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Von Umsiedlung, Protest, Trennung und Neubeginn
Bis zum 18. Oktober 2023 zeigt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) im Landeshaus in Köln-Deutz die Wanderausstellung „Das Leben mit dem Loch“. Die Präsentation, die gestern eröffnet wurde, thematisiert den Alltag der Menschen im Rheinischen Braunkohlerevier in Zeiten der Energiewende. Seit 2018 haben Wissenschaftlerinnen des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte (LVR-ILR) die Menschen der letzten braunkohlebedingten Umsiedlungen begleitet. Und so nimmt die Ausstellung jene Menschen in den Blick, die in der Zeit der Energiewende die letzten unmittelbaren Auswirkungen der Braunkohleförderung im Tagebau Garzweiler II zu bewältigen hatten und haben, indem sie gezwungen waren umzusiedeln. In der Ausstellung kommen Menschen unterschiedlicher Biographien und in unterschiedlichen Phasen des Neuanfangs persönlich zu Wort. Dabei wird die Bedeutung…
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LVR setzt Inklusionspauschale fort
Der Schulausschuss des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) hat in dieser Woche einstimmig empfehlend beschlossen, die LVR-Inklusionspauschale bis zum Schuljahr 2025/2026 zu verlängern. Mit der Förderung unterstützt der LVR seit dem Schuljahr 2009/2010 Schulträger im Rheinland bei ihren Bemühungen, auch Kindern und Jugendlichen mit einem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf den Besuch einer allgemeinen Schule zu ermöglichen. Der LVR stellt in jedem Jahr bis zu 450.000 Euro für die Unterstützung von individueller schulischer Inklusion zur Verfügung. Nachdem die Anzahl der Anträge und das Fördervolumen in den Schuljahren während der Corona-Pandemie zurückgegangen war, sind für das Schuljahr 2023/2024 bereits 170 Anträge eingegangen. Mindestens 150 dieser Anträge mit einer Fördersumme von 405.000 Euro sind für die LVR-Inklusionspauschale…
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LVR: Zahl der Persönlichen Budgets für Menschen mit Behinderung deutlich gestiegen
Die Zahl der Menschen mit Behinderung, die mit einem Persönlichen Budget selbstbestimmt ihre Unterstützungsleistung organisieren, ist im Gebiet des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) zwischen 2015 und 2022 deutlich um 150 Prozent gestiegen. Das entspricht 2.198 Leistungsberechtigten. Betrachtet man nur die drei Jahre 2020 bis 2022 ist eine Steigerung der Fallzahlen um 13 Prozent festzustellen. Das geht aus einem heute im Sozialausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland vorgestellten Datenbericht des LVR-Dezernates Soziales hervor. Beim Persönlichen Budget erhalten die Menschen mit Behinderung einen Geldbetrag, mit dem sie eigenverantwortlich den vorher erfassten und beschriebenen Unterstützungsbedarf decken. So können die Budget-Nutzer*innen selbst entscheiden, wer die nötige Unterstützung wann und wie erbringt. Anders als bei der sonst üblichen…
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LVR erhält rund 76 Millionen Euro für den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe 2021
Die Flutkatastrophe 2021 hat in weiten Teilen Westdeutschlands Sturzfluten und massive Überschwemmungen ausgelöst, die zu über 180 Toten und enormen Schäden geführt haben. Auch zahlreiche Gebäude des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) sind von den Flutschäden betroffen. Nun übergab Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung das Landes Nordrhein-Westfalen, im LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach einen Förderbescheid in Höhe von rund 76 Millionen Euro für den Wiederaufbau an LVR-Direktorin Ulrike Lubek. Die Papiermühle war, wie zahlreiche andere LVR-Gebäude und -Einrichtungen, bei dem Jahrhunderthochwasser erheblich beschädigt worden. „Ich bin sehr dankbar und freue mich, dass wir die volle Höhe der beantragten Mittel zum Wiederaufbau und zur Sanierung der betroffenen LVR-Gebäude erhalten. Über…
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„Das Leben mit dem Loch“ im LVR-Landeshaus
Der Tagebau begleitet die Menschen im Rheinischen Braunkohlerevier seit mehreren Generationen. Umsiedlungsprozesse gehören zum Lebensalltag der Anwohner*innen. Aktuell werden die Bewohner*innen der letzten Dörfer aufgrund des fortschreitenden Tagebaus Garzweiler II weitgehend geschlossen an einen neuen Ort umgesiedelt. Dies geschieht zu einer Zeit des immer größer werdenden Umweltbewusstseins in der Bevölkerung: Der menschengemachte Klimawandel stellt uns alle vor neue Herausforderungen und führt zu globalen Klimaprotestbewegungen. Vor diesem Hintergrund steht der Prozess der Umsiedlung aktuell in einem besonderen Spannungsfeld. Was bedeutet dies für die Menschen in der Region? Eine Frage, die vor dem Hintergrund des vorgezogenen Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung bis 2030 zusätzliche Bedeutung erhält. Seit 2019 begleiten die Kulturwissenschaftler*innen des LVR-Instituts…
