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Didi, das chinesische Uber, geht in den USA an die Börse – in der Heimat herrscht Gegenwind
Didi, oft auch als das chinesische Uber bezeichnet, ging letzte Woche in den USA an die Börse. Didi ist eine Fahrdienst-App, die identisch wie Uber funktioniert. Das 2012 gegründete Unternehmen wurde von Tencent finanziert und fusionierte 2015 mit seinem Hauptkonkurrenten Kuaidi, der von Alibaba finanziert wird. Im Jahr 2016 wurde Apple Anteilseigner von Didi, und im selben Jahr übernahm Didi nach Jahren des harten Wettbewerbs überraschend das Geschäft von Uber in China durch einen Aktientausch. Didi wurde damit zum führenden Anbieter in China, während Uber eine Beteiligung an dem Unternehmen erhielt (derzeit 12 %). Die Bewertung von Didi beim Börsengang lag bei rund 68 Mrd. US-Dollar, was einen Abschlag gegenüber…
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Solarenergie geht in den beiden bevölkerungsreichsten Ländern der Welt durch die Decke
Am 20. Juni 2021 hat die Nationale Energieverwaltung (NEA) Chinas ein Programm zur Förderung von Solarstrom auf Dächern in Pilotregionen vorgestellt. Laut Mitteilung der Verwaltung sollen sich Landkreise mit ausreichend geeigneter Dachfläche für die Teilnahme an dem Pilotprojekt bewerben. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Juli 2021. Teilnahmeberechtigt sind Landkreise, in denen der Anteil der Dachfläche, der für die Installation von Solaranlagen geeignet ist, mindestens 50 % Regierungsorganisationen, 40 % öffentliche Gebäude wie Schulen und Krankenhäuser, 30 % Industrie- und Gewerbegebäude und 20 % ländliche Wohnhäuser ausmacht. Vor der Ankündigung dieses Pilotprojekts veröffentlichte die Regierung am 9. Juni 2021 ein Dokument zur Förderung der Nutzung von grüner Energie in den Bezirken.…
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Das neue Smartphone-Betriebssystem von Huawei: Harmony 2.0
Als das Verhältnis zwischen den USA und China sich unter der Trump-Regierung zunehmend verschlechterte und Huawei die Last der Sanktionen spürte, schien ein Thema für den Smartphone-Hersteller besonders problematisch zu sein: seine Abhängigkeit von Googles Betriebssystem Android. Damals verkündete Huawei, dass es ein Betriebssystem (OS) bereithielte, falls es künftig nicht mehr auf Android setzen dürfe. Allerdings machte das Unternehmen anschließend einen Rückzieher und sagte, dass das besagte OS nicht vollständig kommerziell einsatzbereit sei und verwendete ab September 2020, als die Sanktionen in Kraft traten, das Open-Source-OS von Android, genannt EMUI, ohne GMS (Google Mobile Service) Unterstützung. Huawei hat nun sein OS, Harmony 2.0, vorgestellt, das auf allen Huawei-Telefonen installiert wird…
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La Française Kommentar zur kommenden FED-Sitzung
Kommentar zur Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) am 15./16. Juni: Tapering-Diskussion, neue Konjunktur- und Leitzinsprojektionen (SEP & DOT Chart) Wir gehen davon aus, dass der Offenmarktausschuss das Zielband für den Leitzins bei 0-0,25 Prozent belassen wird. Außerdem erwarten wir, dass der Ausschuss das Volumen der Anleiheankäufe von insgesamt 120 Milliarden US-Dollar pro Monat beibehält (80 Mrd. US-Dollar für Staatsanleihen und 40 Mrd. US-Dollar pro Monat für Agency Mortgage Backed Securities). Die jüngsten Äußerungen wichtiger FOMC-Mitglieder (Kaplan, Harker) deuten jedoch darauf hin, dass die FED während der kommenden Sitzung eine Tapering*-Diskussion anstoßen könnte. Wir glauben nicht, dass Jerome Powell während der Pressekonferenz Hinweise auf die Debatte im Ausschuss preisgeben wird. Die Protokolle…
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Dürre in Taiwan und die Konsequenzen für die Halbleiterindustrie
Die Chiphersteller in Taiwan kämpfen nicht nur mit dem unerwarteten Corona-Ausbruch, sondern auch mit der schlimmsten Dürre seit mehr als einem halben Jahrhundert. Dies wird einen nachhaltigeren Effekt auf die Halbleiterindustrie und die Wirtschaft der Insel haben, als man vermutet hätte. Viele Wasserreservoirs der Insel verfügen derzeit über weniger als 20 Prozent ihrer Kapazität. Bei einigen beträgt der Wasserstand weniger als 10 Prozent, darunter auch Reservoirs, die hauptsächlich die Wasserversorgung der Forschungsanlagen sicherstellen. Die Wasserknappheit wirkt sich auch auf die Wasserkrafterzeugung aus. Obwohl Wasserkraft nur 2 Prozent des taiwanesischen Energieerzeugungsmixes ausmacht, ist sie am ehesten dafür geeignet, plötzliche Steigerungen des Energiebedarfs zu decken. Da die Wasser-Strom-Verknüpfung teilweise zu einer Rationierung…
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China strafft gegen den globalen Trend seine Geldpolitik
Die Veröffentlichung der Inflationszahlen in den USA in der Woche vom 10. Mai lässt die globalen Märkte weiterhin nervös die steigenden Rohstoffpreise verfolgen. Gleichzeitig scheinen die meisten Regierungen und Zentralbanken weit weniger besorgt zu sein. Für den Moment wird die Geld- und Fiskalpolitik in den meisten großen Industrieländern voraussichtlich expansiv bleiben, zumindest bis wir wissen, ob sich der aktuelle Inflationstrend tatsächlich als „vorübergehend“ erweist oder nicht. Die bemerkenswerte Ausnahme bleibt einmal mehr China. Seit die Gefahr von unkontrollierten Virusausbrüchen und damit verbundenen Industrie-Lockdowns vorüber ist, ist China das erste große Land, das seine Finanzpolitik straffte. Letzte Woche wurde dies noch einmal deutlich: Nachdem die People’s Bank of China ihre monatlichen…
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In US-Dollar denominierte asiatische Anleihen und Inflation – Grund zur Sorge?
