete Handelsdaten. Die Zahlen sprechen zum einen dafür, dass deutsche Firmen zunehmend in China produzieren. Zum zweiten stellt Chinas Wirtschaft offenbar vermehrt Kapitalgüter selbst her, die es früher oft aus Deutschland importierte. Seit 2002 waren die deutschen Exporte nach China stark gestiegen, sinken aber nun mengenmäßig seit einigen Jahren und entwickeln sich in jüngster Zeit…

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    Kiel Trade Indicator 07/23: Welthandel trübt sich ein

    Der negative Ausblick von Mitte Juli bestätigt sich: Die Werte des Kiel Trade Indicator für den Welthandel und auch für den Handel großer Volkswirtschaften sind im Juli im Vergleich zum Juni durchweg negativ (preis- und saisonbereinigt). Bereits die Schiffsbewegungen der ersten Monatshälfte verhießen nichts Gutes, mit Vorliegen der Daten für den kompletten Monat fällt die Vorhersage noch schlechter aus. Ursache dürften vor allem die weltweit eingetrübten Konjunkturaussichten sein. Die aktuellen, schlechten Nachrichten vom Seeverkehr – Niedrigwasser im Panamakanal und die Havarie in der Nordsee – bleiben für das Gesamtbild folgenlos.  Das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator weist für den Welthandel im Juli im Vergleich zum Vormonat Juni ein deutliches Minus von…

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    Greix – Immobilienpreise in Deutschland stabilisieren sich

    Der Abwärtstrend für Immobilienpreise in Deutschland ist im zweiten Quartal 2023 teilweise gestoppt. Gegenüber dem ersten Quartal 2023 ziehen viele Preise sogar wieder leicht an, allerdings zeigt sich noch ein deutliches Minus gegenüber dem Vorjahr und den Höchstständen. Dies zeigt das jüngste Update des German Real Estate Index (GREIX), einem Projekt von ECONtribute und des IfW Kiel, der die tatsächlichen Verkaufspreise deutscher Immobilien nach aktuellsten wissenschaftlichen Standards auswertet. Alle Daten für momentan 18 deutsche Städte und ihre Stadtteile sind frei verfügbar unter www.greix.de. Häuserpreise haben laut jüngstem Update des Greix (German Real Estate Index) die Phase der Preiskorrektur zunächst überwunden und ziehen gegenüber dem Vorquartal wieder an. Die Preise für Eigentumswohnungen…

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    „Deutsche China-Strategie setzt auf die EU als Gegenpol“

    Dr. Katrin Kamin, Expertin für geoökonomische Fragen und stv. Leiterin des Forschungszentrums Handelspolitik am Kiel Institut für Weltwirtschaft, kommentiert die heute vorgestellte China-Strategie der Bundesregierung: „Die deutsche China-Strategie ist ein Schritt nach vorn im Vergleich zu frühen Entwürfen. Die Bundesregierung ist um eine breite strategische Perspektive bemüht, wichtige Fragen sind aber nicht oder unkonkret behandelt.   Brüssel und den deutschen Unternehmen kommt die Strategie entgegen. Sie setzt auf die EU als Regelsetzer, Akteur und Gegenmacht zu China und baut gegenüber deutschen Unternehmen vor allem rhetorischen Druck auf. Eigene Instrumente, wie das bilaterale Investitionsschutzabkommen mit China von 2003, bleiben unerwähnt. Eigene Ziele als führender Industriestandort in der EU ordnet die Bundesregierung der EU…

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    Ukraine Support Tracker: Neue Unterstützungszusagen liegen trotz Militäroffensive auf niedrigem Niveau

    Trotz einiger größerer Unterstützungspakete war der Gesamtbetrag neuer bilateraler Zusagen anderer Länder an die Ukraine im Frühjahr 2023 gering im Vergleich zu früheren Zeiträumen. Bei den meisten neuen Zusagen handelte es sich um Militärhilfe. Trotz der ukrainischen Offensive sind die neuen Zusagen jedoch nicht so hoch wie zu Beginn des Jahres, und die Lieferungen von militärischer Ausrüstung liegen deutlich unter den Zusagen. Dies ist das Ergebnis der jüngsten Datenanalyse des Ukraine Support Tracker.  Im neu erfassten Zeitraum vom 25. Februar bis zum 31. Mai 2023 stieg der Wert aller erfassten Zusagen an die Ukraine um gut 13 Mrd. Euro auf insgesamt rund 165 Mrd. Euro; fast 9 Mrd. Euro entfielen…