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Vereinbarkeit ärztlicher Erwerbstätigkeit und Sorgearbeit verbessern
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für einen strukturellen Wandel zur Vereinbarkeit von ärztlicher Erwerbstätigkeit und Sorgearbeit müssten implementiert werden, forderte die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen am 23. November 2024 vom Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege. Ein entsprechender Beschluss war auf Bundesebene im Rahmen des 128. Deutschen Ärztetages im Mai dieses Jahres gefasst worden. Konkret brauche es zur Fortführung der ärztlichen Berufsausübung notwendige Unterstützungsangebote. Im Antrag genannt werden folgende Punkte: – Flächendeckender Ausbau der Kinderbetreuung, geeignet auch für im Schichtsystem Tätige – Anspruch auf Notfallbetreuung in sämtlichen Kindergärten in der U3- und Ü3-Betreuung für Kinder ärztlicher Kolleginnen und Kollegen, ergänzend zu dem generellen Kinderbetreuungsanspruch – Förderung von modernen Arbeitsmodellen,…
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Eltern in ärztlicher Weiterbildung: Förderung zum Erhalt ärztlicher Arbeitskraft
Das hessische Ärzteparlament forderte im Rahmen der Delegiertenversammlung am 23. November 2024 das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege auf, die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine strukturelle Förderung von Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung zu schaffen und zu finanzieren. Insbesondere müssten die Arbeits- und Lebensbedingungen derjenigen berücksichtigt werden, die aufgrund von Schwangerschaft, Stillzeit, Elternschaft und anderer Sorgearbeit in der Familie Unterstützung bedürfen. Dies sei aufgrund des Fachkräftemangels und demografischen Wandels notwendig, heißt es in der Begründung des Beschlusses. Primäres Ziel der Maßnahmen sei der Erhalt der ärztlichen Arbeitskraft und das schnellstmögliche Erreichen der Fachärztinnen- und Facharztreife. Grundlegend sei eine positive Auslegung des Mutterschutzgesetzes (MuSchG) für schwangere und stillende…
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Verfügbarkeit von Ethanol im medizinischen Bereich erhalten
Bei der künftigen Einstufung von Ethanol in der Biozidprodukteverordnung, müsse die Verfügbarkeit von Ethanol für die Desinfektion im medizinischen Bereich erhalten bleiben, appelliert das hessische Ärzteparlament am 23. November 2024 an die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) und die Hessische Landesregierung. Aktuell bestehe die reale Gefahr, dass Ethanol künftig „quasi aus Versehen“ nicht mehr verfügbar sein könnte, heißt es im Antrag. Hintergrund sei, dass bei der Einstufung der Substanz lediglich Studien zur oralen Aufnahme berücksichtigt worden seien. In diesem Fall sei Ethanol unbestritten toxisch. Eine differenzierte Analyse der Wirkung von Ethanol als Desinfektionsmittel liege nicht vor und habe daher keine Berücksichtigung gefunden. Die Zuordnung der Substanz in die ECHA Kategorie 2 wegen…
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Präsidententreffen des Verbandes Freier Berufe in Hessen am 27.11.2024
Am 27. November hat das traditionelle Präsidententreffen des Verbandes Freier Berufe in Hessen stattgefunden. Bei dieser Gelegenheit treffen sich die Präsidenten und Vorsitzenden der Mitgliedsorganisationen des Verbandes der Freien Berufe in Hessen, um sich mit führenden Politikern aus den im Hessischen Landtag vertretenen Fraktionen über aktuelle Themen auszutauschen. Die Parteien waren in diesem Jahr durch die Fraktionsvorsitzenden Frau Ines Claus und Herrn Dr. Ralf-Norbert Bartelt (CDU), Dr. Stefan Naas (FDP) und Herrn Mathias Wagner (Bündnis90 / Die Grünen) vertreten, sowie durch Frau Elke Barth, Landtagsabgeordnete für den Hochtaunuskreis (SPD). Die Sitzung wurde von Rechtsanwältin Dr. Karin Hahne, der Präsidentin des Verbandes Freier Berufe in Hessen, geleitet. Die Präsidentin wies zu…
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Hessisches Ärzteparlament protestiert gegen gesundheitsschädliche Lebensbedingungen von Migranten
„Es gibt keine „gute“ und „schlechte“ Migration. Es kommen immer Menschen“, erklärte das hessische Ärzteparlament am 23. November in Bad Nauheim. Ärztliche Aufgabe sei es, für die Gesundheit aller Menschen ohne Ansehen ihrer Herkunft oder anderer Merkmale zu sorgen. Die Delegierten der Landesärztekammer Hessen forderten daher Kommunen, Länder und Bund dazu auf, bei jeder Entscheidung die Gesundheit, das Recht auf Teilhabe am sozialen Leben sowie auf Selbstwirksamkeit durch Arbeit für Betroffene des Deutschen Aufenthaltsrechts vorrangig zu berücksichtigen. Durch anhaltende Unsicherheit des Aufenthalts, Diskriminierungserfahrung im Alltag und Verweigerung sozialer Teilhabe (Arbeitsverbot) seien höchste gesundheitliche Risiken für chronische Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Diabetes mellitus und Depressionen mit Übergang auf die nachfolgende Generation wissenschaftlich…
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Ausreichende Finanzierung von Sprachmittlung in der Patientenversorgung gefordert
