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Illegale Praktiken am Arbeitsplatz: Hohe Bereitschaft für Whistleblowing
In einer Untersuchung der “Business Software Alliance” wurden Mitarbeiter von Unternehmen aus der Europäischen Union zu illegalen Praktiken am Arbeitsplatz befragt. Das Ergebnis lässt aufhorchen: 15% der Befragten gaben an, von illegalen Praktiken am Arbeitsplatz Kenntnis zu haben. Laut einer weiteren Studie der BSA sehen sich zwei Drittel der Mitarbeiter bei Mobbing und Diskriminierung in der Pflicht, diese Verstöße zu melden. Verstöße gegen Vorschriften und Regularien würden hingegen nur 32% melden. Moral ist der wichtigste Grund Neben der Kenntnis über illegale Vorkommnisse am Arbeitsplatz wurden die Arbeitnehmer, welche bereits eine Meldung abgegeben haben, gefragt, was die Hauptmotivation dafür sei. Für fast 50% waren dafür moralische Gründe ausschlaggebend. Für jeden vierten…
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EU-Whistleblower-Richtlinie (2019/1937) und deren Umsetzung
Der Europäische Gesetzgeber hat am 23. Oktober 2019 die neue EU-Whistleblower-Richtlinie (2019/1937) verabschiedet. Dadurch wurde ein Rechtsrahmen geschaffen, wie z. B. Mitarbeitende, Kunden oder Lieferanten, die anonym oder personalisiert Hinweise zu Verstößen gegen geltendes Recht oder Unternehmensrichtlinien melden, zu schützen sind. Bis zum 17. Dezember 2021 haben die EU-Mitgliedsstaaten nun Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Einrichtung von Meldekanälen verpflichtend Hauptbestandteil der neuen Whistleblower-Richtlinie ist die Pflicht zur Implementierung eines Whistleblower-Systems. Darüber sollen Stakeholder von Unternehmen anonyme oder personalisierte Meldungen zu Verstößen abgeben können. Die Meldungen werden dann unternehmensintern bearbeitet und es werden gegebenenfalls weitere Folgemaßnahmen, wie etwa Untersuchungen oder Strafanträge, eingeleitet. Den Unternehmen steht es frei, Meldungen unter anderem telefonisch oder…