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MSC Thunfisch-Bericht 2020
Ob auf der Pizza, auf dem Grill oder im Salat: Der Appetit der Deutschen auf Thunfisch nimmt weiter zu. Um fünf Prozent ist der hiesige Thunfischkonsum 2019 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, von gut 61.000 auf 65.000 Tonnen. Damit hat der Thunfisch nun endgültig den Hering von Platz drei der beliebtesten Speisefische Deutschlands verdrängt. Acht von zehn Einzelhändlern verbessern ihr Thunfischsortiment. EDEKA, Netto und Lidl haben die Nase vorn Acht der zehn größten deutschen Supermärkte und Discounter haben heute einen höheren Anteil nachhaltiger, MSC-zertifizierter Ware in ihrem Thunfischsortiment als noch vor einem Jahr. Den größten Sprung hat Netto gemacht: Der Discounter hat seinen Anteil nachhaltiger Thunfischprodukte innerhalb eines Jahres vervierfacht.…
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„Darf man Thunfisch überhaupt noch essen?“
Ein Interview mit Stefanie Kirse, Leiterin des MSC (Marine Stewardship Council) für Deutschland, Österreich, Schweiz anlässlich der Thunfischbericht 2020-Veröffentlichung Die Fangmengen steigen kontinuierlich, seit Jahrzehnten wächst der Druck auf die Thunfischbestände. Muss man sich Sorgen machen? Darf man Thunfisch überhaupt noch essen? Stefanie Kirse: Um es vorwegzunehmen, ja, man darf ihn noch essen – wenn er nachhaltig gefischt wurde. Und das erkennt der Verbraucher am MSC-Siegel. Die Frage nach der Überfischung des Thunfischs erfordert ein genaues Hinschauen. Bei den fünf kommerziell gehandelten Arten – Echter Bonito, Gelbflossenthun, Weißer Thun, Großaugenthun und Blauflossenthun – macht der Echte Bonito mit drei Millionen Tonnen Fanggewicht derzeit knapp 60 Prozent aller Thunfischanlandungen weltweit aus.…
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Bedeutender Moment für den Blauflossenthunfisch im Ostatlantik (Roter Thun) – erste Fischerei bald mit MSC-Zertifikat
Die jüngsten Ergebnisse des zweijährigen Bewertungsprozesses ebnen den Weg für die MSC-Zertifizierung der japanischen Langleinenfischerei Usufuku Honten. Sie wird, nach ausstehenden geringfügigen Änderungen im Abschlussbericht des Zertifizierers, die erste Fischerei auf Blauflossenthunfisch sein, die nach dem MSC-Standard für nachhaltige Fischerei zertifiziert wird. Dies ist ein bedeutender Moment in der Geschichte des ostatlantischen Blauflossenthunfisches, der in den letzten 20 Jahren Gegenstand intensiver Schutzmaßnahmen war. Die MSC-Zertifizierung wird ausschließlich für das Familienunternehmen Usufuku Honten gelten, eine Fischerei mit einem einzigen Schiff, das im Jahr 2018 55 Tonnen Blauflossenthunfisch gefangen hat. Das entspricht 0,2 Prozent der Gesamtfangmenge für Blauflossenthunfisch im Ostatlantik (28.200 Tonnen), die von der Internationalen Kommission zur Erhaltung der Thunfischbestände im…
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Für mehr Sicherheit von Fischereibeobachtern: MSC kündigt neue Forschungsfinanzierung an
Der Marine Stewardship Council hat heute neue Finanzmittel zur Unterstützung von Forschungsvorhaben im Bereich der Sicherheit von Fischereibeobachtern angekündigt. Die international tätige gemeinnützige Organisation – Standardsetzer für nachhaltige Fischerei – hofft, die Fortschritte bei der Sicherheit von Beobachtern auf See, beschleunigen zu können. Beim Schutz unserer Ozeane kommt Fischereibeobachtern eine bedeutsame Rolle zu. Der Schritt folgt auf die Todesnachricht von einem Beobachter auf einem Schiff, das im westlichen Zentralpazifik auf MSC-zertifizierter Fangfahrt war. Der schockierende und tragische Tod von Eritara Aati Kaierua an Bord der „Win Far 636“ im Pazifik im März 2020 wird in Tarawa (Kiribati), noch immer polizeilich untersucht. Mehrfach gab es Berichte über Gefahren, denen Beobachter weltweit…
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Welttag der Meere: Sorge und Aktivismus leiten VerbraucherInnen in Deutschland
41% der Deutschen sind „sehr besorgt“ um den Zustand der Meere, jeder Dritte denkt, dass „sein“ Lieblingsfisch in 20 Jahren nicht mehr erhältlich sein wird. Je älter die Befragten, desto größer die Sorge – je jünger die Befragten, desto größer die tatsächlichen Verhaltensänderungen. 80 Prozent der 18 bis 24-jährigen in Deutschland haben ihr Einkaufsverhalten in den vergangenen zwölf Monaten bewusst verändert. Anlässlich des Welttags der Meere betonen verschiedene Verbraucherstudien die wachsende Sorge der Deutschen um Gesundheit und Zukunft unserer Ozeane. Während eine heute veröffentlichte Studie von Sinus und YouGov zeigt, dass die älteren Bevölkerungsgruppen die besorgtesten sind, zeigt die ebenfalls heute veröffentlichte Studie von Globescan und dem MSC (Marine Stewardship…
