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Kiel Trade Indicator 06/23: China stützt Welthandel und knackt Exportrekord
Der Welthandel zeigt sich laut jüngstem Datenupdate des Kiel Trade Indicator im Juni leicht positiv und wird dabei vor allem vom Handel Chinas gestützt (Vergleich zum Vormonat, preis- und saisonbereinigt). Das Land befreit sich zunehmend vom Handelstief im vergangenen Winter und exportierte im März gemessen in aktuellen Preisen so viele Waren wie noch kein Land jemals zuvor. Deutschland und die EU dagegen setzen ihre Schwächephase der letzten Monate fort, das düstere Bild vom Monatsanfang bestätigt sich aber nicht. Das Niedrigwasser im Panamakanal macht sich in wieder zunehmenden Schiffsstaus vor Häfen bemerkbar. Das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator für Juni weist für den Welthandel im Vergleich zum Vormonat Mai ein Plus von…
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Weltwirtschaftlicher Preis 2023 verliehen
Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) und seine Partner, die Landeshauptstadt Kiel und die IHK Schleswig-Holstein, haben heute im Landeshaus Kiel zum 18. Mal den Weltwirtschaftlichen Preis in den drei Kategorien Politik, Wirtschaft und Wissenschaft verliehen. Der Preis ging in diesem Jahr an Persönlichkeiten, die sich um die Zukunft Afrikas verdient gemacht haben. Für ihre herausragenden Leistungen und ihren unermüdlichen Einsatz für die nachhaltige Entwicklung Afrikas sowie als Vordenkerinnen und Vordenker einer weltoffenen, marktwirtschaftlichen und sozialen Gesellschaft wurden folgende Persönlichkeiten geehrt: Dr. Ngozi Okonjo-Iweala, Generaldirektorin Welthandelsorganisation (WTO); Kategorie: Politik. Dr. Eleni Gabre-Madhin, Chief Innovation Officer, Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, Büro für Afrika; Kategorie: Wirtschaft. Prof. Leonard Wantchekon, Ph.D., Princeton University; Kategorie Wissenschaft.…
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Sommerprognose IfW Kiel: Schwacher Winter drückt Wirtschaftsleistung 2023 ins Minus
Für die Wirtschaftsleistung in Deutschland zeichnet sich 2023 ein Rückgang ab. Das IfW Kiel erwartet im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 0,3 Prozent und revidiert damit seine Frühjahrsprognose (+0,5 Prozent) deutlich nach unten. Grund ist vor allem das schwache zurückliegende Winterhalbjahr. Im restlichen Jahresverlauf ist aber eine moderate Expansion zu erwarten. Für 2024 rechnet das IfW Kiel nun mit einem Plus von 1,8 Prozent (bislang +1,4 Prozent). Die Inflation dürfte sich im Verlauf des Jahres deutlich verringern und 2024 noch 2,1 Prozent betragen. „In Anbetracht der schweren der Krise und dem Lieferstopp von Öl und Gas aus Russland schlägt sich die deutsche Wirtschaft wacker und bestätigt damit ihre Fähigkeit,…
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Streiks bei Deutscher Bahn bringen Fernbussen dauerhaft mehr Fahrgäste
Streiks bei der Deutschen Bahn können dazu führen, dass Fahrgäste alternative Verkehrsmittel wie Fernbusse ausprobieren und dauerhaft auf diese Konkurrenz umsteigen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Arbeitspapier unter maßgeblicher Beteiligung von Forscherinnen und Forschern des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel). Die Ergebnisse geben der Politik auch Hinweise, wie sie den Umstieg auf alternative Verkehrsmittel befördern kann. Die Studie wertet den größten Bahnstreik im deutschen Schienennetz im Herbst 2014 aus. Durch die Kombination nicht öffentlich verfügbarer Buchungsdaten für Fernbusse mit Informationen über Zugausfälle konnten die Forscherinnen und Forscher drei wesentliche Erkenntnisse gewinnen: Der Anstieg der Buchungen von Fernbustickets infolge des Streiks ist im Kreis jener Personen besonders hoch, die zuvor…
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Kiel Trade Indicator 05/23: Welthandel stagniert, aber wieder mehr Container auf See unterwegs
Der Welthandel tritt im Mai auf der Stelle. Die Entwicklung großer Volkswirtschaften ist von nur moderaten Veränderungen bei Importen und Exporten geprägt (Vergleich zum Vormonat, preis- und saisonbereinigt). Dies zeigt das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator. Weltweit steigt die Menge verschiffter Container. Trotz jüngst starker offizieller Zahlen werden deutsche Exporte durch den Chinahandel zunehmend belastet. Das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator für Mai weist für den Welthandel im Vergleich zum Vormonat April einen Rückgang von 0,3 Prozent aus (preis- und saisonbereinigt). Für Deutschland zeigt der Kiel Trade Indicator ein Plus bei den Exporten (+1,5 Prozent) und einen Rückgang bei den Importen (-0,7 Prozent). Die EU-Werte deuten für die Exporte auf eine rote Null…