Das Wort „Inflation“ versetzt Anleiheinvestoren nach wie vor in Panik. Denn eins steht fest: Sinkt der Geldwert einer festverzinslichen Anlage, sinkt langfristig auch der Gegenwartswert zukünftiger Cashflows. Hinzu kommt die ständige Angst, dass die Zentralbanken ihre Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation verschärfen, indem sie die Leitzinssätze anheben und dem relativen Wert der Anleihekurse einen Dämpfer verpassen. Seit Mitte 2020 haben solche Inflationsängste weltweit zugenommen. Die Kombination aus einer ultralockeren Geldpolitik der wichtigsten Zentralbanken, einer virusbedingten Einschränkung der globalen vorgelagerten Produktion für einen Großteil der letzten zwölf Monate und der Erwartung einer schnellen Erholung der globalen Verbrauchernachfrage, wenn die Länder die Lockdowns aufheben, bietet ein optimales Umfeld für steigende Preise. Hinzu…
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Alle Augen sind auf die Inflation gerichtet
Der Inflationsverlauf in den kommenden Monaten und Quartalen ist ein zentrales Thema für die Finanzmärkte – die Unsicherheit über die Dauer des Inflationsdrucks, den wir derzeit erleben, ist groß. Tatsächlich mehren sich seit einigen Monaten die Anzeichen für eine Inflation in unseren Volkswirtschaften. Eines der offensichtlichsten Signale sind die Entwicklungen bei den Rohstoffpreisen: Seit Ende 2019 (d. h. vor Beginn der Pandemie) legten die Preise für Eisenerz um 133 Prozent, für Kupfer um 58 Prozent und für Aluminium um 33 Prozent zu. Die Preise zogen auch im Agrarsektor an, wobei Weizen um 27 Prozent und Mais um 54 Prozent teurer wurden (Quelle: Bloomberg). Bislang wirken sich diese Erhöhungen vor allem…
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Ve-RI Listed Real Estate: Deutliche Neuausrichtung des Portfolios
. Nordamerika wird stärkste Region im Portfolio Industrial REITs auf dem Vormarsch Mit der aktuellen quartalsweisen Reallokation des global in REITs und börsennotierte Immobilienaktien investierenden Fonds Ve-RI Listed Real Estate (DE0009763276 [R] und DE000A0MKQM3 ) kam es zu nennenswerten Veränderungen – sowohl bei der Länderverteilung als auch bei den Sub-Immobiliensektoren. Der Anteil nordamerikanischer Werte konnte sich im Quartalsvergleich signifikant von 13 Prozent auf nun 60 Prozent erhöhen. Allein der Anteil der US-Unternehmen ist von 3 Prozent auf 36 Prozent gestiegen. Der Europaanteil hingegen wurde von 57 Prozent auf 16 Prozent reduziert. Der asiatisch-pazifische Raum wurde um sechs Prozent auf 24 Prozent verringert. Bei der Sektorverteilung zeigt sich folgendes Bild: Industrial…
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Gute Aussichten für Rohstoffsektor
Für den Rohstoffsektor bleiben wir weiter positiv. Den größten Effekt hat eindeutig die wirtschaftliche Erholung, die wir derzeit erleben. Die Volkswirtschaften öffnen sich allmählich wieder, und das wird einen Verkehrsboom auslösen. Bereits in diesem Sommer könnte Reisen wieder aktuell werden, was den Ölverbrauch ankurbeln wird. Hinzu kommt, dass viele Ölproduzenten entweder in Konkurs gegangen sind oder ihre Investitionen kürzen mussten, um ihre Bilanzen zu schonen. Dies wird sich auf die Produktion auswirken. Basismetalle sollten ebenfalls gut abschneiden. Das verarbeitende Gewerbe erlebt einen Aufschwung: Die Ersparnisse sind beeindruckend und werden für eine hohe Nachfrage nach Produktionsgütern sorgen. Darüber hinaus werden Versorgungsengpässe beispielsweise bei Halbleitern oder Holz wahrscheinlich zu einer vorsorglichen Lagerhaltung…