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Fisch aus der Tiefkühltruhe boomt – bis zu 80% mehr Umsatz als im Vorjahr
Von Februar bis Mai 2020 wuchsen die Umsätze mit tiefgekühlten Fischprodukten im Lebensmitteleinzelhandel enorm. Von allen in Deutschland mit dem blauen MSC-Umweltsiegel erhältlichen Fischprodukten werden etwa 40% als TK-Ware verkauft. Hamsterkäufe, Bunkermentalität oder schlichtweg neue Wirklichkeit? Das Coronavirus hat mitunter gewaltige Auswirkungen auf die Konsumgüterbranche. Und während der Abverkauf von Toilettenpapier derzeit wieder drastisch sinkt, spricht die Nachfrage nach tiefgekühltem Fisch bzw. TK-Fischprodukten und -Fischfertiggerichten eine eindeutige Sprache: In den vergangenen Wochen (KW 09-19) lagen die Umsatzzuwächse laut IRI* (Information Resources Inc.) in den Spitzenwochen bei 49,7%, 55,9% und erstaunlichen 81,4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zwischen dem 24. Februar und dem 10. Mai 2020 gab es lediglich eine einzige Woche, in…
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App für mehr Artenschutz im Meer
Die Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer erhält als Teil und im Namen der MSC-zertifizierten Gemeinsamen Grundfisch-Fischerei in der Nordsee und angrenzenden Gewässern 50.000 Pfund (ca. 57.000 Euro) aus dem Ocean Stewardship Fund des Marine Stewardship Council (MSC). Das Geld investiert die Fischerei in die Entwicklung einer benutzerfreundlichen Smartphone-App für die Registrierung gefährdeter, bedrohter und geschützter Arten. In seiner ersten Förderphase vergibt der Ocean Stewardship Fund des MSC Zuschüsse in Höhe von insgesamt mehr als 650.000 Pfund (740.000 Euro) an Fischerei- und Forschungsprojekte weltweit, die dem Schutz der Ozeane und der Sicherung der Versorgung mit Fisch und Meeresfrüchten dienen. Die diesjährigen Zuschüsse konzentrieren sich auf Projekte, die sich mit der Verringerung…
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Die 6 spannendsten Fakten zum „Welttag des Thunfischs“ am 2. Mai
Thunfisch auf der Pizza, im Salat, in der Sushi-Rolle oder als Steak auf dem Grill… Thunfisch ist sehr beliebt – aber teilweise auch überfischt und gefährdet! Dem Thunfisch gebührt weltweit ein eigener offizieller Gedenktag der Vereinten Nationen: Seit 2017 ist der 2. Mai „Welttag des Thunfischs“, im Englischen World Tuna Day. Warum? Um auf Thunfisch in dreierlei Hinsicht aufmerksam zu machen: Nahrungsgrundlage, Überfischung und Förderung von nachhaltigem Thunfischfang. Genügend gute Gründe also, sich mal dem Thema Thunfisch zu nähern. Der Marine Stewardship Council, die gemeinnützige Organisation zur Förderung einer nachhaltigen Fischerei und Herausgeber eines umfangreichen „MSC-Thunfischberichts“, hat dafür sechs wichtige und spannende Faktenblöcke zusammengestellt: 1. „Der“ Thunfisch, das sagt sich…
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Fisch zu Ostern? Am besten aus nachhaltiger Herkunft!
Der Verzicht auf Fleisch bringt es mit sich: Besonders an den Osterfeiertagen ist Fisch eine begehrte Zutat für festliche Mahlzeiten. Historisch geht der Fleischverzicht auf traditionelle religiöse Bräuche zurück, Fasten ist hier das Stichwort. So gilt im katholischen Glauben der Karfreitag als strenger Fastentag – und Fisch als legitimer Ersatz und somit akzeptable Alternative für Fleischspeisen. Fischgeschäfte, Supermärkte und Discounter spüren stets an großen Feiertagen wie zu Ostern, wie die Nachfrage nach Fisch steigt. Der Marine Stewardship Council (MSC) sieht den erhöhten Fischverzehr an christlichen Feiertagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit gemischten Gefühlen. Denn die Auswirkungen intensiver Fischerei auf die Meere und ihre Bewohner sind bereits groß, und…
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Fischgenuss aus der Konserve – bitte nachhaltig!
In Zeiten von Social Distancing, Homeoffice und Cocooning in den eigenen vier Wänden hat auch das Thema „Vorratshaltung“ an Fahrt gewonnen. In Deutschland, so haben die GfK-Marktforscher kürzlich ermittelt, griffen VerbraucherInnen zuletzt deutlich häufiger als sonst zu Tütensuppen und Lebensmittelkonserven. Bei Fischkonserven, so die Studie, sei allein in der ersten Märzwoche ein Anstieg um 70% zu verzeichnen gewesen. Und das hat man auch gemerkt: Viele Fischdosenregale waren schlagartig leer. Müssen wir uns nun also auch kulinarisch auf schwierige Zeiten einstellen? Auf Katerfrühstück zum Abendbrot? Und wie können wir sicherstellen, dass das Mehr an Fischkonserven nicht das Mehr an Meeresschutz gefährdet? Um Antwort auf diese Fragen zu geben, haben wir für…