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Moritz Schularick startet als Präsident des IfW Kiel
Professor Moritz Schularick tritt morgen sein Amt als Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) an. Es endet damit die Interimszeit, in der die wissenschaftliche Leitung in den Händen der Professoren Holger Görg und Stefan Kooths lag. Der 47-Jährige ist ein international renommierter Ökonom, der sich in seiner Forschung unter anderem mit globalen Finanzmärkten und Fragen ökonomischer Ungleichheit befasst. Schularick machte zu seinem Start deutlich, dass der Ausbau des internationalen wissenschaftlichen Renommees des Instituts und die Beratung der Politik zu geoökonomischen Fragen strategische Schwerpunkte der kommenden Jahre sein werden. „Ich freue mich auf den Start in Kiel und danke der Landesregierung Schleswig-Holstein, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) sowie den…
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Reallohnverluste: Das Schlimmste dürfte überstanden sein
Dr. Dominik Groll, Leiter Arbeitsmarktanalyse am IfW Kiel, kommentiert die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Lohnentwicklung im 1. Quartal 2023, wonach die Reallöhne das sechste Quartal in Folge gesunken sind: „Auch wenn die Reallöhne abermals zurückgegangen sind, dürften die stärksten Verluste nun überstanden sein. Möglicherweise steigt die Kaufkraft der Arbeitnehmer bereits im laufenden Jahr wieder, spätestens aber im nächsten Jahr dürfte es soweit sein. Im ersten Quartal 2023 war der Rückgang der Reallöhne mit 2,3 Prozent bereits geringer als in den beiden Quartalen zuvor. Grund ist, dass die Inflationsrate auf hohem Niveau leicht nachgab und zugleich die Bruttomonatsverdienste verstärkt zulegten. Die allgemeine Teuerung wird im Laufe dieses Jahres weiter…
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Wahlen in der Türkei: Gegen politischen Wandel gestimmt
Prof. Dr. Erdal Yalcinkommentiert die bisher bekannten Ergebnisse der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei. Er ist Professor für Volkswirtschaftslehre und Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Hochschule Konstanz und forscht am IfW Kiel zum Thema Handelspolitik: „Auch wenn es noch kein offizielles Wahlergebnis in der Türkei gibt, ist jetzt schon klar, dass dem politischen Wandel und einer Öffnung des Landes in Richtung der Europäischen Union eine überraschend klare Absage erteilt wurde. Die AKP, die Partei von Präsident Recep Tayyip Erdogan, erzielt bei den Parlamentswahlen so unerwartet gute Ergebnisse, dass selbst wenn der Präsidentschaftskandidat des Oppositionsbündnisses Kemal Kılıçdaroğlu sich in einer Stichwahl durchsetzen könnte, ihm die Hände weitestgehend gebunden wären. Verfassungsänderungen und…
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Schicksalswahlen in der Türkei: Große Unsicherheit für Europa
Prof. Dr. Erdal Yalcinordnet die wirtschaftspolitische Ausgangslage für die am Sonntag anstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei ein. Er ist Professor für Volkswirtschaftslehre und Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Hochschule Konstanz und forscht am IfW Kiel zum Thema Handelspolitik: „Die Türkei steht vor einer historischen Wahl, die auch das Verhältnis zur Europäischen Union (EU) maßgeblich beeinflussen wird. Sollte Kemal Kilicdaroglu, der Kandidat des Oppositionsbündnisses (Millet İttifakı), neuer Präsident werden, steht er vor der Mammutaufgabe, das politische System des Landes wieder funktionsfähig zu machen und verlässliche Wirtschaftsbeziehungen in Europa und der Welt aufzubauen. Dabei wird er auf die Unterstützung der EU angewiesen sein. Die Frage ist, ob die Staatengemeinschaft politisch in…
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Kiel Trade Indicator 04/23: Welthandel startet Erholung
Nach einer Schwächephase im Winterhalbjahr legt der globale Handel im April wieder etwas kräftiger zu. Dies zeigt das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator im Vergleich zum Vormonat. Vor allem der intra-europäische Warenaustausch prägt die Erholung. In Deutschland allerdings profitieren nur die Einfuhren, die Ausfuhren liegen im roten Bereich. Laut jüngstem Datenupdate des Kiel Trade Indicator für April dürfte der Welthandel im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Prozent zulegen (preis- und saisonbereinigt). Treibende Kraft hinter dem Plus sind vor allem die positiven Handelswerte der EU sowohl für Exporte (+2,7 Prozent) als auch Importe (+2,2 Prozent). „Vor allem der intra-europäische Handel sowie der Warenaustausch Frankreichs profitieren. Aber auch Nachbarn außerhalb des Binnenmarktes wie das Vereinigte…