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Arbeitskräftepotential heben und den Fachkräftebedarf sichern
Die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit (BA) sowie die Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL) haben in enger Zusammenarbeit die Belange von Menschen mit Behinderung im Blick. Durch ein verzahntes, aufeinander abgestimmtes Unterstützungsangebot ermöglichen sie ihnen die Teilhabe am Arbeitsleben. „Inklusion bedeutet, verstärkt Initiativen zur Teilhabe und Integration in den Arbeitsmarkt zu entwickeln, wie wir es zusammen mit den Landschaftsverbänden tun. Dies beginnt beim Berufseinstieg der jungen Menschen und gilt auch später in der Erwerbstätigkeit. Die Bereitschaft von Arbeitgeber*innen zur Ausbildung von Menschen mit einer Beeinträchtigung war noch nie größer", erklärte Bianca Cristal, Geschäftsführerin Arbeitsmarktmanagement der Regionaldirektion NRW der BA. Dr. Alexandra Schwarz, LVR-Dezernentin Schulen, Inklusionsamt, Soziale Entschädigung, betonte für…
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„Capricorne“ weiter im Max Ernst Museum Brühl des LVR zu sehen
Die Besucherinnen und Besucher des Max Ernst Museum Brühl des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) können auch künftig mit der Skulptur „Capricorne“ eines der Hauptwerke des Künstlers vor Ort bewundern. Die Gespräche zwischen der Stiftung Max Ernst und der Deutschen Bank über den Verbleib von „Capricorne“ in Brühl sind mit einer für alle Beteiligten positiven Lösung beendet worden. Die Neue Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin wird einen gleichwertigen Bronzeguss von „Capricorne“ dem Max Ernst Museum Brühl des LVR längerfristig ausleihen. Die Neue Nationalgalerie gehört zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin, deren langjähriger Förderer die Deutsche Bank ist. Das derzeit in Brühl ausgestellte „Capricorne“-Exemplar, das die Deutsche Bank 2004 dem damals neu…
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Schulen in die Schul
Am Sonntag, 3. September 2023, dem diesjährigen Europäischen Tag der jüdischen Kultur, kommen ins LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen „Schulen in die Schul“ (das jiddische Wort für Synagoge ist „Schul“). Das diesjährige Motto lautet „Erinnerungen“. Das LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen hat in den vergangenen Monaten mit seiner Wander-Ausstellung viele Schulen in NRW besucht. Nun gehen Vertreter*innen zweier Schulen aus Aachen und Düren zum Gegenbesuch in die Synagoge und stellen am 3. September spannende Erinnerungsprojekte vor. Zum einen wird die Website zum „Leben und Wirken von Fredy Hirsch 1916-1944“ und zum anderen die Ausstellung „Jüdische Schüler am Stift“ präsentiert. Außerdem werden Führungen durch Synagoge und Ausstellung angeboten. Mit Kaffee und Kuchen ist für das leibliche Wohl gesorgt. Das…
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Luxemburger Abkommen: Auftakt zur deutsch-jüdischen Verständigung?
Das am 10. September 1952 unterzeichnete Luxemburger Abkommen ist ein Meilenstein der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts: Erstmalig übernahm die Bundesrepublik Deutschland die Verantwortung für die im Nationalsozialismus begangenen Gräuel an den jüdischen Bürger*innen in Europa. Um diese historische Wegmarke der deutschen Nachkriegsgeschichte in Erinnerung zu rufen und regional einzuordnen, zeigt das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte in Kooperation mit dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) am Mittwoch, 6. September, um 17 Uhr im LVR-LandesMuseum Bonn, Colmantstraße 14-16, den Dokumentationsfilm „Reckonings – The First Reparations“. Der Film der preisgekrönten amerikanischen Filmemacherin Roberta Grossman spürt den langen und hochkomplexen Verhandlungen nach, die dem Abkommen vorausgingen. Filmmaterial aus Archiven, nachgestellte Szenen sowie die Erinnerungen des letzten bei Entstehung…
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Festkomitee Kölner Karneval mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat heute das Festkomitee Kölner Karneval von 1823 für sein ehrenamtliches Engagement mit dem Rheinlandtaler in der Kategorie Kultur ausgezeichnet. Damit würdigt der LVR den besonderen Einsatz des Festkomitees für die Förderung von Brauchtum und Tradition, Integration und Volksnähe. Das Festkomitee prägt die rheinische Kultur als treibende Kraft im Kölner Karneval schon seit rund 200 Jahren. Den Rheinlandtaler können Personen, Organisationen oder Unternehmen erhalten, die sich in besonderer Weise im Rheinland engagieren und dabei die Werte und Leitgedanken des LVR leben. „Seit 2014 begleitet und unterstützt das Festkomitee die Inklusion im Karneval mit Ideenreichtum – ein Thema, das auch dem LVR mit seiner Initiative „Karneval für alle“ am…