Gelungene Kommunikation ist die Grundlage wirksamer medizinischer Behandlung und ärztlicher Tätigkeit. Dagegen verstärken mangelnde Kommunikation und Sprachbarrieren soziale Schieflagen und bewirken gesundheitliche Schädigung sowie Ausgrenzung der davon betroffenen Menschen. Mit großer Mehrheit hat die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen daherdie Politik in Land und Bund aufgefordert, eine ausreichende Finanzierung von Sprachmittlung – Übertragung von einer Sprache in die andere – bei medizinischen Behandlungen gesetzlich zu verankern und den Zugang niederschwellig zu ermöglichen. Das Problem der Sprachbarriere könne am einfachsten durch eine ausreichende Zahl qualifizierter und geeigneter Sprachmittler beseitigt bzw. minimiert werden, die für alle patientenversorgenden Berufsgruppen im Gesundheitswesen abrufbar sein müsse, erklärten die Delegierten. Gerade in der Betreuung chronisch Erkrankter oder…
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Weiterbildung trotz Krankenhausreform im Fokus halten
Trotz anstehender Krankenhausreform und der darin vorgesehenen Leistungsgruppensystematik ist es unabdingbar, dass die ärztliche Weiterbildung in Hessen gemäß der Weiterbildungsordnung der Landeärztekammer Hessen flächendeckend angeboten werden kann, appellierten die hessischen Ärztevertreter im Rahmen der 7. ordentlichen Delegiertenversammlung am 23. November 2024 in Bad Nauheim. Der Appell richtet sich an das hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege und fordert von der Politik, die Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten im Fokus zu halten. Durch die Zuteilung von Leistungsgruppen dürften keine regionalen Engpässe entstehen, heißt es in der Begründung. Zudem, befürchten die Delegierten, werden Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zur Erlangung aller Weiterbildungsinhalte künftig ihre Weiterbildungsstätten wechseln müssen – mit…
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Krankenhausreform in Hessen: Krisen berücksichtigen
Nachdem der Bundesrat am 22. November auf die Anrufung des Vermittlungsausschusses zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz verzichtet hatte, steht der Krankenhausreform auf Bundesebene entsprechend der Weg frei – mit Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in Hessen. Im Rahmen der Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen am 23. November 2024 forderte das hessische Ärzteparlament das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege auf, bei der Umsetzung der Krankenhausreform Vorbereitungen für Krisenfälle zu berücksichtigen. Eine dringend notwendige Resilienzstrategie müsse für das Gesundheitswesen unter Berücksichtigung der Kapazitäten im ambulanten Bereich entwickelt und umgesetzt werden, heißt es im Antrag. Dies beinhalte neben ausreichender Vorhaltung auch klare Pläne für Krisenszenarien, trainierte Abläufe, Notfallübungen und ein Vorrat an Arzneimitteln und…
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Ärzteparlament fordert hessische Landesregierung auf, die im Patienteninteresse erforderlichen Veränderungen im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz umzusetzen
Das Hessische Ärzteparlament hat die Landesregierung Hessen dazu aufgefordert, auch unter Mitwirkung der Landesärztekammer Hessen die nach Verabschiedung des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) erforderlichen Veränderungen der klinischen Versorgung im Interesse von Patientinnen und Patienten ganzheitlich und mit einer qualifizierten Folgeabschätzung umzusetzen. Folgende Aspekte müssten nach Auffassung der Landesärztekammer vorrangig berücksichtigt werden: • Eine qualitativ und quantitativ gute Patientenversorgung in allen Leistungsgruppen sowohl im städtischen als auch im ländlichen Bereich • Folgeabschätzung der Veränderungen des KHVVG bezüglich ärztlicher Arbeitsbelastung im stationären Bereich • Folgeabschätzung der Veränderungen des KHVVG bezüglich ärztlicher Arbeitsbelastung im ambulanten Bereich • Erhalt einer ausreichend finanzierten qualifizierten ambulanten fachärztlichen Versorgung auch außerhalb von Klinik-MVZ • Folgeabschätzung der Veränderungen des KHVVG…
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Lachgas als Partydroge – zweckentfremdeter Konsum birgt Gefahren
„Wir sehen die Bemühungen der Politik, das Problem in den Griff zu kriegen. Allerdings muss aus ärztlicher Sicht schneller reagiert werden. Der freie Verkauf von Lachgas außerhalb des medizinischen Kontexts ist angesichts der aktuellen Situation unter keinen Umständen mehr vertretbar“, kommentiert LÄKH-Präsident Dr. med. Edgar Pinkowski die aktuelle Lage. Ärztliche Aufsicht unerlässlich Auch der Drogen- und Suchtbeauftragte der LÄKH Dr. med. Mathias Luderer spricht sich für die Umsetzung rascher Maßnahmen aus: „Wichtig ist die schnelle Umsetzung von Präventions- und Aufklärungsarbeit im schulischen Kontext. Die freie Verfügbarkeit und gezielte Vermarktung von Lachgas an junge Zielgruppen signalisiert jungen Konsumentinnen und Konsumenten Gefahrlosigkeit – fatalerweise. Dem Narrativ, dass der Freizeit-Konsum von Lachgas außerhalb…